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Seilpostanlage Die Erfindung betrifft die bauliche Weiterbildung einer
Seilpostanlage, bei welcher ein wahlweiser Verkehr aller Betriebsstellen untereinander
unter Vermittlung eines beliebigen von einer Vielzahl der in der Anlage verkehrenden
Wagen möglich ist und bei der zu diesem Zweck sowohl die Wagen als auch jede von
diesen zu bedienende Betriebsstelle Einstellglieder besitzen, die aufeinander entsprechend
einer vorbereitenden Einstellung von Hand zur Auslösung und Wirkung gelangen. Alle
in der Anlage laufenden Wagen sowie die vereinigten Sende- und Empfangsstellen sind
vollkommen einheitlich ausgebildet, so daß Sonderanfertigungen in Fortfall kommen,.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dar, und zwar zeigen: Abb. i bis 3 eine Betriebsstelle nebst Wagen im
Seiten-, Grund- und Aufriß, Abb. 4 und 5 die Einstelleinrichtung einer Betriebsstelle
im Seiten- und Grundriß in vergrößertem Maßstab, Abb.6 und 7 die Einstellvorrichtung
am Wagen im Seiten- und Grundriß in vergrößertem Maßstab.
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Die Sendevorrichtung i schwingt in bekannter Weise um eine- Echse
a, die ihrerseits durch Gelenkhebel 3, 4 mit einer von dem Wagen, gesteuerten bei
Punkt 6 gelagerten Schiene 7 in Verbindung steht. Eine auf die Schiene 7 einwirkende
Feder 8 hat das Bestreben, durch Vermittlung der Gelenkhebel 3, ¢ die Sendevorrichtung
1 in die Bahn der Wagen zu drehen. Die Bewegung wird jedoch in der Ruhelage durch
einen Sperrriegel 9 verhindert. Dieser ist mit einown bei io gelagerten Doppelhebelarm
i i und mit einem um die Achse 12 dreibaren, Winkelarm 13 gelenkig verbunden. Auf
der gleichen Achse 12 ist in gewissem Abstande ein Hebel i 3a angeordnet, dessen
Zweck weiter unten beschrieben wird. Die Einstellvorrichtung für die Wagen der Anlage
besteht ini wesentlichsten aus einer Anzahl von Einstellgliedern.14. Im vorliegenden
Falle sind den zehn Betriebsstellen, entsprechend zehn Einstellglieder vorgesehen.
Mit der gleichen: Anzahl Einstellglieder ist es jedoch auch möglich, durch entsprechende
Kombination der Stellglieder eine weit größere Anzahl Betriebsstellen von, der gleichen
Wagenanzahl bedienen zu lassen. Falls man diese Betriebsart wählt, kann, man bei
einer Anlage von: zehn Stationen z. B. auch mit vier Einstellgliedern. auskommen.
Die Einstellglieder 14 werden mittels Griff 15 a. dgl. verstellt und sind. je in
einer Buchse 16 und Winkel 17 gelagert. Die Buchse besitzt für den in dem Einstellglied
14 eingesetzten Stift 18 eine Ausfräsung 19, die in einen Schlitz 2o übergeht, so
daß das Einstellglied in gewissen Grenzen drehbar und längsbeweglich ist. Eine auf
dem Stellglied 14 aufgewundene Schraubfeder 21 ist einerseits an diesem und andererseits
an
dem Winkel 17 derart befestigt, daß beim Anhub des Stellgliedes 14 durch den Bügel
29 an der Scheibe 22 entgegen dern Zug der Feder 21 der Stift beim Verlassen des
Schlitzes 20 in die Ausfräsung i9 verdreht und dort festgehalten wird. Das freie
Ende des Stellgliedes 14 ist abgeschrägt und zur Einstellung .der Einstellhebel
am Wagen befestigt. Beim Einstellen des Stellgliedes 14 am Stift 15 wird sein Stift
18 in den Schlitz 2o eingeführt. Der Stift 18 dringt jedoch nur ein kleines Stück
in den Schlitz @2o ein, da die noch nicht eingeschwenkte Sendevorrichtung i die
endgültige Einstellung des Stellgliedes 14 mittels Stift 25, Winkelhebel 27, Bügel
29 und Scheibe 22 verhindert. Erst durch Auslösung der Sendevorrichtung i durch
einen leeren oder auf diese Stelle eingestellten Wagen 23 kommt die endgültige Verstellung
des Einstellgliedes 14 zustande.
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Der die Betriebsstelle verlassende Wagen 23 drückt mit einer Rolle
24 die Schiene 7 zur Seite, welche ihrerseits mit den Gelenkhebeln 3, 4 und der
Achse 2 die Sendevarrichtung i aus dem Bereich der Bahn der Wagen 23 herausschwenkt.
Dabei drückt ein an der Sendevorrichtung i befestigter Anschlag 25 gegen einen um
die Achse 26 drehbaren Winkelhebel 27. Dieser teilt die Bew.@gung einem auf der
Welle 28 gelagerten Bügel 29 mit, welcher das jeweils eingestellte Einstiedlglied
14 an der Scheibe 22 in die Ausgangsstellung zurückstellt. Die Greiferarme 3o des
Wagens 23 sind mit öffnungsschienen 31 versehen, welche beim Durchfahren der Betriebsstellen
über den mit der Sendevorrichtung i vereinigten Sporn 32 und dabei die Greifer 33
vorübergehend öffnen. Über einen am Wagen befestigten Halter 34 ist eine Buchse
35 geschoben, die am oberen Ende mit einem Auslöser 36 für die Sperrvorrichtung
9, i i, 13a, der Schiene 7 und Sendevorrichtung i versehen ist. Auf dieser Buchse
35 sind die Einstellglieder 37 drehbar gelagert und werden durch Stellringe 38 begrenzt.
