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Verstellbare Stützvorrichtung für die Richtwalzen von Blechrichtmaschinen
Die Richtwalzen von Blechrichtmaschinen werden bekanntlich auf Stütz«-alzen abgestützt,
welche so verstellbar angeordnet sind, claß sie zugleich zum Durchbiegen der Richtwalzen
nach dem Richtgut hin Verwendung finden. Hierdurch ist es möglich, die letzteren
entlang bestimmter Felder besonders kräftig auf die Blechtafel einwirken zu lassen.
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Ist das Richtgut aber hart, so <laß große Kräfte zum Richten erforderlich
sind, so geben die Stützwalzen nach, indem sie sich in der Mitte durchsenken, wodurch
den Richtwalzen oft an derjenigen Stelle, die am stärksten auf das Richtgut einwirken
sollte, die hierzu nötige Stützung fehlt.
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Die vom Richtgut auf die Walzen rückwirkenden Kräfte können somit
die Gestalt der Richtwalzenbiegungskurve in einer Weise beeinflussen, die von dem
die Richtmaschine bedienenden Arbeiter nicht vorherzusehen ist. Er hat auch angesichts
dieser Gegenkräfte, die in ihrer Größe und Wirkung nicht vorausbestimmt werden können,
die Gestaltung der Richtwalzendurchbiegungskurve nicht in der Hand.
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Eine der Fehlerquellen, die sich insbesondere beim Richten harter
und dünner Bleche bemerkbar machen, hat ihren Ursprung also darin, daß die Gestalt
der Richtwalzen, welche diese während des Richtens unter dem Einfluß aller auf sie
einwirkenden Kräfte besitzen und von der das Richtergebnis in hohem Maße abhängt,
mit den bekannten 2 itteln nicht eindeutig --eingestellt werden kann.
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Diesem Mißstand hilft der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ab.
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Das Neue besteht darin, daß die zum- Zweck des Durchbiegens nach dem
Richtgut hin oder umgekehrt entlang den Richtwalzen vorgesehenen Einstellmittel
auf verschieden großen Wegen in die Stützstellung gehen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i die Ansicht einer Blechrichtmaschine mit verstellbarer
Stützvorrichtung in teilweisem Schnitt, Abb. 2 den Schnitt der verstellbaren Stützvorrichtung
nach Linie 2-2 der Abb. i und Abb.3 die Draufsicht auf das Mittelstück der Stützvorrichtung.
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In den 2vIaschinenständern a, a sind die oberen und unteren
Richtwalzen b und c gelagert. Die Stützung derselben erfolgt jeweils durch zwei
Reihen von Stützwalzen d und c, von denen die oberen, d, in bekannter Weise im Jochstück
f gelagert sind, so daß sie dessen Einstellbewegungen mitmachen, während die Zapfen
'der unteren, e, in Lagerkörpern g und h stecken, welche paarweise durch Traversen
i. starr miteinander zu einem j e einer Stützwalzenreihe zugehörigen Lagerrahmen
verbunden sind. Zwei solcher starren, je aus einem Lagerkörper g und h. und
zwei Traversen i bestehenden Rahmengebilde
sind nun nach dem jeweiligen
Einsetzen ,der Stützwalzenreilie e derart svnime trisch unter der unteren Richtwalzenreihe
angeordnet, daß die Lagerkörper g als innere einander zu- und die Lagerkörper lz
als äußere voneinander abgekehrt sind. Die inneren Lagerkörper sind je in einer
hohlen Gleitfläche hl eines Mittelstücks k der Vorrichtung derart abgestützt, daß
sie zwecks schräge Einstellens der Stützwalzen e entsprechend dem gewünschten Verlauf
der Durchbiegungskurve der Richtwalzen c: eine kleine Schwenkung zwischen den Spitzen
der Kopfschrauben 1, also um eine zu den Mittelachsen der Stützwalzen e rechtwinklige
Achse, ausführen können. Das Mittelstück 1? ruht auf den beiden inneren Gwiii-lespindeln
in, welche sich als Einstellmittel in den auf dem Maschinenuntergestell ia festsitzenden
Gewindemuttern 111, drehen lassen.
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Infolge der starren Verbindung der äußeren Lagerkörper lt mit den
inneren, g, müssen die ersteren die um die Spitzen der Schrauben 1 stattfindenden
Schwenkungen der letzteren mitmachen. Die äußeren Lagerkörper 1i sind daher unter
Vermittlung von Gleitscheiben o und p auf den äußeren Gewindespindeln q gelagert,
welche als weitere Einstellmittel in den Gewindeintittern ql gedreht werden können.
Die Gleitscheibe o sitzt in einer Vertiefung des Lagerkörpers h unverrückbar fest.
Damit sie in dieser Verbindung an den Schwenkbewegungen des Lagerkörpers 11. teilnehmen
kann, ruht sie lose auf einer ebenen Fläche der Gleitscheibe p, die ihrerseits mit
einer konkaven Fläche auf der konvexen Endfläche der Geu-indespindel q lose aufliegt.
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Die Abstützung der die beiden unteren @tütz@valzenreilien e tragenden
Lagerrahinen g, k, t: ist somit derart durchgebildet, daß die beiden inneren
Lagerkörper g in Bezug auf die beiden äußeren, h, gehoben oder gesenkt «-erden können.
