DE3009934C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der
NE-Metallurgie, insbesondere auf Verfahren zur Verarbeitung
von sulfidischen Rohstoffen.
Die Verarbeitung dient zur Gewinnung von Metallen und
Schwefel aus sulfidischen Rohstoffen, z. B. Kupfer-, Kupfer-Zink-,
Kupfer-Nickelerzen, Konzentraten und Zwischenprodukten
der Erzaufbereitung.
Die Verarbeitung von sulfidischem Rohstoff sieht die direkte
Gewinnung von Metall oder die Gewinnung von Metall
als Stein vor, der anschließend zur Erzeugung von Metall
oder einer angereicherten sulfidischen Phase (z. B.
Kupfer-Nickel-Feinstein beim Schmelzen von Kupfer-Nickel-Rohstoff),
aus der bei der Weiterverarbeitung Metalle gewonnen werden,
einer Konverterbehandlung unterworfen wird. Die direkte
Gewinnung von Metall, insbesondere Kupfer aus dem sulfidischen
Rohstoff ist in einem oder einigen in Serie geschalteten
Aggregaten im kontinuierlichen Schmelzprozeß
möglich. Allerdings haben die bekannten Verfahren zum kontinuierlichen
Schmelzen bis heute keine breite Anwendung
gefunden. In der Praxis der NE-Metallurgie verwendet man
im allgemeinen Verfahren zur Verarbeitung von sulfidischem
Rohstoff, die die Gewinnung von Metallen als Stein vorsehen,
aus dem durch nachfolgende Verarbeitung Metalle erzeugt
werden.
Das Schmelzen in Schachtöfen führt man mit einer Rohstoff
und Zuschläge enthaltenden Charge unter Verwendung kohlenstoffhaltiger
Materialien (hauptsächlich Koks) als Brennstoff
und unter Zufuhr sauerstoffhaltigen Windes durch.
Alle bekannten Verfahren zur Verarbeitung von sulfidischem
Rohstoff in Schachtöfen erfordern die Verwendung eines
kohlenstoffhaltigen Brennstoffes.
In Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Ausgangsmaterials
und der erzeugten Produkte werden die Verfahren der
Verarbeitung von sulfidischem Rohstoff in Schachtöfen als
reines Pyritschmelzen, Halbpyritschmelzen und Kupfer-Schwefel-Schmelzen
(Orkla-Verfahren) eingeteilt.
Eine ausführliche Diskussion der bekannten Verfahren des
reinen Pyritschmelzens, des Halbpyritschmelzens und des
Kupfer-Schwefel-Schmelzens erübrigt sich wohl an dieser
Stelle; es kann hier auf die einschlägige Literatur verwiesen
werden (Smirnov V. I. "Kupfer- und Nickel-Metallurgie",
Swerdlowsk-Moskau, Metallurgizdat, 1950, S. 176-225,
insbesondere S. 188, 195, 200, 252; Peters E. D. "The
Practice of Copper Smelting", New York, McGraw-Hill Book
Company, 1911, S. 204-242, insbesondere S. 236; Sticht R. S.
"Über das Wesen des Pyrit-Schmelzverfahrens", Metallurgie,
1906, Nr. 9, S. 269; Artamonov K. I., Lebedev N. I., Ergaliev
E. E. u. a., "Kupferschmelzen im Schachtofen mit sauerstoffangereichertem
Wind", "Tswetnye Metally" (Bundmetalle), 1961,
Nr. 3, S. 32-39; Biswas A., Davenport W. "Extractive
Metallurgy of Copper", Oxford, Pergamon Press, 1976, p. 100-109).
In den dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts wurde als Verfahren
zur Verarbeitung von sulfidischem Rohstoff das sogenannte
Kupfer-Schwefel-Schmelzen (Orkla-Verfahren) entwickelt.
Mit dieser Methode verarbeitet man Pyritkupfererze,
die 40 bis 45% Schwefel enthalten. Die Methode besteht
darin, daß das Schmelzen der aus Erzen und Zuschlägen
zusammengesetzten Charge mit Zusatz eines festen
kohlenstoffhaltigen Materials, z. B. Koks, in einer Menge von
10% vom Chargengewicht im Schachtofen mit geschlossener
Gicht durchgeführt wird. Das Schmelzen vollzieht sich unter
Zufuhr von Wind, dessen Verbrauch bis zu 1000 m³/t Erz
bei einem Sauerstoffverbrauch von ca. 210 m³/t Erz beträgt.
Der tatsächliche Sauerstoffverbrauch ist noch niedriger
infolge des Verbrauchs eines Teils des Sauerstoffs
für die Verbrennung jenes Koksteils, der im Schmelzprozeß
die Rolle des Brennstoffs spielt. Der andere Koksteil verbraucht
sich in der Mittelzone des Ofens für die Reduktion
von SO₂, das bei der Oxydation von FeS in der unteren Zone
des Ofens gebildet ist. Als Ergebnis des Schmelzens erhält
man Stein, Schlacke, elementaren Schwefel und schwefelhaltige
Gase, aus denen der elementare Schwefel in Gegenwart
eines Katalysators zusätzlich gewonnen wird (US-PS 18 60 585).