Die Einstellgli eder 37 tragen zwei um etwa 9o° versetzte Arme 39, 40, von denen
letzterer mit einem Sperrstift 41 ausgerüstet ist, der durch einen Hebel 42 entgegen
dem Zug der Feder 43 in der Längsachse des Armes 4o bewegt werden kann. Wird das
Einstellglied 37 am Arm 39 in Richtung des Pfeiles gedreht, so nimmt der Sperrstift
41 in dem Schlitz 44 die Buchse 35 und den. Auslöser 36 bei Überwindung der Feder
45 um etwa 9o° mit, wo dann der Sperrstift 41 von der Feder 43 in die Rast 46 gerückt
und dort festgehalten wird. Die Aushebung des Stiftes 41 aus der Rast 46 erfolgt
mittels Hebel 42 am Winkelhebel 13,
nachdem der Arm 4o des Einstellgliedes
37 die Schiene 7 und die Sendevorrichtung i durch Ausrücken der Sperrvorrichtung
9, i 1,13 in die Arbeitsstellung gebracht hat. Für die Bewegung des Hebels 42 kann
auch ein besonderer Anschlag 47 vorgesehen werden. Falls keines der Einstellglieder
37 verstellt, der Wagen also frei ist, steht der Auslöser 36 im rechten Winkel zur
Fahrbahn des Wagens und kann somit am Winkelhebel 13a die Schiene 7 mit der Sendetasche
i zum Zwecke ihrer Bedienung auslösen.
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Soll beispielsweise ein. Gegenstand von der Betriebsstelle 5 nach
io gesandt werden, so wird entweder ein auf die Stelle 5 eingestellter Wagen, 23
mit seinem fünften Einstellgliede 37 oder ein leerer Wagen 23 mit seinem Auslöser
36 die Sperrvorrichtung 9, 11, 12, 13 oder 13a zurückdrücken und die Sendevorrichtung
i nebst Schiene 7 in den Bedienungsbereich des Wagens 23 einstellen. Vorher wurde
in der Betriebsstelle 5 gleichzeitig mit dem Einlegen, des zu befördernden Gegenstandes
in die Sendevorrichtung i das zehnte Einstellglied 14 durch Verdrehen des Griffes
15 in seine Arbeitsstellung von Hand eingestellt. Der hier vorbeifahrende Wagen
23 stößt mit dem Arm 39 des zehnten Einstellgliedes 37 an. das zehnte Stellglied
14 und stellt den Arm 4o quer zur Fahrtrichtung. Bei der Verdrehung des Einstellgliedes
37 nimmt der im Schlitz 44 eingreifende Stift die Buchse 35 sowie den. Auslöser
36 mit und wird aus dem Arbeitsbereich herausgedreht. Wie schon. gesagt, werden
die Einstellglieder 37 mittels Stift 41 in. der Rast 46 festgehalten. Nach erhaltener
Einstellung für die- Betriebsstelle fährt der Wagen weiter und gleitet in.. bekannter
Weise mit derb an den Greiferarmen 3o angebrachten Öffnungsschienen 31 über den
Sporn 32 der Sendevorrichtung i und öffnet die Greifer 33. Am Ende der Sendevorrichtung
schnappen die Schienen 31 von dieser ab; die Greifer 33 greifen durch den. Schlitz
48 und entnehmen der Sendevorrichtung den Inhalt. Jetzt fährt der Wagen 23 mit der
Rolle 24 an der Scbiene 7 entlang, drückt diese zur Seite und stellt die Sendevorrichtung
i und die Schiene 7 in die Ruhelage zurück, wo sie durch den Sperriegel 9 gehalten
wird. Gleichzeitig hiermit wird auch der zehnte Einstellfinger 14 aus der Bahn der
Einstellglieder 37 entfernt, indem der an der Tasche i sitztende Stift 25 auf den
Winkelhebel 27 und Bügel 29 einwirkt. Dieser greift unter die am Stellglied
14 sitzende Scheibe 22 und hebt es so. weit an, daß der Stift 18 aus dem Schlitz
20 heraustritt und von Feder 21 in die Ausfräsung i9 eingeführt wird. Nachdem der
Wagen in der Betriebsstelle io angekommen ist, ohne in den dazwischenliegenden Betriebsstellen
irgendwelche Arbeit geleistet zu
haben, stößt das zehnte Einstellglied
37 mit dem Arm 4o gegen, den Winkelhebel 13, wodurch der Sperriegel 9 die Schiene
7 und die Sendevorrichtung i, wie oben beschrieb,en, freigibt. Beim Weiterfahren,
des Wagens 23 drückt der Winkelarm 13 den am Arm 40 gelagerten Hebel 42 zur Seite,
wodurch er den, Sperrstift 41 aus der Rast 46 heraushebt. Die Feder 45 dreht die
Buchse 35 und durch Vermittlung des im Schlitz 44 befindlichen Stiftes 41 auch das
Einstellglied 37 zurück, bis der Stift 41 in, die Rast 49 einspringt. Alle Einstellglieder
37 des Wagens befinden sich in der Ruhelage und können, falls gewünscht, von einem
der Einstellglieder 14, beispielsweise von einem der Betnebsstellle i o, neu eingestellt
werden.