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Ausreckmaschine für Felle, Häute und Leder Gegenstand vorliegender
Erfindung ist eine Maschine zum Ausrecken von Leder, Häuten und Fellen, insbesondere
zur Bearbeitung schwerer, dicker Lederarten, z. B. Flämen, Seiten- und Schulterstücken,
die nicht nur einer schabenden oder streichenden Wirkung durch umlaufende Messerwalzen,
sond°rn auch eines Walzens bedürfen. Die Maschine ist in an sich für derartige,
sogenannte rotierende Ausreckmaschinen bekannter Weise mit zwei Messerwalzen versehen,
die mit einer schwingbaren Auflage und einer Vorschubwalze zusammenarbeiten.
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Es ist an sich bereits bekannt, Maschinen ähnlicher Art mit zwei gleichzeitig
wirkenden Messerwalzen zu versehen, aber bei diesen Maschinen liegt die Vorschubvorrichtungnicht
zwischen den Messerwalzen, auch sind diese Maschinen nicht mit einer Vorrichtung
zur beliebigen Umkehrung der Durchlaufrichtung des Werkstückes versehen. Nach dem
Durchgang der einen Werkstückhälfte znuß daher die Auflagewalze in die Empfangslage
zurückgeschwenkt und das Werkstück zur Bearbeitung seiner anderen Hälfte, um tßo°
gedreht, nochmals eingelegt werden. Andererseits sind auch Maschinen bekannt, bei
denen der Durchlauf des Werkstückes umgekehrt werden kann und dieses gleichzeitig
mit der Umkehrung in den Bereich einer zweiten Messerwalze gebracht wird, während
die erste unwirksam wird. Bei dieser zweiten Ma-.i;chine wirkt somit stets nur eine
einzige Messerwalze, und die beliebig wiederholte Bearbeitung einzelner Stellen
des Werkstückes ist schwierig, da das ganze Werkstück hin und her schwingt.
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Es ist ferner bei Enthaar- und Streichmaschinen bekannt, mit je einer
W.erkstückauflage zwei beiderseits der aus - zwei Walzen bestehenden Vorschubvorrichtung
angeordnete, nach entgegengesetzter Richtung jeweils schneller als die Vorschubvorrichtung
umlaufende Messerwalzen zu paaren und auch eine Umschaltvorrichtung vorzusehen,
durch die die Laufrichtung der Vorschubvorrichtung und damit des Werkstückes umgekehrt
werden kann. Bei diesen Maschinen bleibt aber die Werkstückauflage stets zwischen
den beiden Messerwalzen, und das Werkstück muuß infolgedessen von oben zwischen
die Walzen eingeführt werden, was einerseits unbequem ist, andererseits eine gleichzeitige
Bearbeitung durch die beiden Messerwalzen nicht unter allen Umständen gestattet.
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Bei der Maschine nach vorliegender Erfindung dagegen schwingt der
Werkstückträger behufs Aufnahme des Werkstückes ganz
aus dem Bereich
der Arbeitswalzen heraus, um dann das Werkstück beiden Walzen zugleich zur Bearbeitung
zu bieten.
