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Korsett Korsette werden vielfach mit elastischen Einsätzen oder Zwischenstücken
aus Gummi, Gummistoff, Gummiband oder Gununibahnen versehen.. Man will dadurch Nachgiebigkeit
und guten Sitz erreichen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine besondere Ausführungsform eines
solchen elastischen Korsetts, bei welchem Gummibänder in eigenartiger Anordnung
benutzt werden. An die zu verbindenden Teile oder Ränder des Korsetts greifen nämlich
abwechselnd nach entgegengesetzter Richtung verlaufende und in gewisser Entfernung
am Korsettstoff befestigte Gummibänder an. Ist also z. B. das untere Gummiband am
Rand der rechten Korsetthälfte und in einiger Entfernung davon an der linken Korsetthälfte
befestigt, so greift das darüberliegende Gummiband am Rand der linken Hälfte und
in gleichem Abstand rechtsseitig an. In dieser wechselweise versetzten Anordnung
liegen also die Gummibänder übereinander und nehmen so, sich gegenseitig ergänzend,
die Zugkräfte elastisch auf. Das hat zunächst den Vorteil, daß man alle handelsüblichen
Gummibänder verwenden kann; man ist also nicht, wie bei den bisher über die ganze
Korsetthöhe reichenden Einsätzen, auf bestimmte, wegen der verschiedenen Korsetthöhen
vielfach wechselnde Abmessungen des Gummistoffes angewiesen. Sollen solche großen
Einsätze erneuere werden, wenn sie z. B. beschädigt oder nicht mehr elastisch genug
sind, so muß dazu ein entsprechend großes- Stück Gummizugstoff ausgewählt oder besonders
zugerichtet werden:- Auch muß ein solches elastisches Einsatzstück zu der Farbe
des Korsetts passen. Also muß der Hersteller sowohl auf die Korsetthöhe als auch
auf Farbe und Ausstattung des Korsetts Rücksicht nehmen; man muß demnach sehr viele
verschiedene Abmessungen, Farben und Sorten von Gummizugstoffen auf Lager haben.
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Die Gummibänder der neuen Ausführung lassen sich einzeln auswechseln.
Ferner können sie vollkommen verdeckt angeordnet werden, brauchen also nicht von
bestimmter Farbe zu sein. Endlich ist jede beliebige Regelung der Nachgiebigkeit
durchführbar. An stärker beanspruchten Stellen kann man z. B. doppelte Gummibandzüge
oder besonders starke oder breitere Gummibänder vorsehen, wobei man gerade unter
den handelsüblichen elastischen Bändern genügende Auswahl findet.
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Die Herstellung ist also billig, einfach und anpassungsfähig für alle
Korsettarten, -größen und -ausstattungen.
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Wechselseitig nach verschiedenen Richtungen verlaufende Gummibänder
sind bei Hilfsschnürvorrichtungen zur Veränderung der Taillenweite bekannt, und
zwar bei Korsetten älterer Form, bei denen an die einen Enden dieser Gummibänder
ein zum Nachziehen dienender Taillengurt angreift.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt, und
zwar zeigt Abb. i eine Gesamtansicht des neuen elastischen Korsetts von der Innenseite,
Abb. 2 eine vergrößerte Ansicht des elastischen
Mittelteiles dieses
Korsetts mit den freigelegten Gummibändern, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie
A-B und Abb. q. einen Schnitt nach der Linie C-D der Abb. 2 (schematisch).
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Abb.5 zeigt eine besondere Ausführungsform eines elastischen Korsetteiles,
der auswechselbar eingerichtet äst.
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Wie aus Abb. i bis q. ersichtlich, ist das Korsett im hinteren Teil
gemäß einer senkrechten Linie a geteilt. Hier stoßen also die Korsettränder gegeneinander,
und die elastische Verbindung der Korsetteile c und d wird durch die eigenartig
angeordneten Gummibänder e hergestellt. Das obere Gummiband e ist am Rande des rechten
Korsetteiles d und in einiger Entfernung davon am linken Korsettteil c befestigt.
Das darunterliegende Gummiband e ist umgekehrt am Rande des linken Korsetteils und
in einiger Entfernung davon am rechten Korsetteil angenäht. In dieser wechselweise
versetzten Folge sind, wie ersichtlich, die übrigen Gummibänder angeordnet,. und
zwar zweckmäßig auf der Kors;ettinnenseite, so daß die Gummibänder nach außen hin
völlig verdeckt liegen.
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Wie Abb. 5 zeigt, läßt sich der ganze elastische Teil des Korsetts
dadurch auswechseln, daß man die seitlich liegenden Befestigungsstellen der Gummibänder
durch Schnürung f mit dem Korsett verbindet, derart, daß nach Lösung der Schnürung
der ganze elastische Mittelteil mit den Gummi-bändern herausnehmbar ist und
so bequem ausgewechselt werden kann.
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Die Gummibänder e kann man auf der Außen- oder Innenseite des Korsetts
anbringen. Zweckmäßig ist die Anbringung auf der Innenseite, besonders dann, wenn
etwa ein wertvoller gemusterter Korsettstoff verwendet wird. Auf jeden Fall kann
man durch besonders übergreifende Laschen, Deckstücke o. dgl. die Gummibänder sowohl
an der Innenseite als auf der Außenseite abdecken. Auch kann man die Stoßstelle
a durch Laschen o. dgl. lose überdecken.
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Die Befestigung der Gummibänder an den aneinanderstoßenden Rändern
und seitlich davon am Korsettstoff kann durch Annähen oder mit Hilfe sonstiger bekannter
Mittel erfolgen. Die Länge der Gummibänder kann gleich oder verschieden sein, ebenso
auch die Breite und Stärke der Gummizüge. So können z. B. an besonders beanspruchten
Stellen oder da, wo eine Vergrößerung oder Verringerung der Elastizität gewünscht
wird, schwächere oder stärkere, kürzere oder längere Gummibänder eingesetzt werden.
Auch lassen. sich zusätzliche Gummizüge, Gummischnüre o. dgl. etwa an den Stellen
anordnen, wo die übereinanderliegenden Gummibänder e zusammenstoßen, wie in Abb.
5 an den Stellen i angedeutet ist. An den Befestigungsstellen der Gummibänder können
beliebige Verstärkungen (Schienen, Stäbe o. dgl.) angebracht werden.
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Die beschriebene elastische Verbindung kann natürlich sowohl an der
Korsettrückseite in der Mitte als auch an jeder beliebigen anderen Stelle des Korsetts
vorgesehen werden, z. B. in mehrfacher Anordnung. Nicht nur bei Korsetten, sondern
auch bei Leibbinden, Hüfthaltern, Gürtelkorsetten u. dgl. kann die Erfindung angewendet
werden.