DE49485C

DE49485C - Vorrichtung zur Anfertigung un-• runder Gegenstände auf einer Drehbank

Info

Publication number: DE49485C
Application number: DENDAT49485D
Authority: DE
Original assignee: G. i WITTE in Berlin C, Fischerbrücke 26 II
Anticipated expiration: 1909-01-19

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Der Ring R ist mit im Kreise stehenden Stiften versehen; derselbe wird concentrisch zur Drehbankspindel an der Vorderseite des Spindelkastens befestigt. Die Stifte des Ringes R greifen in die in gleicher Anzahl vorhandenen Zahnlücken des Rades Z' · letzteres ist durch die Welle W, deren Lager sich in der Scheibe S befindet, mit dem Zahnrad Z" verbunden. Dieses Zahnrad greift in das an der kleinen Spindel Sp befestigte Zahnrad Z'". Diese Räder bezwecken, die kleine Spindel gegen. die Drehbankspindel drehbar zu machen. Das Umdrehungsverhältnifs der Zahnräder Z" und Z'" läfst sich durch Einsetzen anderer passender Räder verändern, wodurch das Verhältnifs der Umdrehungszahlen der Spindel Sp zur Drehbankspindel jedes gewünschte werden kann.

Die Lagerung L der kleinen Spindel ist derart an dem Lager der Welle W angeordnet, dafs die erstere um die letztere beweglich ist. Auf der Scheibe S ist eine prismatisch geformte Schiene A angebracht, welche, einen Kreisbogen um die Welle W beschreibend, der Lagerung L zur Führung und weiteren Befestigung dient. Dadurch kann die kleine Spindel excentrisch zur Drehbankspindel gestellt werden.

Sind nun die Zahnräder Z" und Z'" so gewählt, dafs die Spindel Sp während zweier Umdrehungen der Drehbankspindel sich nur einmal dreht, so ist ersichtlich, dafs ein abzudrehender Gegenstand, welcher auf der Kopfschraube k befestigt wird, während einer Umdrehung durch die excentrisch gestellte Spindel zweimal um die'Excentricität dem Drehstahl genähert und von demselben entfernt wird, wodurch der Gegenstand die in Fig. 4 bezeichnete ovale Form erhält.

Man erhält die in Fig. 5 dargestellte dreieckige Form dadurch, dafs man die Zahnräder Z" und Z"\ welche, wie in der Zeichnung, Fig. ι und 2, angegeben, das Verhältnifs wie ι : 2 zu einander haben, gegen solche vertauscht, die sich wie 2 : 3 verhalten, also das Zahnrad Z" um Y₃ kleiner ist als das Zahnrad Z"'. Beim Drehen der viereckigen Form, Fig. 6, ist das Zahnrad Z" um ¹J₁ und bei der fünfeckigen Form, Fig. 7, um Y₅ kleiner wie das Zahnrad Z'" u. s. w.

Die so hergestellten Curven haben vollständig regelmäfsige Formen.

Je gröfser die Abweichung von der runden Form ist, je gröfser mufs auch der Abstand der kleinen Spindel Sp von dem Centrum der Drehbankspindel sein; derselbe la'fst sich durch die Scala an der Schiene A und den an dem Lager L angebrachten Zeiger auf das Genaueste controliren. Die Schrauben dienen zum Feststellen der Lagers L.

Sind die Zahnräder Z" und Z'" gleich grofs, so bewegen sie die kleine Spindel in demselben Mafse rückwärts, wie die Drehbankspindel sich vorwärts bewegt. Infolge dessen bleibt die kleine Spindel stehen. Verstellt man jedoch dieselbe excentrisch zur Drehachse, so wird um die letztere die kleine Spindel Kreise

beschreiben, welche sich in allen Punkten gleichen. Man erhält neue interessante Figuren dadurch, dafs man den Ring R zur Drehbankspindel und, diesem entsprechend, das Zahnrad Z' zur eigenen Achse excentrisch verstellt.

Um einen Versetzkopf zu erhalten, welcher allen Anforderungen genügt, hat man nur das Zahnrad Z" zu entfernen und mittelst eines Stiftes, welcher zwischen zwei Zähne des Zahnrades Z'" hindurch in das Lager der kleinen Spindel geschoben wird, letztere so festzustellen , dafs dieselbe den Umdrehungen der Drehbankspindel folgen mufs.

Um cylinderförmigen Gegenständen, welche sich nicht in einem Futter befestigen lassen, dieselben Querschnittsformen zu geben, mufs man sich eines Reitstockes bedienen, dessen Spitze excentrisch zur Drehbankspindel verstellbar und um die Drehachse derselben drehbar ist. Zu diesem Zwecke hat die Scheibe -S auf dem Rande Zähne erhalten, welche durch eine Welle dem Reitstock die Bewegung der Drehbankspindel übermittelt. Die Einrichtung des Reitstockes fällt nicht mit unter den Patent-Anspruch, es ist infolge dessen deren nähere Beschreibung überflüssig.

Durch diese Vorrichtung wird der Gang einer Drehbank nicht erschwert, sie läfst sich in allen Zweigen der Drechslerei verwenden und ist namentlich für kleinere Werkstätten berechnet.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Vorrichtung zur Anfertigung unrunder Gegenstände auf einer gewöhnlichen Drehbank , bestehend aus dem Ring R sowie den Zahnrädern Z', Z" und Z"\ welche durch ihre Zusammenstellung eine schnellere oder langsamere Umdrehung der Spindel Sp gegenüber der Drehbankspindel bewirken, und aus der Spindel Sp, welche excentrisch zur Drehungsachse der Drehbankspindel in der Weise verstellbar ist, dafs dieselbe den gleichen Abstand von der Welle W behält.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.