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Zusatzluftventil Die Erfindung betrifft eine selbsttätig wirkende
Vorrichtung zur Zuführung von Zusatzluft in die Saugeleitung bei Brennkraftmaschinen.
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Einrichtungen dieser Art sind bekannt, bei welchen von dem hinter
der Drosselklappe wirkenden Unterdruck gegen den Druck einer Feder ein. Kolben bewegt
wird, der die Zufuhr der Luft so steuert, daß die Zusatzhiftöffnung bei geschlossener
Drosselklappe und hohem Unterdruck geschlossen ist und bei Eröffnung der Drosselklappe
und damit abnehmendem Unterdruck geöffnet wird.
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Bei den bekannten Einrichtungen kann bei einer plötzlichen Öffnung
der Drosselklappe des Vergasers die Rückbewegung des Kolbens unter der Wirkung der
Rückholfeder und die dadurch verursachte Aufdeckung der dffnung für die Zulassung
der Zusatzluft so schnell eintreten, daß das Gemisch zuviel Luft erhält und eine
Wiederingangsetzung des Motors verhindert wird.
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Dieser übelstand wird nach der Erfindung dadurch vermieden, daß in
der Anschlußleitung, die den Unterdruck von dem Saugrohr des Motors auf den Steuerkolben
vermittelt, ein mit Feder belastetes Ventil angeordnet ist, welches entgegen der
Richtung des Saugzuges schließt und dadurch die Öffnungsbewegung des Kolbens verzögert.
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In der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und-zwar zeigt: Abb. r eine Vorderansicht in teilweisem Schnitt der
Vorrichtung, wobei der Steuerkolben in der Stellung dargestellt ist, die er beim
Anlassen und während des langsamen Gangs des Motors einnimmt; Abb. a ist eine Einzelansicht
im Schnitt, die den Kolben in der Stellung zeigt, die er bei schnellerem Gange des
Motors einnimmt; Abb.3 zeigt eine besondere Ausführungsform der Durchgangsöffnung
für die Zusatzluft.
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Bei der Ausführung nach Abb. t hat die Vorrichtung die Form eines
Flansches 6, der zwischen dem Anschlußflansch des Vergasers und dem Zylinderblock
bzw. dem Ansaugrohr des Motors eingeschaltet ist. Der Flansch 6 besitzt Löcher 7,
die zur Aufnahme der Befestigungsstifte oder -bolzen des Anschluß$ansches des Vergasers
dienen. Die Achse der Ringkammer 8, die im Innern des Flansches 6 gebildet ist,
liegt somit in der Verlängerung der Achse der Austrittsleitung des Vergasers.
In
der ringförmigen Kammer 8 münden zwei Leitungen g und io, die in dem Flansch selbst
gebohrt sind und sich in einen Zylinder i i verlängern, der seitlich an dem Flansch
angeordnet und gegebenenfalls mit diesem durch Flansche verbunden ist. In dieseln
Zylinder i i bewegt sich ein Kolben 12, der oben in eine Spitze oder Nadel 13 endet
und mit einer oder mehreren radialen Öffnungen 21 versehen ist, die in einer Ringnut
22 münden, welche in dem Mantel des Kolbens über den ganzen Umfang ausgespart ist.
Ein innen durchbohrter Nippel 14 ist in den unteren Teil des Zylinders i i eingeschraubt
und dient zur Begrenzung des Kolbenhubes nach unten. Der Kolben ist mit einer Stange
15 versehen, die mit Spiel durch einen Deckel 16 hindurchgeht, welcher Luftdurchgangsvffnungen
17 besitzt. Das mit Gewinde versehene untere Ende der Stange 15 trägt eine Mutter
18, auf der eine Scheibe 19 ruht, auf welche sich das Ende einer Schraubenfeder
zo zur Zurückholung des Kolbens auflegt.
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Wenn der Motor in Gang gesetzt wird, bewirkt der von dem Motor in
der Kammer 8 hinter der Drosselklappe oder dem Drehschieber des Vergasers geschaffene
Unterdruck, daß der Kolben 12 gegen die Wirkung der Feder 2o sofort in den Zylinder
i i nach oben gezogen wird, so daß die Nadel 13 die Leitung 9 verschließt und der
Kolben sich dann in der in Abb. i dargestellten Lage befindet. In dieser Stellung
ist auch die Leitung 21 verschlossen, und die Innenkammer 8 hat keine Verbindung
mit der Außenluft. Der Motor kann also in Gang gesetzt werden, ohne daß das Vorhandensein
des Apparates in irgendeiner Weise sein normales Anlaufen stört.
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Wenn der Motor sich in langsamem Lauf befindet, bewirkt offenbar jede
Öffnung der Drc:ssel, die zwecks Beschleunigung der Motorgeschwindigkeit vorgenommen
wird, ein entsprechendes Sinken des in der Kammer 8, von welcher die Leitung 9 ausgeht,
vorhandenen Unterdrucks. Wenn der Druck der Schraubenfeder 2o passend mit Hilfe
der Mutter 18 geregelt wird, wird der Kolben 12, sobald der in der Kammer 8 herrschende
Unterdruck nicht hinreicht, um den Widerstand der Feder -o zu überwinden und den
Kolben 12 in der Hochstellung in dem Zylinder i i zu halten, allmählich nach unten
geführt, in dem Maße, wie sich der Unterdruck hinter der Drossel des Vergasers vermindert.
