DE48072C

DE48072C - Dampfkessel - Kochheerd

Info

Publication number: DE48072C
Application number: DENDAT48072D
Authority: DE
Original assignee: JOH. MÄRZ in Neuhausen-München, Winthirstrafse 20

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 36: Heizungsanlagen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. Februar 1888 ab.

Der Dampfkessel-Kochherd hat den Zweck, nebst Kochen und Braten in und auf demselben Dampf zu erzeugen, welch letzterer zum Kochen, zur Beheizung von Räumlichkeiten, zum Maschinenbetrieb sowie zu jedem anderen wirthschaftlichen Zwecke verwendet werden kann.

Infolge Umspülung des Feuerraumes mit Wasser ist das Entweichen der Hitze verhindert, bezw. theilt sich dieselbe dem Wasser mit, dessen Temperatur mit Rücksicht auf seine Verwendung beliebig fixirt werden kann.

Die Gesammteinrichtung des Herdes ist in der Zeichnung dargestellt.

Fig. ι ist Längenschnitt nach Linie C-D,

Fig. 2 Grundrifs im Schnitt nach Linie A-B, Fig. 3 Querschnitt nach Linie E-F,

Fig. 4 Seitenansicht,

Fig. 5 Horizontalansicht und

Fig. 6 Vorderansicht.

Ferner veranschaulicht diese Anlage in A den Kessel, wovon der eine Theil zugleich Feuerraum B, Herdplatte C und Verankerung D bildet, während der andere Theil, auf seiner Oberfläche den Dom E tragend, mit Siederöhren F diagonal durchzogen ist. Der Kessel ist theils mit Stehbolzen, theils mit Gabelstangen X verankert.

Die im Feuerraum entwickelten Gase, welche zunächst die Herdplatte C berühren, nehmen ihren Weg nach Pfeilrichtung, wenn Bratrohrschutzklappe G in Linie ι gestellt und Klappe H und / geschlossen sind, theils durch die Siederöhren F, theils durch den Feuerzug M nach der Rauchkammer R in den Kamin. Ist hingegen Klappe H und / geöffnet und Bratrohrschutzklappe G in die gezeichnete Richtung gebracht, so durchströmen die Gase auch noch den unter Bratrohr K und Wärmeraum L gelegenen Feuerzug N.

Den hinteren Abschlufs von Feuerraum bildet das Bratrohr K, den seitlichen von Feuerzug M der Kesselmantel A₁. Gebildet wird Feuerzug M durch Anschlufs von Kessel, Bratrohr und Wärmeraum an denselben. An der vorderen Feuerwand befindet sich die Feuerthür U nebst Wasserablafshahn V. Der Aschenkasten W gewährt von allen Seiten durch die an demselben angebrachten Schieber Y Luftzugang zum Feuerraum. Der Raum Z kann zur Aufbewahrung von Brennmaterial benutzt werden.

Die Reinigung des Kessels geschieht durch Waschlücken sowie durch ein an geeigneter Stelle anzubringendes Mannloch, die der Feuerzüge M und N durch Schieber bezw. Thürchen. Die Sicherheit des Kessels ist durch die tiefe Lage des Feuerkastens und des hierdurch veranlafsten steten Wasserstandes bedingt.

Die Kesselarmatur wird nach Mafsgabe der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften ausgeführt.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Dampfkessel-Kochherd, bei welchem die Feuerbüchsendecke C des freistehenden Dampfkessels A gleichzeitig als Herdplatte dient und der Dampfkessel mit dem Bratrohr K und dem Wärme- oder Trockenraum L derart combinirt ist, dafs die Heizkanäle M und N durch die Wandungen dieser Wärmeobjecte gebildet werden und dadurch eine rasche Heifswasser- und Dampferzeugung als auch gleichzeitig rationelles Braten und Trocknen bei vollständiger Ausnutzung der Feuergase erzielt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.