-
Schüttelvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Schüttelvorrichtung
für Siebe und ,ähnliche Geräte. Solche Vorrichtungen werden durch Kurbeln, Motoren
oder ähnliche, eine Drehbewegung .ausführende Mittel angetrieben, während das Schütteln
selbst eine ruckweis hin und her gehende Bewegung erfordert, und es kommt daher
in der Hauptsache darauf an, mit möglichst geringem Arbeitsverlust die drehende
Bewegung in eine 'hin und her gehende zu verwandeln.
-
Hierfür wurden bisher meist Kurbelgetriebe oder Exzenter benutzt,
die jedoch dem geschüttelten Teil keine ruckweise, sondern an den toten Punkten
eine sich verhältnismäßig sanft ändernde Bewegung erteilen. Außerdem kann hierbei
nur eine Hinundherbewegung bei jeder Umdrehung erzielt werden, ein schnelles Schütteln
erfordert daher auch eine hohe Umlaufzahl des Antriebsmittels.
-
Nach der Erfindung dagegen wird das Schütteln erzeugt durch einen
durch äußeren Antrieb bewegten, einen Kegelmantelbescnreibenden und mit einer Ringtellerfläche
auf einer entsprechenden Fläche eines axial verschiebbaren Folgegliedes abrollenden
-#Välzkörper, wobei auf einer jener beiden Flächen Vorsprünge .angeordnet sind,
durch deren Anschlagen an den abrollenden Körper dem Folgeglied Längsstöße erteilt
werden. Die hin, und her gehende Schüttelbewegung wird also nicht unmittelbar durch
die Drehbewegung hervorgerufen, sondern durch im Laufe des Umkreisens eintretende
Stoßwirkungen. Hierdurch kann die Zahl der Schüttelbewegungen eine beliebig vielmal
so große sein als die der Drehbewegungen, je nach der Anzahl der angeordneten Vorsprünge,
und die stoßende übertragung ruft ein ruckweises Einsetzen der Schüttelbew egungen
hervor.
-
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Es
zeigen: Abb. r eine Seitenansicht eines Schüttelsiebes, Abb.2 eine Draufsicht des
Siebes und seiner Antriebsvorrichtung gemäß Abb. i , Abb. 3 in größerem Maßstabe
einen Längsschnitt durch das Schüttelgetriebe nach Linie 3-3 der Abb. 2, wobei die
Teile am Ende des Vorwärtshubes sich befinden.
-
Abb. q. einen ähnlichen Schnitt wie Abb. 3 und zeigt die Teile der
Schüttelvorrichtung am Ende des Rückwärtshubes, Abb. 5 in größerem Maßstabe einen
wagerechten Längsschnitt durch den vorderen Teil des Schüttelgetriebes, Abb.6 eine
Ansicht des Kreiselkopfes in einer Lage, in welcher der hin. undher gehende Stößel
am Ende seines Rückwärtshubes wieder
vorwärts getrieben wird unter
Wirkung des Kreiselgetriebes, Abb. 7 eine schaubildliche Ansicht des vorderen Endes
der Stoßstange, durch welche die Stöße des Stößel auf das Schüttelsieb übertragen
werden, Abb. 8 einen Querschnitt nach Linie 8-8 der Abb. 6, nach rechts gesehen,
Abb.9 eine Stirnansicht des Kreiselkopfes auf seine Arbeitsfläche, Abb. io in größerem
Maßstabe einen Querschnitt nach Linie i o- i o der Abb. 3 durch das Schüttelgetriebe
mit Einstellmitteln für den Hub, Abb. i i eine schaubildliche Ansicht des hinteren
Endes der Stoßstange, welche die Schüttelstöße, die von dem Stößel ausgeübt werden,
auf das Sieb übertragen, Abb.12 eine schaubildliche Ansicht des Schlittens, in welchen
das Ende der Stoßstange nach Abb. i i eingreift, Abb.13 eine schaubildliche Ansicht
der Wiege, welche an dem Stößel aasgelenkt ist und den Schlitten nach Abb.12 einstellbar
trägt, so daß die Länge der übertragenen Hübe verändert werden kann, Abb. 14 in
größerem Maßstäbe einen Querschnitt durch die Schüttelvorrichtung nach Linie 14-14
der Abb. 3, Abb.15 eine schaubildliche Einzelansicht des Lagerkopfes am hinteren
Ende der Welle des Kreiselkopfes, -welcher Lagerkopf in das Treibrad eingreift,
Abb. 16 einen Längsschnitt durch den hinteren Teil des Schüttelgetriebes, welches
- in abgeänderter Ausführung die durch eine Riemenscheibe übertragene Kraft aufnimmt,
Abb. 17 einen Querschnitt nach Linie 17-17 der Abb.16. Abb. 18 einen Querschnitt
nach Linie 18-18 der Abb. 16..