Dieses Verfahren gewährleistet eine recht hohe Gewinnung
von elementarem Schwefel aus dem sulfidischen Rohstoff,
was einen großen Vorteil dieses Verfahrens bedeutet. Jedoch
zeichnet sich das Verfahren durch niedrigen Entschwefelungsgrad
(bis 85%) und niedrigen Konzentrationsgrad
(bis 5,5 : 1) aus. Infolgedessen bekommt man bei der Verarbeitung
von z. B. 2,5% Cu enthaltenden Erzen arme Steine,
die 8 bis 10, maximal 14 bis 15% Cu haben. Solche Steine
müssen vor der Konverterbehandlung einer zusätzlichen Verarbeitung
in Konzentrationsschmelzöfen unterworfen werden,
was die Rohstoffverarbeitungskosten erhöht. Dies erfordert
die Verwendung von Koks nicht nur als Reduktionsmittel für
Schwefel aus SO₂, sondern auch als Brennstoff. Außerdem
ist das Verfahren infolge langer Dauer des Durchganges der
Charge durch den Ofen schwer steuerbar. Die der Katalyse
unterworfenen schwefelhaltigen Gase werden in die Atmosphäre
ausgeworfen, weil die Gewinnung des Schwefels aus ihnen
schwierig ist.
In der AT-PS 9 947 wird ein Verfahren zur Verarbeitung von
schwefel-, arsen- und antimonhaltigen Kupfererzen, sowie
von Fahlerzen ohne jedweden Brennstoffzusatz, durch Einführung
von Preßluft in die niedergehende Beschickung, beschrieben,
aus welcher hauptsächlich der Schwefel als Brennstoff
benützt wird, wobei in den in einem Schachtofen während
des Schmelzens erzeugten Kupferstein bzw. in die gebildete
Speise die Preßluft ohne Unterbrechung eingeleitet
und sowohl die Erzchargen kontinuierlich zugeführt als auch
die gebildete Schlacke und das Metall kontinuierlich abgelassen
werden, um durch die ununterbrochene Oxydation des
Schwefels bzw. Arsens, Antimons und Eisens stets soviel
Wärme zu erzeugen, daß das Schmelzen ohne irgendwelchen
weiteren Brennstoffzusatz kontinuierlich unterhalten werden
kann. Dieses Verfahren kann jedoch mit Pyrit allein, ohne
Zusatz von Koks, nicht durchgeführt werden (Metallurgie,
Nr. 9, 1906, S. 269), da es eine Regulierung der Menge von
in einer Zeiteinheit geschmolzenem Erz nicht gewährleistet.
In der US-PS 17 41 551 wird ein Verfahren zur Herstellung
von elementarem Schwefel beschrieben, wobei ein Schwefeldioxid
enthaltendes Gas mit einem reduzierenden Gas bei
einer Temperatur oberhalb derjenigen, bei der elementarer
Schwefel ausgeschieden wird, d. h. über 300° C, zu behandeln
ist.
In der DE-PS 2 51 968 wird ein Verfahren zum Schmelzen
sulfidischer Erze im Schachtofen beschrieben, wobei die Erze
im Schachtofen der Einwirkung eines auf ein oder mehrere
Atmosphären gepreßten Windstromes ausgesetzt werden.
Schließlich gehört zum Stand der Technik auch "Metall", 1968,
Seite 677 bis 680, ein Aufsatz, der über den Schachtofen- und
Konverterbetrieb bei Falconbridge Nickel Mines Ltd., Kanada,
berichtet, wobei ein Schachtofen mit Vorherd verwendet
wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Verbesserung
der Verarbeitung von sulfidischen Rohstoffen in Schachtöfen,
die auch eine Kostensenkung der Rohstoffverarbeitung
und eine Erhöhung der Schwefelgewinnung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1.
In den Unteransprüchen 2-4 sind
Ausbildungen des Verfahrens nach Anspruch 1 angegeben.
Erfindungsgemäß wird durch das Vorhandensein der Quarzschicht
ein quasi katalytischer Effekt erzielt, da das
bei der Oxydation von Sulfiden entstehende Eisenmonoxid sich
in ständigem Kontakt mit dem Quarz befindet, dessen reaktive
Oberfläche sich ständig beim Ausscheiden des Reaktionsproduktes
wieder reaktiviert, wodurch die Möglichkeit einer
starken Überoxydation von Eisen in dem sauerstoffhaltigen
Wind verhindert wird. Die erfindungsgemäß vorgesehene Quarzschicht
ermöglicht so die Steuerung des Verfahrens, bei
der der Schwefel nicht nur die erforderliche Wärme liefert,
sondern zu über 40% bei einem Entschwefelungsprozentsatz
von über 90% als elementarer Schwefel ausfällt, d. h. in
der nichtoxydierten Stufe.
Dadurch, daß der Prozeß der Verarbeitung von sulfidischem
Rohstoff autogen durchgeführt wird, d. h. ohne Verwendung
von Koks oder einem anderen kohlenstoffhaltigen Brennstoff,
erniedrigen sich die Kosten der Rohstoffverarbeitung bedeutend.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Erzeugung
reicher Steine in einer Stufe und die Vergrößerung der
Schwefelgewinnung aus dem Rohstoff. Ein Vorteil der Erfindung ist
auch ihre vielseitige Anwendbarkeit in bezug auf eine große
Zahl von sulfidischen Rohstoffen, z. B. Kupfer-, Kupfer-Zink-,
Kupfer-Nickelerzen, stückiggemachten Kupfer-Pyrit-,
Pyrrhotinkonzentraten und Zwischenprodukten. Die Vorteile
ergeben sich im einzelnen aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung des Verfahrens.
