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Vorrichtung zum Herstellen von Superphosphat und ähnlichem Gut Die
bisher bekannten Reaktionskammern zur Erzeugung von Superphosphat und ähnlichem
Gut sowie die Vorrichtungen zum Abbau und zur Zerkleinerung der in diesen Kammern
erzeugten Blöcke ergeben Anstände, welche durch die vorliegende Erfindung vermieden
werden können.
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Bei den Reaktionskammern vorliegender Erfindung wird je ein Ober-
und ein Unterteil verwendet, die voneinander getrennt und gegeneinander verschiebbar
sind.
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Zum Oberteil der Kammer gehört die Decke b mit der auf derselben befindlichen
Mischmaschine in und die Stirnwand a., während der Unterteil von der Unterlage oder
dein Boden c gebildet wird. Die restlichen Wände und Teile können entweder mit dein
Ober- oder mit dem Unterteil verbunden sein. Der in der Kammer gebildete Superphosphatblock
g haftet fest auf dem Unterteil und nimmt immer an dessen Relativbewegung teil,
während der Oberteil durch diese relative Bewegung auf eine leere Stelle des Unterteiles
gelangt, so daß die Kammer neuerdings gefüllt werden kann.
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Das Füllen der Kammer geschieht in üblicher Weise durch stetige Entleerung
der Mischmaschine in das Innere, wodurch die Kammer bis zu einer bestimmten Höhe
gefüllt wird. Die flüssige Masse bleibt so lange in ihr, bis sie zu einem festen
Block a erstarrt und die chemische Reaktion im großen und ganzen vollendet ist.
Hierzu ist bei gegebenen Verhältnissen eine Mindestlänge des Öberteiles notwendig,
während die Länge des Unterteiles ein Vielfaches dieser Länge beträgt und ihr kleinstes
Maß dadurch gegeben ist, daß gleichzeitig die Kammer gefüllt und der erstarrte Teil
des Masseblockes abgebaut werden kann.
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Das Füllen der Kammer kann während des relativen Ruhezustandes von
Ober- und Unterteil derart ausgeführt werden, daß dieser Ruhezustand so lange nicht
geändert wird, bis die leere Kammer gefüllt ist. Der Block wird dann aus waagerechten
Schichten gebildet, er wächst von unten nach oben, also senkrecht.
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Sobald der Block erstarrt ist, wird entweder der Oberteil vom Block
abgezogen oder der Block wird vermittels des Unterteiles aus der Kammer herausgebracht.
Gewöhnlich ist die Richtung der Relativbewegung zum Boden parallel, es kann jedoch
in diesem Falle der Oberteil nicht als Ganzes vom Block losgelöst werden, sondern
vorher muß die Verbindung einer oder mehrerer Seitenwände mit ihm gelöst werden.
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Die Wegstrecke, um welche der Oberteil nach jeder Füllung relativ
gegenüber dem Unterteil vorbewegt wird, kann größer oder kleiner als die lichte
Länge der Kammer sein.
Im ersteren Falle muß, um die Kammer neuerdings
füllen zu können, j edesmal die Seitenwand a4 mit dem Oberteil frisch verbunden
und abgedichtet werden, deren Verbindung früher gelöst wurde, um den Block aus der
Kammer auszubringen. Bewegt sich jedoch regelmäßig die Kammer relativ gegenüber
dem Boden um eine kleinere Strecke, als ihre lichte Länge beträgt, so sind nur bei
der ersten Füllung alle Seitenwände notwendig. Bei allen späteren Füllungen ersetzt
das von der Kammer überdeckte Stück x des erstarrten Blockes die von der Kammer
entfernte Wanda, (Abb. i und 2). Infolge dieser verringerten relativen Fortbewegung
folgen die einzelnen Bewegungen rascher aufeinander, d. h. diese werden kürzer,
aber häufiger, die Bewegung wird gleichförmiger. Das kleinste Ausmaß der Vorbewegung
der Kammer ist dann gegeben, wenn der in der Kammer entstehende freie Raum dem Inhalte
der Mischmaschine gleich ist.