-
Die Schüttelmaschine gemäß der Erfindung ist für viele Zwecke anwendbar.
Die Zeichnungen zeigen eine Anwendung für die Bewegung von Schüttelsieben.
-
Das Schüttelsieb i wird durch ein Schüttelgetriebe 2 (Abb. i und 2)
hin und her bewegt und besitzt einen festen Rahmen mit den Seitenwänden 3 und einen
Schüttelrahmen q. zum Halten der Siebfläche 5. Es ist an biegsamen Haltern 6 nachgiebig
aufgehängt, so daß es zwischen den Seiten des Rahmens schwingen kann. Der schwingende
Rahmen .besitzt einen Querbalken 7, in dessen Mitte das Schüttelgetriebe angreift.
Bei geneigten Schüttelsieben besitzt das Schüttelgetriebe eine Grundplatte 8, die
gemäß Abb. 2 mit ihren Rändern auf den festen Seitenwänden 3 des Siebrahmens ruht
und unbeweglich mit dem Rahmen durch Bolzen 9 verbunden ist. Die Grundplatte ist
parallel zum Sieb, aber geneigt zur Achse des Schüttelgetriebes angeordnet, so daß
die -wagerechte Achse des Schüttelgetriebes den gewünschten Winkel zum Siebe bildet.
Der mittlere Teil der Grundplatte 8 ist mit einer Rinne i o versehen, in weicher
das Schüttelgetriebe ruht. Die Grundplatte besitzt zu beiden Seiten der Rinne Schultern
i i, auf denen die Arme 12 durch Bolzen 13 befestigt sind. Die Wand 14 am vorderen
Ende der Rinne i o besitzt eine öffnung 15, in welcher das vordere Ende des Getriebes
gelagert ist. Die Rinne io dient zum Auffangen von Öl, das von dem Getriebe herabtropft
und verhindert so eine Beschädigung des zum Sieben verwendeten Gewebes.
-
Das Gehäuse des Schüttelgetriebes besieht aus zwei Teilen 16 und 17,
die durch Bolzen 18 miteinander verbunden sind. Das vordere Ende des Teiles 16,
welches rund sein kann, ist in der öffnung 15 der Grundplatte 8 befestigt, erforderlichenfalls
unter Verwendung eines Paßringes i g. Im Gehäuseteil 16 ist ein hin und her gehender
Kolben 2o angeordnet, welcher vorn und hinten mit zylindrischen Flächen 21 und 22
versehen ist, welche in Führungen des Gehäuseteils 16 gleiten. Eine Feder 23, -welche
den vorderen Teil des Kolbens 2o umschließt, drückt mittels eines Flansches 24 den
Kolben wieder zurück. Das hintere Ende des Kolbens besitzt eine flanschartige Erweiterung
25, deren hintere Fläche eine ringförmige Stoßfläche 26 bildet, welche senkrecht
zur Bewegungsachse .des Kolbens steht. Die Fläche kann aber, wie in der Zeichnung
dargestellt, auch kegelig oder anders eformt sein-;Z Der Gehäuseteil 17 enthält
diejenigen Mittel, welche die Schwingbewegung des Kolbens erzeugen. Diese bestehen
aus einem Kreiselkopf, dessen Ansätze während der Kreiselbewegung nacheinander mit
der Stoßfläche in Eingriff kommen und dem Kolben eine Reihe von Stößen erteilen.
Der Kreiselkopf besteht aus einer Stoßplatte 27 mit kreisförmig angeordneten Vorsprüngen
28 und einer Halbkugel 29, die beide mit- dem Schaft 30 fest verbunden sind.
