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Ausrückvorrichtung für Baumwollkrempeln Die Erfindung bezieht sich
auf eine Ausrückvorrichtung für Baumwollkrempeln, bei welchen zwischen den Lunteabzugswalzen
und der Drehtopfablieferung ein Fühlhebel angeordnet ist, der beim Reißen der Lunte
durch ein Ausrückgestänge den Krempelantrieb abstellt.
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Bei Baumwollkrempeln ist zur-Vermeidung eines unregelmäßigen Arbeitsganges
und zur Erzielung eines einwandfreien Arbeitsgutes darauf zu achten, daß die Maschine
möglichst unmittelbar nach dem Eintritt einer Störung im Arbeitsgange stillgesetzt
wird. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn z. der Flor zwischen dem Abnehmer und
den Abzugswalzen reißt, a. die Lunte zwischen den Abzugswalzen und dem Kopf des
Drehtopfes reißt, 3. die den Hacker antreibende Schnur abfällt oder reißt, q.. eine
zu dünne Lunte von der Krempel abgeliefert wird und 5. der Drehtopf zu voll ist
und deshalb der Kopf des Topfes durch den Druck der Baumwolle abgehoben wird.
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Es sind zwar bereits Ausrückvorrichtungen für Baumwollkrempeln bekannt,
bei denen zur Vermeidung dieser Übelstände zwischen den Luntenabzugswalzen und der
Drehtopfablieferung ein Fühlhebel angeordnet ist, der beim Reißen der Lunte durch
ein Ausrückgestänge den Krempelantrieb abstellt. Zu diesem Zweck ist beispielsweise
die Anordnung so getroffen worden, daß durch die Bewegung des Fühlhebels ein elektrischer
Stromkreis geschlossen wird, der mittels einer Magnetspule auf das Ausrückgestänge
einwirkt und dadurch den Krempelantrieb abstellt. Diese Anordnung hat sich jedoch
als unzweckmäßig gezeigt, da sie die Verwendung einer besonderen elektrischen Stromquelle
erfordert und da ferner auch die Leitfähigkeit der Kontakte durch sich daran absetzende
Baumwollfasern beeinträchtigt wird, so daß häufig trotz Auslenkung des Fühlhebels
der Stromkreis nicht geschlossen und daher die Ausrückvorrichtung nicht betätigt
wird. Aus diesem Grunde wurde die Bewegung des Ausrückgestänges auch schon auf rein
mechanischem Wege bewirkt, und zwar in der -Weise, daß beim Reißen der Lunte durch
den Fühlhebel ein von'dem Krempelantrieb ständig bewegtes Schaltglied so bewegt
wird, daß es mit dem Ausrückgestänge des Krempelantriebes in Eingriff kommt und
dieses betätigt. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß die Ausrückvorrichtung
von dem Krempelantrieb abhängig ist und das auf das Ausrückgestänge einwirkende
Schaltglied sich ständig in Bewegung befindet.
Es sind ferner Ausrückvorrichtungen
für Krempeln. belmimt .gewarden, bei welchen das Abstellen des,Kreüipeläntriebes
dadurch -bewirkt wird, =daß. die:=obere der beiden Ab= zugswalzen, zwischen denen
die Lunte. hindurchläuft, in senkrechter Richtung beweglich gelagert und so mit
dem Ausrückgestänge verbunden ist, daß eine Bewegung des Ausrückhebels eintritt,
wenn in der Zufuhr der Lunte zu den Luntenabzugswalzen eine Unregelmäßigkeit eintritt.
Diese Vorrichtungen haben jedoch den Übelstand, daß-sie nicht in Tätigkeit treten,
wenn die Lunte zwischen. den Luntenabzugswalzen und der Drehtopfablieferung reißt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung. sollen nun diese Nachteile dadurch
beseitigt werden, daß das mit denx zwischen Luntenabzugswalzen und' Orehtopfablieferung
angeordneten Fühlhebel zusammenwirkende Ausrückgestänge aus einem in einem zylindrischen
Gehäuse entgegen Federkraft geführten Kolben besteht, der durch einen Bowdenzug
mit dem Ausrückhebel der Krempel in Verbin. Jung steht und durch den. Fühlhebel
beim Reißen der Lunte ausgelöst wird. Durch diese Ausbildung des Ausrückgestänges
wird der Vorteil erzielt, daß sich beim regelmäßigen Arbeitsgang' der Krempel sämtliche
Teile der Ausrückvorrichtung in Ruhe befinden, also vom Krempelantrieb völlig unabhängig
sind und deshalb beim ReWen der Luntg zwischen Luntenabzugswalzen und Drehtopfablieferung.
eine sofortige Unterbrechung des Krempelantriebes stattfindet. Ein -weiterer Vorteil
besteht darin, daß die Ausrückvorrichtung infolge ihrer einfachen Bauart ohne Schwierigkeit
an jeder vorhandenen Krempel angebracht werden kann.