Bei der Prüfung des Schmelzprozesses mit Zufuhr von
sauerstoffangereichertem Wind wurde festgestellt, daß dies die
Senkung des Verbrauchs an Koks als Brennstoff möglich
macht. Jedoch kann ein voller Verzicht auf die Verwendung
von Koks als Brennstoff, wie gefunden wurde, nur bei
der Erfüllung bestimmter Bedingungen berzüglich Quarzschichthöhe
und Sauerstoffverbrauch erreicht werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der sulfidische
Rohstoff im Schachtofen mit luftdichter Gicht, wie er in
der NE-Metallurgie angewandt wird, verarbeitet. Die aus
dem sulfidischen Erz und/oder stückiggemachten sulfidischen
Material (z. B. Briketts aus dem Konzentrat), sowie
Zuschlägen (Quarz und Kalkstein) zusammengesetzte Charge
wird mit Hilfe einer Luftdichtigkeit gewährleistenden Aufgabevorrichtung
in den Ofen aufgegeben. Die Chargenbestandteile
müssen stückig, d. h. in Form von Stücken, die vorzugsweise
nicht besonders groß sind (nicht größer als 100
bis 120 mm), sein. Für die Sicherung der notwendigen
Gasdurchlässigkeit der Charge im Ofen soll der Gehalt der
Kornfraktionen kleiner als 20 mm, nicht mehr als 5 bis 10%
betragen. Vorteilhaft ist die Vermischung der Chargenbestandteile
vor der Aufgabe in den Ofen, jedoch können sie
auch in einzelnen Schichten in den Ofen aufgegeben werden.
Das Schmelzen führt man in einem Schachtofen durch, der
direkt über den Windformen, eine 0,3 bis 1,5 m hohe Quarzschicht
hat. Unter dem Begriff "Quarzschicht" soll man eine
Schicht verstehen, die hauptsächlich aus Quarz sowie einer
kleinen Menge von Kalkstein, Schlacke und Sulfiden besteht.
Der Ofen kann durch beliebige übliche Verfahren in Betrieb
gesetzt werden. Danach bildet man eine Quarzschicht in der
genannten Höhe beim Übergang des Ofens auf den Betriebszustand
des Schmelzens durch Aufgeben und Schmelzen einer
Charge, die einen Quarzüberschuß im Vergleich zur errechneten
Quarzmenge in der Arbeitscharge enthält. Die gesamte
Quarzmenge für die Bildung der Quarzschicht in der notwendigen
Höhe, die beim Übergang des Ofens in den Betriebszustand
aufgegeben werden muß, wird aus der Querschnittsfläche
des Ofens und dem Schüttgewicht des Quarzes errechnet.
Die Quarzschichthöhe muß im Bereich von 0,3 bis 1,5 m liegen.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß der Konzentrationsgrad
bei einer Quarzhöhe unter 0,3 m niedriger als
nötig wird und eine normale Prozeßführung bei einer Quarzhöhe
über 1,5 m schwierig wird.
Gemäß der Erfindung führt man das Schmelzen von sulfidischen
Rohstoffen mit Zufuhr sauerstoffangereicherten Windes
in den Ofen durch Windformen durch. Der Windverbrauch beträgt
900 bis 1200 m³/t sulfidischen Rohstoff, der Sauerstoffverbrauch
ist dabei gleich 300 bis 400 m³/t sulfidischen
Rohstoffs. Der Sauerstoffgehalt im Wind beträgt 25
bis 45%. Bei einem Sauerstoffverbrauch von weniger als
300 m³/t sulfidischen Rohstoffs werden arme Steine gewonnen
und bei einer Erhöhung des Sauerstoffverbrauchs auf
über 400 m³/t sulfidischen Rohstoffs wird ein Sauestoffüberschuß
gebildet, der unerwünscht ist, weil er die normale
Prozeßführung unterbricht, indem er den infolge der
Dissoziation höherer Sulfide gebildeten elementaren Schwefel
in hohen Ofenhorizonten oxydiert. Dadurch erniedrigt
sich die Ausbeute an elementarem Schwefel.
Die während des Schmelzens gebildeten flüssigen Produkte
werden im Vorherd in Stein und Schlacke getrennt. Die
Ofenabgase gelangen nach der Reinigung in einen Kondensator für
die Gewinnung des elementaren Schwefels. Nach der Abscheidung
des elementaren Schwefels sind die Gase für die Erzeugung
von Schwefelsäure oder für die zusätzliche Gewinnung
von elementarem Schwefel durch Reduktion von SO₂ geeignet.
Der Entschwefelungsgrad beim Schmelzen erreicht
95%. Die Ausbeute an elementarem Schwefel beim Schmelzen
von Pyriterzen erreicht 45%. Mit Hilfe dieses Verfahrens
wird ein Konzentrationsgrad von bis zu 30 : 1 erreicht. Das
bedeutet, daß sogar beim Schmelzen armer Erze (z. B. Kupfererze,
die 1,5 bis 2% Kupfer enthalten) reicher Stein
(25 bis 40% Kupfer) erhalten wird, der kein zusätzliches
Schmelzen vor der Konverterbehandlung erfordert, d. h. der
gebildete Stein kann für die Weiterverarbeitung direkt zum
Konverter geleitet werden. Die Schlacken, die bei der Verarbeitung
von sulfidischen Rohstoffen durch das erfindungsgemäße
Verfahren gebildet werden, stellen gewöhnlich Haldenschlacken
dar. Eine Besonderheit der gebildeten Schlacken
besteht darin, daß sie praktisch kein oder wenig (bis
5%) Magnetit enthalten, die bei der Verarbeitung von
Kupfer-Zinkrohstoffen gebildeten Schlacken können zur
Zinkgewinnung, z. B. durch Verblasen, verarbeitet werden. Die
beim Schmelzen von Kupfer-Nickelrohstoffen gebildeten
Schlacken können z. B. im Elektroofen verarmt werden.
