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Vorrichtung zum Schmieren schwingender Teile, insbesondere von Kraftfahrzeugen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, welche dazu dienen soll, an die
Schmierstellen schwingender Teile das Öl heranzuführen. Die Vorrichtung ist in erster
Linie für die Kraftwagenschmierung bestimmt, kann aber auch an beliebigen anderen
Einrichtungen, bei denen derselbe Zweck zu erfüllen ist, mit Vorteil Anwendung finden.
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Eine Anzahl Schmierstellen der Kraftwagen führt gegen das Wagengestell
oder dessen Teile, an denen die feste Ölverteilungsleitung angebracht werden kann,
Schwingungen aus, welche die Zuführung des Schmiermittels erschweren. Die Erfindung
löst nun die Aufgabe, das Öl an diese Stellen mittels steifer Ölleitungen aus gezogenem
(nahtlosem) Metallrohr so heranzuführen, daß trotz der Verwendung steifen Rohres
ohne Zuhilfenahme von Drehgelenken eine Beschädigungs- oder Bruchgefahr nicht eintritt.
Drehgelenke würden schon im neuen Zustande, erst recht aber nach einigem Verschleiß
eine Undichtigkeitsquelle bilden, die zu Ölverlusten usw. führen könnte, welche
das ganze Fahrzeug zu gefährden vermögen.
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Der Erfindungsgedanke besteht darin, die Ölleitung an den Stellen,
an welchen die höchsten oder ungünstigsten Biegungsbeanspruchungen auftreten, mit
einer größeren Anzahl schraubenförmiger Windungen von verhältnismäßig kleinem Windungsdurchmesser
zu versehen. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Biegungsmomente keine bedenklichen
und bleibenden Formänderungen an den gefährdeten Punkten der Ölleitung verursachen,
sondern ihre biegende Wirkung in den Schrauben windungen erschöpfen, wo sie nur
ganz gering fügige federnde Formänderungen hervorrufen Die Bedeutung der Ölzuführung
mittels bruchsicherer Leitungen war bereits bekannt, denn man hatte schon vorgeschlagen,
den Schmierstellen schwingender Teile das Öl mittels umsponnener Metallschläuche
zuzuführen und hatte diese zum Überfluß an beliebiger Stelle in Schleifen oder Windungen
gelegt. Diese Lösung weicht grundsätzlich von der der Erfindung ab. Die Bruchgefahr
beschränkt sich zwar bei Schläuchen mehr oder weniger auf die Verbindungs- und Befestigungsstellen
(Verschraubungen, Kupplungen usw.), aber der ganze Metallschlauch unterliegt einem
bedenklichen Verschleiß. Die Streifen, aus denen der Schlauch zusammengewickelt
ist, verschieben sich infolge der Erschütterungen und Schwingungen ununterbrochen-
gegeneinander, was zum Verschleiß führt und namentlich für Druckschmierung sehr
bedenklich ist. Schleifen oder schraubenförmige Windungen sind vollkommen zwecklos,
weil sie weder den Verschleiß noch die Bruchgefahr vermindern können.
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'Soweit man in steifen Ölleitungen schon Schleifen oder Windungen
angebracht hat,--befinden sich dieselben nicht an den Stellen höchster Biegungsbeanspruchung.
Sie tragen zur Erleichterung des Einbaus der Leitung; was praktisch auch ihr einziger
Zweck ist, bei, aber sie vermögen die gefährdeten Stellen der Leitung nicht vor
übermäßiger Beanspruchung zu schützen.
Die neue Einrichtung dagegen
löst die Aufgabe in vollkommener Weise. Die freien bzw. gestreckten Teile der Ölleitung
einschließlich ihrer etwaigen Befestigungs- und Verbindungsstellen sind praktisch
von Biegungsbeanspruchungen entlastet, weil letztere auf die Schraubenwindungen
konzentriert werden. Der technische Fortschritt der Bruchsicherheit der Ölleitung
ist bedeutend, weil nächst den Beschädigungen oder Betriebsstörungen an der Steuerung
das Versagen der Ölversorgung die größte Gefahrquelle für das Fahrzeug und seine
Insassen bildet.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele dargestellt. Andere
Ausführungsformen sind möglich.
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Abb. i veranschaulicht die Überleitung eines Ölrohres vom Gestenrahmen
zur Vorderachsfeder.
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Abb. 2 zeigt eine beispielsweise- von einem zum anderen Rahmenbalken
führende Quere itung.
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Abb. 3 stellt die Ölzuführung zu einem gegen das Fahrzeuggestell schwingenden
Arm dar. Bei dem in Abb. i veranschaulichten Ausführungsbeispiel handelt es sich
darum, das Öl von der am Gestenrahmen befestigten Hauptleitung zu solchen Schmierstellen
zu führen, welche mit den Vorderachsfedem zusammen gegen das Gestell schwingen,
also z. B. zu den Federbunden.