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Aber die relative Bewegung des Oberteiles gegenüber dem Block kann
auch erfolgen, wenn die Masse noch zum Teil flüssig ist, sofern nur verhütet wird,
daß dieselbe aus der Kammer austreten kann (Abb. 6, 7, 8, g, i3). Zu diesem Zwecke
müssen die Berührungsflächen zwischen dem Ober- und Unterteil dichtend ausgeführt
werden. Weiter ist es zweckmäßig, die Mischmaschine m nach Möglichkeit in die Nähe
der Stirnwand a2 zu verlegen. Auch bei dieser Ausführung der Kammer würde der Masseblock
aus senkrechten Schichten entstehen; da sich jedoch der Oberteil gegen den Boden
relativ bewegt, ehe die zuletzt eingefüllte Schicht erhärtet ist, stürzt diese und
mit ihr alle ebenfalls noch nicht erhärteten Schichten, sich untereinander mischend,
ein, was für die Erzielung einer gleichmäßigen Ware und für die Entfernung der Gase
und Dämpfe nur von Vorteil ist, um dann nach kurzer Zeit doch zu erstarren. Dadurch,
daß die Mischmaschine in die Nähe der vorderen Stirnwand der Kammer verlegt ist,
befinden sich die jüngsten, also noch flüssigen Schichten am weitesten entfernt
von der an Stelle der Rückwand a4 befindlichen bffnung, durch welche der Masseblock
die Kammer verläßt; je näher dieser Öffnung, desto älter und desto härter sind die
Schichten.
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Die Länge des Oberteiles wird in diesem Falle folgendermaßen bestimmt:
Die flüssige Masse benötigt zum Erhärten eine gewisse Zeit, in welcher der Oberteil
bei der gewählten Relativgeschwindigkeit eine bestimmte Wegstrecke zurücklegt. Zu
dieser Strecke kommt die Länge des Stückes hinzu, um welches die Seitenwände die
erhärtete Masse überdecken müssen, damit sie mit derselben dichten und ein besonderes
Abdichten der Kammerwände mit den Seiten des Blockes überflüssig machen, plus einem
Sicherheitsfaktor.
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Der Oberteil wird in der Zeiteinheit nur um so viel relativ vorbewegt,
daß der zwischen der Stirnwand der Kammer und der vorderen Seite des Blockes entstehende
leere Raum gleich der Leistung der Mischmaschine ist. In diesem Falle muß jedoch
dafür gesorgt werden, daß die Bewegung nicht auch dann fortgesetzt wird, wenn die
Mischmaschine z. B. infolge Betriebsstörungen stillsteht. Das kann z. B. dadurch
erreicht werden, daß die Relativbewegung von demselben Hebel ausgelöst wird, von
dem auch die Klappe der Mischmaschine betätigt wird.
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Die Form des Ober- und Unterteiles kann verschieden sein, und auch
die Bahn ihrer Relativbewegung kann entsprechend gewählt werden. Die Kammer ist
aus säurebeständigem, schlecht wärmeleitendem Material herzustellen; jene Innenflächen
des Oberteiles, welche gegenüber dem Block gleiten, sind glatt auszuführen. Die
VorbeNvegung des Ober- oder Unterteiles erfolgt mittels üblicher mechanischer Mittel.
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Durch das fortwährende Füllen der Kammer sowie durch das Bewegen des
Ober- oder Unterteiles entsteht entweder ein Block nach dem anderen oder es entsteht
eine zusammenhängende Reihe von Blöcken, die nach Bedarf und Zweckmäßigkeit weiterbehandelt
werden kann. Die entstandenen Blöcke können frei zugänglich erhalten werden und
sind infolgedessen leicht abzubauen. Die Leistung der Kammer ist ungefähr doppelt
so groß wie die Leistung einer anderen Kammer von gleichem Fassungsraum.
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Die dem Abbau und 'der Zerkleinerung der Blöcke mittels Druckluft
dienende Vorrichtung besteht in ihrer einfachsten Form aus einem beweglichen Rohr,
das mit dem Kompressor verbunden ist. In bestimmten Abständen, z. B. auf einer Mantellinie
des Rohres, sind kleine kalibrierte Öffnungen vorgesehen, aus denen die Druckluft
mit großer Geschwindigkeit ausströmt, wobei sie auf den Block auftrifft und so von
einer Schicht auf eine gewisse Tiefe Teilchen um Teilchen loslöst. In dem Maße,
wie dieses Loslösen der Tiefe nach fortschreitet, wird auch das Rohr in der gleichen
Richtung vorbewegt, bis die ganze Schicht abgebaut ist. Hierauf wird das Rohr in
seine Ursprungslage zurückgeführt und um die Stärke der abgebauten Schicht vorwärts
bewegt, worauf mit der Arbeit fortgesetzt werden kann.
