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misch- und Verreibemaschine für Farbsuspensionen o. dgl. Es sind bereits
Vorrichtungen bekannt, die zum Mischen und Verreiben von Flüssigkeiten oder mit
festen Bestandteilen vermengten Flüssigkeiten dienen und bei denen das Mischgut
zwischen Mahlbahnen und Mahlkörpern gemischt und verrieben wird. Bei diesen Vorrichtungen
ist aber die Führung des Mischgutes unzureichend, so daß die zu mischenden oder
zu verreibenden Stoffe ausweichen und sich der Verarbeitung mehr oder weniger entziehen
können. Auch ist die Größe des Spaltes, durch den das Mischgut beispielsweise bei
Farbmühlen, Walzenstühlen usw. hindurchgetrieben wird, sehr veränderlich, weil sie
von Hand durch teilweise sehr verwickelte Einrichtungen eingestellt werden muß und
von der Abnutzung der Mahlteile abhängig ist. Vielfach ist auch die Geschwindigkeit,
mit der das Mischgut durch die Mischvorrichtung getrieben wird, sehr gering, so
daß der Zeitaufwand zum Mischen. und Verreiben sehr groß wird und die Gefahr auftritt,
daß leichtflüssige Stoffe, wie z. B; Lacke, Farben usw., während der Verarbeitung
zu große Verdunstungsverluste erleiden.
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Alle diese Nachteile vermeidet die vorliegende Erfindung, die sich
vor allen Dingen dadurch auszeichnet, daß dem Mischgut der Weg durch die Maschine
genau vorgeschrieben wird, und zwar durch schraubenförmig am Umfang eines rotierenden
Mahlkörpers eingeschnittene Rillen, in die das Mischgut durch einen Zubringer hineingedrückt
wird. Ein weiterer Vorteil ist darin zu erblicken, daß die an der Mahlbahn entlang
bewegten Mahlbarren, denen die Aufgabe zufällt, das Gut zwischen sich und der Mahlbahn
zu verreiben, durch Zentrifugalkraft dauernd gegen die Mahlbahn gedrückt wird, so
daß Änderungen der Spaltgröße nicht auftreten und Einrichtungen zur Einstellung
des Spaltes entbehrlich werden. Da der rotierende Mahlkörper eine ziemlich hoheUmlaufgeschwindigkeit
hat, wird auch die Durchlaufgeschwindigkeit des Mischgutes durch die Maschine ziemlich
groß, und die bei leichtflüssigen Stoffen etwa auftretenden Verdunstungsverluste
werden vermieden. Ein Ausführungsbeispiel der neuen Vorrichtung ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. r einen Längsschnitt und Abb.2 einen Querschnitt.
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In einem beliebig gestalteten, zweckmäßig zylindrisch oder kegelförmig
ausgebildeten Gehäuse, dessen Mantel c für Kühlzwecke doppelwandig ausgeführt ist
und in das eine auswechselbare Mahlbahn d eingesetzt ist, dreht sich ein Rotor e
mit hoher Umdrehungszahl. In dem Mantel dieses Rotors sind eine Anzahl Nuten eingeschnitten
zur Aufnahme der sogenannten Mahlbarren, welche bei Drehung des Rotors durch die
Zentrifugalkraft nach außen geschleudert und dauernd gegen die Mahlbahn d gepreßt
werden. Wenn die Mahlbarren auch bei stillstehendem Rotor gegen die Mahlbahn gedrückt
werden sollen, werden zwischen Barren und Rotorkörper Federn eingesetzt. Ferner
sind auf
dem Rotormantel eine größere Zahl spiral-oder schraubenförmig
verlaufender Rillen/ eingedreht, die - wie später erläutert wird - zur Aufnahme
und zwangsläufigen Führung des zu verarbeitenden Stoffes dienen. Diese Rillen werden
nur durch die Nuten unterbrochen, die zur Aufnahme der Mahlbarren dienen, setzen
sich aber an diesen Stellen in Rillen fort, die in die Mahlbarren eingeschnitten
sind und dort verlaufen. Zur Einführung des Mischgutes in die Maschine ist auf der
einen Seite ein Einlaufstutzen a vorgesehen, während am Rotor e befestigte Flügel
b das Gut den Förderrillen g unter Druck zuführen. An der Auslaufseite des Rotors
sind weitere Flügel h angeordnet, die das Mischgut vor dem Verlassen der Maschine
nochmals mischen und in den Auslaufstutzen i drücken. Die Wirkungsweise ist folgende:
Das durch den Einlaufstutzen in die Maschine eingeführte Gut wird durch dieFlügelb
in die in den Rotormantel eingedrehten Förderrillen gedrückt, von diesen gefaßt
und weiter gefördert bis zu dem ersten Mahlbarren, der die Rille unterbricht. Schon
auf diesem kurzen Wege ist das Mischgut, das durch die Zentrifugalkraft gegen die
Mahlbahn gedrückt wird, kräftig verrieben und gemischt worden. An dem Mahlbarren,
der sich nunmehr dem Gut in den Weg stellt, erfolgt jetzt eine Scheidung der Teilchen,
die bereits so weit verrieben sind, daß sie den engen Spalt zwischen Mahlbarren
und Mahlbahn passieren können, von den Teilchen, die noch zu grob sind und daher
zur Weiterverarbeitung zurückbleiben müssen. Das Durchtreten der genügend verriebenen
Teilchen wird dadurch erleichtert, daß der Querschnitt der Rillen, die auf dem Mahlbarren
auslaufen, allmählich geringer wird und somit der Durchpreßdruck erhöht wird. Der
über dem Mahlbarren bzw. zwischen Barren und Mahlbahn hindurchgepreßte Teil des
Mischgutes gelangt hinter den Barren in den anschließenden Teil der Förderrille,
wird hier nochmals in gleicher Weise verarbeitet und kommt schließlich über den
zweiten, dritten und eventuell weitere Mahlbarren nach der Austrittsseite des Rotors.
Alle diejenigen Teile aber, die die Barren noch nicht passieren können, -,werden
so lange weiterverrieben, bis sie genügende Feinheit erlangt haben und sich den
anderen Teilchen anschließen können, die bereits zwischen Mahlbahn und Barren hindurchgetreten
sind. Auf diese Weise wind neben der zwangsläufigen Führung des Gutes eine mehrfach
wiederholte Durcharbeitung aller Teile erreicht. Da ferner die Mahl-', Barren durch
die Zentrifugalkraft - gleiche Drehungszahl vorausgesetzt - dauernd mit dem gleichen
Druck gegen die Mahlbahn gepreßt werden, treten, ohne daß umständliche Einstellvorrichtungen
vorgesehen werden müssen, keine Veränderungen des Durchgangsquerschnittes zwischen
Barren und Mahlbahn auf, und es wird ein Mischgut gewonnen, dessen Gleichmäßigkeit
und Feinheit die mit den bekannten Mischvorrichtungen erzielbaren Qualitäten bedeutend
übertrifft.
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Die Vorteile der beschriebenen Vorrichtung sind also, kurz zusammengefaßt,
darin zu erblicken, daß durch die zwangsläufigeFührung des Mischgutes, seine mehrfach
wiederholte Durcharbeitung und den gleichmäßigen Spaltquerschnitt ein Enderzeugnis
von unübertroffener Feinheit und Gleichmäßigkeit erzielt wird. In baulicher Hinsicht
muß' als besonderer Fortschritt die einfache und gedrungene Bauart der Maschine
bezeichnet werden, die nur wenige dem Verschleiß unterworfene Teile hat, deren Ersatz
jedoch ohne Schwierigkeiten und erhebliche Kosten möglich ist.