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In die Hauptleitung ist ein Abzweigstück 32 eingebaut, welches am
Gestellbalken C festsitzt. Von hier zweigt ein Ölrohr 33 ab, das an dem Punkte,
wo seine schraubenförmigen Windungen 31 beginnen, etwa mittels eines in die ersten
Windungen eingreifenden Gewindepfropfens 34 und einer Schraube 35 an einem Kons01
36 befestigt ist. Die letzten Windungen sind mittels Pfropfens 37 mit einem bei
38 und s an der Vorderachsfeder angeklemmten Konso139 verbunden. Zwischen den beiden
Festpunkten 36 und 39 ist also eine nur aus Windungen bestehende Ölleitung geschaffen.
Die sich an die Windungen 31 anschließende gestreckte Fortsetzung der Ölleitung
wird an passender Stelle mit der Achsfeder verbunden, was in Abb. i unterhalb des
Pfropfens 34 geschehen ist.
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Die Ölrohrfortsetzung schwingt mit der Achsfeder gegen den Gestenrahmen,
und da einerseits das Kons01 39 mitschwingt, während anderseits das Konsol 36 fest
am Balken C sitzt, 'entfallen alle starken Biegungsmomente ausschließlich auf die
Windungen 31. Gerade hier handelt es sich um bedeutende Schwingungsausschläge,
wie die strichpunktierten Linien a, n, y erkennen lassen. Aus diesem Grunde
ist die Zahl der Windungen 31 hier eine verhältnismäßig große.
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Es ist selbstverständlich, daß die Zahl der Windungen und deren Durchmesser
je nach den j örtlichen Erfordernissen verschieden gewählt werden können.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 ist eine Ölleitung quer zum
Gestenrahmen, also etwa von einem Gestell-Längsbalken C zum anderen, zu führen.
An den gefährdeten Punkten sind zwei schraubenförmig gewundene Rohrstrecken oder
Rohrfedern oder Windungen eingeschaltet. Die erste Rohrfeder 40 ist bei 41 mit dem
rechten Längsbalken C verbunden. An sie schließt sich der gestreckte Teil q.2 der
Querleitung an und mündet mit der zweiten Rohrfeder 43 über dem linken Federbund
4q., an welchem das Ende der zweiten Rohrfeder befestigt ist. Die Achsen der beiden
Rohrfedern 40 und 43 stehen senkrecht zueinander.
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Die Querschwingungen entstehen durch Relativbewegungen des Federbundes
44 gegen den Balken C und liegen in der Zeichnungsebene. Um andere Bewegungen fernzuhalten
und die ausschließliche Übertragung der Biegungsmomente in die beiden Rohrfedern
40 und 43 zu erzwingen, ist die mittlere Leitungsstrecke 42 auf einen besonderen
Träger 45 aus leichtem, aber starrem Baustoff gestützt und mit ihm verbunden. Der
Träger 45 hängt rechts an einer Blattfeder 46 und wird links mittels einer Blattfeder
47 von einem Kons01 48 getragen. Die Federn q:6, 47 gestatten der Leitung 42 nur
Bewegungen in der Zeichenebene, in welcher auch die Achsen der beiden Rohrfedern
liegen.
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Manche Kraftwagen besitzen am Antriebsgehäuse (Hinterachse) einen
schwingenden Arm, welcher das Gehäusemoment nachgiebig aufnehmen soll. In Abb. 3
links ist der U-förmige Querschnitt des Armes sichtbar, der in der senkrechten Mittellängsebene
des Fahrzeuges schwingt. Der Kopf 55 des Armes mit Pfannen i 59 wird von Schraubenfedern
58 gehalten, die eine nach unten hängende Spindel 56 umschließen, welche
um einen Bolzen 57 pendeln kann.
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Das Öl zur Schmierung der Lagerstellen des i schwingenden Armes soll
von dem in Abb. 3 rechts gezeichneten Gestellbalken hinübergeleitet werden. Die
Hauptleitung befindet sich innerhalb des U-förmigen Längsbalkens. Ein. Abzweig führt
zu einer Rohrfeder 6o, deren oberes Ende mittels eines Konsoles 61 an dem Querbalken
befestigt ist, an welchem auch die Spindel 56 aufgehängt ist. Ein gestreckter
Leitungsteil 62 geht zu einer zweiten Rohrfeder 63 hinüber, deren unteres Ende mittels
eines Konsoles 64 mit dem schwingenden Arme fest verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform
stehen die Achsen der beiden Rohrfedern parallel zueinandei.
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Bei den Schwingungen des Armes nehmen die beiden Rohrfedern 6o und
63 die Biegungsbeanspruchungen auf, ohne daß die Zwischenstrecke
62
eine bemerkenswerte Beanspruchung erfährt.
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Die - Erfindung macht die Verwendung von Drehgelenken mit den ihnen
eigentümlichen Mängeln völlig entbehrlich, schafft aber gleichwohl eine Schmiervorrichtung,-
bei welcher die gefährdeten Punkte nachgiebig sind, um jede Beschädigungs- oder
Bruchgefahr auszuschließen.