DE484864C - Verfahren und Vorrichtung zur unmittelbaren Erzeugung von Platten und anderen geformten Waren aus waesserigen Dispersionen von Kautschuk und kautschukaehnlichen Stoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur unmittelbaren Erzeugung von Platten und anderen geformten Waren aus waesserigen Dispersionen von Kautschuk und kautschukaehnlichen StoffenInfo
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Description
Es ist bekannt, daß unter der Einwirkung eines 'elektrischen Stromes auf wässerige,
Kautschukdispersionen, z. B. auf natürliche Kautschukmilch, gewisse dispergierte Teilchen
gegen die Anode getrieben werden, und es ist bereits vorgeschlagen worden, in dieser Weise
Kautschuk unmittelbar am der Anode oder auf ein zwischen die Kathode und die Anode eingeschaltetes
Diaphragma niederzuschlagen.
Der Einfachheit halber soll im nachstehenden die Anode oder das Diaphragma, auf welches
der dispergierte Stoff aus der Dispersion konzentriert oder niedergeschlagen wird, als Niederschlagsunterlage
bezeichnet werden.
Gemäß der Erfindung sind zwischen die anodisch geschaltete Niederschlagsunterlage
und die Kathode Trennungswände eingeschaltet. Diese Trennungswändie können entweder
derart angeordnet sein, daß sie wohl
ao die an der Kathode entstehenden Gasblasen von dem erzielten Niederschlage abhalten,
aber den Zutritt der zu verarbeitenden Dispersion zur Kathode auch ohne Berührung
der Trennungswände ermöglichen, oder aber kann die Trennungswand den Kathodenraum
von dem die Niederschlagsunterlage enthaltenden Raum derart vollständig abtrennen,
daß die Flüssigkeit aus dem die Niederschlagsunterlage .enthaltenden Raum nur
durch die Trennungswäinde hindurch in den Kathodenraum treten kann. Im ersten Falle
kann die Trennungswand entweder aus fLüssigkeitsundurchlässigem
oder aus flüssigkeitsdurchlässigem Stoff bestehen, während im letzteren Falle die Trennungswand nur durch
vollständig flüssigkeitsdurchlässige Stoffe, ζ. B. ein Gewebe, oder aber durch halb durchlässige
Stoffe, ζ. B. Pergamentpapier, poröse keramische Körper u. dgl., gebildet sein darf.
Diese letztere Anordnung gestattet, daß die Kanzentration der zu verarbeitenden Dispersion
trotz der elektrophoretischen Entziehung des dispergiertein Stoffes möglichst gleichmäßig
aufrechterhalten wird bzw. daß man die Kanzentration der Dispersion im Verlaufe
der Arbeitsperiode planmäßig ändern kann. Unter dem Ausdruck »hälbdurchlässiger
semipermeabler Stoff« soll in diesem Falle ein Stoff verstanden werden, der die Kautschukteüchen
vollständig oder doch zum großten Teile zurückhält, das Wasser jedoch, gegebenenfalls
auch gelöste bzw. die im Serum der Kautschukmilch enthaltenen Stoffe, wie z. B. Zucker oder eiweißartige Stoffe, vollständig
oder zum Teil durchtreten läßt. In der Zeichnung zeigt
Abb. ι einen, schematischen, lotrechten
Schmitt durch eine Vorrichtung, bei der die zwischen Kathode und Niederschlagsunterlage
angeordneten Trennungswände den Kathodenraum von dem die Niederschlagsunterlage enthaltenden Raum nicht vollständig trennen,
während
Abb. 2 und 3 zwei Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung veranschaulichen, bei der
to die flüssigkeitsdurehlässige (semipermeable) Trennungswänd den Kathodenraum von dem
die Niederschlagsunterlage enthaltenden Raum vollständig- abtrennt.
Iin Abb. ι sind α die Anoden, welche in den
z. B. aus Gips angefertigten, als Niederschlagsunterlage dienenden Formen. 2 eingebettet
sind, k ist die unter dien anodischlen
Formen ζ angeordnete wagereclite Kathode,
und c ist ein das Ganze aufnehmender Be-halter,
in dem sich Kautschukmilch h befindet,
s ist eine Stromquelle, an die die Elektroden α und k geschaltet sind, b sind
z. B. aus Glas angefertigte schalenförmige Körper, welche die zwischen die Kathoden
und die Niederschlagsunterlagen £ eingeschalteten flüssigkeitsundurchlässigen Trennungswände
bilden. Diese Treninungswände b halten
die an der Kathode entstehenden GasblasenÄi
vom Kautschukniederschlag fern, so daß die Gleichmäßigkeit des Kautschukniederschlages
durch keine angelagerten Gasblaaetn beeinträchtigt wird.
Die Trennungswände b können auch aus einem flüssigkeitsdurchlässigen Stoffe, 2. B.
einer porösen keramischen Masse oder aus einem Gewebe, angefertigt werden.
Wenn die Trennungswand b aus einem permeable», oder semipermeablen Stoff besteht,
so kann man. die Tnennungswand b derart anordnen, daß diese dan die Kathode
enthaltenden Raum von dem die Anode und die Verdichtungsunterlage enthaltenden Raum
derart vollständig trennt, daß die Flüssigkeit aus dem einen in den anderen Raum nur
durch die Trennungswaind b hindurchtreten kann. Besteht die Trennungswand aus einem
semipermeablen Stoff, der das Dispersionsmittel durchtreten läßt, den dispergierten
Stoff aber zurückhält, so kann gleichzeitig eine Konzentration durch Elektroosmose stattfinden.