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Vorteilhaft ist es, statt eines Rohres ein Rohrsystem i bis 5 zu verwenden
(Abb. i und a), bei dem die einzelnen Rohre so über
die abzubauende
Fläche verteilt sind, daß jeweils das folgende Rohr die Arbeit des vorhergehenden
fortsetzt; bei einem so angeordneten System ist nur darauf zu achten, daß z.B. durch
.automatisches, fortwährendes Vorbewegen (im Sinne des Pfeiles s,), der Abstand
zwischen der Ebene der Rohre und der Fläche des Blockes, -in der das Gut abgebaut
wird, unverändert erhalten wird. Sämtliche Rohre haben eine gemeinsame Zuleitung
für die Druckluft. Die Form der Rohre wird dem Umrisse des Blockes oder des Aufschlußgefäßes
(Kammer) angepaßt, und ebenso richtet sich auch die Fläche, in der die Rohre liegen,
nach der Fläche, in der der Block abgebaut werden soll. Die Rohre können in der
Vorschubrichtung gegeneinander versetzt sein. In diesem Falle wird der Block stufenförmig
abgebaut «-erden, wodurch jedes Rohr den nötigen Arbeitsraum für das folgende schafft.
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Der Abstand der einzelnen Öffnungen, aus denen die Druckluft strahlenförmig
austritt, ist so zu wählen, daß sich diese Strahlen übergreifen, damit zwischen
ihnen keine imangegriffenen Gutteilchen zurückbleiben. Dieselbe Wirkung kann auch
dadurch erzielt «-erden, daß die Rohre in der Richtung der Rohrachse (im Sinne des
Doppelpfeiles s2) hin und her bewegt werden, wodurch man es außerdem in der Hand
hat, den Abstand dieser öftnungen nach Belieben wählen zu können. Die Druckluftstrahlen
können unter jedem beliebigen Winkel auf das zu bearbeitende Gut auftreffen, am
günstigsten ist jedoch ihre Wirkung, wenn sie im allgemeinen parallel zu jener Fläche
gerichtet sind, in welcher das Gut abgebaut wird.
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Die Druckluft kann auch zum Abtransport des zerkleinerten Materials
dienen (Abb. i, 2. 10, 11, 1 5).
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Durch die Einwirkung der komprimierten Luft wird das Material vor
allem besser gekühlt und getrocknet; was aber am wichtigsten ist, man erhält ein
gleichmäßig fein zerkleinertes Gut. Schließlich werden bei der Zerkleinerung mittels
Druckluft die schädlichen Gase und Dämpfe durch die Luft so weit verdünnt, daß es
nicht nötig ist, sie in den Schornstein zu drücken, sondern man kann sie ohne weiteres
ins Freie leiten.
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Die Wirkung der Druckluft wird bedeutend erhöht, wenn ihr vor der
Einwirkung auf den Masseblock feinkörnige Stoffe, wie z. B. gemahlenes Rohphosphat,
trockenes, zerkleinertes Superphosphat, selbst die zur Herstellung von Mischdünger
nötigen Bestandteile oder sonstige, auf die Qualität des fertigen Produktes nicht
schädlich wirkende Stoffe, beigemengt werden.
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Unter Umständen kann es vorteilhaft sein, statt des rein pneumatischen
ein kombiniertes Verfahren zu verwenden, derart, daß der Abbau und die grobe Vorzerkleinerung
durch beliebige mechanische Einwirkung, die Feinzerkleinerung durch Preßluft bewirkt
wird, wodurch unter Wahrung der dem pneumatischen Verfahren eigenen Vorteile der
Luftverbrauch verringert werden kann (Abb. 6, 7, 8, 9, i3). Die Einwirkung der Luft
kann sich unmittelbar an das mechanische Vorzerkleinern anschließen; sie kann aber
auch später erfolgen, z. B. wenn sich das stückige Gut bereits im Transporteur befindet.
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Die mechanische Abbauvorrichtung, die verwendet wird, besteht aus
einem oder mehreren Messern oder Drähten 14, die sich parallel bewegen (Abb. 7 und
8), um eine Achse schwingen (Abb. 6) oder rotieren (Abb. 13) und hierbei das Material
zerschneiden. Zur Fortschaffung des abgebauten bzw. zerkleinerten Gutes zum Transporteur
dient (Abb. 7 und 8) eine am Boden befindliche Platte 2o, deren Vorderkante unmittelbar
unterhalb des Messers oder des Drahtes angeordnet ist und die um eine Achse :2i
schwingt. Statt von der Platte kann das Gut auch von einem Elevator oder Transporteur
zur gewünschten Stelle fortgeschafft werden. Die Vorderkante jedes Bechers dieses
Elevators kann scharf, also gewissermaßen messerförmig ausgebildet sein, so daß
in diesem Falle besondere Messer oder Drähte zum Schneiden des Materials nicht notwendig
sind (Abb.9). Alle Hilfsmittel zum Fortschaffen des zerkleinerten Gutes zum Transporteur
können entfallen, wenn der Boden von solcher Form ausgeführt ist, daß das zerkleinerte
Material von selbst von ihm abstürzt und zum Transporteur fällt (Abb.6, i2, i3).
