DE492244C - Verfahren zur Herstellung reiner Tonerde durch Saettigung einer Alkalialuminatloesung mit Schwefligsaeuregas - Google Patents

Verfahren zur Herstellung reiner Tonerde durch Saettigung einer Alkalialuminatloesung mit Schwefligsaeuregas

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DE492244C
DE492244C DES73613D DES0073613D DE492244C DE 492244 C DE492244 C DE 492244C DE S73613 D DES73613 D DE S73613D DE S0073613 D DES0073613 D DE S0073613D DE 492244 C DE492244 C DE 492244C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F7/00Compounds of aluminium
    • C01F7/02Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
    • C01F7/04Preparation of alkali metal aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom
    • C01F7/14Aluminium oxide or hydroxide from alkali metal aluminates
    • C01F7/141Aluminium oxide or hydroxide from alkali metal aluminates from aqueous aluminate solutions by neutralisation with an acidic agent

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Description

  • Verfahren zur Herstellung reiner Tonerde durch Sättigung einer Alkalialuminatlösung mit Schwefligsäuregas Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von reiner Tonerde und Alkalisulfiten aus Alkali, Aluminaten und Schwefligsäuregas.
  • Es ist bekannt, daß Schwefligsäuregas (S02), das in eine Lösung von Alkalialuminat eingeführt ist, gelatinöse Tonerde abscheidet. Die auf diese Reaktion gegründeten Verfahren konnten bis jetzt aber weder reine Tonerde noch von Sulfit freies Sulfat liefern. Man erhielt einerseits einen gelatinösen Niederschlag von Tonerde, der durch Einschlußwechselnde, aber beträchtliche Mengen von schwefliger Säure und Alkalisulfit und andererseits eine unreine unverwertbare Lösung von Alkalisulfit, die Alkalisulfat aus der Oxydation des gelösten Sulfites infolge des Sauerstoffes der Luft oder des in dem Schwefligsäuregas (Ofengase) für das Verfahren verwendeten Sauerstoffes enthielt.
  • Es wurde festgestellt, daß, abgesehen davon, daß man die Oxvdation des in Lösung gebildeten Alkalisulfites begünstigt, die Exotherrni:e der Reaktion allein de Ursache der Bildung des unreinen gelatinösen \ iederschlages ist, weil die sich hierbei ergebende Erhöhung der Temperatur eine unmittelbare Hydrolyse der Alkalialuminatlösung veranlaßt.
  • Durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung, bei dem eine Lösung von Alkalialuminat mit Scli,%-efli@gsäuregas gesättigt wird, erhält man reine Tonerde in körniger Form, die in der bei der Reaktion gebildeten sulfatfreien Alkalisulfitlösung suspendiert ist.
  • Dieses neue Ergebnis wird im wesentlichen dadurch erhalten, daß die Sättigung derAlkalialuminatlösung mit schwefligsaurem Gas so ausgeführt wird, daß die Reaktionstemperatur unterhalb derjenigen gehalten wird; bei welcher die Aluminatlösung schon durch Hydrolvse gelatinöse Tonerde abscheidet.
  • Diese niedrige erforderliche Temperatur, welche von der Konzentration, d. h. dem Ionisierungsgrade des behandelten Alkalialuininates abhängt, ist bei der praktisch verwendbaren Konzentration immer unterhalb 30° C. Bei der Benutzung einer Aluminatlö@sung, beispielsweise Natriumaluminat von passender Konzentration, kann die vollständige Reaktion durch die folgende Gleichung ausgedrückt werden: z A10 (ONa) + SO@ - Nag S03 -f- A1203. Die erzeugte Tonerde ist ein feines, körniges Pulver, das leicht vo-n der Alkalisulfitlösung getrennt werden kann. Diese letztere Lösung ist frei von Sulfaten, wenn nur das Schwefligsäuregas, das für die Sättigung benutzt wird, frei von Schwefelsäureanhydrid ist.