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Die Zeichnung zeigt einige beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung,
und zwar ist Abb. i ein Schnitt durch den mit dem Fühlhebel zusammenwirkenden: Teil
der Ausrüekvorrichtung und Abb.2 eine Seitenansicht zu Abb. i, während Abb. 3. und
4 die Verbindung des Bowdenzuges mit einem an der Welle des Abnehmers angeordneten
Ausrückhebel in zwei verschiedenen Ausführungsformen darstellen.
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Abb. 5 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform des in Abb. i. dargestellten
Teiles der Vorrichtung, während Abb_ 6, die Anordnung der gesamten Ausrückvorrichtung
an einer Krempel darstellt. In den Abb.:i, 2 und 6 der Zeichnung ist 24 ein an dem
oberen Ende einer Stange-:9?-befestigter Fühler, über welchen die von den Abzugswalzen
25. einer Krempel a6, die beliebiger bekannter Bauart sein kann, koxrltuende Lunte
27 vor ihrem Eintritt in den Drehtopf 28 hinweggeführt wird. Das untere Ende: der
den Fühler 24 tragenden Stange 22 ist mit Gewinde versehen und mit einem gabelförmigen
Hebel 2o verschraubt, welcher auf einer an einem seitlichen Ansatz des Kolbengehäuses
17 befestigten Achse 6 drehbar gelagert ist. In dem Kolbengehäuse 17 ist ein Kolben
:2 angeordnet, der unter dem Druck einer Feder i steht und mittels eines durch einen,
seitlichen Schlitz des Gehäuses 17 Handgriffes 3 der Wirkung der Feder i entgegen
nach unten verschoben werden kann. An der oberen Stirnfläche des Kolbens 2 ist eine
Kugel 4 angeordnet, die mit dem oberen Ende eines auf der Achse 6 drehbar gelagerten
Riegels 5 zusammenwirkt, dessen unteres Ende sich in der in Abb. _ dargestellten.
Lage gegen, eine Blattfeder 7 abstützt, die durch eine Schraube f; an dem Kolbengehäuse
17 - befestigt ist. In dieser Stellung wird der Kolben 2 durch den Riegel 5 an der
Aufwärtsbewegung gehindert, so daß die Vorrichtung gespannt ist. Die Spannung der
Feder i kann durch einen Gewindestutzen 9 eingestellt werden, der mit einer mittleren
Bohrung io versehen ist,. durch welche das Zugseil i i eines Bowdenzuges hindurchgeführt
ist. Das obere Ende des Seiles ii geht durch den Kolben 2 hindurch und ist an einer
Kugel 13 befestigt, die- in einer Aussparung der Kolbenstirnfläche liegt. Die das
Zugseil ii umschließende Hülse 12 des Bowdenzuges ist an der Unterseite des Gewindestutzens
9, befestigt. In die Oberseite des Kolbengehäuses 17 ist ein Gewindestutzen 14 eingeschraubt,
der an seiner Unterseite eine Ringnut 15 aufweist, die in der äußersten Stellung
des Kolbens. 2 zur Aufnahme der Kugel 4 dient. Der Stutzen 14 hat den Zweck, den
Hub des Kolbens 2 zu begrenzen.
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An das Kolbengehäuse 17 ist eine Platte 16 angegossen, die mit zwei
Langlöchern versehen und mittels zweier Schrauben i9. an dem Rahmen der Krempel
26 befestigt ist (Abb. 6).
