DE48842C - Verschlufs für Senkschächte und dergleichen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

.PATENTSCHRIFT.

KLASSE 8S: Wasserleitung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1889 ab.

Der in beiliegender Zeichnung dargestellte und in folgendem Text näher erläuterte Apparat soll die Mifsstände, die bis jetzt an Verschlüssen von Wassersteinen in der Küche, Dohlen und Rinneneinlaufdeckeln haften, beseitigen.

Fig. !.stellt den Apparat geschlossen 'dar und wie er in den Wassersteinen befestigt ist,

Fig. 2 denselben halb offen, zum Zweck des Wassereinlasses, ·
■ Fig. 3 ganz offen, zum Zweck des Reinigens.

Fig. 4 zeigt einen Horizontalschnitt nach A-B, den durchlöcherten .Boden (.Seiher) mit seinen drei Führungsrillen zeigend.

Der Zweck bezw. die Handhabung ist folgende :

Der massive, geschlossene Deckel a, Fig. 2, ist durch eine Stange b mit dem durchlöcherten Boden c verbunden; sobald man also α in die Höhe hebt, bewegt sich c in den Führungsrillen d, welche an der Stelle e unterbrochen sind, mit in die Höhe. Ist man da angekommen, so macht man eine drehende Bewegung, worauf sich der Boden auf die Rille d aufsetzt und so stehen bleibt, wodurch oben eine Oeffnung entsteht, durch die das Abwasser in den Apparat und von da durch den Siebboden in das Auslaufrohr fliefsen kann.

An dem Siebboden sind Anschlagnasen f angebracht, wodurch die drehende Bewegung begrenzt wird.

Ist das Wasser abgelaufen, so genügt wieder eine kleine Drehung nach rückwärts und der schwere Deckel fällt wieder in seine Lage. In dem Deckel ist zum Zweck eines besseren Verschlusses ein Gummi-, Leder-, Asbest- oder sonstiger weicher Dichtungsring g angebracht, der durch den schweren Deckel einen vollständigen Verschlufs bildet und so die üblen Gerüche nicht durchläfst.

In Fig. 3 ist der Siebboden ganz heraufgezogen, um die mit dem Wasser eingeflossenen festen Bestandteile und Schmutz leicht entfernen zu können.

. Um nun aber dem bedienenden Personal nicht zu ermöglichen, diesen Siebboden herauszunehmen, was in der Praxis bisher meistens geschah, bringen wir an dem äufseren Behälter h des Apparates oben am Rand bei K an verschiedenen Stellen Zapfen oder Vorsprünge an, welche dem Siebboden Widerstand leisten.

Der Apparat läfst also in allen Lagen und Stellungen absolut keine dicke Flüssigkeit oder Bestandteile,· die zur Verstopfung der Hauptröhre führen, durch, schliefst letztere sozusagen hermetisch ab und gewährt dadurch ein leichtes Reinigen, verbindet also somit alle Eigenschaften, die an einen guten Flüssigkeitsverschlufs gestellt werden können. Fig. 5 und 6 stellen einen Apparat für Ablaufschächte von Strafsenrinnen dar, und zwar zeigt Fig. 5 denselben geschlossen und Fig. 6 denselben geöffnet.

Am Verschlufsdeckel α ist eine Kette m und an deren Ende ein Gewicht η angebracht;

Die Kette hat freien Spielraum im Siebboden c und wird der Hub des Deckels durch das Gewicht so begrenzt, dafs zur Reinigung des Siebes derselbe bequem bei Seite gestellt werden kann, aber ein weiteres Entfernen unmöglich ist. Statt der Kette und des Gewichtes kann auch eine Feder benutzt werden. An-

wendung findet dieser Verschlufs bezw. Apparat, wie schon oben bemerkt, namentlich an Küchenspülsteinen, Einlaufen an Dohlen und Schächten, Rinnen , Badewannen , Bierkühlapparaten und sonstigen Flüssigkeitsbehältern.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verschlufs für Senkschächte u. dergl., bestehend :

   i. aus dem vollen Deckel α und dem damit fest verbundenen Sieb c, welches letztere an den in der Mitte unterbrochenen Rippen d geführt ist, so dafs nach Hebung und Verdrehung des Deckels α und Siebes c diese in zwei Höhenlagen festgestellt werden können (Fig. ι bis 4), oder
   aus dem mit Füfsen d versehenen vollen Deckel a, welcher durch eine Kette mit dem fest gelagerten Sieb c verbunden ist, so dafs nach Hebung und Verdrehung des Deckels α dieser auf die Füfse d gestellt werden kann (Fig. 5 und 6).

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen. .