  • Die Aufrechterhaltung der erforderlichen niedrigeren Temperatur kann in verschiedener Weise erfolgen, beispielsweise, indem man Sättigungsgefäße mit Kühlvorrichtungen benutzt. Unter Benutzung der Eigenschaft des feinen, körnigen Niederschlages von Tonerde, leicht in Suspension in der gleichzeitig bei der Reaktion gebildeten Lösung von Alkalisulfit fortgeführt zu werden, kann man eine fortschreitende Sättigung der auf einer großen Kühlfläche verteilten Lösung des Aluminates herbeiführen. Diese fortschreitende Sättigung kann durch Umlauf der die schon gefällte Tonerde führenden Reaktionslösung vorgenommen werden, und zwar in einem Sättigungskreislauf, der weiter unten unter Beziehung auf die schematische Zeichnung einer zur Ausführung geeigneten Anlage beschrieben wird.
  • Bei der erwähnten Ausführungsform umfaßt der Kreislauf der fortschreitenden Sättigung einen Turm a, in dessen oberen Teil die durch eine Leitung b eingeführte Alkalialuininatlösung eintritt und dann als Regen herunterfällt, um auf einer großen Oberfläche, beispielsweise durch nicht poröse Körper C (beispielsweise Raschigr inge), verteilt zu werden. Die Reaktionslösung gelangt dann in den unteren Teil des Turmes oder die Kaminer d und füllt sie fast vollständig an. Durch eine Leitung l tritt zu dem Boden mit Luft verdünntes Schwefligsäuregas (Ofengas). oder auch mit einem inerten Gase verdünnte schweflige Säure. Das Schwefligsäuregas muß vorher, wenn es aus Ofen kommt, abgekühlt sein und muß weiter gereinigt und frei von Schwefelsäureanhydrid sein, um die Bildung von Sulfat zu vermeiden.
  • In der Kammer d geht das Schwefligsäüregas durch die schon teilweise gesättigte Reaktionslösung, indem gegeneinander geneigte und schachbrettartig angeordnete Hindernisse durchlaufen werden. In dieser Weise wird die von c kommende Reaktionslösung unter der von dem Gasstrom selbst erzeugten Umrührung gesättigt, während das Schwefligsäuregas ärmer und infolgedessen verdünnter wird. Es tritt eine teilweise vorherige Sättigung im oberen Teile c ein, wo das von SO, freie Gas du,rcli die obere Leiturig f austritt. Aus der Kammer d des Turmes a fließt die vollständig gesättigte Reaktionslösung durch die Heberleitung g in einen Behälter h mit großer Kühlfläche. Von hier kann die Reaktionslösung von neuem durch die Leitung b zu dem oberen Teile des Turmes mittels der Pumpe k geleitet werden. In dieser Weise kann der Umlauf im Kreise fortgesetzt werden, bis .eine im Behälter h entnommene Probe eine deutlich saure Reaktion zeigt, welche der vollständigen Umwandlung der Aluminatlösung in Tonerde und Alkalisulfit entspricht.
  • In dem Sättigungskreislauf wird die schon in Form feiner Körner gebildete Tonerde mit der Reaktionslösung beständig fortgeführt. Wenn die Reaktion vollständig ist, so wird die Tonerde in feinen Körnern suspendiert enthaltende Alkalisulfitlösung aus dem Behälter h durch die untere mit Ventil ia versehene Leitung in abgeführt, um in eine Filtrationsanlage zu kommen. Der Vorgang kann dann von neuem begonnen werden, indem man eine kalte Aluminatlösung durch die mit Ventil p versehene Leitung o führt.
  • Der Vorteil der beschriebenen Ausführungsform besteht darin, daß die Anordnung zweier Behälter, wie h mit großer Oberfläche, einen fortlaufenden Arbeitsgang gestattet, indem die Entleerung eines der Behälter h und seine Füllung mit frischer Aluminatlösung stattfindet, während in dein Sättigungsturm a die Sättigung der Aluminatlösung aus dem anderen Behälter h erfolgt.
  • Bei dem Verfahren erzeugt man gleichzeitig reine Tonerde und Alkalisu.lfit aus einer Lösung von Alkalialuminat, weil die Sättigung der Alkalialuminatlösung unter derartigen Bedingungen ausgeführt wird, daß die Reaktionstemperatur unterhalb derjenigen gehalten wird, bei welcher die Aluminatlösung infolge der Hydrolyse gelatinöse Tonerde ausscheidet.