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Auf den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele gemäß der
Erfindung ausgebildeter Kammern schematisch dargestellt: Abb. r zeigt eine Reaktionskammer
mit beweglichem prismatischem Oberteil im Verein mit einer pneumatischen Abbauvorrichtung
im Längsschnitt und Abb.2 dieselbe Kammer nebst Abbauvorrichtung in Draufsicht.
In Abb. 3 ist eine der zum Abführen des Gutes dienenden Rinnen in größerem Maßstabe
in Seitenansicht, in Abb. q. in Draufsicht und in Abb. 5 im Querschnitt dargestellt.
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Abb.6 zeigt im Schnitt eine Reaktionskammer, deren Unterteil um eine
geneigte Achse rotiert (umläuft). In Abb. 7 ist der Querschnitt und in Abb.8 die
Draufsicht einer zylindrischen Reaktionskammer dargestellt in Verbindung
mit
einer mechanischen Abbauvorrichtung. Der Oberteil dieser Reaktionskammer ist um
eine senkrechte Achse beweglich.
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Abb.9 zeigt einen Querschnitt durch eine ebenfalls zylindrische Reaktionskammer,
deren Oberteil sich um eine senkrechte Achse bewegt. Auf der Abb, io ist eine pneumatische
Abbauvorrichtung in Ansicht und in Abb. i i im waagerechten Schnitt dargestellt,
wie sie zum Albau prismatischer Blöcke benutzt werden kann.
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Abb. i2 zeigt eine prismatische Reaktionskammer, deren Unterteil nach
Art eines endlosen Bandes ausgeführt ist.
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Abb. 13 zeigt im senkrechten Schnitt eine ringförmige Kammer mit in
der Senkrechten kreisförmigem Querschnitt. Auf der Abb. 14 ist eine pneumatische
Abbauvorrichtung in Ansicht und in Abb. 15 im senkrechten Schnitt dargestellt, wie
sie zum Abbau zylindrischer Blöcke benutzt werden kann.
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Die in Abb. i und ä dargestellte Reaktionskammer hat einen prismatischen
Oberteil. Seine Vorbewegung erfolgt geradlinig im Sinne des Pfeiles s. und absatzweise
um ein Maß, welches kleiner ist als die Länge der Kammer. Dadurch entsteht eine
Reihe von zusammenhängenden Blöcken g. .Wie aus den Abbildungen ersichtlich, ist
bereits ein Teil der Blockreihe g entstanden, und der Oberteil befindet sich in
seiner neuen Stellung zur neuerlichen Füllung bereit. Die Decke b der Kammer (auf
der sich die Mischmaschine m, die Abgasleitung Z und der Ventilator v befinden)
und die Seitenwände a1, a2, a$ bilden ein Ganzes und sind vermittels der Räder r
auf Schienen beweglich, während die Rückwand abnehmbar ist und nur bei der ersten
Füllung gebraucht wird. Die kurze bewegliche Wand a6 vervollständigt den Abschluß
wegen der Ventilation. Die Seitenwände a1 und a3 werden mit den bezüglichen Seiten
des Blockes, die Auflageflächen der Seiten a., a2 und a3 mit dem Boden durch Verschmieren
abgedichtet. Der Gaskanal k hat an bestimmten Stellen luftdicht absperrbare öffnungen,
die so verteilt sind, daB die Abgasleitung l bei der Vorbewegung der Kammer eine
öffnung eben dann überdeckt, wenn sich die Kammer an der Stelle befindet, an der
sie gefüllt werden soll. Diese betreffende Öffnung wird darauf abgedeckt und die
Leitung d - an sie angeschlossen.