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Erfindungsgemäß ist bei einer solchen Maschine die Durchgangs- oder
Vorschubrichtung des Werkstückes durch ein Umschaltgetriebe während der Arbeit beliebig
umkehrbar, so daß, ohne die beiden symmetrisch zur Klemynstelle liegenden Messerwalzen
aus der Arbeitsstellung herauszubewegen und ihre Umlaufrichtung zu ändern, das Werkstück
oder bestimmte Teile des Werkstückes ohne Umlegen einer mehrfachen Bearbeitung unterzogen
werden können. Das Werkstück wird zwischen der Auflagewalze und der Vorschub- oder
Klemmwalze einem starken, wenn auch federnden Walzdruck unterworfen, und um dies
zu ermöglichen, liegen die Achsen dieser beiden Walzen und die Schwenkachse der
Auflagewalze, die zum Ein- und Auslegen des Werkstückes in bekannter Weise geschwenkt
werden kann, in der Arbeitsstrellung in einer Ebene, so daß durch denWaizdruck das
Schwenkgetriebe nicht beein$ußt wird. Auch der Druck der Messerwalzen gegen das
Werkstück ist sehr kräftig, wenn auch elastisch, und die Umdrehungsrichtung der
Messerwalzen ist so bestimmt, daß bei jeder Laufrichtung des Werkstückes die eine
in der Vorschubrichtung vorn liegende Messerwalze den Vorschub unterstützt. Die
Exzenter, die gleichzeitig und selbsttätig die Auflagewalze und die eine Messerwalze
in und außer Arbeitsstellung schwenken, sind nach entgegengesetzten Seiten auf einer
gemeinschaftlichen Antriebswelle angeordnet; so daß sich die Beanspruchungen ausgleichen
und die Lager dieser Welle vom Druck der Exzenter entlastet werden.
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In. der Zeichnung ist in Abb. i eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispieles
der Maschine in offener, zum Einlegen des Werkstückes geeigneter Stellung veranschaulicht.
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Abb. 2 ist eine Einzeldarstellung des Zahnradgetriebes.
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Abb.3 ist ein senkrechter Schnitt durch die zum Tragen und Bearbeiten
des Werkstückes bestimmten Teile, und zwar in der Einlegestellung.
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Abb. 4 ist :ein ähnlicher Schnitt in der Arbeitsstellung.
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Abb. 5 ist eine Seitenansicht der Maschine von der linken Seite der
Abb. i gesehen. Abb. 6 ist eine Einzeldarstellung der nachgiebigen Lagerung der
Vorschwbwalze und einer der Messerwalzen.
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Abb. 7 ist :eine Einzeldarstellung im Grundriß, welche die Verbindung
zwischen dem Steuertrethebel und dem Teil darstellt, welche das Auf- und Zuklappen
der Maschine in Einlegestellung bzw. Arbeitsstellung erkennen läßt.
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Abb. 8 zeigt die Teile der Abb. i von a4derer Stelle aus gesehen.
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Abb. 9 ist ein Grundria der Verbindung zwischen dem Handsteuerhebel
und dzn Teilen, durch welche die Umkehrung der Vorschubrichtung des Werkstückes
nach Belieben des Arbeiters geschehen kann.
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Abb. io ist eine Seitenansicht dieser Vorrichtung von rechts gesehen.
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Abb. i i ist ein Grundriß zu Abb. i.
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Die Vorrichtung zum Vorschieben des Werkstückes besteht aus einer
Auflagewalze 2o; die an den oberen Enden zweier Schwingarme 22 gelagert ist, die
unten an einer Welle 24 befestigt sind. Die Schwingarme greifen an der Welle in
der Nähe deren schwerer Lagerung im Maschinengestell an. Eines dieser Lager ist
bei 26 in Abb.5 gezeichnet. Mit der Auflagewalze 20 wirkt eine Klemm-oder Vorschubwalze28
zusammen, die *in senkrechter Richtung in Führungen 32 einstellbaren Lagern 30 liegt.
Die Einsteilung kann mittels schwerer Schraubenbozen 34 (Abb. 5) erfolgen. Die Schraubenbo'_zen
34 in Verbindung mit den Lagerblöcken 3o gestatten, die Vorschubwalze gegenüber
der Auflagewalze 2o zu verstellen und dienen roch dem weiteren. Zweck, die Bewegung
der Vorschubwalze gegen. die Auflagewalze hin zu begrenzen, so daß sie nicht durch
Zusammentreffen beschädigt werden können. Damit die Vorschubwalze das Werkstück
nachgiebig auf die Auflagewalze aufdrückt, ist eine schwere Feder 36 über jedem
Lagerblock 3o angeordnet, deren Spannung durch ein Einstellglied 38 am oberen Ende
der Führung 32 geregelt werden kann. Durch eine Drehung des Schraubenbolzens 40
wird das Glied 38 gehoben oder gesenkt, um den Druck der Feder 36 zu verändern:
Wenn die Auflagewalze 2o sich in Arbeitsstellung unter der Vorschubwalze 28 befindet,
liegt ihre Achse in der Ebene, welche durch die Achse der Walze 28 und der Welle
24 bestimmt ist, so daß die Auflagewalze eine unnachgiebige Unterlage für das Werkstück
ergibt. Man kann daher einen schweren Walzdruck auf das Werkstück ausüben, wenn
die Vorschubwalze 28 entsprechend eingestellt wird. Gleichzeitig kann die Vorschubwalze
nachgeben und sich verschiedenen Werkstückdicken anpassen.