Große Erfolge des erfindungsgemäßen Prozesses sind durch
Verwendung von sauerstoffangereichertem Wind mit bestimmtem
spezifischem Sauerstoffverbrauch in den angegebenen
Bereichen möglich geworden. Eine Quarzschicht in der
genannten Höhe beugt dabei einer überhöhten Vergrößerung der
Schmelzleistung vor und trägt damit mehr zur Erhöhung des
Konzentrationsgrades als zur Intensivierung der
Schwefeleisenoxydation durch den Sauerstoff des Windes in
Gegenwart des Quarzes bei.
Bei der Erfindung kann man entstandene Störungen im Schmelzprozeß
durch Regulierung des in gezeigten Bereichen gehaltenen
Sauerstoffverbrauchs leicht beseitigen.
Eine Variante der Erfindung ist die Durchführung des Verfahrens
für den Fall, daß ein Reduktionsmittel, z. B. Naturgas,
Koks, Schweröl oder ein anderes geeignetes Reduktionsmittel,
in den Schachtofen zwecks der Erhöhung der
Ausbeute an elementarem Schwefel aufgegeben wird. In der
Reduktionszone des Ofens vollzieht sich die Reduktion von
SO₂, das in der Oxydationszone bei der Oxydation des Schwefeleisens
auf der Quarzschicht gebildet wird, bis zu elementarem
Schwefel. Es wurde festgestellt, daß Sauerstoff
in der Zone, in die das Reduktionsmittel aufgegeben wird,
dann praktisch fehlt, weil er schon in der Oxydationszone
verbraucht ist. Im Falle der Verwendung von Naturgas
als Reduktionsmittel beträgt dessen spezifischer Verbrauch
60 bis 70 m³/t sulfidischen Rohstoffs bei einer Zufuhrgeschwindigkeit
in den Ofen von 36 bis 73 m/sec. Das Gas wird
durch über den Windformen liegende Verteilerdüsen der Zone
zugeführt, wo Sauerstoff in den Gasen praktisch fehlt, weil
er vollständig mit dem Schwefeleisen reagiert hat. Infolgedessen
erfolgt keine Verbrennung des Naturgases im Ofen
und es bleibt der autogene Charakter des Prozesses aufrechterhalten.
Die genannten Bereiche der Geschwindigkeit
der Gaszufuhr sind darauf zurückzuführen, daß die Ausbeute
an elementarem Schwefel bei einer Geschwindigkeit der Gaszufuhr
in den Ofen von weniger als 36 m/sec infolge ungleichmäßiger
Gasverteilung im Ofen etwas sinkt. Bei einer
Geschwindigkeit von mehr als 73 m/sec verringert sich die
Ausbeute an elementarem Schwefel auch infolge des Durchbruches
von Naturgas, das noch nicht reagiert hat. Die
Ausbeute an elementarem Schwefel beim Schmelzen von Pyritrohstoff
beträgt 57 bis 59% im Fall der Verwendung von
Naturgas.
Bei der Verwendung von Koks als Reduktionsmittel, vorteilhaft
in Fraktionen kleiner als 25 bis 10 mm, beträgt dessen
Verbrauch 6 bis 7% vom Chargengewicht. Der Koks wird
in den Ofen zusammen mit der Charge aufgegeben. In diesem
Fall verläuft der Prozeß weiter autogen, weil die Koksmenge
nur der für die Reduktion des SO₂ stöchiometrisch
notwendigen Menge entspricht. Die Gewinnung von elementarem
Schwefel beim Schmelzen von Pyritrohstoff beträgt
65 bis 67%.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können verschiedene
Arten von sulfidischen Rohstoffen, z. B. Pyritkupfererze,
Kupfer-Nickelpyrrhotinerze, stückiggemachte Kupfer-Pyrit-
und Pyrrhotinkonzentrate, Kupfer-Zinkerze und
Zwischenprodukte verarbeitet werden. Die bekannten Verfahren
des Schachtschmelzens sind aber nicht für alle Arten von
sulfidischen Rohstoffen anwendbar. Erze, die mehr als 3%
Zink enthalten, können nicht durch das Kupfer-Schwefel-Schmelzen
verarbeitet werden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man außerdem
arme edelmetallhaltige Pyritrohstoffe, z. B. Pyritkonzentrate
verarbeiten. Dabei ist eine recht hohe Extraktion
von Metallen in den Stein gesichert. Heute verwendet man
arme Pyritrohstoffe für die Erzeugung von Schwefelsäure.
Dabei bleiben die Edelmetalle in den Pyritabbränden, aus
denen sie infolge hoher Verarbeitungskosten meistens nicht
zurückgenommen werden.
Bei einem Vergleich der Ergebnisse des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Schmelzen von sulfidischen Rohstoffen mit
den Ergebnissen bei Anwendung der bekannten Verfahren des
Kupfer-Schwefel-Schmelzens, die auch die Extraktion des
Metalls in den Stein und Gewinnung von elementarem Schwefel
vorsehen, kann man sehen, daß das erfindungsgemäße Verfahren
wirtschaftlich vorteilhaft ist, weil es folgende Vorteile
besitzt:
Der Prozeß verläuft autogen, d. h. ohne Verwendung von
kohlenstoffhaltigem Brennstoff. Das ermöglicht die Einsparung
von nicht weniger als 25 bis 30 kg Koks bei der Verarbeitung
von einer Tonne sulfidischem Rohstoff.