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Der auf der Achse 6 drehbar gelagerte gabelförmige Hebel 2o ist mit
einem bogenförmigen Ansatz 21 versehen,. der bei seitlicher Auslenkung des Fühlhebefs
gegen das untere Ende des Riegels 5 anschlägt, so daß der Riegel 5 dem Druck der
Blattfeder 7 entgegen um die Achse 6 gedreht und schließlich der Kolben 2 freigegeben
wird. Der an dem Kolben 2 befestigte Bowdenzug steht mit dem Ausrückhebel der Krempel
derart in Verbindung, daß bei Aufwärtsbewegung des Kolbens z der Ausxückhebel betätigt
und der Arbeitsgang unterbrochen wird, und zwar kann ,j.e',riä@h:dex_Anördnung des
Ausrückgestänges
entweder der Antrieb für die Speisewalzen oder
der Antrieb des Abnehmers stillgesetzt werden. Die in Abb.3 und 4 dargestellten
Einrichtungen zeigen den Fall, daß bei Betätigung des Bowdenzuges der Antrieb .des
Abnehmers unterbrochen wird.
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In Abb.3 ist 25 der Ausrückhebel einer Krempel, bei welcher das Stillsetzen
des Abnehmers dadurch erfolgt, daß bei Anheben des Ausrückhebels ein beweglicher
Anschlag 28 freigegeben wird; dessen Bewegung in beliebiger bekannter Weise eine
Unterbrechung des Antriebes des Abnehmers zur Folge hat. Neben dem Ausrückhebel
25 ist eine in einem Halter 26 geführte Gleitstange 27 angeordnet, die mit einem
unterhalb der unteren Kante des Ausrückhebels 25 liegenden seitlichen Ansatz versehen
ist. An dem oberen Ende der Gleitstange 27 ist das Zugseil i i des Bowdenzuges befestigt.
Beim Anziehen des Seiles i i wird der Hebe125 angehoben und der Anschlag 28 freigegeben,
so daß der Abnehmer stillgesetzt und die Zuführung unterbrochen wird.
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Abb.4 zeigt die Befestigung des Bowdenzuges an dem Ausrückgestänge=
einer Krempel, bei welcher das Stillsetzen des Abnehmers durch Drehung der Achse
eines Ausrückhebels 31 erfolgt. Eine Hülse des Bowdenzuges ist hier durch Muttern
3o an einem in geeigneter Weise an dem Rahmen der Krempel angeordneten Winkel-"9
befestigt. Das Ende des Zugseiles i i ist in eine an dem Ausiückhebel 31 vorgesehene
Bohrung 32 eingeführt und durch eine mit einer Klemmschraube versehene Kugel 33
festgeklemmt.
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Die Wirkungsweise der gesamten Vorrichtung ist folgende: Der Fühler
24 wird, solange keine Störungen im Arbeitsgang der Krempel auftreten, durch den
Zug der über ihn hinweglaufenden Lunte 27 im Gleichgewicht gehalten. Sobald jedoch
die Lunte 27 abreißt oder diese ein geringeres Gewicht als das gewünschte aufweist,
führt der Fühler 24 eine Schwenkbewegung um die Achse 6 aus, wobei der bogenförmige
Ansatz 21 gegen den Riegel 5 schlägt und ihn um die- Achse 6 dreht. Die Folge hiervon
ist, daß der Kolben 2 freigegeben und unter dem Druck der Feder nach oben bewegt
wird, wobei das Zugseil I i des Bowdenzuges angezogen wird und infolgedessen den
Ausrückhebel- betätigt. Nach dem Stillsetzen der Krempel kann dann der Kolben 2
mittels desi.Handgriffes.31 oder eines Fußhebels 29 (Abb. 6) wieder gespannt werden.
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Die in Abb.5 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der
Ausführung nach den Abb. i und 2 dadurch, daß an Stelle eines Riegels 5 zwei Riegel
5', 5" vorgesehen sind. Der Riegel 5" ist auf einem Zapfen 6 und der Riegel 5' auf
einem Zapfen 6' drehbar gelagert. Der Riegel 5' ist mit einem Ansatz T' versehen,
durch welchen der Kolben :2 in der gespannten Lage gehalten wird. Bei Auslenkung
des an dem gabelförmigen Hebel2o befestigten Fühlers wird der Riegel s" durch den
bogenförmigen Ansatz 21 um die Achse 6 gedreht. Die Drehung des Riegels 5" hat eine
Drehung des Riegels 5' um den Zapfen 6' zur Folge, so daß der Ansatz T' außer Eingriff
mit der Stirnfläche des Kolben 2 kommt und der Kolben freigegeben wird.