DE47394C - Verstellbare Sitz vorrichtung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30:. Gesundheitspflege.

JOH. JEZIORSKY in BERLIN. Verstellbare Sitzvorrichtung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Februar 1888 ab.

Fig. ι und 2 zeigen die aus je zwei Theilen bestehenden verstellbaren Sitze im Grundrifs, Fig. 3 und 4 in der Vorderansicht und Fig. 5 und 6 in der Seitenansicht. Die Sitze A sind entweder ganz aus Holz, Metall, Draht oder Rohrgeflecht oder mit passender Polsterung versehen gefertigt. Sie besitzen an der unteren Gleitfläche die Einstellschrauben k und haben im Grundrifs eine rechteckige oder runde Form. Die Anordnung der Einstellschrauben k wird durch die Fig. 3 bis 9 veranschaulicht. Die Sitzet ruhen auf einem horizontalen, hölzernen oder aus Metallblech gefertigten Untersatz B auf. Die Anordnung des Untersatzes B ist im Grundrifs durch die Fig. 10 dargestellt. Derselbe ist mit Verschiebungsnuthen e versehen, durch welche die in den Sitzen A befestigten Einstellschrauben k hindurchgehen, durch deren Anziehen oder Nachlassen die Sitze A an dem Untersatz B befestigt oder verschoben werden können. Fig. 11 zeigt den Untersatz B im Grundrifs von unten gesehen, sowie die Lage der auseinandergezogenen Sitze A, der Verschiebungsnuthen e und die Stellung der Einstellschrauben k an. Aufserdem befinden sich in der Mittellinie des Untersatzes B, Fig. ι ο und 11, entsprechend eingebohrte Reservelöcher / und zwei Schrauben Z, welche die Aufnahme passender Wärme oder Kälte erzeugender Apparate ermöglichen.

Die weitere Anordnung der in dem Untersatz B befestigten Schrauben Z ist durch die Fig. 12 und 13 veranschaulicht. Die Verschiebung und Einstellung der Sitze A geschieht je nach Bedürfnifs und Breite des menschlichen Gesäfses durch die Einstellschrauben k an dem Untersatz B.

Bei offener Stellung der Kissen liegen die Unterleibsorgane und das Gesäfs frei auf dem Spalt auf und werden durch Druck nicht belästigt. Bei vorhandenen Unterleibsleiden kann der Unterkörper in nothwendigen Fällen gekühlt oder erwärmt werden, und zwar ohne besondere Unterbrechung der sitzenden Lebensoder Arbeitsweise. Fig. 7, 12, 13 und 14 veranschaulichen die Anordnung des auf den Schrauben Z ruhenden, nach Bedarf verstellbaren Wärmeapparates O.

Im offenen Zustande der Sitze A wird der Raum in der Mitte mit einem elastischen, weichen Polster Z, welches keinen Druck ausübt und eine gleichmäfsige natürliche Erwärmung erhält, ausgefüllt (Fig. 15 bis 17).

Die Anordnung der runden Sitze A ist im Grundrifs durch die Fig. 18, 19 und 26, in der Vorderansicht durch die Fig. 22 und 23 und in der Seitenansicht durch die Fig. 24 und 25 veranschaulicht. Die runde Form des Untersatzes B ist aus den Fig. 20 und 21 ebenfalls ersichtlich. Die sonstige Anordnung der runden Sitze A und des Untersatzes B entspricht in allen Theilen genau der vorher beschriebenen rechteckigen Form. Zur übersichtlicheren Anschauung stellt die Fig. 27 in perspectivischer Darstellung die Sitze A ■ in geschlossenem und Fig. 28 dieselben in offenem Zustande dar. In Fig. 29 ist das mittlere Einschaltpolster Z und in Fig. 30 ein Wärmebezw. Kälteapparat O eingeschaltet.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Zwei auf einem mit Verschiebungsnuthen e und Verticalschrauben Z versehenen festen

   Untersatz B aufliegende, vom Mittelpunkt aus horizontal entgegengesetzt verschiebbare Sitzflächen A A, welche behufs Herstellung eines mittleren hohlen Spaltes dem menschlichen Gesäfs entsprechend aus einander gezogen und mittels an denselben angebrachter Stellschrauben k gegen das Verschieben an dem Untersatz befestigt werden.
2. 2. An der durch Anspruch i. gekennzeichneten Vorrichtung die Anbringung eines mittleren weichen Einschaltpolsters ΪΓ, sowie einer im Untersatz B mittels Schrauben in der erforderlichen Entfernung vom Gesäfs zu befestigenden, Wärme bezw. Kälte erzeugenden Vorrichtung (Fig. 15 bis 17 und 29 und 30).

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.