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Die Ecken der Kammer können auch abgerundet werden (wie dies im Schnitt
der linken unteren Ecke durch die gestrichelte Linie dargestellt ist), um scharfe
Kanten am Block zu vermeiden. Das Loslösen der Kammerwände vom Block wird leichter
vor sich gehen, wenn die Wände ai und a3 in der Vorschubrichtung ein wenig geneigt
gegeneinander ausgeführt werden. Dasselbe kann auch dadurch erreicht werden, daß
die Decke in Hängeschienen beweglich aufgehängt ist und daß alle Seitenwände für
sich.von der Decke abnehmbar ausgeführt sind oder daß die Wände a., a2 und a. in
Scharnieren beweglich auf der Decke aufgehängt sind.
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Die infolge der chemischen Reaktion in der Kammer entstehenden Stickgase
und Dämpfe werden - gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Fluorgewinnungsanlage
-vom Schornstein durch den Kanal k und die Leitung l abgesaugt. Zur Verstärkung
des Saugzuges wird, wie üblich, ein Ventilator v verwendet.
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Die pneumatische Abbauvorrichtung besteht aus einem System waagerecht
gestellter Rohre i bis 5 (in der Zeichnung sind beispielsweise fünf Rohre dargestellt),
die gegeneinander in der Vorschubrichtung versetzt sind. Diese Rohre sind durch
das Rohrgelenk G und das Rohr 7 mit dem Kompressor 8 verbunden, der durch den Elektromotor
9 angetrieben wird. Die ganze Vorrichtung ruht auf einer Eisenkonstruktion io, die
sich auf den Rädern r auf denselben Schienen bewegt, die früher den die Kammer tragenden
Rädern als Bahn dienten. Das Rohrsystem ist auf Unterlagen, die auf der Eisenkonstruktion
io montiert sind, im Sinne des Doppelpfeiles s, parallel zur Fläche, die abgebaut
werden soll, hin und her beweglich. Die ganze Konstruktion wird durch die Haube
i i abgedeckt, die so dicht wie möglich an den Block anschließt. Hierdurch wird
der Verstaubung des abgelösten Gutes entgegengewirkt, und auch der aus den Rohren
ausgeströmten Luft und den beim Abbau frei werdenden Gasen wird der Austrittsweg
vorgeschrieben. Unter jedem Rohr befindet sich eine geneigte Rinne 12. Das durch
die Luftstrahlen vom Block abgelöste Material sammelt sich in den Rinnen, die sich
unterhalb der betreffenden Rohre befinden. Die strömende Luft treibt das Material
die schrägen Rinnen entlang, so daß es außerhalb der Haube i i gelangt, wo es ohne
weiteres gesackt oder auf den Haufen geworfen werden kann. Der Elektromotor 9 dient
nicht nur zum Betriebe des Kompressors, sondern auch zum Antrieb des Exzenters oder
der Kurbel, welche die Hin.undherbewegung des ganzen Rohrsystems besorgt.
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Da der Oberteil absatzweise, die Abbauvorrichtung aber gleichförmig
vorbewegt wird, können beide mechanisch nicht verbunden werden, sondern jede muß
für sich unabhängig vorbewegtwerden. Der Elektromotor9 dient deshalb auch zur Vorwärtsbewegung
der ganzen Abbauvorrichtung gegen den Block
nach Maligabe des Fortschrittes
des Arbeitsganges.
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Werden, wie gewöhnlich, zwei Kammern nebeneinander verwendet, die
abwechselnd zur Verwendung gelangen, so hat, während die eine Kammer gefüllt wird,
die Masse in der anderen Kammer Geit, zu erstarren und die chemische Reaktion zu
vollenden. In diesem Falle kann auch eine gemeinsame Abbauvorrichtung für beide
parallele Blockreihen verwendet werden.
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Die beschriebene Arbeitsweise ändert sich nicht, wenn der Kammeroberteil
ruht und an seiner Statt der Boden c beweglich ausgeführt wird. (Diese Umkehrung
der Anordnung ist auch bei allen später beschriebenen Ausführungen möglich). In
diesem Falle hat der Boden die Form einer auf Rädern, Rollen oder Kugeln beweglichen
langen Platte oder eines endlosen Bandes. Erfolgt die Vorbeweg cr ung des Ober
- bzw. Unterteiles ununterbrochen, so müssen nur die Auflageflächen der Seitenwände
a1, a., a3 auf dem Boden so ausgeführt werden, daß sie selbsttätig dichten, und
ebenso muß die Mischmaschine in die Nähe der Stirnwand verlegt werden. Dann kann
auch die Kammer mit der Abbauvorrichtung mechanisch verbunden werden.
