DE475115C - Gewinnung leichtfluechtiger Metalle aus sulfidischen Erzen, Huettenprodukten und Rueckstaenden aller Art - Google Patents

Gewinnung leichtfluechtiger Metalle aus sulfidischen Erzen, Huettenprodukten und Rueckstaenden aller Art

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DE475115C
DE475115C DEJ24841D DEJ0024841D DE475115C DE 475115 C DE475115 C DE 475115C DE J24841 D DEJ24841 D DE J24841D DE J0024841 D DEJ0024841 D DE J0024841D DE 475115 C DE475115 C DE 475115C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B19/00Obtaining zinc or zinc oxide
    • C22B19/34Obtaining zinc oxide
    • C22B19/36Obtaining zinc oxide in blast or reverberatory furnaces
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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    • C22B19/34Obtaining zinc oxide
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C22B5/00General methods of reducing to metals
    • C22B5/02Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes
    • C22B5/16Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes with volatilisation or condensation of the metal being produced

Description

  • Gewinnung leichtflüchtiger Metalle aus sulfidischen Erzen, Hüttenprodukten und Rückständen aller Art Die Erfindung bezieht sich auf die Verarbeitung von sulfidischen Erzen oder Hüttenprodukten sowie Rückständen verschiedener Art, die verflüchtigungsfähige Metalle, wie Zink, Blei, Zinn, Wismut, Arsen; Antimon usw., enthalten. Zur Behandlung solcher Materialien wurden bisher verschiedene Wege eingeschlagen. Der eine Weg war der, die Verarbeitung, besonders wenn es sich um metallärmere Erze handelte, in zwei Arbeitsgängen vorzunehmen. Das Material wurde zunächst geröstet zwecks Austreibung des Schwefels als S02. Das geröstete Material wurde dann einer Reduktion unterworfen, die mit einer Verflüchtigung und anschließenden Oxydation der für diesen Prozeß geeigneten Metalle verbunden war. Obgleich der Vorgang der Röstung exotherm ist, ist doch bei ärmeren Materialien ein beträchtlicher Aufwand an Brennstoff erforderlich und vor allem ist in diesem Falle die Gewinnung oder Unschädlichmachung der schwefligen Säure mit hohen Kosten verbunden. Die Notwendigkeit, die schweflige Säure unschädlich zu machen und in zwei getrennten Prozessen zu arbeiten, was einen erheblichen Verbrauch an Brennstoff, Kraft und Löhne erfordert, sind wesentliche Nachteile dieses geteilten Verfahrens.
  • Um diese Nachteile zu vermeiden, wurden auf einem andern Weg die rohen Sulfide unter Zusatz schwefelbindender Mittel, z.B. in einer Muffel, etwa in der Gleichung ZnS+ CaC03= Zn0+ CaS+ CO, umgesetzt, und es wurde unter gleichzeitiger Beimischung von Reduktionsmitteln unmittelbar der weitere Abbau der gebildeten Metalloxyde vorgenommen, die Metalle verflüchtigt und in geeigneten Vorlagen niedergeschlagen. Diesen Destillationsverfahren ist gemeinsam, daß der Ofenraum sorgfältig gegen das Eindringen von Luft oder Heizgasen abgeschlossen sein muß, was entweder durch Beheizung der Gefäße von' außen oder durch Anwendung elektrischer Energie zur Erhitzung erreicht werden soll. Dies bedingt naturgemäß einen hohen Aufwand von Brennstoff bzw. elektrischer Energie und starken Verschleiß der verwendeten Apparatur.
  • Schließlich ist es bekannt, die Verarbeitung solcher Materialien in Schachtöfen vorzunehmen, wobei das Material, mit Brennstoff und schwefelbindenden Mitteln gemischt, unter Austreibung des Zinks geschmolzen wird. Bei diesem bekannten Verfahren wird die zur Durchführung der Reaktion notwendige Wärme dadurch erzeugt, daß Luft durch eine Beschickungssäule aus Material und Brennstoff hindurchgeblasen und dabei die erforderliche Menge Brennstoff verbrannt wird. Wenn auch mit diesem Weg gegenüber den obenerwähnten Destillationsprozessen eine Ersparnis an Heizmitteln erzielt wird, besitzt er doch andere wesentliche Nachteile. So ist es einmal bei dem innigen Kontakt, den die zugeführte Luft mit den im Material enthaltenen Sulfiden erhält, nicht möglich, selbst bei starkem Überschuß an Reduktionsmitteln, eine teilweise Abröstung der Sulfide zu vermeiden, so daß in den Abgasen nicht unbeträchtliche Mengen S02 enthalten sind. Auf der anderen Seite wird im Schachtofen mit flüssigem Austrag der Beschickung gearbeitet, so daß bei der Wahl von Art und Menge der schwefelbindenden Zuschläge eine starke Rücksichtnahme auf die geeignete Gattierung der Beschickung für den Schmelzfluß geboten ist.
