DE475311C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Butter - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Butter

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DE475311C
DE475311C DES67568D DES0067568D DE475311C DE 475311 C DE475311 C DE 475311C DE S67568 D DES67568 D DE S67568D DE S0067568 D DES0067568 D DE S0067568D DE 475311 C DE475311 C DE 475311C
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cream
butter
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01JMANUFACTURE OF DAIRY PRODUCTS
    • A01J15/00Manufacturing butter

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Butter, das darin besteht;, daß stark gekühlter Rahm von hohem Fettgehalt (45 0/0 und mehr) mittels eines Streichbrettes auf eine entsprechend geformte Unterlage in gleichmäßig dünner Schicht aufgestrichen wird. Dabei verliert der Rahm die homogene Flüssigkeitsbeschaffenheit, indem diese Rahmschicht in viele kleine Röllchen übergeht und je dünner die aufgetragene Rahmschicht war, um so schneller in Butter und Buttermilch sich teilt. Diese Röllchen kleben an der Unterlage nicht fest, sondern mischen sich mit dem hinter dem Streichbrett herlaufenden noch flüssigen. Rahm. Das Verfahren erfordert die Abkühlung des Rahms auf etwa io° und darunter; wenn nicht die Fütterung, z. B. Rübenschnitzel, eine höhere Butterungswärme zur Vermeidung zu harter Butter nötig macht.
Dieses Hinstreichen ist nicht mit dem Reiben zu vergleichen, wie es von altersher mittels Reibekeule, Löffel oder Spatel ohne bestimmten Abstand vom .Gefäßboden beim Verbuttern von Rahm in einem Napf zur Anwendung kommt. Es ist auch nicht zu vergleichen mit dem Hindurchgehenlassen von Rahm zwischen zwei dicht aneinandarge-
. stellten und sich drehenden Walzen, die den Rahm in einem linienförmigen, engen Spalt vorübergehend heftig zusammendrücken. Diese und die meisten bisherigen Verfahren der Buttergewinnung zielen darauf ab, den Rahm gewaltsam oder schlagartig zu bearbeiten, um ihn mit Luft zu mischen und in eine schaumende Masse zu verwandeln. Durch die Schaumbläschen werden nämlich die Fetttropf chen festgehalten, einander näher gebracht und schließlich von ihren Hüllen be freit als Butter ausgeschieden. Der Rahm muß bei diesem Verfahren eine Temperatur von über io° haben, weil bei einer darunterliegenden Temperatur der entstehende Schaum, gahz gleich übrigens, ob man Milch oder Rahm verarbeitet, wie bei Schlagra'hm so widerstandsfähig und fest wird, daß die Schaumbläschen nicht mehr zergehen. Derartig· beständiger Schaum schließt daher die Butterbildung aus.
Die auf einer heftigen Bewegung des Rahms beruhenden Butterungsverfahren können auch so fetten Rahm nicht verarbeiten wie das Verfahren nach der Erfindung. Rahm von* dem vorgeschriebenen Fettgehalt von 45 o/o und mehr würde an den Wänden des Butterfasses als steife Masse oder an dean Schlägerwerk hängenbleiben.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung ist eine Annäherung der Fetttröpfchen durch Schaumbildung nicht erforderlich, da bei dem angegebenen hohen Fettgehalt die Fett tröpfchen schon so nahe aneinanderliegen, daß das Abgeben der Hüllen von den Fetttröpfchen und der Übergang in Butterkörnchen durch das einfache Auf streichen in sehr kurzer Zeit erfolgt. Der Rahm erfährt dabei
- eine durchaus ■ schonende Behandlung, und es entsteht kein. Schaum. Die Butterausscihei dung ohne Schaumbildung 'macht es crsi möglich, den Rahm tief gekühlt, in der Rege] zwischen -j-2 und -\- io°, zu verarbeiten, so daß man eine sehr feste und haltbare Butter bekommt. Diese Butter ist außerdem von feinstem Geschmack, da Rahm von so hohem Fettgehalt außer dem Feinsten in. der Milch., ίο nämlich dem Fett und dessen nächster Umgebung, nur 1WeMJg von. sonstigen Milchhestandteilen enthält.