Das Verfahren ermöglicht die Erzeugung recht reicher Steine
(25 bis 40% Kupfer), die direkt auf den Konverterbetrieb
geleitet werden, aus armen Erzen (die z. B. 1,5 bis
2,0% Kupfer enthalten), wodurch man auf ein Konzentrationsschmelzen
verzichten kann.
Die Gesamtausbeute von Schwefel aus dem Pyritrohstoff beträgt
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren 85 bis 90% und
mehr, aus Pyrrhotinrohstoff 70 bis 75% und mehr. Dabei
wird ein großer Teil des Schwefels als elementarer Schwefel
gewonnen und die Gase, aus denen der Schwefel entfernt
ist, enthalten 8 bis 25% SO₂ und können für die Erzeugung
von Schwefelsäure ausgenutzt werden, was Auswürfe an schwefelhaltigen
Gasen in die Atmosphäre praktisch auszuschließen
ermöglicht. Dadurch trägt die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zusätzlich zu den oben genannten Vorteilen
auch zum Umweltschutz bei.
Aus dem Obenstehenden folgt, daß die Erfindung eine bedeutende
Kostensenkung bei der Verarbeitung von sulfidischen
Rohstoffen durch Wegfall von Brennstoffkosten und der Notwendigkeit
eines Konzentrationsschmelzens ermöglicht, eine
hohe Schwefelgewinnung aus den sulfidischen Rohstoffen gewährleistet
und schädliche Auswürfe in die Atmosphäre vermeidet.
Das Chargenschmelzen erfolgt in einem Schachtofen mit luftdichter
Gicht und einer Durchsatzleistung von 70 bis 100 t/Tag,
der eine 0,45 bis 0,55 m hohe, direkt über den Windformen
liegende Quarzschicht besitzt. Die Chargenzusammensetzung
ist wie folgt (%): 65,8 Pyritkupfererz (mit Gehalt 1,93%
Kupfer, 41,5% Eisen und 46,1% Schwefel), 23,7 Quarz und 10,5
Kalkstein. Die Quarzschicht bildet man beim Übergang des
Ofens in den Betriebszustand durch Aufgeben einer Charge
mit einem im Vergleich zum errechneten Quarzgehalt erhöhten
Quarzgehalt. Das Schmelzen führt man bei Zufuhr von bis auf
28% sauerstoffangereichertem Wind durch. Der Windverbrauch
beträgt ca. 1100 m³/t Erz, der Sauerstoffverbrauch beläuft
sich dabei auf ca. 300 m³/t. Die flüssigen Schmelzprodukte
werden im Vorherd in Stein und Schlacke getrennt. Die
schwefelhaltigen Abgase mit einer Temperatur von 380 bis
440° C gelangen nach der Reinigung von Staub in einen
Kondensator für die Ausscheidung von elementarem Schwefel.
Die Ausbeute an elementarem Schwefel beträgt 41,7%. Der
Entschwefelungsgrad beim Schmelzen beträgt 90,5%. Nach der
Kondensation des Schwefels enthalten die Gase in Prozent:
22,4 SO₂, 0,15 H₂S, 0,16 COS, 5,0 CO₂, 0,2 CO, 0,9 O₂ und
Rest Stickstoff. Diese Gase können zur Erzeugung von Schwefelsäure
oder für die zusätzliche Gewinnung von elementarem
Schwefel durch Reduktion verwendet werden. Der Konzentrationsgrad
beim Schmelzen beträgt 11,8 : 1. Die gebildeten Steine
enthalten 22,8% Kupfer. Direkt aus diesen Steinen wird
Kupfer durch Konverterbehandlung gewonnen. Die gebildeten
Schlacken enthalten 0,24% Kupfer und sind Haldenschlacken.
Der Kieselerde-, Eisen- und Calciumoxidgehalt in den
Schlacken beträgt in Prozent: 35 bis 40, 34 bis 39 bzw. 6,9,
wobei Magnetit in den Schlacken praktisch fehlt.
Den Schmelzprozeß mit einer Chargenzusammensetzung, wie
in Beispiel 1, führt man in einem Schachtofen, wie im
Beispiel 1 beschrieben, durch, jedoch mit dem Unterschied,
daß die Quarzschichthöhe 1,0 bis 1,2 m und der Verbrauch
an bis auf 33% sauerstoffangereicherten Windes 1200 m³/t
Erz und damit der Sauerstoffverbrauch ca. 400 m³/t Erz betragen.
Beim Schmelzen werden folgende Ergebnisse erhalten.
Der Entschwefelungsgrad beträgt 95%. Die Ausbeute an elementarem
Schwefel beträgt ca. 43,5%. Die Gaszusammensetzung
ist wie folgt in Prozent: 23,3 SO₂, 0,21 H₂S, 0,23 COS,
5,5 CO₂, 0,17 CO, 0,8 O₂ und Rest Stickstoff. Der Konzentrationsgrad
beim Schmelzen beträgt 30,1 : 1. Die gebildeten
Steine enthalten 58,1% Kupfer. Die gebildeten Schlacken
enthalten 0,6% Kupfer, was die übrigen Bestandteile anbetrifft,
so ist die Schlackenzusammensetzung analog der im
Beispiel 1 erwähnten.
Dieses Beispiel illustriert die großen Möglichkeiten
des Prozesses in der Erreichung von hohen Konzentrationsgraden.