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Bei der in Abb. 6 dargestellten Reaktionskammer ist der bewegliche
Boden in Form eines flachen Kreiskegelmantels ausgeführt, der so aufgestellt ist,
daß eine seiner Erzeugenden e1 waagerecht liegt. Die Kammerwände a1, a`. und a3
bilden .mit der Decke b ein Ganzes und werden vermittels einer Eisenkonstruktion
- jedoch so, daß sie flüssigkeitsdichtend am Boden aufliegen - an Ort und Stelle
gehalten. Diese Konstruktion trägt gleichzeitig eine Laufgalerie, von der aus die
Mischmaschine und die sonstige Apparatur bedient wird. Die erstarrte Masse wird
infolge der Bewegung des Bodens von der Stirnwand entfernt. Die Mischmaschine und
die Stirnwand a. sind so anzuordnen, daß die Reaktionsmasse nicht mehr fließt, wenn
sie die höchste Stelle der Kammer überschreitet. Die Seitenwände a1 und a.. erstrekken
sich von der Stirnwand a. bis zur Abbauvorrichtung 1.4. Da die Neigung des Bodens
von der Erzeugenden ei zur Erzeugenden e. immer mehr und mehr wächst, wird auch
die Blockreihe g, mit dem Boden fortschreitend, sich immer mehr und mehr neigen
und würde an einer genügend steilen Stelle vom Boden abstürzen. Bevor dies jedoch
eintreten könnte, wird der Block von einem entsprechend angeordneten Messer oder
einem Draht der Ouere nach durchschnitten. In dem Ausführungsbeispiel schwingt das
Messer 1.4 um eine Achse 13 hin und her, wobei es das Gut schneidet. Da die Seitenwand
a1 im Schnitt die Form eines Kreisbogens hat, wird auch die entsprechende Seite
der Blockreihe nach dieser Form gebildet sein, die wiederum der Kreisbogenbahn des
Messers am besten entspricht. Die periodischen Schwingungen des Messers um die Achse
13 sind ganz unabhängig von der Geschwindigkeit, mit der sich der Boden c bewegt,
so daß die Dicke der abgetrennten Schichten willkürlich gewählt werden kann: dünn,
wenn sofort ein zerkleinertes Material gewonnen werden soll, oder dicker, wenn das
abgebaute Gut nachträglich zerkleinert werden soll. Vom Boden fällt das Material
zur Schüttelrinne 23, in der es durch die aus den kohren 24. ausströmende
Druckluft gekühlt, getrocknet und unter Umständen zerkleinert werden kann.
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Die in den Abb. ; und 8 dargestellte Reaktionskammer dreht sich um
die senkrechte Achse Y-Y in der Pfeilrichtung s1. Der Kammeroberteil wird im Grundriß
durch die beiden konzentrischen Kreisbögen a1 und a;, sowie die Radialstrecken a.,
und a4 begrenzt. Die Decke h der Kammer ist mit den Seitenwänden a1, a_ und a. fest
verbunden. während die Rückwand a, abnehmbar ist und nur bei der ersten Füllung
benutzt wird. Der Raum, den der Oberteil auf seiner kreisförmigen Bahn bestreicht,
wird von der Mauer .- begrenzt, in der die Kanäle L ausgespart sind. durch die die
Abgase und Dämpfe abgesaugt werden. Die Decke b bedeckt den ganzen, durch die Mauer
z umfriedeten Raum, auf der sie in Form einer kreisförmigen Platte dichtend aufliegt.
Auf der Decke befindet sich in der vorderen äußeren Ecke des Oberteiles die Mischmaschinezsr,
ferner der die ganze Apparatur bewegende Motor.
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Vor der Inbetriebsetzung der ganzen Anlage wird die Wand a-4 mit den
übrigen Kammerwänden fest verbunden und abgedichtet und hierauf die Kammer in üblicher
Weise gefüllt. Sobald der so entstandene Masseblockg erstarrt ist, wird diese Verbindung
gelöst und die Wand a4 durch eine in der Mauer befindliche, luftdicht absperrbare
Tür ins Freie gebracht. Die Wände a1, a_ und a, gleiten dichtend am Boden.
