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Lehre für Schleifmaschinen Die Erfindung betrifft eine Lehre, um die
Bohrung oder den inneren Durchmesser eines Arbeitsstückes, während .es innen geschliffen
wird, zu messen. Ein Zweck der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die
eine genaue Messung auf der ganzen Länge des Arbeitsstückes vornimmt, während es
auf die richtige Größe gebracht wird.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung isst es, die Wirkungsweise der Schleifmaschine
dadurch zu ermöglichen, daß die Schleifsteine nicht angehalten zu werden brauchen,
um Messungen vorzunehmen.
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Gemäß der Erfindung ist die Vorrichtung derartig ausgebildet und angebracht,
daß sie mit dem Arbeitsstück während der ganzen Zeit der Bearbeitung in der richtigen
Lage verbleiben kann. Ferner kann die Vorrichtung ausgeschwungen werden, um es zu
ermöglichen, das Arbeitsstück zu entfernen und durch ein neues zu ersetzen.
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Die Vorrichtung wird gegen Abnutzung selbst durch langen G;-brauch
dadurch geschützt, daß Diamanten, Saphire oder dergleichen harte Steine als Meßstifte
benutzt werden. Die Benutzung solcher Steine macht es möglich, durch den die innere
Oberfläche des Arbeitsstückes bedeckenden Film von öl o. dgl. hindurchzudringen,
um genaue Messungen vorzunehmen, ohne daß diese Ob@erfl.äche zerkratzt würde.
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Die Vorrichtung ist gleichzeitig leicht einstellbar, um sich verschiedenen
Gegenständen, die gemessen werden sollen, anzupassen. Die Zeichnungen stellen ein
Ausführungsbeispiel dar: Abb. r ist eine Seitenansicht der Vorrichtung, die an einer
Schleifmaschine angebracht ist, wobei der zu bearbeitende Gegenstand in Berührung
mit dem Schleifstein dargestellt ist. Letzterer ist 'n unterbrochenen Linien g ezeigt.
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Abb.2 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung, wobei der Anzeiger
entfernt und de Vorrichtung an einem Teil des Gestelles der Schleifmaschine .angebracht
ist, und zwar in einer Lage, die sie einnimmt, wenn ,eine Bohrung oder ein innerer
Durchmesser eines Arbeitsstückes, von dem ein Teil im Querschnitt gezeigt ist, gemessen
wird.
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Abb. 3 ist eine Draufsicht und ein Schnitt durch die Vorrichtung nach
3-3 der Abb,. z, wobei die Meßarme der Lehre aus ihrer Arbeitsstellung ausgeschwungen
sind. Ein Teil der Schleifmaschine ist dargestellt, und das Arbeitsstück ist teilweise
im Schnitt angedeutet.
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Eine S-chleifma:schine A hat einen. Schleifstein B, der einen Gegenstand
C bearbeitet. Die Maschine wird durch eine Ri:emenscheibe D angetrieben, und zwar
durch einen Riemen E.
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An das Maschinengestell ist eine Stütze F angebolzt, und an dieser
Stütze sitzt ausschwingbar ein Sockelglied C'r bei Fa. Das Sockelglied nimmt
einen Pfosten oder eine Stange Ga auf, die in dem Sockelglied durch eine Stellschraube
ä gehalten wird.
Das Sockelglied hat einen mit ihm einheitlich ausgebildeten
Arm G1, der an seinem unteren Ende geschlitzt ist, um einen Bolzen G2 aufzunehmen.
Dieser ist in die Stütze F eingeschraubt. Auf den. Bolzen G= ist eine Schraubenfeder
Gs aufgeschoben und drückt gegen den Arm G1, um für gewöhnlich die Stange G in eine
senkrechte oder sonst vorher bestimmte Lage zu bringen. Eine einstellbare Schraube
G4 erstreckt sich durch den Arm Gi und drückt gegen die Stütze F, um die Bewegung
der Stange Ga unter dem Einfluß der Feder Gs zu hegrenzen. An der aufrecht stehenden
Stange, Ga ist eine Klemme H einstellbar befestigt, und zwar durch einen Bolzen
Ha.
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Ein Stützarm I erstreckt sich quer durch das Klemmglied H und ist
daran mittels eines Bolzens Hb befestigt. An dem .einen Ende des Stützarmes
I ist ein Joch 1a vorgesehen, in welchem ein Paar einstellbarer Schrauben J sitzt.
Eine Stütze 9 sitzt ausschwingbar zwischen den beiden SchraubenJ und hat einen sich
nach vorne erstreckenden Arm. Ka. An der oberen Fläche dieses Armes ist in der Nähe
seines Endes ein Ansatz I(b vorgesehen, der :einen schwingenden Jocharm L stützt,
welcher an der Stütze I( mittels :eines Paares von Bolzen La schwingbar angebracht
ist. Das ,äußere Ende des Jocharmes L ist mit einer Schelle Lb versehen, welche
eine Stange M .aufnimmt, die in diesem Sockel mittels des Bolzens Lc einstellbar
befestigt ist.
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Eine Stange N ist in dem vorderen Ende des ausschwingbaren jocharmes
L durch einen Bolzen P eingeklemmt.
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Ein einstellbarer, geschlitzter Arm: Q ist in dem Ende der Stange
N mittels einer Setzschraube Q1 befestigt, die sich durch einen zeit schrägen Kanten
versehenen Block Q2 erstreckt. Dieser Block drückt auf die schrägverlaufenden Wände
des Schlitzes in dem Arm Q.