Die Platte 27 ist aus gehör tetem Stahl hergestellt, um möglichst dauerhaft zu sein
und auf die Stirnfläche der Halbkuge129 aufgepaßt. Diese besteht aus Hartguß und
gleitet in einer entsprechend geformten Lagerschale 31 des Gehäuses. Das Lager 31
kann mit Babbittmetall oder anderem Metall von geringer Reibung 32 ausgefüttert
werden, um einen .guten Abs_hluß zwischen der Halbkugel und dem Gehäuse zu erhalten
und die Abnutzung zwischen beiden Teilen zu verringern. Das Babbittmetall wird zweckmäßig
in den Zwischenraum zwischen der Halbkugel und dem Gehäuse eingegossen und bildet
dann ein widerstandsfähiges Futter.
Der Teil der Welle 3o, an welchem
die Halb -ktigel angepaßt ist, ist verjüngt und diese sowie die Stoßplatte 27 werden
durch eine Mutter 30a an der Welle befestigt, die vorn auf die Welle -aufgeschraubt
ist und die Platte gegen die Halbkugel und diese auf den konischen Teil der Welle
preßt. Diese Anordnung ermöglicht die Entfernung oder den Ersatz der Stoßplatte
27 im Falle eines Bruches oder sonstiger Unbrauchbarkeit.
-
Die Vorsprünge der Stoßplatte 27 kommen nacheinander mit der Stoßfläche
am hinteren Ende des Kolbens 2o in Eingriff und übertragen auf diese Weise auf die
Halbkugel eine Kreiselbewegung, die durch das kugelige Lager ermöglicht wird. Diese
Kreiselbewegung erfolgt um den geometrischen Mittelpunkt des kugeligen Sitzes 3i,
der in Abb. 5 mit O bezeichnet ist und in der Ebene der Stoßfläche 26 am hinteren
Ende des Kolbens liegt. Die Vorsprünge 28 der Stoßplatte sind so gestaltet, daß
die mit der Stoßfläche 26 eingreifenden Flächen radial zum Mittelpunkt O angeordnet
sind und auf einer Kegelfläche liegen, deren Spitze O ist. Dementsprechend sind
die Flächen der Vorsprünge a8 abgerundet in der Umlaufrichtung, entsprechend der
rollenden oder schwingenden Berührung zwischen den Vorsprüngen und der Fläche z6.
Aus den Abb. 5 und 6 geht hervor, daß die Kreiselbewegung der Halbkugelachse eine
entsprechende Bewegung der Halbkugel und der Stoßplatte hervorruft. Da nun Mittelpunkt
O unveränderlich ist, rollt die Stoßplatte auf der Berührungsfläche 26 ab und bringt
die Vorsprünge 28 aiacheinander in Eingriff mit dieser. Da jeder Vorsprung mit der
anliegenden Fläche 26 am Kolben in Eingriff kommt, wird letzterer entgegen der Wirkung
der Rückzugfeder 2,5 nach vorn gedrückt; der Kolben ist auf der Zeichnung am Ende
seiner Vorwärtsbewegung unter der ZVirkung eines der Vorsprünge in Abb.5 dargestellt.
Bei dauernder Kreiselbewegung rollt die Stoßplatte auf der Anschlagfläche 26 ab.
Der sich daraus ergebende Wechsel der Winkelstellung der Stoßplatte zu der Fläche
z6 bringt die Lücken zwischen den aufeinanderfolgenden Vorsprüngen in Eingriff mit
der Fläche 26. Die beiden aufeinanderfolgenden Vorsprünge 28 kommen mit der Fläche
26 an gegenüberliegenden Enden des Radius 0-o in Eingriff, welcher die Berührungslinie
zwischen der Stoßplatte und der anliegenden Fläche 26 bildet. In dieser Stellung
zur Stoßplatte befindet sich der Kolben am Ende seines Rückwärtshubes. Die Feder
25 ist dauernd bestrebt, den Kolben rückwärts zu drücken, und sie zieht ihn zurück
nach jedem Eingriff eines Vorsprunges mit der Stoßfläche. Bei der Drehung des Radius
0-o infolge der Kreiselbewegung der Stoßplatte drückt der nächstfolgende zur Wirkung
kommende Vorsprung den Kolben nach vorwärts, bis zur Grenze der wobei der Radius
0-o sich dann in der Mitte des Vorsprunges befindet. Bei weiterer Bewegung des Radius
infolge der fortgesetzten Kreiselbewegung der Stoßplatte beginnt der Kolben sich
zurückzuziehen bis zur Grenze seiner Rückwärtsbewegung gemäß Abb.6. Die Eingriffsfläche
26 ruht dann auf dem Vorsprung, der soeben im Eingriff war und dem nächsten Vorsprung
der Stoßplatte. Auf diese Weise wird bei fortgesetzter Kreiselbewegung der Stoßplatte
eine fortlaufende Reihe von Stößen auf den Kolben ausgeübt. Die Anzahl der Vorsprünge
z6 auf der Stoßplatte ist veränderlich; um die gewünschte Anzahl der Hinundherbewegungen
bei einer bestimmten Geschwindigkeit der Kreiselbewegung zu erzielen. Die Vorsprünge
haben gleichen Abstand voneinander in bezug auf den Umfang der Stoßplatte, damit
die Erschütterungen regelmäßig und in gleichen Zwischenräumen erfolgen. Die Achse
0-o= macht eine Kreiselbewegung, und zwar kegelförmig und konzentrisch um die Achse
A-B, zu welcher die Eingriffsfläche 26 senkrecht steht, damit die durch die einzelnen
Vorsprünge hervorgerufenen 1-linundherbewegungen gleichmäßig während der Kreiselbewegung
der Stoßplatte erfolgen.
