DE494095C

DE494095C - Sicherheitsklappe fuer Behaelter mit explosiven Gasen

Info

Publication number: DE494095C
Application number: DEM99840D
Authority: DE
Original assignee: HARTMANN A G MASCHF
Current assignee: HARTMANN A G MASCHF
Priority date: 1927-05-18
Filing date: 1927-05-18
Publication date: 1930-03-18

Description

Sicherheitsklappe für Behälter mit explosiven Gasen Sicherheitsklappen an Behältern, welche dauernd oder vorübergehend explosive Gas-oder Staubgemische enthalten, haben die doppelte Aufgabe, bei normalem Betrieb einen gasdichten Abschluß herbeizuführen und im Falle einer Explosion innerhalb des Behälters den Gasen einen so schnellen Austritt in die freie Atmosphäre zu gewähren, daß schädliche Drucksteigerungen, welche zu einer Beschädigung der Anlage oder ihrer Bedienung führen könnten, nicht auftreten können. Zu diesem Zweck werden Sicherheitsklappen, allgemein auch als Explosionsklappen bezeichnet, verwendet, deren Ouerschnitt im Verhältnis zum Behälterinhalt reichlich bemessen ist, so daß in kurzer Zeit große Gasmengen abziehen können. Diese großen Querschnitte bedingen auch ausgedehnte Dichtungsflächen, zu deren Abdichtung gewöhnliche Filz- oder Gummizwischenlagen benutzt werden. Die erforderliche Anpressung wird durch das Eigengewicht der Klappe durch Federkraft oder durch den Überdruck der Außenluft gegenüber dem Innendruck der Behälter, falls ein solcher aus sonstigen Betriebsgründen vorliegt, erzielt.
In den Fällen, in welchen der Behälterinhalt gleichen oder höheren Druck wie die Außenluft aufweist, sind beträchtliche Gewichts- oder Federdrücke erforderlich, um die Klappen dicht auf ihre Unterlage aufzupressen.
Explosionen sind Verbrennungen. Sie werden um so ungefährlicher, je mehr ihr Verlauf sich einer Gleichdruckverbrennung bei Außenluftspannung nähert. Um letzteres zu erreichen, muß den sich bildenden großen Gasvolumen bei sehr geringem Druck in kürzester Zeit ein großer Ausweg und somit eine volle Explosionsmöglichkeit gegeben -#% erden.
Die Öffnung der Explosionsklappen vollzieht sich unter Einwirkung der durch die Explosion im Gefäßinnern eintretenden Druckerhöhung. Je größer die Belastung der Klappe durch eigenes oder zusätzliches Gewicht oder durch Federkräfte ist, um so höher muß der Gasdruck ansteigen, um die Öffnungsbewegung einleiten zu können.
Die vorliegende Erfindung fußt nun auf der Erkenntnis, daß es für einen gefahrlosen Ablauf der Explosion außerordentlich wichtig ist, die Drücke für die Auslösung der Explosionsklappe möglichst gering zu halten und nur zur Einleitung der Öffnungsbewegung zu benutzen. Zu diesem Zwecke wird auf die Gewichtsbelastung vollkommen verzichtet und nur die bereits bekannte Federbelastung benutzt. Bei den bekannten Anordnungen bleibt jedoch die mechanische Verbindung zwischen der Feder und der sich öffnenden Klappe ständig aufrechterhalten, so daß also die gegenseitige Beeinflussung nicht unterbrochen wird.
Erfindungsgemäß wird nun die Anordnung der Feder so getroffen, daß sie mit einem Gesperre verbunden ist, das bereits nach einem ganz kurzen Öffnungsweg der Explosionsklappe vollkommen von der Feder gelöst wird. Nach diesem ganz kurzen Augenblick kann die zum Öffnen erforderliche Pressung sofort wieder auf die Spannung der Außenatmosphäre absinken, da die Klappe ohne wesentliche weitere Drücke sich nunmehr von selbst öffnet. Die Erfindung gestattet .also, mit einem zeitlich wesentlich kürzeren und geringeren Druckanstieg die Explosionsklappe auszulösen und damit den Ablauf der Explosion in unschädlichen Grenzen zu ermöglichen.
Als Beispiel diene eine Sicherheitsklappe bisheriger Ausführung im Vergleich ;mit einer erfindungsgemäßen.
Der Behälter a nach Abb. i, z. B. ein elektrischer oder mechanischer Abscheider für Braunkohlenstaub aus Luft, ist der Gefahr der Kohlenstaubexplosionen ausgesetzt. Das Rohr b soll die Explosionsgase ins Freie führen und ist durch die Sicherheitsklappe c verschlossen, welche durch ihr Eigengewicht sich auf die Unterlage dicht auflegt. Zur Öffnung einer derartigen Klappe muß die Druck-Zeit-Linie nach der Kurve d der Abb. z verlaufen unter Annahme einer gleichmäßigen Beschleunigung. Es gehören also anfänglich sehr hohe, allmählich abnehmende Drücke dazu, um ein Anheben zu erzielen.
Bei Klappe nach Abb. 3. erfolgt die Anpressung erfindungsgemäß durch die Feder e über einen Hebel f, welcher nach Erreichen der Stellung g vollständig von der Klappe abschnappt. Bei Annahme einer gewichtslosen Klappe und einer Vorspannung h der Federn wird der Druck-Zeit-Verlauf der Kurve i der Abb.2 entsprechen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Sicherheitsklappe für Behälter reit explosiven Gasen, die durch eine Feder belastet wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gesperre mit der Feder verbunden ist, das nach kurzem Hub der Klappe völlig von ihr gelöst wird.