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Dekapitationsinstrument Die Erfindung erstreckt sich auf ein mit einem
verschiebbaxen Messer versehenes Dekapitationsinstrument füx Geburtshilfe, das sich
von den bekannten Instrumenten dieser Art dadurch unterscheidet, daß die wirksame
Kante des Messers stumpf ist, mit dem Schaft des Geburtshakens einen Winkel bildet
bzw. zu ihm entgegengesetzt geneigt steht wie das den Haken bildende umgebogene
Ende des Schaftes, und daß dieser Haken mit einem Längsschlitz versehen ist, durch
den die vore ilende Spitze des Messerblattes hindurchtritt, während such der nach
dem Messerstiel zu gelegene Teil der Miesserschneüde am Schluß der Bewegung gegen
die Kante eines weiteren:, am Grund des Hakenmaules vorgesehenen Messerblattes legt.
Um das Zusammenschieben beider Teile zu erleichtern, wird in das winklig umgebogene
und gegabelte freie Ende des Geburtshakens eine am abgeflachten Ende mit Zapfen
versehene Schraube eingehängt, auf der eine sich gegen das gleichfalls umgebogene
und gegabelte freie Ende des Stiels des Messerblattes legende Flügelmutter sitzt.
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Die Erfindung bezweckt, das Dekapitationsinstrumnent so zu gestalten,
daß es keine quetschende, sonderreine scherenartig schneidende Wirkung ausübt, um
die Bedienung zu erleichtern und den gebogenen - Teil des Geburtshakens zü entlasten.
Zu diesem Zwecke ist der scheidenartige Schlitz in dem Haken so weit vergrößert,
daß das Messerblatt mit seinem vorderen Teil. vollständig in ihn eintreten kann.
und so gestaltet ist, daß es in ihm dicht schließt.
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Auf der Zeichnung ist das verbesserte Instrument in Seitenansicht
dargestellt, und zwar in Abb. i mit der Spindel zurr Vorschieben des Messerblattes,
in Abb. a Mit der Spindel zum Ausziehen des Messerblattes aus der Scheide, während
Abb. 3 das Messerblatt mit denn. Stiel allein zeigt.
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Der Geburtshaken besteht aus -einem Schaft a, der an einen Ende zu
- einem Haken b gebogen und am. anderen. Ende bei c gegabelt und im Winkelentgegengesetzt
zum Haken b gekröpft ist. An dem. Schaft des Geburtshakens a ist in einex Rille
zwischen Führungslappenpaaren k, L eine Stange e längsverschiebbax
geführt, die am oberen, dem Haken b zugekehrten Ende ein nach einer Seite vorstehendes
Messerblatt n trägt und am anderen Ende, bei e', entgegengesetzt zum Messerblatt'
n, rechtwinklig umgebogen und gegabelt ist. Das Messerblatt n ist ander oberen,
dem Haken b zugeikelixten -Kante, bei n', sichelförmig gestaltet und hier bei n"
scherenartig geschärft. In den zum Haken umgebogenen Teil. b des Geburtshakens a
ist ein Schhtz,o vorgesehen, in dein das Messexblattin
beim Verschieben
der Stange,- eintritt. Dieser Schlitz ist so bemessen, daß das Messerblattn mit
seinem vorderen Teil vollständig durch ihn durchtreten kann und in ihm dicht schließt.
Die nach dem Mav,7 des Hakens zu gelegenen Kanten des Schlitzes, bei n1, sind wie
bei einer dickschenkligen Schere geschärft, so daß das Messerblatt auf den in dem
Maul gefangenen kindlichen Hals durch Zusammentreffen mit den Kanten des Schlitzes
eine schneidende Wirkung ausübt und ihn glatt durchtrennt. Durch die sichelförmige
Gestalt der schneidenden Kante des Messerblattes wird der Druck besser verteilt,
wodurch die Schenkel des Hakens b entlastet werden.
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Zum Verschieben des Messerblattes nach dem Haken b zu bedient man
sich, tun beim Durchschneiden des kindlichen Halses ohne große Mühe den :erforderlichen
Druck ausüben zu können, einer mit Flügelmutter g versehenen Spindel f, die mit
dem einen abgeflachten und seinen Zapfen p tragelnden Ende, nachdem die Flügehnutter
g nahezu bis an das freie Ende zurückgeschraubt ist, in dem Gabelhaken c des Geburtshakens
eingehängt wird, wobei: sich die Spindel f in die gabelförmige öffnung des umgekröpften
Endes--' der Stange-- legt. Verschraubt man die Flügelmutter g auf der Spindel f
nach dem Haken .b zu, so trifft sie auf das umgekröpfte Ende e' der Stange
e und drückt dieses Ende und damit die ganze Stangemit dem Messerblatt n nach oben.