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In dem Ende des Armes Q ist ein Diamant oder ein sonstiger harter
Stein R angebrachtlder dazu dient, zeit der innerem Umfangsfläche des Arbeitsstückes
in Berührung gebracht zu werden.
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Das untere Ende der Stange M trägt einen geschlitzten Klemmbock S,
der eine Stange T aufnimmt, die in dem Block :einstellbar ist. An dem vorderen Ende
der Stange T sitzt ein geschlitzter Arm Ta und ist an der Stange durch eine Schraube
Tb einstellbar befestigt.
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In dem Ende der geschlitzten Stangen Ta sitzt ein Diamant oder ein
sonstiger harter Stein Ra, der bei der Messung den inneren Umfang des Arbeitsstückes
berührt.
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An dem oberen Ende der Stange M ist ein Stützglied U mittels
eines Bolzens U'
angeklemmt. Dieses Stützglied hat einen Arm U2, an dem eine
Meßuhr W befestigt ist. Der Taster W1 bewirkt die Bewegung des Zeigers W2 und drückt
auf einen Arm X, der ein jochförmiges Ende Xa hat, das an der Stütze U angelenkt
ist, und zwar durch ein Paar Scheiben V.
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Eine Verlängerung Xb des Armes X dient dazu, den einstellbaren,
geschlitzten Arm Y zu tragen, der mit ihm durch eine Setzschraube ya verbunden ist.
Ein harter Stein RI ist an dem Ende des geschlitzten Armes: Y angebracht und kann
an den inneren Umfang des Arbeitsstücks angelegt -,verden.
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Ein Lehrstück (nicht gezeigt) von vorher bestimmtem innerem Durchmesser
wird zunächst auf die Schleifmaschine aufgebracht. Die Schleiflehre wird dann in
die in der Abb. z dargestellte Lage gebracht, in welcher die einander gegenüberliegenden
Diamantspitzen Ra _ -und Rb, welche auf dem Arm Ta bzw. Y sitzen, die innere
Umfangsfläche des Lehrstückes berühren, und zwar in einer Ebene, welche senkrecht
zu der Längsachse des Arbeitsstücks ist. Der Arm Q wird so eingestellt, daß der
Stein R die innere Umfangsfläche des Lehrstücks berührt, und zwar gerade in der
Mitte zwischen den beiden Steinen Ra und Rb. Beize Einstellen der Steine auf die
Umfangsfläche des Lehrstücks muß darauf geachtet werden, daß: der drehbare Zeiger
W2 auf dem Zifferblatt auf Null zu stehen kommt. Wenn nun ein zu bearbeitendes Stück
in die Schleifmaschine eingespannt wird und den Platz des Lehrstücks einnimmt, bewegt
sich der Zeiger von seiner Nullstellung hinweg bis auf einen Punkt, der den v erhähnism,äßig
kleineren Durchmesser des zu bearbeitenden Stücks angibt.
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Nachdem die Lehre richtig eingestellt ist, wird sie horizontal um
die Spitze J ausgeschwungen, und zwar in die Lage, die .in Abb. 3 angedeutet ist.
Dann wird das Lehrstück von der Schleifmaschine abgenommen und durch ein zu bearbeitendes
Stück ersetzt. Die Lehre wird dann wieder in die frühere Stellung zurückgebracht,
wie sie in Abb. z und 2 angedeutet ist. Dann wird die Schleifmaschine angetrieben,
wobei der Arbeiter genau auf die Stellung des Zeigers aufpassen muß, der nun nach
und nach die zunehmende Größe des Durchmessers der Bohrung des Arbeitsstücks angibt.
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Das Arbeitsstück wird in der gewöhnlichen Richtung gedreht und gleichzeitig
dabei vor dem Schleifstein hin und her geführt, damit die ganze Länge der inneren
Bohrung des Arbeitsstücks gleichmm,äßig bearbeitet wird.
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Sobald der Zeiger auf Null zeigt, wird die Schleifarbeit unterbrochen,
worauf der Arbeiter das Arbeitsstück entfernen kann,
das nunmehr
genau denselben Durchmesser hat wie das Lehrstück. Der die Lehre unter= stützende
Rahmen wird dann wieder in die in Abb. 3 angedeutete Lage ausgeschwungen, so daß
das fertige Arbeitsstück entfernt und durch ein anderes zu bearbeitendes ersetzt
werden kann, worauf die ganzen Arbeitsschritte, die eben beschrieben sind, wiederholt
werden.
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Um den erwähnten Stein R an dem Arm Q mit dem inneren Umfang des Arbeitsstücks
in Berührung zu erhalten, ist die Feder G3 vorgesehen, die, wie beschrieben, auf
den i Bolzen G° sitzt, der in die Stütze F eingeschraubt ist. -Diese Feder drückt
auf den herabhängenden Arm G1, der mit dem Sockel G einheitlich ausgebildet ist.
In diesem Sockel sitzt der senkrechte Pfosten Ga. Die Feder drückt die Stange Ga
in :eine geneigte Lage, wodurch der Arm Q etwas seitlich au:sgeschwüngen wird, so
daß der harte Stein R mit dem inneren Umfang des Arbeitsstücks immer in Berührung
bleibt, während der Durchmesser der Bohrung beim Schleifen langsam vergrößert wird.
Die einstellbare Schraube G4 mit dem Arm Gi dient dazu, die Bewegung des Pfostens
Ga zu begrenzen.