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Drahtloses Fernsprechverfahren Bei dem üblichen Verfahren des drahtlosen
Fernsprechverkehrs wird gewöhnlich jedem aktiven Teilnehmer mindestens eine charakteristische
Welle oder im Falle des Doppelwellenverkehrs eine Wellenkombination zugewiesen.
Da die Zahl der verfügbaren Wellen und Wellenkombinationen beschränkt ist, muß sich
notgedrungen in nicht allzu großen Abständen die gleiche Welle wiederholen. Es ist
daher notwendig, die Gebiete mit durchweg verschiedenen Wellen zu Amtsbezirken zusammenzufassen,
der-en Teilnehmerzahl je-
doch aus verschiedenen Gründen nur einen relativ
kleinen Bruchteü (man darf ihn auf 1/8 schätzen) der theoretisch verfügbaren Zahl
von Wellenlängen betragen darf. Diese Einteilung muß ohne Rücksicht darauf durchgeführt
werden, ob wirklich alle Teilnehmer sich gleichzeitig im Verkehr befinden. Im allgemeinen
wird der größte Teil der Wellenlängen brachliegen.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die Amtsbezirke so groß zu
gestalten, daß die Zahl der verfügbaren Wellenlängen nur der Höchstzahl der praktisch
gleichzeitig geführten Gespräche entspricht. Das Mittel hierzu bietet die Verwendung
einer oder weniger AnrufswieUen, durch die der Teilnehmer seine Amtsstelle ruft,
sowie einer vom Amte auf drahtlosem Wege betätigten Regelungseinrichtung, die ohne
Zutun der Ferrtsprechteilnehmer dem Anrufenden und dem Angerufenen eine unter Umständen
bei beiden Teilnehmern verschiedene Welleneinstellung für ihren Apparat freigibt.
Ist die Welleneinstellung verschieden, so erfolgt auf dem Amte eine Wellentransformation;
ist sie gleich, so kann das Gespräch zwischen beiden Teilnehmern ohne Belastung
des Amtes erfolgen.
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Als solche welleneinstellende Einrichtung kann jede der bekannten
Fernsteuereinrichtungen benutzt werden, insbesondere können in bekannter Weise mehrere
dicht benachbarte Wellenlängen zur Steuerung dienen, oder es kann die Einstellung
mit Hilfe von Zeitrelais erfolgen.
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Eine besondere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, #daß eine
engere Gruppe von Teilnehmern jeweils eine Anruf swelle zug W
,.,e iesen erhält.
Spricht aus dieser Gruppe ein Teilnehmer mit dem Amte, so wird durch eine besondere
Einrichtung die Sendemöglichkeit der anderen Gruppenteilnehmer selbsttätig older
durch- das Amt aufgehoben, bis die Verbindung durch das Amt hergestellt ist und
das Gespräch der beiden Teilnehmer beendet ist oder das Amt bereit ist, einen neuen
Anruf zu empfangen. Es ist vorteilhaft, die Sperrung der anderen Gruppenteilnehmer
durch ein besonderes Signal an den Apparaten dieser Gruppe sichtbar zu machen. Auch
hierzu kann eine normale Fernsteuer--einrichtung, mit Vorteil natürlich dieselbe
Einrichtung
benutzt werden, welche, auf die AmtsweRe reagierend, die Einstellung der
Ab-
stimmung bewirkt.
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Ein- Ausführungsbeispiel ist das folgende. Es sei angenommen, daß
eine Gruppe von 5oTeil,n-ehm,eTndi#eglekh,eAmtsamxu#swell,e.,vcn beispielsweise
6oom Länge hat. Der Apparat jedes Teilnehmers hat einen zur Einstellung dienenden
Knopf oder Hebel, der mit dem Einstellkondensator der Empfangsstelle durch eine
ausrückbare Kupplung verbunden ist. jeder Teilnehmerapparat hat ferner einen selbsttätigen
Ausschalter, der beim Auftreffen der 6oo-m,'#V.eUle den Sender ausschaltet und das
zur Einstellung der Wellenlänge dienende Glied (Drehknopf o. dgl.) loskuppelt, so
daß ein Suchen mit ihm unmöglich dig ausgeschaltet und der ist, Teilnehmer solange
diese also Welle vollstän- in der Luft ist. Diese selbsttätige Einrichtung an dem
Apparat jedes Teilnehmers wird ihrerseit#s ausgeschaltet, wenn der Wecker des Teilnehmers
durch Amtsanruf in Tätigkeit tritt. Steht sie schon in Ausschaltstellung, so wird
sie in diesem Falle zurückgeschaltet. Wenn der eigene Sender des Teilnehmers in
Tätigkeit tritt, wird die selbsttätige Ausschaltvorrichtung ebenfalls gesperrt.