Die Stange-, ist in der Länge so bemessen, daß, wenn die sichelförmig gestaltete
Kante n' des Messers auf der Oberseite des Hakens b aus dem Schlitz ,o austritt,
das gekröpfte Ende e' von dem Gabelhaken c dies Geburtshakens noch ein großes Stück,
etwa q. cm, entfernt ist. Auf dem zwischen dem gegabelten Haken c des Geburtshakens
und dem umgekröpften Ende e' der Stange e gelegenen Ende der Spindel f sitzt eine
Mutter g, durch deren Einstellung die Größe der Verschiebung der Sitange e zum Giebuxtshaken
bzw. die Tiefe des Eindriggens des Messerblattes n in den Schlitz o begrenzt werden
kann.
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Um die beiden zusammengeschobenen Teile wieder ,auseinanderzuziehen,
insbesondere das dicht in den Schlitz o passende Messerblatt tt wieder aus diesem
hexausuuziehen, ist ist eine weitere Hilfsvorrichtung vorgesehen. Diese besteht
gleichfalls aus einer Spindel r, die an dem einen Ende einen Knebels, am anderen
Ende ,eine drehbare Pfanne t trägt. Auf der Spindel r sitzt eine Mutter .u, die
im wesentlichen rund isst, in der dem Knebel. s zugekehrten Hälfte aber mit zwei
parallelen Flächen versehen isst. Beien. .Gebrauch dieser Hilfsvorrichtung wird
die Muttern so weit nach der Pfanne t verschraubt, daß die Spindel mit der Mutter
von oben an dem umgekröpften gabelförmigen Ende e' der Stange e aufgehängt werden
kann. Die Mutter ist so gestaltet, daß sie mit ihrem abgeflachten Teil in die Gabelöffnung
des Endces e' dicht paßt. Beim Drehen der Spindel- verschiebt sie sich in der festgehaltenen
Mutter und stützt sich bei entsprechender Drehrichtung mit der Pfanne t geigen den
gegabelten Haken c des Geburtshakens, so daß bei weiterer Drehung der Spindel idfie
beiden Teile auseinandergezogen werden. Um während -des Drehers der Spindel r ein
Abgleiten der Mutter von. dem Ende e' der Sitange e zu verhüten, ist der gekröpfte
Teile' an der Stelle, an der sich der obere Rand der Mutter aufsetzt, mit einer
Ausnehmung v versehen.
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Wie bereits :erwähnt, ist die wirksame Kante des Messerblattes n nach
Art einer Schere geschliffen, -man kann die Sichneide mithin als stumpf bezeichnen.
Es ist nicht zu befürchten, daß mit dieser stumpfen Schneide irgendwelche mütterlichen
Teile verletzt werden. Der Schliff wird nur beim Zusammentreffen der wirksamen Kante
des Messerblattes mit dein inneren Kanten des Schlitzes .o wirksam und Zewähxleistet
ein glattes Durchschneiden der Weichteile. In dieser Hinsicht unterscheidet sich
das nette D.ekapitationsinstrument von den bekannten, schneidend wirkenden Instrumenten,
z. B. dem Embryotom Tarniers, .denn dieses besitzt eine messerscharfe Schneide,
welche wohl gedeckt, aber zufällig irrtümlich gehandhabt, frei und gefährlich -werden
kann:. Außerdem bildet das genannte Embryyatöm, da seine gewöhnliche Schneide dem
Hakenschenkel parallel ist, in keinem Augenblick, auch -in dem entscheidenden des
Schneidens, keinen schließenden Rauau und bietet also keine Gewähr für das Nichtentschlüpfen
der 'kindlichen und Nichteindriingen der mütterlichen Teile, muß daher ununterbrochen
kontrolliert werden. Die Kontrolle der scharfen Schneide ist für die Finger des
Operateurs nicht ungefährlich. Alles dieses fällt bei dem neuen Instrument fort.
Von dem Augenblick ab, in, dem die vordere Spitze des Messerblattes in den. Hakenschlitz
eintritt, braucht der keine Sorge mehr zu tragen, auch keine Kontrolle auszuüben,
.vielleicht nur die aus dem Hakenschlitz , hervortretenden Spitzen des Messerblattes
zu überwachen. Diese aber sind stumpf und liegen dann zwischen, dem Kopfe und Rumpf--
des Kindes und können somit keinen Schaden anrichten.
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Dasselbe Instrument kann auch in der Tiergeburtshilfe Anwendung find.