  • Es ist nun der Zweck des den Erfindungsgegenstand bildenden Verfahrens, die obenerwähnten Übelstände zu beseitigen, die bei den bekannten Verfahren erreichten Vorteile aber zu wahren, d. h. unter Vereinfachung der Apparatur und Verbilligung der Betriebskosten ein kontinuierliches, wirtschaftlich arbeitendes Verfahren zu schaffen, bei dem im gleichen Prozeß der Schwefel gebunden und Metall in Form von oxydischem Flugstaub gewonnen wird. Gemeinsam ist den bekannten und dem neuen Verfahren der Gedanke, zur Gewinnung leichtflüchtiger Metalle aus sulfidischem Gut dieses in Gegenwart von schwefelbindenden und Reduktionsmitteln zu verhütten. Die Erfindung besteht gegenüber den bekannten Verfahren darin, daß das sulfidische Gut zusammen mit den genannten Mitteln einem Flammofen, insbesondere einem Drehrohrofen, kontinuierlich aufgegeben und unter Luftzutritt einer direkten Beheizung unterworfen wird. Die Menge der genannten Mittel wird dabei so bemessen, daß in der Reaktionszone in unmittelbarer Umgebung der reagierenden Gutsteilchen, also besonders im Innern der Materialschicht, eine reduzierende Atmosphäre besteht, in dieser die Sulfide unter Entbindung der flüchtigen Metalle zersetzt werden und der Schwefel im Rückstand gebunden bleibt. Da unter Einwirkung der direkten Beheizung und des Luftzutritts die Gase, die durch den Ofen gehen, oxydierend wirken, werden die Metalldämpfe nach Austritt aus dem Material verbrannt, und zwar ganz oder teilweise, je nachdem im Einzelfall diese Atmosphäre mehr oder weniger oxydierend bzw. neutral ist. Die Oxydation kann gegebenenfalls unmittelbar anschließend vervollständigt werden. Der oxydische Flugstaub wird dann in bekannter Weise aufgefangen. Trotzdem also im Gegensatz zu bekannten Verfahren der Luftzutritt nicht gescheut wird, kann bei dieser Arbeitsweise eine Oxydation des Schwefels praktisch vollkommen vermieden und dieser im Rückstand gebunden werden. Es ist noch ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens, daß die Wärme der aus dem Material austretenden, im Ofen selbst verbrennenden Reduktionsgase und Metalldämpfe. praktisch vollkommen bei der Durchführung des Prozesses ausgenutzt wird. Diese Verbrennungswärme kann, sobald der Prozeß erst voll im Gange ist, ausreichen, um die zur Aufrechterhaltung des Prozesses notwendige Wärme zu liefern, so daß eine weitere direkte Beheizung nur als Hilfsheizung in Frage kommt und nur im Bedarfsfall verwendet zu werden braucht, d. h. nur zur Regelung des Ofenganges zu dienen braucht. Die Art der Durchführung des Verfahrens sowie die Art und Menge der gegebenenfalls erforderlichen Zuschläge richtet sich nach der Zusammensetzung des Materials. Zur Bindung des Schwefels in einer hitzebeständigen Form werden z. B. erdalkalische Zuschläge gegeben, falls sie nicht schon im Rohmaterial vorhanden sind. Die Menge dieser Zuschläge wird so berechnet, daß praktisch aller Schwefel, der nicht an Schwermetalle, wie Eisen oder Kupfer, gebunden ist, in Erdalkalisulfid übergeführt wird. Bei der Ausübung des Verfahrens in der Praxis ist es ratsam, mit einem Überschuß an schwefelbindenden Mitteln zu arbeiten, um die vollkommene Zerlegung der Sulfide zu erreichen. Wenn trotzdem kleine Schwefelmengen in die Abgase übergehen sollten, z. B. das zweite Schwefelatom des Pyrits, so wird durch die feinverteilten Metalloxydteilchen in den Gasen eine sekundäre Umwandlung in Metallsulfate stattfinden unter Aufoxydation des S02 zu S03, so daß praktisch die Abgase keine freie S02 enthalten. Die Anwendung hoher Temperaturen ist vorteilhaft, da die Erfahrung zeigt, daß die Reaktion dadurch beschleunigt wird; hierbei wird aber zweckmäßig eine Verflüssigung der Charge in der Verflüchtigungszone möglichst vermieden, um zu verhindern, daß die reduzierenden und schwefelbindenden Mittel in der verschlackten flüssigen Masse ihrer eigentlichen Bestimmung, nämlich Wirkung innerhalb der Schicht, entzogen werden. Zu diesem Zweck kann man noch nötigenfalls Ansteifungsmittel, wie z. B. Tonerde, Kieselsäure oder Kalkstein, zusetzen.
  • Nach dem Austreiben der verflüchtigungsfähigen Metalle kann der Rückstand geschmolzen oder auf andere Weise hüttenmännisch weiterverarbeitet werden, gleichgültig ob unmittelbar anschließend oder in einem besonderen Verfahren.
  • Falls größere Mengen Schwerspat in den sulfidischen Erzen vorhanden sind, kann dieser unter Vermeidung einer nachträglichen Oxydation durch Laugung der Rückstände als Bariumsulfid zugute gemacht werden.

