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Gleichstromsenkschaltung Es sind eine ganze Reihe von Senkbremsschaltungen
bekannt, bei denen Anker und Feld eines Hauptstrommotors mit den Regelwiderständen
in Brückenschaltung angeordnet sind. Bei der Schaltung gemäß Abb. r müssen, um eine
günstige Drehzahländerung bei geringstem Stromverbrauch zu erzielen, sämtliche Widerstände
der Brücke veränderlich sein. Dieses führt zu verwickelten Steuergeräten mit großen
Abmessungen. Man suchte diesen -Mangel dadurch zu beseitigen, daß man entsprechend
der Schaltung Abb. s z. B. nur den WiderstandRF und damit auch den Widerstand RF
abstufte, machte jedoch dadurch den einenHauptvorteil der geringen Stromentnahme
aus dem Netz beim Senken des leeren Hakens oder von leichteren Lasten wieder zunichte,
ganz abgesehen davon, daß sich auch die Regelfähigkeit verschlechterte. Bei Gießerei-
und Montagekränen wird ein rasches Senken des leeren Hakens und ein langsames Senken
der größten Last verlangt. Die Bedingungen lassen sich bei der vereinfachten Regulierung
auf Kosten ihrer Wirtschaftlichkeit und größeren Dimensionierung der Widerstände
in nur unvollständiger Weise erfüllen. Verwendet man für RF den üblichen Anlaßwiderstand,
wie er zum Heben benötigt wird, so würde bei raschem Durchschalten beim Senken auf
Stellung V, um z. B. den leeren Haken rasch zu beschleunigen, infolge des relativ
schwachen Feldes und stillstehenden Ankers ein sehr hoher Ankerstrom fließen, und
da der Motor sich infolge des geringen Feldes nur langsam beschleunigt, wird dieser
Strom auch nur langsam zurückgehen. Eine Vergrößerung des Anlaßwiderstandes durch
Hinzufügen von Vorstufen ist nicht angängig, da sonst beim Heben auf der ersten
Hubstellung die schwere Last nicht gehoben wird, sondern sich senkt, beim Senkbremsen
sich der Bremsstrom durch den großen Widerstand RF nicht über RB ausbilden kann
und bei großen Lasten der Motor im Senksinne durchgeht. Diesen Mangel kann man dadurch
beheben, daß man den Widerstand der Stufe zwischen Kontakt IV und V verhältnismäßig
groß macht und nur bis Stellung IV schaltet, verschlechtert aber dadurch die Regulierfähigkeit
beim Kraftsenken. Die Größe von RF und RB ist also an bestimmte Größen gebunden.
Anderseits wird die Regulierung am günstigsten, wenn RF und R,1 gleich sind, da
dann die Stromverteilung in der Brücke am zweckmäßigsten ist. Diese Symmetrie ist
bei der Schaltung aber nur in der Stellung I erreichbar.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet nun eine solche Senkschaltung,
welche die Vorzüge der beiden geschilderten Brückenschaltungen in sich vereinigt,
deren Nachteile aber vermeidet. Sie ist beispielsweise in Abb. 3 schematisch dargestellt.
Will man nämlich bei einem Regelkontakt bleiben und trotzdem angenähert die Vorteile
der Regulierung sämtlicher Widerstände
wie bei Schaltung Abb, x
erreichen, so darf man die Widerstände RF, RB und RA überhaupt nicht ändern,
sondern diese werden nach der Erfindung stets konstant gehalten, wie dies auch Abb.
3 zeigt. Da ferner RF nicht als .Anlaßwiderstand Verwendung findet, kann RF und
RA mindestens doppelt so groß wie in der Schaltung nach Abb. 2 gewählt werden.
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Unter der Annahme der Gleichheit von R F und RA, wie sie zur Erzielung
günstiger Regelkurven unbedingt erforderlich ist, wird bei unserer Schaltung infolge
der günstigen Dimensionierung der Widerstände verhindert, daß sich in unzulässigem
Maße ein feldverstärkender Strom ausbildet. Dies hat zur Folge, daß das Erregerfeld
immer in normalen Grenzen gehalten wird und somit auch ein rasches Senken des leeren
Hakens auf den entsprechenden Senkstufen mit Sicherheit erzielt werden kann. Der
nun als Regulierwiderstand dienende Anlaßwiderstand R gewährleistet in seiner Anordnung
eine gute Regulierung auch bei Kraftsenken. Der durch die Größe von RF und RA bestimmte
Stromverbrauch kann entsprechend dem erforderlichen Senkmoment und der raschen Beschleunigung
für günstigsten Stromverbrauch dimensioniert werden, so daß auch beim Senken des
leeren Hakens mit geringer Geschwindigkeit eine der Wirtschaftlichkeit angemessene
Stromentnahme aus dem Netz stattfindet. Beschleunigungs- und Bremsstöße werden durch
RF und RA verhindert und geben dem Kranführer Gelegenheit, -seine ganze Aufmerksamkeit
vorn Steuergerät unabhängiger zu machen und sie der sinkenden Last zuzuwenden, um
so mehr, als das gewünschte gefühlsmäßige Senken, d. h. die Bedingung angenähert
gleicher Senkgeschwindigkeit leichter wie schwerer Lasten auf der entsprechenden
Senkstellung bei der Schaltung irrhohem Maße erfüllt ist. Beim Abbremsen schwerer
Lasten wird ein Bremsstrom über RB zustande kommen,. dessen Größe durch R regelbar
ist, beim Kraftsenken wird eine Veränderung von R die Geschwindigkeit in demselben
Sinne beeinflussen, und damit ist ein weiterer Hauptzweck der Schaltung erreicht.
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Die Erfindung vereinigt in sich die Vorzüge einer günstigeren Stromverteilung
in der Brücke bei größter Wirtschaftlichkeit sowie Einfachheit des Steuergerätes,
ferner gefühlsmäßiges Senken sowohl im Senkkraft- wie Senkbremsbetrieb. Die Verwendung
des Anlaßwiderstandes für das Heben der Last ist ohne eine Änderung möglich.