Den Schmelzprozeß mit einer Chargenzusammensetzung wie
im Beispiel 1 führt man in einem Schachtofen, wie im Beispiel
1 beschrieben ist, durch, jedoch mit dem Unterschied,
daß die Quarzschichthöhe 0,6 bis 0,7 m, der Verbrauch an
bis auf 30% sauerstoffangereichertem Wind 1200 m³/t Erz
und damit der Sauerstoffverbrauch ca. 360 m³/t Erz betragen.
Zur Vergrößerung der Ausbeute an elementarem Schwefel führt
man das Schmelzen unter Zufuhr von Naturgas in den Ofen durch,
um SO₂ zu reduzieren, das sich während des Schmelzens bildet.
Das Gas wird in den Ofen durch Düsen eingeführt, die 0,6 m
über den Windformen liegen, in einer Zone, wo Sauerstoff
in den Gasen praktisch fehlt. Die Geschwindigkeit der Gaszufuhr
beträgt 45 m/sec bei einem Verbrauch von ca. 63 m³/t
Erz. Beim Schmelzen werden folgende Ergebnisse erhalten. Der
Entschwefelungsgrad beträgt 92,8%. Die Ausbeute an elementarem
Schwefel beträgt 57,7%. Die Gaszusammensetzung ist
wie folgt in Prozent: 11,6 SO₂, 1,33 H₂S, 1,4 COS, 9,5 CO₂,
1,6 CO, 1,0 O₂, 0,76 H₂, 0,97 CH₄, Rest Stickstoff. Der
Konzentrationsgrad beim Schmelzen beträgt 15,6 : 1. Die
gebildeten Steine enthalten 30,1% Kupfer. Die gebildeten Schlacken
enthalten 0,33% Kupfer. Was die übrigen Bestandteile anbetrifft,
so ist die Schlackenzusammensetzung analog der
im Beispiel 1.
Den Schmelzprozeß führt man in einem Schachtofen, wie im
Beispiel 3 beschrieben, durch, jedoch mit dem Unterschied,
daß man für die Vergrößerung der Ausbeute an elementarem
Schwefel anstatt des Naturgases Koks verwendet, der der
Charge in einer Menge von 6,5% com Chargengewicht zugesetzt
wird. Beim Schmelzen werden folgende Ergebnisse erhalten.
Der Entschwefelungsgrad beträgt 92,5%. Die Ausbeute
an elementarem Schwefel beträgt 65,9%. Die Gaszusammensetzung
ist wie folgt in Prozent: 8,9 SO₂, 0,31 H₂S, 2,2 COS,
13,3 CO₂, 1,79 CO, 0,8 O₂, Rest Stickstoff. Der Konzentrationsgrad
beim Schmelzen beträgt 15,4 : 1. Die gebildeten Steine
enthalten 29,7% Kupfer. Die gebildeten Schlacken enthalten
0,31% Kupfer. Was die übrigen Bestandteile anbetrifft, so
ist die Schlackenzusammensetzung analog der im Beispiel 1.
Das Schmelzen führt man in einem Schachtofen mit einer
Durchsatzleistung wie im Beispiel 1 durch. Ausgangsmaterial
ist ein Kupfer-Zink-Pyriterz, das 3,55% Kupfer, 7% Zink,
34,5% Eisen und 43,7% Schwefel enthält. In den Ofen, der
eine 0,3 bis 0,35 m hohe Quarzschicht hat, wird eine Charge
aufgegeben, die folgende Zusammensetzung in Prozent hat:
71,4 Kupfer-Zinkerz, 18,6 Quarz und 10 Kalkstein. Den
Schmelzprozeß führt man unter Zufuhr von bis auf 32%
sauerstoffangereichertem Wind durch. Der Windverbrauch
beträgt 960 m³/t Erz, der Sauerstoffverbrauch ist damit ca.
300 m³/t Erz. Folgende Ergebnisse werden erhalten. Die
Ausbeute an elementarem Schwefel beträgt ca. 40%. Die
Gaszusammensetzung ist wie folgt in Prozent: 25,2 SO₂, 0,1
H₂S, 0,1 COS, 6,1 CO₂, 0,14 CO, 0,7 O₂, Rest Stickstoff.
Der Konzentrationsgrad bezüglich des Kupfers beträgt beim
Schmelzen 6,8 : 1. Die gebildeten Steine enthalten 24,1%
Kupfer und 3,5% Zink. Die gebildeten Schlacken, die 0,28%
Kupfer und 5,5% Zink enthalten, kann man zur Gewinnung des
Zinks weiterverarbeiten. Was die übrigen Bestandteile anbetrifft,
so ist die Schlackenzusammensetzung analog der im
Beispiel 1.
Dieses Beispiel illustriert das Schmelzen von Kupfer-Zinkerzen
mit guten Ergebnissen. Diese Verarbeitung ist ein
zusätzlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, weil
solche Erze wegen des hohen Zinkgehaltes durch das bekannte
Kupfer-Schwefel-Schmelzen bisher nicht verarbeitet werden
konnten.
Das Schmelzen führt man in einem Schachtofen mit einer
Durchsatzleistung wie im Beispiel 1 durch. Ausgangsmaterial ist
armes Pyriterz, das 0,59% Kupfer, 45,4% Eisen, 50,3% Schwefel,
1,3 g/t Gold und 6,3 g/t Silber enthält. In den Ofen mit
0,65 bis 0,75 m hoher Quarzschicht wird die Charge aufgegeben,
die aus 65,6% des genannten Erzes, 24,3% Quarz und
10,1% Kalkstein besteht. Den Schmelzprozeß führt man unter
Zufuhr von bis auf 30 bis 32% sauerstoffangereichertem Wind
durch. Der Windverbrauch beträgt dabei 330 bis 350 m³/t Erz.