Das Ansäuern des Rahms, das bei den bisherigen auf Schlagwirkung beruhenden Verbutterungsverfahren vorgenommen wird, um eine gute Ausbutterung, Haltbarkeit und guten Geschmack der Butter zu erzielen, ist keine Notwendigkeit mehr. Behandlung und Verarbeitung des Rahms werden daher ganz erheblich vereinfacht und abgekürzt. Durch Verbuttern fetten Rahms gewinnt man mehr Magermilch, aber wieniger Buttermilch. Das ist ein Vorteil, da die Verwendungsmöglichkeit der Magermilch größer ist als die der Buttermilch. Die zur Rahmbehandlung und zum Buttern erforderlichen Geräte werden sehr einfach und in den Abmessungen kleiner als die bisherigen Geräte, auch wird ihre Bedienung einfacher. ■ · Die Gestaltung der zur Ausführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung ist eine sehr verschiedene, je nadhdem man eine beliebige Rahmmenge auf einmal in !einem Gefäß verbuttern oder den vom Entrahmer ablaufenden Rahm laufend verbuttern will.
Eine Vorrichtung der ersten - Art ist in Abb. ι und 2 dargestellt, die nachfolgend als Butterwiege bezeichnet wird.
Eine VoTrichtung der zweiten Art gibt die Abb. 3 im Schnitt wieder, die nachstehend als Schnellbutterer bezeichnet wird.
Die Butterwiege gemäß Abb. 1 und 2 hai die Fonn eines muldenförmigen Troges a mit zylindrischem Boden tund glatten Stirnwänden b, an denen die Füße c befestigt sind, und einen geradwandigen Aufsatz £, der das Herausfallen des Butterungsgutes beim Arbeiten verhindert. In der Achse des Troges ist eine herausnehmbare Welle/ mit Kurbelg vorgesehen. An dieser Welle / ist ein Rahmen h mittels Schrauben i abnehmbar befestigt, der nahe lan 'die Stirnwände b des Troges heranreicht. Das untere Rahmenstück oder Streichbrett k ist ziemlich breit und der Innenwand des Troges α angepaßt. Die Kanten sind abgerundet, so daß bei der hm und her gebenden Bewegung des Rahmens der Rahm sich; leicht zwischen das Streichbrett und den Trogboden schiebt, auf dem er hingestridhen wird. Der Spalt zwischen Streichbrett und Trog kann durch Verstellen des Rahmens eingestellt werden. Es können auch* mehrere Streichbretter angeordnet sein.
Die Arbeitsweise ist etwa folgende: Die Butterwiege wird am besten nur bis zu 1/3 mit Rahm gefüllt. Dieser Rahm wird in dünner Schicht von dem Streichbrett k auf die Mulde α auf gestrichen und verwandelt sich dabei in viele kleine Röllcnein, weiche von dem nachfließenden Rahm abgespült und mit demselben immer wieder gemischt werden, so daß der Inhalt der Butterwiege nach kurzei Zeit zu einer zähen Masse wird. Damit diese beim Weiterb earbeitem leichter zwischen die StreichfLächen gelangen kann, wird nach wenigen Minuten der Abstand zwischen Streichbrett und Butterwiegie vergrößert. Nach einigen weiteren Minuten hat sich der ganze Inhalt in eine fast trocken erscheinende krümelige 'Masse verwandelt; man vergrößert deshalb den Abstand des Streichbrettes noon· mais je nach. Bedarf und kann nun beobachten, daß sich, beim Weiterarbeiten die krümelige Masse sehr bald in Butter !und Buttermilch scheidet. Das Buttern ist in etwa 10 Minuten beendet und geht um so· schneller vor sich, je fetter und kühler der Rahm und je weniger gefüllt die Mulde ist. Der Inhalt der Butterwiege kann durch, ein an Stelle das Streichbrettes eingesetztes Knetholz ausgeknetet wer den.