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Die Maschine ist ferner mit einem Paar von Messerwalzen 42, 44 versehen,
die mit schraubenförmig angeordneten Messern oder Schlickern 46 versehen sind, die
von der Mitte der Zylinderlänge in entgegengesetzten Richtumgen verlaufen (vgl.
Abb. i i). Zweckmz.ßigerweise sind beide Messerwalzen 42, 44 i. an. sich. bekannter
Weise mit Schlickern oder
Messern verschiedener Steigung versehen,
so daß, wenn die Schlicker der einen Schraubensteigung die Narben des Werkstückes
nicht in der richtigen Weise zurichten, die Schlikker mit anderer Steigung dies
ausführen. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die hintere Messerwalze 42
im Maschinengestell in Blöcken 48 (Abb. 6) gelagert, welche in einer Führung 5o
im Maschinenrahmen einstellbar sind. Die Einstellung "geschieht mittels eines schweren
Schraubenbolzens, der mit dem unteren Ende des Blockes.48 in Eingriff tritt und
in bekannter Weise, wie aus Abb. 6 @ersichtlich, eingestellt werden kann. Die Einstellung
geschieht unter Benutzung einer schweren Feder 54, welche den Laserblock 48 in solcher
Richtung preßt; daß die Messerwalze 42 gegen das zwischen ihm und der Auflagewalze
2o liegende Werkstück gepreßt wird, ähnlich wie die Vorschubwalze. Durch eine unten
beschriebene Vorrichtung kann die Auflagewalze 20 in eine bestimmte Lage gegenüber
der Vorschubwalze 28 gebracht werden, und die hintere Messerwalze 42 wird während
der Arbeit der Maschine in dieser Lage gehalten. Somit wird die Kraft, mit welcher
der mit Messern besetzte Zylinder 42 gegen das Werkstück gepreßt wird, durch die
Einstellung des Schraubenbolzens 52 und die Spannung der Feder 54 bestimmt. Nachdem
die Auflagewalze 2o in die Arbeitslage bewegt ist (vgl. Abb.4), wird die vordere
Messerwalze 44 in. ihre endgültige Lage gebracht, bei welcher sie mit der Auflagewalze
zusam= menarbeitet. Nachdem das Werkstück in gewünschtem Maße bearbeitet ist, werden
Auflagewalze und die vordere Messerwalze 44 in ihre Anfangsstellung (Abb. 3) zurückgeklappt.
In dieser Stellung kann ein neues Werkstück durch Überwerfen über die Auflagewalze
2o in die Maschine eingeführt werden.
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Damit die Messerwalze 44 sich gegen die Auflagewalze hin und von ihr
weg bewegen kann, ist sie an den Enden in zwei schwingenden Armen 6o gelagert, welche
auf einer Welle 6z lose aufgesteckt sind. Am freien Ende ist jeder Arm 6o gelenkig
verbunden mit einer Kuppelstange 64, welche mit einem Schraubengewinde 66 versehen
und lose durch einen Block 68 hindurchgeführt ist, der zwischen einem Paar von Winkelhebeln
70, 72 verzapft ist (Abb. i). Diese Winkelhebel sind an ihren unteren Enden mit
einem Wellenstumpf 74 verbunden, der in Lagern am Fuß des Maschinengestells angebracht
ist. Am Ende des mit Gewinde versehenen Teiles 66, welcher durch den Block 68 hindurchragt,
ist eine Feder 78 übergeschoben, welche zwischen :einem Kragen 8o, der zur Regelung
der Vorspannung der Feder 78 verstellt werden kann, und einem zweiten Kragen &2
liegt, der auf den Block 68 drückt. Vermöge dieser Anordnung können die Schwingarme
6o gegenüber der Auflagewa'ze 2o nachgeben, um ungleichen Werkstückdicken Rechnung
zu tragen. Mit anderen Worten: Die Federn 78 gestatten der Messerwalze 44, sich
gemäß Änderungen der Werkstückdicke einzustellen, obwohl sie in dem Schwingarm 6o
unnachgiebig gelagert ist.