-
Verschiedene Mittel können zur Erzeugung der Kreiselbewegung der Stoßplatte
und der Halbkugel benutzt werden. Wie irrvorliegenden Falle dargestellt, wird ein
drehbares Glied 33 angewendet, welches an dem Zapfen 34 derart befestigt ist, daß
die Drehachse dieses Gliedes mit der Achse A-B zusammenfällt. Dieses Glied ist bei
der gezeichneten Ausführungsform .am inneren Ende der Welle 3q. drehbar gelagert,
und letztere an dem Gehäuseteil 17
mittels einer Schraube 35 befestigt, welche
gegen die Fläche 36 eines Einschnitts im Zapfen 34 drückt und so den Flansch 37
der Welle gegen das Gehäuse preßt und in dieser Stellung sicher verriegelt. Das
sich drehende Glied 33 besitzt exzentrisch ein Lager 38 zur Aufnahme eines kugelförmigen
Gelenks 39, welches lose am hinteren Ende der Welle 3o sitzt. Das kugelförmige Gelenk
paßt in entsprechend abgerundete Flächen des Lagers 38, so daß eine relative Schwingbewegung
zwischen dem Zapfen und der drehbaren Scheibe ermöglicht ist, und das hintere Ende
der Welle 3o ist in dem kugeligen Gelenk drehbar gelagert. Bei der dargestellten
Ausführungsform schwingt bei Drehung des Gliedes 33 die Welle 3o auf der Mantelfläche
eines Kegels, dessen Achse mit der Drehungsachse des Gliedes 33 zusammenfällt. Während
die
Scheibe 33 sich dreht, braucht die Wehe 3o sich nicht um ihre
eigene Achse zu drehen, da sie mit dem Kugellager 39 schwingbar gelagert ist, oder
es findet eine so relativ geringe Drehung der Welle 3o statt, als diese dem Abrollen
der Stoßplatte auf der Stoßfläche entspricht. Die Scheibe 33 ist so ausgeführt,
daß sie und die Welle 3o sowie die zugehörigen Teile im wesentlichen ausbalanciert
sind. Auf diese Weise wird eine übermäßige Abnutzung der Welle 34 verhütet sowie
unerwünschte Erschütterungen vermindert. Zu diesem Zweck ist die Scheibe 33 mit
einem Gegengewicht 4o auf der dem Kugellager 39 gegenüberliegenden Seite versehen.
