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Sicherheitsvorrichtung an membrangasdruckreglern Es sind schon verschiedene
Lösungen der Aufgabe angegeben worden, die Gefahren zu beseitigen, die damit verbunden
sind, daß die Leder- oder Stoffmembranen der Druckregler im Laufe der Zeit schadhaft
werden und dann Gas in die Atmosphäre austreten lassen. Es ist nicht angängig, den
Rauar oberhalb dea Membran gegen die Atmosphäre abzusperren, weil das abgeschlossene
Luftkissen die Bewegung der Membran hemmen würde; zugleich würden Temperaturschwankungen
den Luftdruck in diesem Raume verändern-und die Regelung unerwünscht beeinflussen.
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Die genannte Aufgabe wird bei der vorliegenden Neuerung in der Weise
gelöst, daß dem Raume über der Membran, dem Atmungsraume, ein anderer Raum benachbart
ist, welcher von dem Atmungsraume durch eine poröse Wand, .einem Diffusionsdiaphragma,
getrennt ist. Wenn durch schadhafte Stellen der Membran Gas hindurchtritt, diffundiert
dieses durch die poröse Wand in die Diffusionskammer, und die Druckerhöhung in diesem
Raume wird in irgendeiner Weise benutzt, um entweder die Gaszuleitung völlig abzusperren
oder nur den Atmungsraum gegen die Atmosphäre abzusperren. In beiden Fällen ist
jede Gefahr beseitigt.
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Die Diffusionserscheinung allgemein zu benutzen, um ausströmendes
Gas anzuzeigen oder Gasleitungen abzusperren, ist zwar bekannt, es handelt sich
hier aber um die Anwendung des Prinzips auf Membrangasdruckreglern, uni das Entweichen
von Gas aus Undichtheiten der Membran zu verhindern. Die bekannten Einrichtungen
vermochten wohl ein Sicherheitsventil in Betrieb zu setzen, wenn die Membranen infolge
von Druckstößen plötzlich zerrissen oder grob verletzt wurden; sie versagen aber
völlig bei dem ganz, minimalen Gasverlust, welcher durch die Poren von Ledermembranen
stattfindet, wenn diese beginnen, trocken zu werden. Es handelt sich hier um so
geringe Mengen, daß sie sich kauan durch Geruch bemerkbar machen. Nach den Versuchen
des Erfinders wirkt aber die hier beschriebene Einrichtung auch auf sogeringe Mengen
zuverlässig. Eine Ausführungsart der Einrichtung ist in A,bb. r schematisiert im
Schnitt °dargestellt.
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Die Membrana betätigt in üblicher Weise das Reglerventil b; c ist
der Eingangsstutzen für den Hochdruck, d der Ausgangsstutzen der Niederdruekabnahmeleitung.
Alle diese Teile können in irgendeiner bekannten Ausführung hergestellt sein. Der
Atmungsraume über der Membran ist durch das Diffusionsdiaphragma fvon der Diffusionskammer
g getrennt. Durch das Diffusionsdiaphragnua oder daneben entlang führt das Röhrchen
lt in der dargestellten Biegung durch die Diffusionskammer ä hindurch in das Innere
des
Rohres i, welches oben und unten offen ist und die obere Wandung
der Diffusionskammer luftdicht durchdringt. Auf diesem Wege geht die normale Atmmg
der Membran vor sich; d. h. der Aufundabbewegung der Membran kann die Luft in der
Kammer e ohne Widerstand folgen.
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An der Stelle, wo das Rohr i das Ende des Rohres h umgibt, ist noch
der Becher k angebracht, und dieser ist mit Quecksilber L so weit gefüllt, daß dessen
Oberfläche kurz unter denn Ende des Rohres h steht.