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Der Abbau erfolgt durch eine kombinierte mechanisch - pneumatische
Vorrichtung, die aus einem waagerechten Draht 1i besteht, der vermittels der Gleitstangen
15 und der Gleitlager 16 auf und ab schwingen kann. Diese Bewegung wird durch die
Ketten 17 und die Kettennüsse 18 bewirkt. Am Boden der Kammer befindet sich eine
waagerechte Platte 2o von entsprechender Breite, die um die waagerechte Achse 21
schwingt, während ihr entgegengesetztes Ende mit dem Gleitlager 16 gelenkig verbunden
ist. Die Platte 2o ist so angeordnet, daß ihr vorderer scharfer
Rand
unmittelbar unterhalb des Drahtes 14 liegt; anderseits ist sie über die Achse 21
verlängert, so daß sie die Öffnung 22, die zum Transporteur führt, in ihrer horizontalen
Lage abschließt und sie nur öffnet, wenn sie schräg steht, wenn also das zerkleinerte
Material zum Transporteur fällt. Dadurch wird verhindert, daß unnötige falsche Luft
in den geschlossenen Raum tritt. Das zerkleinerte Gut wird vermittels der Schüttelrinne
23 zum Transporteur befördert. Oberhalb der Rinne befinden sich Rohre 2¢, aus denen
Druckluft ausströmt, wodurch das Material nachzerkleinert, gekühlt und getrocknet
wird.
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Die Kammer, Mischmaschine und mechanische Abbauvorrichtung arbeiten
folgendermaßen Hand in Hand: Vor der Vollendung jeder Mischung wird der Oberteil
in Bewegung gesetzt, wodurch die Stirnwand a.= vom Block losgelöst wird. Nach Zurücklegung
einer bestimmten kleinen Strecke gelangt der Oberteil automatisch zum Stillstand.
In den so in der Kammer entstandenen Hohlraum wird der Inhalt der Mischmaschine
entleert. Nachdem der Draht i¢ und die Platte 2o mit dein Oberteil verbunden sind,
schneiden sich diese infolge der Bewegung des Oberteiles um diese kleine Strecke
in den erstarrten Masseblock ein. Automatisch werden hierauf die Kettennüsse in
Bewegung gesetzt, und diese Bewegung wird vermittels der Ketten 17 auf den
Draht 14 übertragen, der dadurch langsam nach aufwärts steigt, wobei er eine dünne
Schicht des Gutes abtrennt. Nachdem die vordere Kante der Platte 2o unmittelbar
unterhalb des Drahtes liegt, kann das abgetrennte Gut nicht auf den Boden sinken,
sondern muß auf die Platte fallen. Durch die Gelenkverbindung der Platte mit dem
Gleitlager 16 dreht sich die Platte um die waagerechte Achse2i und erhält, wenn
der Draht 14 seine Höchstlage erreicht hat, eine solche Neigung, daß das auf ihr
befindliche zerkleinerte Superphosphat zum Transporteur abstürzen muß. Jetzt wird
die Drehung der Kettennüsse automatisch umgekehrt, wodurch sich der Draht und die
Platte senken, um wieder automatisch in ihrer tiefsten Lage zur Ruhe zu gelangen.
Während sich diese Vorgänge abspielten, ist in der Mischmaschine eine neue Mischung
bereitgestellt worden; wieder wird die ganze Vorrichtung um eine kleine Strecke
verschoben, in den in der Kammer so enstandenen Hohlraum der Inhalt der Mischmaschine
enleert usw. Die Zuleitungen für das Rohrmaterial sind so auszugestalten, daß letzteres
denselben an beliebigen Stellen entnommen werden kann.
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In ähnlicher Weise arbeitet die in Abb, 9 im Schnitt dargestellte
Reaktionskammer, bei welcher der Boden c und die beiden Seitenwände a1 und a3 ein
Ganzes bilden und um die Achse Y-Y gleichförmig rotieren, während die Decke b und
die Stirnwand, von einer Eisenkonstruktion getragen, ruhen. Die Decke b liegt gasdicht
auf dem Unterteil auf. Das erhärtete Gut wird auf die Weise abgebaut, daß die Vorderkanten
der Becher des Elevators 25 messerartig scharf ausgeführt sind. Einer dieser Becher
ist nach .4-A geschnitten in der Umlegung gezeichnet. Das zerkeinerte Gut wird von
dem Elevator aus der geschlossenen Kammer herausbefördert, fällt auf ein Schüttelsieb
oder die Schüttelrinne 23, wo es durch die aus den Rohren 2d. ausströmende Druckluft
getrocknet, gekühlt und. nach Bedarf nachzerkleinert wird.
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Die auf den Abb. io und ii dargestellte pneumatische Abbauvorrichtung
eignet sich besonders für den Abbau prismatischer Blöcke, gleichgültig, ob -der
Block bewegt wird und die Abbauvorrichtung ruht oder umgekehrt. Die Vorrichtung
besteht aus einem System vertikal aufgehängter Rohre i bis 5, die in der Vorschubrichtung
versetzt und durch das Zuleitungsrohr 7 beweglich mit dem Kompressor verbunden sind.