-
Die auf die Welle 3o durch die Scheibe 33 übertragene Bewegung zwingt
die Stoßplatte auf die Stoßfläche z6 des Kolbens in der beschriebenen Weise einzuwirken,
um die Hinundherbewegung des Kolbens hervorzurufen. Damit die Stoßplatte diese Stöße
mit der geringsten Erschütterung des Mechanismus auf den Kolben überträgt, ist die
Halbkugel 29, welche fest an der Stoßplatte anliegt, aus schwerem Gußmetall hergestellt
oder anderem Material, dessen Widerstandsmoment genügend groß ist, um dem auf die
Stoßplatte ausgeübten Gegendruck bei den Stößen ihrer Vorsprünge gegen den Kolben
Widerstand zu leisten. Die Halbkugel ist in einer großen Lagerfläche des Lagers
3 i gelagert, das von dem Gehäuseteil z7 gebildet wird. Die bei der Bewegung der
Welle 3o auf einer Kegelfläche entstehende Schleuderkraft wj.rd mehr oder weniger
dazu ausgenutzt; um der bei dem Eingriff der Vorsprünge der Stoßplatte mit der Stoßfläche
am Kolben hervorgerufenen Gegen- oder Rückprallkraft zu widerstehen. Die Halbkugel
z9, die Welle 30 und das Kugellager 39 sind in bezug auf die Geschwindigkeit, mit
welcher die Scheibe 33 angetrieben wird, so bemessen, daß die Schleuderkraft erzeugt
wird, welche die Reaktionskräfte, denen die Stoßplatte bei der Wirkung ihrer Vorsprünge
ausgesetzt ,ist, in Gleichgewicht hält. In jedem Falle dient die durch die Welle
3o und die ihr angegliederten Teile entwickelte Schleuderkraft im ,ganzen; oder
zum Teil dazu, den Reaktionskräften,' die durch den Kolben auf die Stoßplatte übertragen
werden, zu .widerstehen, so daß die Hauptarbeit der Scheibe 33 darin besteht, die
Welle 3o auf der Kegelfläche zu schwingen. Die erforderliche Kraft zum Antrieb des
Gliedes 2a ist daher verhältnismäßig klein.
-
Die Scheibe 33 kann in verschiedener Art angetrieben werden. Aus den
Abb. 3, 4 und 14 ist zu erkennen, daß die Scheibe 33 mit Zähnen 41 versehen ist,
die in ein Ritzel 4z an der Welle eines Elektromotors 43 eingreifen, welches zweckmäßig
direkt mit dem Gehäuseteil 17 verbunden ist. Die Abb. 16,17 und 18 zeigen eine Anordnung,
bei welcher das Glied 33a der Scheibe 33 in Abb. 3, 4 und 14 entspricht und unmittelbar
durch einen Riemen angetrieben wird, der seine Kraft von einer Welle oder einer
anderen Kraftquelle erhält- In diesem Falle ist das Glied 33a fest auf eine . Welle
44 aufgekeilt, welche drehbar gelagert ist in einem Lager 45, das durch die Verlängerung
46 des GehäUseteils 17a gebildet wird. Eine Rieinenscheibe 47 umgibt die Verlängerung
46, und ihre Muffe 48 ist auf das Ende der Verlängerung 46 aufgesetzt und am äußeren
Ende der Welle 44 befestigt. Bei diesem Beispiel wird das Schüttelgetriebe durch
einen Riemen getrieben, der auf der Scheibe 47 läuft. Anderseits ist die Bauart
und Arbeitsweise dieses Schüttelgetriebes im wesentlichen dieselbe wie die bereits
beschriebene.
-
Die Schüttelbewegungen des Kolbens k önnten unmittelbar auf das Sieb
oder einen anderen Teil übertragen werden, aber es ist zweckmäßig, Mittel vorzusehen,
durch welche die Größe des Schüttelhubes verändert werden kann. Dementsprechend
ist zwischen dem hin und her gehenden Kolben, welcher seine Bewegung von der Stoßplatte
erhält, und dem Glied, welches die Schwingungen auf das Sieb überträgt, eine Vorrichtung
angeordnet, mittels welcher die Folge und die Ausdehnung dieser Schwingungen verändert
oder geregelt werden kann.
-
Bei dieser Ausführungsform ist der Balken 7 des Siebes mit einer Klemmvorrichtung
49 versehen, durch die eine Stange 5o befestigt ist, welche zur Übertragung der
Schüttelbewegung auf das Sieb dient. Das hintere Ende der Stange 5o ruht beweglich
in einer Scheibe 51,
die mittels Schrauben am vorderen Ende des Gehäuseteils
16 befestigt ist und _ eine Stopfbuchse 52 bildet, welche in einen Ölsarmnelraum
vorn im Gehäuseteil 16 hineinreicht. Das innere Ende der Stange 50 ist mit
einem Anschlag 54 aus Hartmetall versehen, welcher in Längsrichtung. in der Stopfbuchse
52 der Platte 5 r bewegbar ist. Das hintere Ende der Stange 5ö besitzt einen
ringförmigen Einschnitt 55, um das vordere Ende eines Zapfens 56 des Anschlages
aufzunehmen. Eine Dichtung 57 ist um den Zapfen 56 und zwischen den anstoßenden
Flächen der Stange 5o und des Anschlages angeordnet, so daß ein Druck auf die Stange
5o in Längsrichtung die Packung radial ausdehnt, und auf diese Weise eine Öldichtung
in der Stopfbuchse 5z gebildet wird. Damit die Packung dauernd unter Druck steht,
besitzt die Stange 5o einen Ansatz 58, gegen welchen eine Druckfeder 59 drückt.