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Die Vorrichtung zur Bewegung der Auflagewalze 2o und der beweglichen
Messerwalze 44 in die Arbeitsstellung und zurück in die Aufnahmestellung ist am
deutlichsten aus Abb. i, 3 und 4 ersichtlich. Diese Vorrichtung umfaßt eine Welle
86, welche an der Hinterseite der Maschine parallel zu der Vorschubwalze und den
Messerwalzen angeordnet ist. Auf jedem Ende der Welle 86 ist ein Exzenter 88 angebracht,
dessen Exzenterring go einen Vorsprung 92 trägt. Mit diesem ist einstellbar ein
rechts- und linksgängiges Schraubenschloßstück 94 verbunden, an dessen anderem Ende
ein Anschlußgelenk 96 angebracht ist, weiches durch Zapfen 98 (Abb. 3) mit dem oberen
Ende eines der Arme 22 verbunden ist. Bei Drehung der Welle 86 um i8o° wird die
Auflagewalze 2o aus der Aufnahmestellung in die Arbeitsstellung gegenüber der Vorschubwalze
29 oder in umgekehrter Richtung bewegt. Auf jedem Ende der gleichen Welle 86 befindet
sich noch ein zweites Exzenter ioo, dessen Exzenterring i o2 durch einen Lenker
i o4 . mit den Winkelhebeln 70, - 72 verbunden ist. Der Lenker io4, dessen Länge
verändert werden kann, ist an einem Block io6 verzapft,- der in einer Führung io8
am oberen Ende des Winkelhebels 72 einstellbar ist. Die Exzenter 88, ioo sind so
gegeneinander angeordnet, daß sie sich ausgleichen und kein Druck auf die Welle
ausgeübt wird, so daß während der Drehung der Welle rechtsherum in Abb. 3 und 4
die bewegliche Messerwalze 44 von der Auflagewalze 2o abgehoben wird und aus der
Bahn der Auflagewalze herausgelangt, so daß die letztere in die in Abb. 3 gezeichnete
Lage geschwenkt werden kann, in welcher sie zur Aufnahme des Werkstückes bereitsteht.
Während die vordere Messerwalze sich nach aufwärts bewegt, bewegt sich die Auflagewalze
abwärts, so daß sie -einander auswuchten und dadurch die Beanspruchung der Maschine
vermindert wird: Bei einer weiteren halben Umdrehung der Welle 86 in derselben Richtung
wird die Auflagewalze wieder in die Arbeitsstellung gegenüber der. Vorschubwalze
geschwenkt (vgl. Abb.4), und dieser Bewegung folgt unmittelbar die bewegliche Messerwalze
44 nach. Vermöge des einstellbaren Lenkers 104 und des einstellbaren Blockes io6
kann die Schwenkung der
mit Schlickern besetzten Messerwalze 44
genau bestimmt werden. Ferner kann zu weiterer Einstellung die Verbindung zwischen
dem Lenker 64 und den Winkelhebeln 70, 72 verstellt werden vermöge eines Schraubenschlosses
i io auf dem mit Gewinde versehenen Glied 66. Diese Einstellung ist besonders dienlich
zur Einstellung der beweglichen Messerwalze gegenüber der Auflagewalze, wenn die
letztere sich beim Gebrauch abnutzt. Durch die beschriebenen Einstellvorrichtungen
kann die -bewegliche Messerwalze 44 eine genau vorbestimmte Bewegung machen,
so daß sie genau die gewünschte Lage gegenüber der Auflagewalze 2o annimmt. Sie
kann daher sehr dicht an die Auflagewalze herangeführt werden, so daß jedes zwischen
Auflagewalze und Messerwalze eingeschobene Werkstück den Druck der Messerwalze empfängt,
dessen Höhe durch Regelung der Spannung der Feder 78 bestimmt- werden kann.