Beim Schmelzen werden folgende Ergebnisse erhalten. Der
Entschwefelungsgrad beträgt ca. 93%. Die Ausbeute an elementarem
Schwefel ist ca. 45%. Die Gaszusammensetzung ist wie folgt
in Prozent: 23,6 SO₂, 0,11 H₂S, 0,23 COS, 6,8 CO₂, 0,27 CO,
0,6 O₂, Rest Stickstoff. Der Konzentrationsgrad beim
Schmelzen beträgt 14,2 : 1. Die gebildeten Steine enthalten
8,4% Kupfer, 12 g/t Gold und 75 g/t Silber. Die Extraktion
von Kupfer, Gold und Silber in den Steinen beträgt 68,5,
79,6 bzw. 85,7. Die gebildeten Schlacken enthalten weniger
als 0,2% Kupfer.
Dieses Beispiel illustriert die Verarbeitung eines armen
edelmetallhaltigen Pyritrohstoffes. Entsprechend können auch
stückiggemachte (z. B. brikettierte oder pelletisierte)
Pyritkonzentrate verarbeitet werden.
Das Schmelzen führt man in einem Schachtofen mit einer
Durchsatzleistung wie im Beispiel 1 durch. Ausgangsmaterial ist
ein Kupferkonzentrat, das 16,3% Kupfer, 6,2% Zink, 33,9% Eisen
und 36,8% Schwefel enthält. Vor dem Schmelzen wird das
Kupferkonzentrat stückig gemacht. Z. B. durch ein Brikettierungsverfahren,
z. B. auf einer Walzenpresse mit Verwendung von
Lignosulfonaten (Abfällen der Zellulosepapierherstellung)
als Bindemittel. In den Ofen mit einer 0,9 bis 1,1 m hohen
Quarzschicht wird eine Charge, die aus 66,4% Kupferkonzentratbriketts,
24,7% Quarz und 8,9% Kalkstein besteht, aufgegeben.
Den Schmelzprozeß führt man mit bis auf 34% sauerstoffangereichertem
Wind durch. Der Windverbrauch beträgt 900 m³/t
Briketts, der Sauerstoffverbrauch liegt bei 300 m³/t Briketts.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten. Der Entschwefelungsgrad
beim Schmelzen beträgt 80,2%. Die Ausbeute an elementarem
Schwefel beträgt 24,7%. Die Gaszusammensetzung ist wie
folgt in Prozent: 16,9 SO₂, 0,13 H₂S, 0,18 COS, 4,4 CO₂,
0,15 CO, 0,8 O₂, Rest Stickstoff. Der Konzentrationsgrad beim
Schmelzen beträgt 3,7 : 1. Die gebildeten Steine enthalten 60,3%
Kupfer und 1,5% Zink. Die gebildeten Schlacken, die 0,6%
Kupfer und 5,9% Zink enthalten, können zur Gewinnung
von Zink sowie zusätzlicher Gewinnung von Kupfer weiterverarbeitet
werden. Was die übrigen Bestandteile anbetrifft,
so ist die Schlackenzusammensetzung analog der im Beispiel 1.
Das Schmelzen führt man mit einer Durchsatzleistung wie im
Beispiel 1 durch. Als sulfidischer Rohstoff dienen Briketts
aus Kupferkonzentrat, wie im Beispiel 7. In den Ofen, der
eine 1,3 bis 1,5 m hohe Quarzschicht aufweist, wird eine
Charge folgender Zusammensetzung in Prozent: 63,9 Briketts,
26,5 Quarz und 9,6 Kalkstein aufgegeben. Den Schmelzprozeß
führt man mit Zufuhr von bis auf 35% sauerstoffangereichertem
Wind durch. Der Windverbrauch beträgt 950 m³/t Briketts,
der Sauerstoffverbrauch ca. 330 m³/t Briketts.
Beim Schmelzen wurden folgende Ergebnisse erhalten. Der
Entschwefelungsgrad beträgt 86,4%. Die Ausbeute an elementarem
Schwefel beträgt 25,2%. Die Gaszusammensetzung ist
wie folgt in Prozent: 17,8 SO₂, 0,15 H₂S, 0,17 COS, 4,5 CO₂,
0,18 CO, 0,7 O₂, Rest Stickstoff. Der Konzentrationsgrad
beim Schmelzen beträgt 4,9 : 1. Der gebildete Stein (Weißmatt)
enthält 79,5% Kupfer und 0,3% Zink. Die gebildeten Schlacken
enthalten 0,8% Kupfer und 5,6% Zink. Was die übrigen Bestandteile
anbetrifft, so ist die Schlackenzusammensetzung analog
der im Beispiel 1. Die gebildeten Schlacken können zur
Gewinnung von Zink sowie zusätzlicher Gewinnung von Kupfer
weiterverarbeitet werden.