Das andere Ende dieser Feder drückt
gegen eine Platte 6o, welche
gegen das vordere Ende der Schüttelvorrichtung gezogen wird mittels der Muttern
61, welche auf den am vorderen Ende des Gehäuseteils 16 befestigten Säulenschrauben
62 aufgeschraubt sind.
-
Die Schüttel- oder hin und her gehenden Bewegungen werden von dem
Kolben 2o auf das Glied 54 an der Stange 5o durch die Stoßstange 63 und einen damit
verbundenen schwingenden Hubregler 64 übertragen. Das Glied 63, welches die Form
einer Stange hat, ist längs in dem hohlen Kolben 2o angeordnet. Das vordere Ende
dieses Gliedes hat einen kugeligen Kopf 65, der lose eingepaßt im vorderen Ende
des Kolbens 2o zentrisch lagert, so daß 'das Glied 63 sich relativ zu dem Kolben
hin und her bewegen kann. Das vordere Ende dieses Kopfes besitzt einen Buckel
66, dessen vordere Fläche abgerundet ist, wie Abb. 7 zeigt, und welcher gegen
das hintere Ende des Anschlages 54 drückt. Der Schwinghebel 64 ist in Abb. 13 besonders
dargestellt und hat ein Auge 67 an der Rückseite, welches zwischen die durchbohrten
Lappen 68 oben am Gehäuseteil 16, oberhalb des Kolbens 2o, hineinpaßt, unmittelbar
" unter einer Öffnung 69 an der obersten Stelle des Gehäuseteils. Ein Zapfen
70 erstreckt sich durch die Lappen und das Auge, so daß der Schwinghebe164
hin und her in einer Ebene parallel zur Bewegungsebene des Kolbens 2o schwingen
kann. Der Schwinghebel nimmt einen Schlitten 71 auf, in dessen hinterer Wand eine
Rille 52 zur Aufnahme einer Rippe 73 .an der Rückseite des Schlittens vorgesehen
ist. Eine Schraube 75 ist drehbar gelagert in Öffnungen 74 an Armen, die sich am
oberen und unteren Ende des Schwinghebels nach vorn erstrecken. Die Schraube ist
mit Ansätzen 76 zu beiden Seiten des oberen Armes versehen, um ihre Aufwärtsbewegung
zu verhindern. Das Gewinde greift in eine Mutter 77 ein, welche in beiderseitigen
Rillen 78 oben am Schlitten 71 eingepaßt ist. Ein Handgriff 79 ist am oberen Ende
der Schraube vorgesehen, um sie drehen zu können, und liegt über der Öffnung 69
im Gehäuseteil 16, wo sie zwecks Betätigung leicht zu erreichen ist. Durch Drehung
der Schraube wird der Schlitten 71 gehoben oder gesenkt und dadurch der Abstand
zwischen dem Schlitten und dem Zapfen 7o, auf welchem er schwingt, verändert. Der
Schlitten 71 ist mit dem Stoßglied 63 verbunden, so daß durch den Schlitten auch
die wirksame Verbindung zwischen dem Stoßglied und dem Schwinghebel erfolgt. Wie
gezeigt, ist die vordere Fläche des Schlittens 71 mit einer abgerundeten Aussparung
8o versehen, in welche die Rundungen 81 am hinteren Ende der Stoßstange 63 passen
und so eine Verbindung bilden, welche eine relative Bewegung zwischen Stoßstange
und Schwinghebel ermöglicht. Der Schlitten 71 ist gegabelt, und das hintere Ende
der Stoßstange ist in derselben Ebene ausgespart, so daß die Schraube 7 5 diese
Teile ohne Zwischenraum durchdringt und eine seitliche Verschiebung des Schlittens
und des hinteren Endes der Stoßstange 63 zu diesem verhindert. Der Schwinghebel
ist mit dem hin und her gehenden Kolben in Eingriff mit einem Anschlag 82, welcher
als Steg im Innern des hohlen Kolbens angegossen oder auf andere Weise befestigt
ist und sich gegen das hintere Ende des Schlittens legt, wie aus Abb. 3 und 4 deutlich
hervorgeht. Der Schwinghebel tritt durch eine Öffnung 83 oben im Kolben 2o aus,
und das hintere Ende der Stoßstange 63 kann bei bestimmter Hubregelung nach oben
durch diese Öffnung hindurchtreten. Die Öffnung 69 oben im Gehäuseteil 16 und der
Einstellhandgriff für die Schraube sind gewöhnlich von einer Kappe 84 bedeckt, die
für den Fall einer Hubregelung leicht und schnell entfernbar an das Gehäuse angeschlossen
ist.