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Diese Einstellung der beiden unteren Stützwalzenreihen e in Dach-
oder Binnenform, (furch welche zwangsweise das eine Mal die Gestalt der Durchbiegungskurve
der unteren Richtwalzen c nach oben und das andere Mal nach unten festgelegt wird,
kann auf dreierlei Weise erreicht werden. Die Übersetzung der 'iie inneren Spindeln
ni drehenden Schneckengetriebe r, rl (Abb. 2 und 3) kann bei gleicher Ganghälie
der inneren und äußeren Spindeln in und q verschieden sein von derjenigen
der (lie äußeren Spindeln q drehenden Schnekkengetriebe s, sl, die ihren Antrieb
von derselben Handradwelle t erhalten wie die Schneckengetriebe r, r, Es können
auch bei gleicher Cbersetzung der inneren und äußeren Schneckengetriebe r, rl und
s, sl die Ganghöhen der inneren und äußeren Spin-- (1In in. und q voneinander verschieden
sein, c und schließlich ist es möglich, daß sowohl die e Übersetzungen der inneren
und äußeren e Schneckengetriebe r, rl und s, sl als auch die n Steigungen der inneren
und äußeren Spindeln iit und (l voneinander verschieden sind. Die l'bersetzungen
der Schneckengetriebe n bzw. die Steigungen der Spindeln müssen jedoch stets so
gewählt werden, daß- je nachdem innere oder äußere Felder der zu richtenden Blechtafel
gestreckt werden sollen -die Mitte der unteren Richtwalzen c gegen das Richtgut
hin besonders stark durchgebogen werden oder das Richtgut die Richtwalzen e nach
innen, jedoch nicht außen von sich nach tunen wegdrücken kann, d. h. die beiden
unteren Stützwalzenreihen c müssen sich das eine Mal durch Drehen der Wellet aus
der waagerechten in eine dachförmige und (las anrl; re 17a1 aus der waagerechten
in eine rinnenfö rrnige Stellung bringen lassen.
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Diese Einstellungen der Stützwalzenreihen e mögen beispielsweise dadurch
erreicht werden, daß bei gleichen Übersetzungen der inneren und äußeren Schneckengetriebe
die inneren 'Spindeln in eine größere Steigung erhalten als die äußeren q. Durch
Drehen des Han(Irads i1 aus der Nullstellung, in der die Stützwalzenreihen e plan
liegen, in der einen Richtung werden sodann die inneren Lagerkörper g mehr gehoben
als die äußeren, lt, wodurch die beiden Stützwalzenreilien e in die Dachforen übergehen.
Durch Drehen des Handrads ii. wieder aus der Nullstellung, aber dieses Mal in der
andern Richtung, senken sich die inneren Lagerkörper g mehr als die äußeren, h,
wodurch hie beiden Stützwalzenreihen ein die Binnenform übergehen.
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Die Steigungen der Spindeln in und q werden dabei vorteilhafterweise
so gewählt, daß die Dach- oder Rinnenforin der Stützwalzenreihen e möglichst der
Durchbiegungskurve der Richtwalzen c für in der Mitte angreifende Last angepaßt
ist, die bekanntlich von der Länge und Dicke der letzteren abhängt.
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Mittels einer solchen Stützvorrichtung ist es in hohem Maße möglich,
die Form der Durchbiegungskurve der Richtwalzen eindeutig einzustellen, die erforderlichen
Streckungen des Richtgutes und. somit ein gutes Richtergebnis schnell zu erzielen.
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Zwecks gleichmäßigen Anstellens der Stützwalzen e an die unbelasteten
Richtwalzen c beim Zusammenbau der Maschine oder der Nachschau derselben nach Ersatz
oder Abnutzung von Maschinenteilen sind die Spindeln m und q einzeln lösbar mit
den Schnekkenrädern r und s gekuppelt. Dies geschieht mittels einer an den Spindeln
11z und q vorgesehenen Kegelfläche v und einem Kupplungsring
w,
der mittels Kopfschrauben x an den Schneckenrädern r und s befestigt und
in eine Ausdrehung 1, derselben hineingezogen ist, wodurch die Hohlkegelfläche des
Kupplungsrings a, auf die Kegelfläche v der Spindeln ui und q gedrückt wird. Fach
Lösung der Kupplung kann jeweils die zugehörige Gewindespindel m bzw. q mit Hilfe
eines Schlüssels in der 'Mutter q, gedreht und somit einzeln in der Höhe eingestellt
«-erden.
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_1n die Stelle der Schneckengetriebe r, rl und s, s, und der Spindeln
ti-i und q können auch andre gleichwirkende Einstellmittel, wie Keile. Exzenter
o. dgl., treten.
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Ferner ist es nicht erforderlich, daß die Abstützung der Richtwalzen
c durch die Verinittlung von Stützwalzen e erfolgt. Es kann auch eine Stützung der
ersteren durch mehrere entlang jeder Richtwalze c verteilt angeordnete, erfindungsgemäß
auf verschieden großen Wegen in Stützstellung gehende Richtwalzenauflager - ähnlich
der Bauart wie sie z.B. die deutsche Patentschrift d.28797 zeigt - vorgenommen werden.
Solche entlang den Richtwalzen c angeordnete Auflager können mittels einer gemeinsamen
Handradwelle so in Stützstellung gebracht werden, <Maß sie sich alle in der durch
eine :Mittellast liervorgertifenen Durchbiegungskurve der Richtwalzen c einstellen,
wodurch die Gestalt der letzteren während des Rechtens zwangsweise festgelegt ist.