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Wenn nun die Moanbrana porös wird, und Gas, wenn ,auch in geringer
Menge, in den Raum e eintritt, so findet eine langsame Strömung durch das Rohr h
nach außen statt. Durch die Leitfläche m ist diese Strömung gezwungen, unter dem
Diffusionsdiaphragma entlang zu streichen. Die Diffusion gegen die in der Kammer
g enthaltene Luft bewirkt eine Druckerhöhung, so daß Quecksilber aus dem Becher
k in das Rohr! gedrückt wird. Dabei steigt es über den Rand des Röhrchens h hinweg
und läuft in den U-förmigen Teil der Röhrelt hinein. Die Wahl. der Rohrquerschnitte
kann ohne weiteres so getroffen werden, daß schon bei 3 oder q.mm Quecksilberdruck
im Raumeg das Rohrh mit einer 2o bis 3o mm hohen Quecksilbersäule gefüllt wird und
damit jedwedem Druck, welcher im Raume e infolge Undichtigkeit entstehen kann, das
Gleichgewicht hält; der Atmungsraum wird so gegen die Atmosphäre luftdicht abgeschlossen,
sobald die Membran porös wird.
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Der Gasverbraucher wird natürlich an seinen Gasgeräten merken, daß
die Regelung aufgehört hat.
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Eine andere Ausführungsform des Erfindungsgedankens ist in Abb.2 und
3 dargestellt, wobei Abb. ä als Hauptschnitt durch den Apparat und Abb. 3 als Schnitt
in Richtung X-X (Abb. 2) aufzufassen, ist. In diesem Falle ist die Diffusionsvorrichtung
unterhalb der Membran und etwas seitwärts angebracht, weil sie die Gaszuleitung
selbsttätig absperren soll und infolgedessen praktisch dicht an der Zuleitung angebracht
wird. Der Atmungsraum e ist durch die Öffnung n mit dem im wesentlichen zylindrisehen
Hohlraum o verbunden. In diesen Hohlraum ist die Kapsel p eingelegt, welche vorn
durch das Diffusionsdiaphragma g, hinten durch die Ledermembran r verschlossen ist.
Die Ledermembran hat eine in der Mitte nach innen gewölbte Versteifungsplatte s.
Der Raum o vor der Kapselp steht durch den kleinen Kanalt mit dem Raumft hinter
der Kapselp in Verbindung, und der Raum a ist durch die kleine Öffnung v mit der
Außenluft dauernd verbunden.
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Wenn durch die gasdurchlässig gewordene Membrana Gas in den Raume
übergeht, so gelangt dieses durch die Öffnung n in den Raum o. Das Gas diffundiert
durch das Diaphragma g in den Raum p hinein, erhöht dort den Druck und treibt die
Membran Y-s nach außen; sie drückt also gegen die Sperrklinke w, so. daß diese den
Hebely freigibt. Unter der Wirkung der Zugfeder z wird nun dieser Hebel bis zu dem
einstellbaren An-"schlagA herumgeschwenkt. Da der Hebely fest auf der AchseB des
Ventiles C sitzt, so wird durch diese Schwenkung das Ventil C geschlossen. Das Ventil
C besteht aus einer feststehenden und einer drehbaren. Scheibe, welche beide so
mit Löchern versehen sind, daß sich die beiderseitigen Löcher decken können; dann
ist das Ventil offen, andernfalls zu. Die Achse B durchdringt die Stopfbüchse
D, damit der Raum u mit dem Ventilraum keine Verbindung hat. Das Ventil
sitzt unmittelbar am Eingangsstutzen E, so daß bei geschlossenem Ventil C kein Gas
mehr in den ganzen Apparat eintreten kann.
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Bei offenem Ventil C geht das Gas durch den Kanal F in den Raum G
weiter und dann durch das Reglerventil b, welches in bekannter Weise durch die Membrana
gesteuert wird.
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Wenn nach Abschluß des Ventiles die Ledermembran a erneuert worden
ist, so braucht man nur noch den Hebely unter Anspannung der Feder z wieder hinter
die Klinke w zu bringen, um die Vorrichtung wieder betriebsfertig zu machen. Der
überdruck in der Diffusionskammer p entweicht durch die Poren des Diaphragmas g;
man kann zur Beschleunigung auch eine Lüftungsschraube vorsehen.
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Die Einrichtung nach Abb. 2 und 3 spricht ebenfalls bei Undichtwerden
der StöpfbüchseD an, denn wenn Gas durch diese in den Raum tt gelangt, so verbreitet
es sich durch den Kanal t in den Raum o.