Das Schmelzen führt man in einem Schachtofen mit einer
Durchsatzleistung wie im Beispiel 1 durch. Ausgangsmaterial
ist ein Kupfer-Nickelerz der Pyrrhotinart, das 4,6% Kupfer,
4,3% Nickel, 50% Eisen und 30,3% Schwefel enthält. In den
Ofen mit einer 1,1 bis 1,3 m hohen Quarzschicht wird eine
Charge aufgegeben, die aus 67,5% des genannten Erzes, 24,3%
Quarz und 8,2% Kalkstein besteht. Den Schmelzprozeß führt man
unter Zufuhr von bis auf 30 bis 32% sauerstoffangereichertem
Wind durch. Der Windverbrauch beträgt 1000 m³/t Erz, der
Sauerstoffverbrauch 300 bis 320 m³/t Erz. Beim
Schmelzen werden folgende Ergebnisse erhalten. Der Entschwefelungsgrad
beim Schmelzen beträgt 80,6%, die Ausbeute
an elementarem Schwefel ca. 11%. Die Gaszusammensetzung
ist wie folgt in Prozent: 16 SO₂, 0,1 H₂S, 0,1 COS, 5, 1 CO₂,
0,1 CO und 0,5 O₂. Der Konzentrationsgrad beim Schmelzen
beträgt bezüglich der Summe von Metallen 4,7 : 1. Die gebildeten
Steine enthalten 24,4% Kupfer und 17,8% Nickel. Die gebildeten
Schlacken enthalten 0,28% Kupfer und 0,28% Nickel.
Was die übrigen Bestandteile anbetrifft, so ist die Schlackenzusammensetzung
analog der im Beispiel 1 mit Ausnahme von
Magnetit, dessen Gehalt in der Schlacke 4 bis 5% beträgt. Es ist
eine Verarmung der gebildeten Schlacken besonders in bezug
auf Nickel möglich. So vermindert sich z. B. als Ergebnis
einer reduzierend-sulfidierenden Verarmung der gebildeten
Schlacken im Elektroofen der Kupfergehalt in den Schlacken
bis auf 0,17% und der Nickelgehalt bis auf 0,1% und weniger.
Dabei vollzieht sich der Verarmungsprozeß bedeutend schneller
als bei der Schlackenverarmung von anderen Autogenprozessen
wegen des niedrigeren Magnetitgehaltes (bis 5%) in den
gebildeten Schlacken.
Nach Beispiel 2 bis 9 können die gebildeten Steine für die
nachfolgende Verarbeitung direkt der Konverterbehandlung
unterworfen werden.
Zum Vergleich werden Ergebnisse der Verarbeitung von
Pyritkupfererzen mit Hilfe des Kupfer-Schwefel-Schmelzens gemäß
US-PS 18 60 585 angeführt. Die Charge besteht aus 80,8% Erz
(das 2,66% Kupfer, 38,5% Eisen und 42,64% Schwefel hat),
11,5% Quarz, 2,7% Sandstein und 5% Retourschlacke. Das
Schmelzen der genannten Charge unter Zusatz von 10% Koks
vom Chargengewicht führt man in einem Schachtofen mit luftdichter
Gicht und unter Zufuhr von Wind, dessen Verbrauch
950 m³/t Erz beträgt, durch. Beim Schmelzen werden folgende
Ergebnisse erhalten. Der Entschwefelungsgrad beträgt 85,18% und
der Konzentrationsgrad 5,5 : 1. Die gebildeten Steine
enthalten 14,6% Kupfer und werden in einem gleichartigen
Schachtofen mit geschlossener Gicht zur Erzeugung von 40 bis
50% Kupfer enthaltenden Steinen weiterverarbeitet, die der
Konverterbehandlung unterzogen werden. Der Kupfergehalt
in den Schlacken, die beim Schmelzen des Erzes gebildet
werden, beträgt 0,4%.
Claims (4)
1. Verfahren zum autogenen Schmelzen einer Charge aus sulfidischen
Rohstoffen und Zuschlägen in einem Schachtofen unter Zufuhr
von Wind, dadurch gekennzeichnet,
daß man autogen arbeitet, wobei durch die Windformen, über
denen eine 0,3 bis 1,5 m hohe Quarzschicht vorgesehen ist,
sauerstoffhaltiger Wind mit einem Sauerstoffgehalt von
25 bis 45% in einer Menge von 300 bis 400 m³/t sulfidischen
Rohmaterials eingeblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verbesserung der Ausbeute an
elementarem Schwefel kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel
verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Reduktionsmittel Naturgas verwendet
wird, das in die Reduktionszone des Ofens mit
einem Verbrauch von 60 bis 70 m³/t sulfidischen Rohstoffes
bei einer Zuführungsgeschwindigkeit von 36 bis 73 m³/s eingeleitet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Reduktionsmittel Koks verwendet
wird, der mit der Charge in einer Menge von 6 bis 7% vom
Chargengewicht aufgegeben wird, zur Sicherstellung einer
Reduktion von SO₂ bis auf elementaren Schwefel.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803009934 DE3009934A1 (de) | 1980-03-14 | 1980-03-14 | Verfahren zur verarbeitung von sulfidischen roffstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803009934 DE3009934A1 (de) | 1980-03-14 | 1980-03-14 | Verfahren zur verarbeitung von sulfidischen roffstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3009934A1 DE3009934A1 (de) | 1981-09-24 |
DE3009934C2 true DE3009934C2 (de) | 1988-07-14 |
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ID=6097275
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Country Status (1)
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Families Citing this family (1)
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DE251968C (de) * | ||||
AT9947B (de) * | 1901-12-02 | 1902-11-25 | Andreas Torkar Gewerkschaft Bo | Verfahren zur Verarbeitung schwefel-, arsen- und antimonhältiger Kupfererze, sowie Fahlerze ohne jedweden Brennstoffzusatz. |
US1741551A (en) * | 1927-01-21 | 1929-12-31 | Gen Chemical Corp | Method of producing elemental sulphur |
-
1980
- 1980-03-14 DE DE19803009934 patent/DE3009934A1/de active Granted
Also Published As
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