Claims (1)

  1. PATENT ANSPR UCFI Verfahren zur Gewinnung leichtflüchtiger Metalle, wie z. B. Zink, Blei, Zinn, Wismut, Arsen, Antimon usw., aus sulfidischen Erzen, Hüttenprodukten und Rückständen durch Verhüttung in Gegenwart von schwefelbindenden und reduzierenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das Material zusammen mit den genannten Mitteln einem Flammofen, insbesondere Drehrohrofen, kontinuierlich aufgegeben und in diesem einer direkten Beheizung unterworfen wird, wobei die Menge der reduzierenden und der schwefelbindenden Mittel so bemessen ist, daß in der Reaktionszone in unmittelbarer Umgebung der reagierenden Gutsteile eine reduzierende Atmosphäre besteht, in dieser die Sulfide unter Entbindung der flüchtigen Metalle zersetzt werden und der Schwefel im Rückstand gebunden bleibt, während die verflüchtigten Metalle nach Austritt aus der Schicht im Ofen ganz oder teilweise oxydiert und dann als Flugstaub aufgefangen werden; dabei wird ein Schmelzen der Beschickung in der Reaktionszone möglichst vermieden.
DEJ24841D 1924-05-31 1924-05-31 Gewinnung leichtfluechtiger Metalle aus sulfidischen Erzen, Huettenprodukten und Rueckstaenden aller Art Expired DE475115C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2501721A1 (fr) * 1981-03-13 1982-09-17 Samim Soc Azionaria Minero Met Procede et appareil pour la concentration de metaux non ferreux tels que l'antimoine et l'etain par volatilisation a partir des minerais ou des sous-produits respectifs, et procede pour obtenir l'antimoine et l'etain a l'etat metallique

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2501721A1 (fr) * 1981-03-13 1982-09-17 Samim Soc Azionaria Minero Met Procede et appareil pour la concentration de metaux non ferreux tels que l'antimoine et l'etain par volatilisation a partir des minerais ou des sous-produits respectifs, et procede pour obtenir l'antimoine et l'etain a l'etat metallique

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