-
Startvorrichtung für Flugzeuge Bekannt sind Startvorrichtungen für
Flugzeuge, bei denen das Flugzeug mittels einer Beschleunigungsvorrichtung, bestehend
aus Zylinder und Kolben, beschleunigt wird. Bei dieser Art der Beschleunigung des
Flugzeuges waren bisher entweder außerordentlich lange Arbeitszylinder erforderlich,
deren Länge bei direkter Übertragung gleich der Länge der Startstrecke sein muß,
oder aber es mußten irgendwelche übersetzungseinrichtungen zwischen dem Arbeitszylinder
und dem Flugzeug bzw. dem Startwagen vorgesehen werden, um bei einem kurzen Arbeitszylinder
den nötigen Startweg für das Flugzeug zu erhalten. Zylinder von der Länge der Startstrecke
sind für die in Frage kommenden hohen Drücke schwierig und teuer in- der Herstellung
und ergeben eine große Baulänge der Startvorrichtung. Andererseits ergeben übersetzungseinrichtungen
häufig Beanstandungen und erfordern besonders sorg_ -same Wartung.
-
Die vorliegende Erfindung richtet sich auf eine Startvorrichtung,
bei der die Beschleunigungskräfte von einem Arbeitszylinder direkt auf das Flugzeug
bzw. den Startwagen übertragen werden und die dabei den Vorteil kurzer Arbeitszylinder
und damit geringer Baulänge hat. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß
der Kolben des Arbeitszylinders in mehrere Teile von verschiedenen Durchmessern
unterteilt wird, und zwar derart, daß diese Teile ineinanderpassen und teleskopartig
auseinandergeschohen werden können.
-
Diese Bauart ergibt neben der äußerst geringen Baulänge weiterhin
den Vorteil, daß die Anfangskräfte auf - eine große Kolbenfläche wirken und somit
die Beschleunigung des Flugzeuges mit einer großen Anfangskraft erfolgt, die dem
Flugzeug in kürzester Zeit die erforderliche Startgeschwindigkeit erteilt. Ferner
.werden bei dieser Bauart die Beschleunigungskräfte über die Startstrecke so bemessen,
daß nach dem Abheben des Flugzeuges nur noch verhältnismäßig geringe Kräfte auf
den Startwagen wirken und abzufangen .sind.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
-
Abb. i zeigt die Startvorrichtung zu Beginn des Startes.
-
Abb. a läßt die teleskopartig auseinandergezogenen Kolben am Ende
des Startvorganges erkennen.
-
Abb.3 stellt einen Schnitt durch den Arbeitszylinder mit dem Kolben
in größerem Maßstabe dar.
-
Abb. ¢, 5 und 6 zeigen eine andere Ausführungsform der Beschleunigungseinrichtung,
und zwar Abb. q. den Beginn des Startes, Abb.5 die Endstellung der Beschleunigungseinrichtung,
Abb.6 einen Schnitt durch die Beschleunigungseinrichtung in der Anfangsstellung.
In
den Abbildungen sind gleiche Teile mit gleichen Buchstaben bezeichnet.
-
Das Flugzeug a ist, auf dem Startwagen b in an sich-bekannter--Weise
durch die Vorrichtung d, die am Ende des Startwagens sich selbsttätig auslöst, gehalten
(Abb. i und z). Der Startwagen b läuft auf dem Schienenstrang c, der beispielsweise
auf dem Deck ,eines Schiffes verlegt sein kann. Das Ausschieben der Kolben und damit
die Beschleunigung des Flugzeuges erfolgt durch Preßluftoder Verbrennungsdruck oder
hydraulischen Druck, der in dem Arbeitszyljnder e wirkt und mittels der Kolben g1,
g2, g3 und der Kupplung/ auf den Startwagen b übertragen wird. Zu Beginn des Startes
wirkt der Innendruck im Zylinder gleichzeitig auf alle drei Kolben g1, g2 und g3,
so daß das Ruhemoment des Startwagens b durch ein. große Anfangskraft überwunden
wird. Beim Startvorgang hat der Startwagen b und somit das Flugzeug a in
kürzester Zeit die erforderliche Geschwindigkeit erreicht. Da auch der Propeller
des Flugzeuges bereits seine volle Zugkraft entwikkelt, brauchen über die weitere
Länge der Startstrecke nur noch geringere Beschleunigungskräfte aufgebracht werden.
Infolgedessen wird der Ringkolben g1, sobald er sich seiner Endstellung im Zylinder
e nähert, durch ein Luftkisseni gebremst, und der Innendruck wirkt nur noch auf
den Ringkolben ä2 und den Kolben ä 3, für die jetzt der Ringkolben g1 die Zylinderlauffläche
bildet. Haben die Kolben g2 und g3 nahezu die Endstellung in ihrer Führung, d. h.
das Ende des Ringkolbens g1, erreicht, so wird der Kolben g2 .ebenfalls durch ein
Luftkissen i gebremst und über den Rest der Startstrecke, für welche die vorher
erreichte Höchstgeschwindigkeit nur zu .erhalten ist, wird der Startwagen b nur
durch den auf den Kolben g3 wirkenden Druck beschleunigt. Seine Bewegung wird am
Ende gleichfalls durch ein Luftkissen gebremst. Die Abdichtung und Führung der Kolben
in ihren Zylindern kann in bekannter Weise durch Kolbenringe und durch Ausbildung
der Kolben. als selbstführende Kolben erfolgen. Die zur Bremsung der Kolben dienenden
Luftkissen entstehen dadurch, daß jeder Kolben kurz vor seiner Endstellung einen
Schlitz h, der den Ringraum i zwischen Kolben und Zylinder mit der Außenluft verbindet,
überdeckt und bei seiner weiteren Bewegung die Luftmenge verdichtet. Die Bremsung
des Kolbens kann auch derart erfolgen, daß, der Kolben kurz vor seiner Endstellung
einen Kanal freigibt, der das Innere des Arbeitszylinders mit dem Ringraumi verbindet,
so däß ein Druckausgleich zwischen beiden Räumen stattfindet.
-
Die Anzahl der Unterteilungen des Arbeitskolbens ist abhängig von
der erforderlichen Länge der Startbahn. Die Wahl der Kolbendurchmesser erfolgt derart,
daß die Beschleunigungskräfte dem Startvorgang angepaßt sind.
-
In den Abb. q., 5 und 6 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei
welcher der innere Kolbengs feststehend ist und die Bewegung von den Ringkolben
g1 und g2 und dem Zylinder e ausgeführt wird. Hierbei wirkt der Zylinderdruck dauernd
auf die Zylinderdekkelfläche, und der wirksame Druck verändert sich entsprechend
den ausgezogenen Ringkolbenflächen. Bei dieser Ausführungsform ist es zweckmäßig,
den Zylinder zu führen und gleichzeitig als Startwagen auszubilden. In der Abb.6
ist die Stellung des Zylinders e in dem Augenblick des Mitnehmens des Ringkolbens
g1 strichpunktiert dargestellt. Zwischen dem Zylinder e und dem Ringkolben g1 wird
ebenfalls ein Luftkissen gebildet, um das Mitnehmen des Ringkolbensglstoßfrei zu
gestalten. In gleicher Weise erfolgt das Mitnehmen des Ringkolbens g2 und
endlich auch das Bremsen der Kolbenbewegung nach dem Ausziehen des Ringkolbens g2.