  • Wenn die angeführten Bedingungen nicht innegehalten und während des Verfahrens aufrechterhalten werden, so tritt eine Reaktion ein, die durch folgende Gleichung veranschaulicht werden kann:
    2 Al0(ONa) -j- 2 S02 = (A1203 -}- S02) -j- Na2S03 (I)
    gelatinös occludiert
    Die gelatinöse Verbindung hält durch Occlusion SO. zurück. Die Verbindung wird von Würtz als Aluminiumsulfit bezeichnet.
  • Dagegen verläuft das vorliegende Verfahren anders. Es kann durch die folgende Gleichung veranschaulicht werden: z A10(ONa) + S02 --- A1203 + Na2S0g (2) Um das vorliegende Verfahren auszuführen, soll nach den praktischen Erfahrungen die Temperatur während der Reaktion bei einer höchsten Konzentration von 8°/o AI, 0, pro Liter der Lösung von Alkalialuminat nicht 2o° C überschreiten.
  • Bei der angeführten Konzentration der Aluminatlösung würde eine erhebliche Steigerung der Temperatur oberhalb 2o° C sofort eine Fällung von gelatinöser Tonerde oder Occlu.sion von .SO, veranlassen. Dasselbe ist der Fall, wenn man für eine Arbeitstenperatur von 2o° C die Konzentration von 8°f0 A1_ 03 pro Liter der Alkalialuminatlösung steigern würde. Für eine Arbeitstemperatur von 30° C darf die höchste Konzentration der Alkalialuminatlösung nicht über 6"[" AI, 0., pro Liter Lösung sein.
  • In der Praxis ist es hinsichtlich der Ausbeute in der Zeiteinteilung vorteilhaft, mit möglichst hoher Konzentration zu arbeiten. Andererseits ist essparsam, bei gewöhnlicher Temperatur zu arbeiten. indem man große Kühlflächen anwendet, ohne besondere Mittel zur Kühlung zu benutzen. Aus diesen Verhältnissen ergibt sich, daß die beste Konzentration zur Ausführung des Verfahrens diejenige von 8"1" A1.03 pro Liter der Lösung von Alkalialuminat ist.
  • Die Konzentration des Schwefligsäuregases ist einflußlos: das Gas soll nur rein- sein. Man verwendet am besten Schwefligsä uregas aus der köstung von Schwefelmineralien. Dieses Gas hat nach der Reinigung eine Konzentration von 5 bis 6 Voluanprozent an S0_. Bei der niederen Temperatur für die Ausführung des Verfahrens hat etwa vorhandener freier Sauerstoff in dem Gase keinen oxydierenden Einfluß.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung reiner Tonerde durch Sättigung einer Alkalialuminatlösung mit Schwefligsäuregas, dadurch gekennzeichnet, daß die Sättigung bei einer Temperatur unterhalb 30' C erfolgt. Verfahren erfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine fortschreitende Sättigung der auf einer großen Kühlfläche verteilten Aluminatlösung stattfindet. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die fortschreitende Sättigung und ihre Vollendung durch Umlauf der Reaktionslösung in einem Sättigungskreislauf stattfindet. der aus einer Phase besteht, in welcher das auf einer großen Oberfläche verteilte Aluminat sehr verdünnte schweflige Säure trifft, während in einer folgenden Phase die Reaktionslösung vollständiger durch schwefligsaures Gas, das unter Rührung hindurchgeht, gesättigt wird.
DES73613D 1925-04-25 1926-03-09 Verfahren zur Herstellung reiner Tonerde durch Saettigung einer Alkalialuminatloesung mit Schwefligsaeuregas Expired DE492244C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2342944A1 (fr) * 1976-03-03 1977-09-30 Sonoco Products Co Procede et appareil de recuperation continue des metaux alcalins des solutions usees qui en contiennent

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2342944A1 (fr) * 1976-03-03 1977-09-30 Sonoco Products Co Procede et appareil de recuperation continue des metaux alcalins des solutions usees qui en contiennent

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