Bei dieser Abwärtsbewegung des Kolbens bedeckt die Ringnut 22 allmählich die Mündung
der Leitung i o, die bis dahin von dem Kolbenmantel verschlossen war. Alsdann nimmt
der Kolben die in Abb.2 dargestellte Stellung ein., in welcher er gegen den Nippel
14 anliegt. In dieser Stellung wird die Außenluft durch die Öffnungen
17, den Innenkanal des Nippels 14, die Öffnung 2 i, die Ringnut 22 und die
Leitung i o frei in die Ringkammer 8 zugelassen.
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Wenn zur Verminderung der Motorgeschwindigkeit die Drossel des Vergasers
verstellt wird, so wird der Unterdruck im Zylinder i i hinreichend groß zur Überwindung
des Widerstandes der Feder 20, und der Kolben wird dann wieder in dem Zylinder i
i nach oben geführt, wobei sein Mantel allmählich bis zum vollständigen Verschluß
die 0*ffnung der Leitung io bedeckt und somit allmählich die Zuführung der Zusatzluft
absperrt. Anstatt eine Ringnut in dem Steuerkolben anzuordnen, kann auch eine Öffnung
34 von allmählich vergrößertem Querschnitt, wie in Abb.3 dargestellt, verwendet
werden. Bei dieser Ausführungsform wird der Querschnitt des Durchgangskanals für
die Zusatzluft abhängig von der Abwärtsbewegung des Kolbens unter der Wirkung der
Rückholfeder gesteigert.
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Die Ringkammer 8 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ferner
mit einem Schirm 23 versehen, der zahlreiche feine Durchtrittsöffnungen 24 besitzt,
von denen ein Teil durch eine pilzförmige Prallplatte 25 überdeckt wird, die.in
der Mitte in einiger Entfernung von dem" Schirm gelagert ist. Dieser Schirm bewirkt
eine innige Mischung mit dem aus dem Vergaser austretenden Gasgemisch und Schutz
gegen Flammenrückschläge.
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Um im Falle einer plötzlichen Öffnung der Drosselklappe des Vergasers
eine pneumatische Bremsung der Rückbewegung des Kolbens, die infolge der Wirkung
der Rückholfeder eintritt, zu bewirken, so dä,ß die Aufdeckung der Öffnung für die
Zulassung der Zusatzluft verzögert wird, ist gemäß der Erfindung im Kopf des Zylinders,
in welchem sich der Verteilerkolben bewegt, ein mit Feder belastetes Ventil angeordnet,
das sich entgegen der Richtung des Saugzuges schließt. Dieses Ventil wirkt derart,
daß es für gewöhnlich durch die starke Ansaugung des Motors offen gehalten wird,
wenn die Zulassung von Gasgemisch gedrosselt ist, sich aber selbsttätig und allmählich
unter der Wirkung einer Feder oder .durch eine andere elastische Rückholung schließt.
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Bei der gezeigten Ausführungsform ist in der Verbindungsleitung 9
zwischen der Unterdruckkammer und dem oberen Teil des Zylinders i i eine Kugel 35
angeordnet, die auf ihren Sitz 36 durch eine Feder 37 angedrückt wird, deren Spannung
mit Hilfe einer Schraube 38 geregelt werden kann.
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Sobald der Unterdruck hinter der Drosselklappe des Vergasers hinreichend
groß ist,
wird die als Ventilkörper wirkende Kugel 35
von
ihrem Sitz abgehoben und stellt die Verbindung zwischen der Leitung 9 und dem Zylinder
i i her, so da.ß der Kolben alsdann in dem Zylinder nach oben gezogen wird und die
Durchgangsleitung i o der Zusatzluft verschließt.
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Verringert sich der Unterdruck plötzlich infolge einer plötzlichen
Öffnung der Drossel, so wird die Kugel 35 unter der Wirkung ihrer Feder 37 mit dem
Federdruck gegen ihren Sitz 35 angelegt und sperrt die Verbindung zwischen Leitung
9 und Zylinder i i ab. Der Kolben 1a, der vorher infolge der Wirkung des Unterdrucks
vom ,Motor aus nach oben gezogen war, strebt alsdann, unter der Wirkung seiner Rückholfeder
sich zu senken, indes wird sein Niedergang dadurch gebremst,.daß er hinter sich
ein Vakuum herstellt. Die Aufdeckung der Mündung- der Zusatzluftleitung io wird
also dadurch verzögert. Das in dem Vergaser gebildete Gasgemisch behält also für
den Augenblick die gewünschte Zusammensetzung, um eine freie Wiederaufnahme der
Motorbewegung zu gestatten.