Die Rohre i bis 5 sind mit kalibrierten Öffnungen versehen, aus denen die Druckluft
parallel zur Abbaufläche strahlenförmig ausströmt. Mit Hilfe eines Exzenters oder
einer Kurbel wird das Rohrsystem auf und ab bewegt, wodurch eine gleichmäßige Verteilung
der Luftstrahlen erzielt wird. Das in einer Stufe abgebaute zerkleinerte Gut wird
infolge der Luftströmung zur nächsten Stufe getrieben, gelangt dadurch in den Wirkungsbereich
des nächsten Rohres, wird von den aus diesem Rohre austretenden Strahlen zusammen
mit dem von ihnen vom Blocke losgetrennten Gut zur nachfolgenden Stufe befördert
usw. Infolge der Wirkung des letzten Rohres fällt endlich das gesamte zerkleinerte
Gut zu der seitlich angeordneten Öffnung 22, von welcher es zum Transporteur gelangt.
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Abb. 1-a zeigt die Ausführung einer Kammer mit prismatischetm, ruhendem
Oberteil und beweglichem Boden in Form eines endloisen Bandes im Aufrißschnitt.
Der Abbau des erhärteten Gutes kann mechanisch oder pneumatisch erfolgen.
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Abb.13 zeigt eine ringförmige K@unmer mit in der Senkrechten kreisförmigem
Querschnitt. Die den beweglichen Unterteil bildenden Schalen a, und a3 sind auf
Kugeln gelagert und drehen sich, von den: Zahnrädern z1 und z2 angetrieben, gleichförmig
und mit gleicher Winkelgeschwindigkeit um die Achse Y-Y. Infolge der Teilung des
zylindrischen Ringes in zwei Schalen a1 und a3
entsteht an der oberen
und unteren Teilungsfläche je ein Schlitz, von denen der obere gasdicht durch die
Decke b, der untere flüssigkeitsdicht durch die Zunge a, abgedeckt wird. Die Decke
b und dlie Zunge a. werden durch die Stirnwand verbunden und werden vermittels.
einer Eisenkonstruktion an Ort und Stelle gehalten. Die Zunge reicht nicht über
die ganze Länge des Schlitzes. Ihren Zweck, den Gefäßboden abzuschließen, würde
dieselbe schon dann erfüllen, wenn sie sich bis zu jener Stelle erstrecken würde,
an welcher der Superphosphatblock erstarrt ist. Da aber dieser Punkt für verschiedenes
Phosphatrohmaterial verschieden ist, wird die Zunge a, zweckmäßig bis zur Abbauvorrichtung
1q. geführt. Längs der Zunge gleiten also die beiden Schalen. a1 und a; und der
Block g. Dem kreisförmigen Querschnitt der Kammer entsprechend erfolgt der Abbau
des erhärteten Gutes durch rotierende Messer 1q.. Da die Zunge a, nicht bis an die
Stelle reicht, an der der Abbau vorgenommen wird, fällt das zerkleinerte Gut durch
den Schlitz zu dem Schüttelsieb 23, wo es durch Druckluft, die aus den Rohren 24
strömt, gekühlt, getrocknet tin;d nachzerkleinert wird.
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Die Anordnung der pneumatischen Abbauvorrichtung für eine Kammer von
kreisförmigem Querschnitt ist in den Abb. 1q. und 15
dargestellt. Das Rohrsystem
i bis 5 wird von dem Zuleitungsrohr 7 getragen, das mit dem Kompressor gelenkig
verbunden: ist, und schwingt, von einer Kurbel oder einem Exzenter angetrieben,
um den Kreismittelpunkt als Drehpunkt im Sinne des Doppelpfeiles s. hin und her.
Die einzelnen Rohre sind in der Vorschubrichtung versetzt, wodurch das Gut stufenförmig
abgebaut wird; beispielsweise wurde ihnen die Form von Kreisbögen gegeben. Das zerkleinerte
Gut fällt durch die öffnung -22 zum Transporteur. Die Seitenwände der Kammer oder
des Gefäßes sind ,mit a. bezeichnet.
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Für das pneumatische Abbauverfahren können an Stelle der Druckluft
auch komprimierte Gase zur Anwendung gelangen. In diesem halle verbindet das Zuleitungsrohr
das Rohrsystem i bis 5 mit dem Gasreservoir.