-
Bei Drehung der Schraube 75 in einem oder anderem Sinne wird der Schlitten
71 am Schwinghebel 64 gehoben oder gesenkt. Abb. 3 und 4 zeigen in ausgezogenen
Linien den Schlitten in seiner unteren Stellung am Schwinghebel. Bei dieser Stellung
des Schlittens werden die größten Stöße vom Kolben 2o auf das Glied 5o übertragen,
da der Anschlag 82 und das hintere Ende der Stange 63 gleich weit entfernt von dem
Zapfen 70 sind, um welchen der Schwinghebel schwingt. Zur Verringerung der
Stöße auf das mit dem Sieb verbundene Glied 50 wird die Schraube in einer
Richtung gedreht, bei welcher der Schlitten 71 sich hebt. Dadurch wird das Ende
der Stange 63 dichter an den Zapfen 7o, um den der Schwinghebel schwingt, herangebracht
und dadurch die Länge des der Stange 63 erteilten Stoßes im Verhältnis zum Hub des
Kolbens verringert. Durch geeignete Einstellung des Schlittens 71 mittels der Handschraube
kann die Hublänge vom vollen Hub des Kolbens 2o bis auf Null beliebig verstellt
werden. Die punktierten Linien in Abb.3 zeigen die Stange 63 und den Schlitten 71
für einen verhältnismäßig kurzen Hub eingestellt.
-
Die Feder 59 dient nicht nur dazu, die Dichtung 57, wie beschrieben,
unter Druck zu halten, sondern sie drückt sowohl die Stange 5o zurück bei ihrem
Rückwärtshub, wobei sie den Anschlag 54 in Berührung mit der Rippe 66 an dem vorderen
Ende der Stange 63 hält, als auch erhält sie die Berührung der Schwingfläche 81
am hinteren Ende der Stange 63 mit dem Sitz 8o aufrecht. Ferner drückt sie das
untere
Ende des Schwinghebels gegen das Widerlager 82 am Kolben 2o und unterstützt die
Feder 23 beim Zurückdrücken des Kolbens während seines Rückwärtshubes und
Aufrechterhalten der Berührung zwischen der Stoßfläche 26 und den Vorsprüngen
an der Stoßplatte. Der Rückdruck, den die Stoßplatte erhält, wird aufgenommen von
der Halbkugel 29, welche ein großes Lager in dem festgelagerten Sitz 3 1
besitzt.
-
Die Arbeitsweise einer Schüttelvorrichtung von der beschriebenen Bauart
ist folgende: Angenommen, das Schüttelgetriebe ist für sich allein angeordnet und
mit einem Sieb oder einer anderen Vorrichtung, die geschüttelt werden soll, durch
eine Klemmvorrichtung oder auf andere Weise verbunden. Die Drehung der Scheibe 33,
die entweder durch einen Elektromotor oder eine Riemenscheibe erfolgt, überträgt
sich auf die Welle 3o, die auf einer Kegelfläche schwingt, deren Achse mit der Achse
A-B und deren Spitze mit dem Mittelpunkt O (Abb. 5) übereinstimmt. Infolgedessen
schwingt die Halbkugel 29 in ihrem Sitz 31 und mit ihr die Stoßplatte
27.