In Abb.. 52 ist der Flüssigkeitsbehälter c
durch das Diaphragma b, z. B. aus unglasiertem Ton, derart in zwei Teile χ und y unter teilt,
daß die Flüssigkeit vom Raum λ: in den Raum y nur durch das Diaphragma b hinübertreten
kann. Im Raum λ: befindet sich die an die positive Klemme der Stromquelle s geschaltete
Niederschlagsunterlage, z. B. eine gedrehte, trommeiförmige Anode a, auf die
der Kautschuk unmittelbar niedergeschlagen werden kann. Doch kann die Anode« auch
mit einem Anodemdiaphragma, z. B. mit einer Gipsbekleidung t, versehen sein, während die
Kathode k im anderen Raum y liegt. Der Raum λ; ist mit einer Zuführung/ für die
zu verarbeitende Dispersion und der Raumj/ mit einem Abfluß g versehen. Der Raum a
zwischen Anode" und Anodendiaphragma ist mit einem Elektrolyten gefüllt. Durch die
elektrophoretische Wirkung des Stromes werden die dispergierten Stoffe anodisch niedergeschlagen,
während durch die elektroosmotische Wirkung des Stromes die Dispersionsflüssigkeit durch das Diaphragma & in den
Raum y getriebein wird, aus welchem sie bei g
abläuft. Die beim Drehen der Trommel aus dem Bade ausgehobene Niederschlagsschichte
wird von der Trommel kontinuierlich entfernt.
Bei geeigneter Wahl der Verhältnisse läßt es sich erreichen, daß. die bei / zugeführte
Dispersion derart in zwei Teile getrennt wird, daß die dispergierten Stoße an der Trommel
gesammelt, die Dispersionsflüssigkeit dagegen durch das Diaphragma hindurchgedrüekt 8g
wird und bei g· abfließt. Der Raum χ kann mit einem Überlauf i ausgerüstet sein.
Abb. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Niederschlagsformen ζ beispielsweise
aus porösen Diaphragmen, z. B. Gips, bestehen, in die die elektrisch leitenden Anoden a
eingebettet sind. Die Formen sind in den die zu verarbeitende Dispersion enthaltenden
Raum χ getaucht, der durch den diaphfagmenartigen Boden b von dem Kathodeinraum y
derart getrennt ist, daß die Flüssigkeit aus dem Anodenraum χ in den Kathodenraum y
nur durch die poröse Scheidewand & hindurchtreten kann.
Wenn der Kathodenraum vom Nieder- ioo
schlagsraum durch das Diaphragma vollständig getrennt ist, so· kann der Durchtritt der Dispersionsflüssigkeit
durch das Diaphragma durch hydrostatischen Druck oder durch Saugwirkung unterstützt werden. Bei diesem Beispiel
ist der Kathodenraum y von der Außenluft abgeschlossen, und die Abflußleitung g
ist mit einer Saugleitung / verbunden, so daß die elektroosmotische Wirkung des Stromes
noch durch eine Saugwirkung unterstützt werdein kann.
Selbstverständlich könnte man die in den verschiedenen Abbildungein dargestellten Anordnungen
auch kombinieren, z. B. bei der in Abb. 3 dargestellten außer der permeablen
Trennungswaind & auch impermeable Schirmwände gemäß Abb. 1 vorsehen, um die Stärke
des Niederschlages an einzelnen Stellen zu beeinflussen.
Die Erfindung findet Verwendung zur 'Verarbeitung von natürlichen oder künstlichen
Dispersionen von Kautschuk oder kautschuk-
artigen Stoffen, ζ. Β. Guttapercha, Balata, in unvulkanisiertem oder vulkanisiertem Zustande.
Die Dispersionen können entweder in reinem Zustande oder mit beliebigen ZuJ satz- oder Füllstoffen vermischt verarbeitet
werden, um diese Zusatzstoffe dem hergestellten Niederschlag einzuverleiben.
Claims (5)
- Patentansprüche:ίο i. Verfahren zur unmittelbaren Erzeugung von Platten und anderen geformten Waren aus wässerigen Dispersionen von Kautschuk oder kautschukähnlichen Stoffen auf einer anodisch geschalteten Niederschlagsunterlage mittels des elektrischen Stromes, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung des Kautschuks in einer Vorrichtung erfolgt, bei der zwischen der Kathode und der Niederschlagsunterlage Trennuingswände eingeschaltet sind, die gegebenenfalls aus einem 'die Elektrizität schlecht leitenden Stoff bestehen, der für die Dispersionsflüssigkeit durchlässig, aber für die Kautschukteilchen undurchlässig ist.
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Kathode und der Niederschlagsunterlage Schirm- oder . Trennungswände derart angeordnet sind, daß sie den Durchtritt der Dispersion zwischen Kathode und der Niederschlagsunterlage gestatten, aber die an der Kathode gebildeten Gasblasien von der Nie- · derschlagsunterlage fernhalten.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schirmwände aus flüssigkeitsdurchlässigen Stoffen bestehen und außerhalb des Bereiches der Niederschlagsunterlage Durchtrittaöffnungen für die zu verarbeitende Dispersion und für die Gasblasen frei lassen.
- 4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die zu verarbeitende Dispersion enthaltende Anodenraum von dem die Kathode .enthaltenden Raum durch flüssigfceitsdurchlässige, aber für die Kautschukteilchen undurchlässige Scheidewände abgetrennt ist, wobei gegebenenfalls eine oder mehrere Niederschlagsunterlagen im Anodenraum derart beweglich angeordnet sind, daß sie entweder zeitweise oder ununterbrochen in die Dispersion eingetaucht und aus derselben herausgehoben werden können.
- 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß außer den flüssigkeitsdurchlässigen Trennungswänden zwischen diese und der Nieder- Schlagsunterlage auch flüssigkeitsundurchlässige Schirmwände eingeschaltet sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Also Published As
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