Man kann auch, die Tragwand gegen ein feststehendes Streichbrett bewegen oder zwei gleächachsige Hoihlzylinder in geringem Abstande meinandersetzen oder auch, den inneren Zylinder so anbringen, daß derselbe nur an einer bestimmten Stelle der Innenflächie beim Hinundherbewiegen hinsitreidht. Jedenfalls kann man. sowohl dem Gefäß .wie den arbeitenden beweglichen. Flächen 'die versrihiedensten Formen geben, wenn nur der fette Rahm zwischen den sich, in angemessenem Abstande voneinander bewegenden wirksamen Flächen entsprechend bearbeitet wird.
Die Butterwiege dient dazu, 'entweder den frisch, gewonnenen Rahm oder den von mehreren Tagen aufgesammelten Rahm (beide gut gekühlt), auf leinmal zu verbuttern. Mit dem Schnellbutterer nach Abb. 3 kann man den vom Entrahmer ablaufenden Rahm fortlaufend verbuttern, so daß mit der Entrahmung auch die Verbutterung beendet ist.
Der Schnellbutterer kann in folgender Weise eingerichtet werden:
Ein zylindrischer Körper I erhält eine kegelförrnige Ausdrehung tn, deren Fläche von innen nach außen ansteigt. Über dem Körpier I befindet sich der ebenfalls zylindrische Körper« mit einer Öffnung0 für das Rahmenzuführungsrohr p. Dieses Zuflußrohr hat mehrere seitliche Austrittsöffnungen q. Der schrägen Flächem des Körpers/ entspricht eine
475 BH
Flächer des Körpers« von gleicher Neigung. Letzterer ist als stillstehend angenommen, während der Körper/ gedreht wird.
Im Ausführungsbeispiel ist das Zuführungsrohr ρ zugleich Drehachse des Körpers/. Der Körper kann auch eine besondere Drehachse erhalten. In diesem Falle wird zur Zuführung des Rahms ein besonderes, exzentrisch zur Drehachse in der Öffnung ο liegendes Rohr
ίο oder Rinne benutzt.
Die Körper Z und η sind gegeneinander in beliebiger Weise in der Höhenlage einstellbar.
Beim Schnellbutterer wird der Rahm von der mittleren Zuflußstelle aus durch die Fliehkraft nach außen getrieben und dabei, da die Flächen und Umfangsgeschwindigkeiten immer größer werden, in immer dünnerer Schicht aufgestrichen und dabei für die Schei-
*o dung in Butter und Buttermilch vorbereitet, so daß die Butterbildung in der ganz dünnen Schicht zwischen den Flächen/κ und r augenblicklich erfolgt, und zwar so lange, als Rahm zuläuft. Die schwerere Buttermilch liegt natürlich hauptsächlich auf der Fläche/« auf und hält diese feucht, so daß die entstehende Butter nicht breit'geschmiert wird, sondern leicht ahspiitzt.
Man kann auch beide Körper / und n drehen, sei es mit verschiedenen Gesichwindigkeiten in derselben oder entgegengesetzter Richtung. Ebenso kann man an beiden Kör-.. pern mehrere derartig einander entsprechende Schrägflächen anbringen.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Butter, dadurch, gekennzeichnet, daß Rahm von hohem Fettgehalt (45 °/o und mehr) stark gekühlt und mittels eines Streichbrettes auf eine entsprechend geformte Unterlag« in gleichmäßig dünner Schicht aufgestrichen wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein muldenförmiges Gefäß (α), in welchem ein Einsatzkörper (A) mit einei der Gefäßwand entsprechend geformten Außenseite (k) hin und her beweglich, und in seinem Abstand von der Gefäßwand einstellbar angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei bis auf einen engen Spalt gegeneinander einstellbare scheibenförmige Umdrehungskörper (/, ti), in deren Zwischenraum der Rahm zugeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DES67568D 1924-11-04 1924-11-04 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Butter Expired DE475311C (de)

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DE (1) DE475311C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE874085C (de) * 1942-10-29 1953-04-20 Joseph Dr Tagger Vorrichtung zur fortlaufenden Butterung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE874085C (de) * 1942-10-29 1953-04-20 Joseph Dr Tagger Vorrichtung zur fortlaufenden Butterung

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