Die Kreiselbewegung der Stoßplatte bewirkt, daß die Vorsprünge 28 an ihrer
Vorderseite nacheinander mit der Stoßfläche 26 am hinteren Ende des Kolbens
2o in Eingriff kommen. Folglich wird beim Eingriff eines jeden Vorsprunges mit der
Stoßfläche der Kolben 20 nach vorn getrieben und weicht zurück beim Zurücktreten
eines, jeden Vorsprunges während seiner Kreiselbewegung. Der Kolben nimmt seine
verlassene Stellung in dem Augenblick wieder ein, wo der nächste Vorsprung mit der
Stoßfläche in Eingriff kommt und den Kolben nach vorwärts drückt, wie Abb. 6 zeigt.
-
Die fortgesetzte Drehung der Scheibe 33 bringt die Vorsprünge a8 mit
dem Kolben 2o in der-gewünschten Häufigkeit zur Wirkung, so daß der Kolben 2o eine
Schüttelbewegung in Längsrichtung erhält.
-
Die Schüttelbewegung des Kolbens 2o wird auf den Schwinghebel 64 durch
den Anschlag 82 übertragen und vom Schwinghebel 64 durch den Schlitten
71 und die Stoßstange 63 auf den Anschlag 54 am hinteren Ende der Stange
5o übermittelt, welche am Sieb oder an der zu schüttelnden Einrichtung angeschlossen
ist. Während die Schwingbewegung des Kolbens zo unter der Wirkung der Stoßplatte
konstant bleibt, läßt sich die Bewegung der Stange 5o verändern durch Einstellung
der Schraube 7 5, welche den Abstand zwischen dem Schlitten 7 i und dem Zapfen 7o
des Schwinghebels verändert. Diese Einstellung ermöglicht die Verwendung der Schüttelvorrichtung
auch bei Vorrichtungen anderer Art durch Anpassen des Hubes an die geforderten Bedingungen,
besonders beim Betriebe von Schüttelsieben.
-
Eine gemäß der Erfindung gebaute Maschine kann Schüttelbewegungen
von hoher Frequenz auf Siebe oder andere Vorrichtungen, für die solche Bewegung
in Frage kommt, übertragen, obgleich der zu schüttelnde Teil trotz seines großen
Gewichtes bei Belastung des Siebes verhältnismäßig schwer sein kann und frei wirksam
geschüttelt wird, ist die Schüttelbewegung frei von störenden Schwingungen, und
deshalb ist das Schüttelgetriebe unmittelbar an dem festen Rahmen befestigt, ohne
störende Schwingungen zu 'übertragen.
-
Gemäß dem Ausführungsbeispiel ist die Stoßplatte mit sechs abgerundeten
Vorsprüngen versehen, so daß bei einer verhältnismäßig geringen Umdrehungszahl von
3oo in der Minute durch die Kreiselbewegung der Platte dem zu schüttelnden Teil
der verhältnismäßig hohe Betrag von i8oo Stößen in der Minute erteilt wird. Selbstverständlizh
kann die Anzahl der Vorsprünge, welche die Stöße erzeugen, oder die Geschwindigkeit,
mit welcher die Stoßplatte ihre Kreiselbewegung macht, erhöht oder vermindert werden,
um die Häufigkeit der Stöße zu erhöhen oder zu vermindern.
-
Die Halbkugel, ihre Welle und die Scheibe, welche die Stoßplatte dreht,
verhindern ganz oder teilweise die Gegenstöße, die durch den Kolben an der Stoßplatte
entstehen, wobei sie innerhalb des Schüttelgetriebes selbst die meisten störenden
Erschütterungen aufheben und außerdem die Belastung des Motors oder der anderen
treibenden Mittel verringern, so daß zum Schütteln nur wenig Kraft erforderlich
ist. Bei Anordnung der verschiedenen Bestandteile des Schiittelgetriebes in einer
Linie werden die Zug- und Druckkräfte ohne seitliche Abweichung wirksam aufgenommen.
-
Die Mittel für die Hubregelung, mittels welcher der Schüttelhub des
angetriebenen Teils beliebig verändert-werden kann, werden bequem erreichbar angeordnet.
Die ;Regelung kann leicht und schnell erfolgen, ohne daß das Schüttelgetriebe oder
die zugehörige Vorrichtung stillgesetzt zu werden braucht. Dadurch hat der Bedienende
die Möglichkeit, die Wirkung der Regelung auf die Arbeitsweise des Siebes bzw. einer
anderen Vorrichtung während des Betriebes zu beobachten.