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Walze zum Auswalzen von geschmolzenem Glase Zum Auswalzen einer flüssigen
Glasmasse zu Glasplatten o. dgl. werden Walzen aus Gußeisen oder einem anderen Metall
benutzt. Beim Beginn des Auswalzens kommt die flüssige Glasmasse zuerst mit einer
Walzenseite in Berührung, dieWalze wird infolgedessen einseitig erwärmt und erfährt
daher eine einseitige Ausdehnung und Durchbiegung, infolge welcher die Herstellung
vollständig ebener Glasplatten unmöglich wird, was besonders bei den durch Schleifen
weiterzuverarbeitenden Glasplatten von großem Nachteil ist. Um diesen Übelstand
zu beheben, ist eine Walze in Vorschlag gebracht worden, die infolge der Art ihrer
Ausbildung und ihrer Kühlung die Durchbiegung auf ein unschädliches Maß herabsetzen
oder gänzlich verhüten soll. Die Walze besteht aus einem inneren, möglichst massig
gestalteten Kern, einem darübergezogenen dünnen Außenmantel und in die Oberfläche
des Kernes eingearbeiteten, schraubenförmig in der Walzenlängsrichtung verlaufenden
Kanälen zum Durchleiten einesKühlmittels. Letzteres wird so zu- und abgeleitet,
daß es benachbarte Kanäle in entgegengesetzten Richtungen durchfließt. Einerseits
besitzt der massige, den. Mantel gut abstützende Kern eine hohe Widerstandskraft,
und anderseits wird die Walze auf ihrer ganzen Länge durch die schraubenförmig durch
sie hindurch und abwechselnd in entgegengesetzten Richtungen fließenden Kühlströme
auf einer gleichmäßigen Temperatur gehalten, die ein Werfen der Walze verhindert.
Für jeden Kanal bzw. für jede Gruppe von in der gleichen Richtung vom Kühlmittel-
(Wasser) durchflossenen Kanälen ist eine besondere Zu- und Ableitung erforderlich,
weil das Kühlmittel die Kanäle nur in einer Richtung, entweder von links nach rechts
oder umgekehrt, durchströmt.
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Die Erfindung betrifft dine Verbesserung dieser Walze und besteht
darin, daß je zwei benachbarte Kanäle an den einen- Enden miteinander verbunden
sind und an den anderen Enden der eine Kanal an die Zuleitung und der andere an
die Ableitung für das Kühlmittel angeschlossen ist. Bei dieser Ausbildung der Walze
durchströmt das Kühlmittel erst einen Kanal axial in der einen Richtung und dann
den benachbarten Kanal axial in der entgegengesetzten Richtung. Hierdurch wird eine
bessere Ausnutzung ,des Kühlmittels erzielt und außerdem erreicht, daß für je zwei
Kanäle nur eine Zu- und Ableitung nötig ist. Dasselbe gilt auch, wenn ,die Walze
nicht nur mit zwei, sondern mit mehreren solcher schraubenförmig verlaufenden Doppelkühlkanälen
versehen ist. Auch dann ist für das ganze System von Kanälen nur eine Zu-
und Ableitung erforderlich.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Die Abb. i ist ein Längsschnitt :der neuen Walze. Die Abh. z veranschaulicht
die Anordnung der Kanalführung auf dem starren Walzenkern.
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a ist ein dünner Walzenmantel der auf
einem starren,
inneren Walzenkern c sitzt, &, h sind die Lagerzapfen der Walze. d, d'
sind die beiden das Kanalsystem bildenden., in den starren Walzenkern hineingearbeiteten
Gewindenuten, die zueinander nach Art der Gewindenuten einer doppelgängigen Schraube
angeordnet sind. Die Gewindenuten werden durch die Innenfläche des Walzenmantels
a begrenzt und stehen bei i2 miteinander in Verbindung. Gemäß Abb. z tritt ein zur
Kühlung oder Erwärmung der Walze dienendes Mittel bei h durch eine Bohrung des linksseitigen
Zapfens b in die Gewindenut d ein, durchströmt diese Gewindenut in axialer
Richtung von links nach rechts, tritt am Ende der Gewindenut d durch den Verbindungskanal
e in ,die Gewindenut d' ein und durchströmt diese zweite Gewindenut in axialer Richtung
von rechts nach links, um schließlich durch einen Verbindungskanal f, einen zentralen
Kanal g und eine Bohrung des rechtsseitigen Zapfens b auszutreten. Die Eintritts-
und Austrittsstelle kann auch an einer anderen Stelle der Walze angeordnet werden.
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Vor Beginn des Auswalzens wird zweck= mäßig bei h ein Heizmittel eingelassen,
das den Kanal d, dl der Walze im Sinne der Pfeilrichtung durchströmt. Infolge der
dadurch erreichten Vorwärmung des dünnen Walzenmantels a vermag dieser- bei einer
Berührung mit der auszuwalzenden heißen, flüssigen Glasmasse nicht mehr so viel
Wärme aufzunehmen, als wenn er kalt wäre. Das Durchbiegungsbestreben der Walze ist
daher auch bei zunächst einseitiger Einwirkung der heißen Glasmasse gleich Null
oder sehr unerheblich. Das Kühl- oder Heizmittel strömt dauernd durch den Kanal
d, d1. Nach Maßgabe des fortschreitenden Auswalzens erhöht sirr. die Temperatur
des Walzenmantels a gegenüber dem Mittel. Infolgedessen nimmt die Temperatur
des Mittels beim Durchströmen der Windung d schrittweise vom Einzum Austritt hin
zu. Da die Windungen d und d' bei e miteinander verbunden sind, ist die Temperatur
des Mittels an dieser Stelle in beiden Windungen dieselbe. Am linken Ende der Walze
grenzt jedoch die Stelle des Kanals, in der das Kühlmittel seine höchste Temperatur
hat, an die Stelle des Kanals, an der die niedrigste Temperatur herrscht. Die Temperaturen
des Kühlmittels nehmen ab oder steigen nach dem rechten Ende der Walze zu mit etwa
der gleichen Temperaturspanne, so daß also ein vollkommener Temperaturausgleich
an allen Stellen der Walze erreicht wird.