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Schaltungsanordnung für Fernsprechstellen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Schaltungsanordnung zur Verhütung -bzw. Verminderung von Nebengeräuschen
in Fernsprechstellen und betrifft im besondern Teilnehmerstellen, bei welchen der
Hörer und das Mikrophon in Reihe liegen und Nebengeräusche durch geeignete Schaltung
der Transformatorwicklungen und eines Hilfswiderstandes vermieden werden.
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Für die Verhütung bzw. Verminderung von Nebengeräuschen in Teilnehmerstellen
wurden bereits Anordnungen vorgeschlagen, welchen jedoch der Mangel anhaftet, daß
beim Aufhängen des Hörers oder bei der Fiackerzeichengabe durch Energieentladung
lästige Knackgeräusche in dem Hörer auftreten. Die Erfindung hat den Zweck, diesen
Mangel auf einfache Weise zu beseitigen, was dadurch erreicht wird, daß der Teilnehmerstelle
eine Schaltvorrichtung zugeordnet ist, welche den Gleichstromweg über das Mikrophon
und den Hörer früher öffnet, als die Z"erbindung zwischen Hörer und einem dem Mikrophon
parallelgeschalteten Hilfsstromweg aufgehoben wird, wodurch eine Entladung der in
dem Hörer und in der parallel geschalteten Transformatorwicklung aufgespeicherten
Energie über den Hilfsstromweg ermöglicht und damit das Auftreten lästiger Knackgeräusche
vermieden wird.
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Die im Ausführungsbeispiel schematisch dargestellte Schaltung einer
Teilnehmerstelle enthält ein Mikrophon T, einen elektromagnetischen Hörer
R, einen Hilfswiderstand X
und einen Transformator mit drei Wicklungen
i, 2 und 3. Das Mikrophon T und der Hörer R liegen in Reihe mit der Wicklung i des
Transformators und bilden einen die ankommende Anschlußleitung zwischen den Klemmen
.4 und 5 verbindenden Stromweg. Parallel zum Hörer R ist die Wicklung 2 des Transformators
in Reihe mit einem Hilfswiderstand X geschaltet. Im Nebenschluß zum Mikrophon T
liegt ein Hilf sstromweg 6, welcher die Wicklung 3 des Transformators und einen
Kondensator 7 enthält. Der Kondensator 7 verhindert den Durchgang des Gleichstromspeisestromes
durch diesen Nebenschluß und dient gleichzeitig zur Gleichstromverriegelung für
den Wecker S, welcher zwischen die Klemmen ,4 und 9 eingeschaltet ist. Für die Schließung
und Öffnung des Gleichstromkreises ist der Hakenumschalter io vorgesehen, welcher
die Kontakte i i und i2 steuert. Durch den Kontakt i i wird der Gleichstromweg geöffnet,
indem das Mikrophon T von den parallel geschalteten Stromwegen X, 2 und R abgetrennt
wird. Durch den Kontakt 12 wird die Verbindung zwischen diesen Stromwegen und dem
Hilfsstromkreis 6 hergestellt bzw. aufgehoben. Es sei noch erwähnt, (laß die Kontakte
des Hakenumschalters so ausgebildet sind, daß der Kontakt i i früher geöffnet wird
als der Kontakt i2.
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Die Wirkungsweise der Anordnung beim Senden (Sprechen) sei nun an
Hand der Zeichnung kurz erläutert. Die in dem Mikrophon T erzeugten Stromschwankungen
beim
Sprechen teilen sich an der Klemme 5, wobei der größte Teil
über die Anschlußleitung und ein geringer Teil über den Kondensator 7, Transformatorwicklung
3 und den Kontakt i i des Hakenumschalters To zum Telephon zurückfließt. Die über
die Leitung gesandten Sprechströme fließen über die Klemme q. zur Wicklung i des
Transformators zurück. Die Wicklung 2 des Transformators und der Hilfswiderstand
X können nun im Verhältnis zum elektrischen Widerstande des Hörers R derart bemesen
sein, daß an den Klemmen des Hörers ein gleiches Potential herrscht; der Hörer wird
daher während des Sprechens von keinem Strom durchflossen, und es entstehen infolgedessen
keine Nebengeräusche.
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Dagegen muß beim Empfangen (Hören) die Energie der ankommenden Sprechströme
vollständig auf den Hörer R einwirken können. Diese Vorgänge gestalten sich nun
folgendermaßen: Wird das- Empfangspotential an die Leitungsklemmen q. und 5 angelegt,
so ist die Leitung und der Hörer in Reihe geschaltet, und es muß durch den Hörer
derselbe Strom fließen wie durch die Anschlußleitung. Ein Teil des Leitungsstromes
fließt durch die Wicklung 3 des Transformators und durch den Kondensator 7. Die
Transformatorwicklungen sind dann so bemessen, daß an den Klemmen des Hilfswiderstandes
X die gleiche Spannung herrscht, so daß beim Empfang kein Ausgleichstrom in dem
Hilfswiderstandskreis fließen kann und daher keine Verluste entstehen können.
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Sind die Kontakte ii und 12 durch den Hakenumschalter io geschlossen,
so fließt ein Gleichstrom von der Anschlußleitung über die Klemme q., Wicklung i
und dann teils durch den elektromagnetischen Hörer R und teils durch die Wicklung
2 und den mit dieser in Reihe liegenden Widerstand X über die Hakenumschalterkontakte
ii und i2 und über das Mikrophon T nach der Klemme 5 zurück zu der anderen Ader
der Anschlußleitung. Da in dem das Mikrophon T überbrückenden Hilf sstromweg der
Kondensator 7 eingeschaltet ist, kann über diesen Weg kein Gleichstrom fließen.
Wird nun der Hakenumschalter auf und ab bewegt, um beispielsweise die Aufmerksamkeit
der Beamtin zu erregen, so wird zunächst der Kontakt i I geöffnet, während der Kontakt
i2 noch einen Augenblick geschlossen bleibt. Die in dem Hörer R und in der Transformatorwicklung
2 aufgespeicherte Energie entlädt sich dann über den Kontakt 12 des Hakenumschalters
sowie über die Wicklung 3 des Transformators und den Kondensator 7. Es findet also
ein durch den Hilfswiderstand X und durch den Kondensator 7 gedämpfter Energieausgleich
statt, so daß der Hörer R vor lästigen Entladungen geschützt ist.
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Auf Grund der Drosselwirkung der Wicklung 3 entladet sich der Kondensator
langsam, so daß keine Knackgeräusche im Empfänger R auftreten können. Wenn der Hakenumschalter
sich wieder nach oben bewegt, so werden die Kontakte i2 früher geschlossen als die
Kontakte i i, und auf Grund der Impedanz der Transformatorwicklungen 3, i nimmt
der Strom nur langsam bis zu seinem Maximalwert zu, so daß keine Knackgeräusche
im Empfänger bemerkbar werden.