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Die Wecker der *Teilnehmer reagieren auf dieselbe Welle, jedoch nur auf
periodische Stöße von einer Anzahl n pro Sekunde = 30; 3 I#
5; 33; 34, 5; 36 usf. bis etwa 2oo. Das wird z. B. durch Verwendung
abgestimmter Zungen mit Schau- oder Hörzeichen erreicht, die durch Elektromagnete
über -einen Gleichrichter, ini allgemeinen den Sprechgleichrichter s#elbst, vorn
Empfangskreise aus betätigt werden, wobei gegebenenfalls eine Verstärkung der Hoch-
oder Niederfrequenz erfolgen kann. Im allgemeinen wird dazu die Hörapparatur selbst
verwandt werden.
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Die Ausrückvorrichtung tritt stets dann in Tätigkeit, wenn folgende
drei Bedingungen gleichzeitig erfüllt sind: i. der Hörer ist abgenommen; 2. der
Empfangskreis nimmt Energie auf oder hat innerhalb der letzten Sekunden, Energie
aufgenommen, 3. der Empfangskreis ist nicht auf die Am-tsauTufsw#eU,e eingestellt
oder in sehrer Einstellung um einen bestimmten genügenden Betrag von dieser Welle
entfernt.
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Zur Erfüllung der zweiten Bedingung wird vorteilhaft der normale Anrufmechanfsmus,
der bei aufliegendem. Hörer die Anrufklingel betätigt, beim Abnehmen des Hörers
mechanisch oder elektrisch auf die oben beschriebene Ausrückvorrichtung und zugleich
auf die Sendersperrvorriclitung geschaltet.
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Zur Erfüllung der dritten Bedingung genügt ein Anschlag in'.der betreffenden
Kondensatoreinstellung, der das Ausrücken in dieser Lage, also z. B. bei etwa
585 bis 615 in Wellenlänge, mechanisch sperrt.
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Die Verbindung erfolgt in folgender Weise. Teilnehmer A (rufend)
habe n, := 39, TeilnehmerB (gerufen) habe n==150 Niederfrequenz.
A gibt mit Wellenlänge 6oo Strich und dreht an seinem Kondensatorknopf, bis
ein Schauzeichen ihm anzeigt, daß der Knopf vom Konderisator losgekuppelt ist und
das Amt ihm eine Welle von z. B. goo m Länge als Sprechwelle zugewiesen hat, indem
das Amt mit Wellenlänge goo Strich gab. A teilt hierauf auf dieser Welle
dem Amt mit, daß er B zu sprechen verlange. Das Amt sendet nun Wellen v- on 6oo
in Länge in 50 Stößen pro Sekunde, bis B den Hörer abnimmt und # so lange
an dem Knopf seines Apparates dreht, 'is sein Schauzeichen erscheint, sein Sender
also auf goo in Wellenlänge steht und er sich auf diese Weise gemeldet hat. Dann
schal-bat das Amt sich aus.
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Wenn in der Zwischenzeit, während deren das Amt die Verbindung herstellt,
ein anderer Teilnehmerder Gruppe das Amt verlangt, also den Hör-er abnimmt und mit
6oo Strich geben will, so ist ihm das letztere unmöglich, denn es ist stets che
6oo-m-,WeUe in der Luft, gegebenenfalls in Form entsprechender Stöße, wodurch sein
Sender abgeschaltet ist, -Auch bei kurzer Unterbrechung in der Sendung der 6oo-m-,Weßenlänge
wird gemäß Bedingung:2 der Sender noch nicht freigegeben. Ferner ist es dem anderen
Teilnehmer der Gruppe unmöglich, das Gespräch zu suchen und zu belauschen, da sein
Einstellknopf losgekuppelt ist.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich dadurch, daß
man die Bewiegung des Einstellgliedes anstatt von Hand durch Wellenzüge in
Verbindung mit der bekannten Selbstwählexekx#clit,ung b,ewixkt. Die Wellenzüge können
dabei nochmals in der obenerwähnten Weckerfrequenz unterteilt sein, um so eineeinfache
Trennung der Teilnehmer beim Anruf zu gestatten.