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Die Messerwalzen. werden zwangläufig in entgegengesetztem Sinne angetrieben,
und zwar mittels eines Zahnrades 120 (Abt. 5), welches auf der Welle 122 der Messerwalze
42 befestigt ist und mit einem Zahnrad 124 kämmt, welches lose auf einem im Maschinengestell
einerseits und einem Bock i3o mit Lagerblock 128 andererseits drehbaren Wellenstumpf
62 umläuft. Auf der Nabe des Zahnrades 124 ist -ein Kettenrad 132 befestigt, welches
durch eine Kette 134 mit einem Kettenrad 136 auf der Welle 138 der Messerwalze 44
verbunden ist. Die Messerwalze 42 wird durch ein unten beschriebenes Getriebe zwangläufig
gedreht, und die Bewegung wird durch die -angegebene Verbindung auf die Messerwalze
44 übertragen, und zwar in umgekehrtem Sinne. Da die Arme 6o um die Welle 62 schwingen,
tritt keine Störung der Bewegungsübertragung auf das Zahnrad 124 beim Schwingen
der Arme ein.
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Auf der Welle 14o der Vorschubwalze 28 befindet sich ein Zahnrad
142, welches mit einem auf der Welle 146 der Auflagewalze 20 festen* -Zahnrad
144 in Eingriff tritt, wenn die Auflagewalze die in Abb.4 gezeichnete Lage einnimmt.
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Vorschubwalze und Auflagewalze werden somit unabhängig von den Messerwalzen
angetrieben. Wie aus Abb.4 ersichtlich ist, unterstützt beim Vorschub des Werkstückes
von vorn nach hinten die hintere Messerwalze 42 die Vorschubbewegung, während sie
zugleich das Werkstück zusammen mit der Auflagewalze 2o bearbeitet. Die vordere
Messerwalze 44 läuft in entgegengesetzter Richtung um und wirkt daher sehr kräftig
auf das. Werkstück, welches sich entgegengesetzt.zur Umlaufrichtung der- Messerwalze
verschiebt. Die Umlaufrichtung der Auflagewalze 2o und der Vorschubwalze 28 kann
umgekehrt werden, während die Messerwalzen 42, 44 ihren Drehungssinn beibehalten.
Wenn dies geschehen. ist, unterstützt die vordere Messerwalze 44 die Vorschubbewegung,
während die Einwirkung der Messerwalze 42 auf das sich in entgegengesetzter Richtung
bewegende Werkstück jetzt eine kräftigere ist. In jeden Fall erfährt aber das ganze
Werkstück .eine Bearbeitung durch die Messerwalzen, auch wenn es nur eimnal durch
die Maschine hindurchgeht, da die Messerwalzen. in solchem Abstand angebracht sind,
daß ein von der einen nicht erfaßter Teil des Werkstückes der Bearbeitung durch
die andere unterliegt. Man braucht daher das Werkstück nicht mehr als einmal in
die Maschine einzuführen, kann aber die Bearbei, tung bestimmter Teile wiederholen.
Dies ist ein besonderer Vorzug gegenüber den gegenwärtig gebräuchlichen. Entfleisch-
und Enthaarmaschinen, die ein mindestens zweimaliges Einführen des Werkstückes erfordern.
Die Messerwalzen 42, 44 laufen mit höherer Umfangsgeschwindigkeit als die Vorschubwalzen.
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Die hintere Messerwalze 42 erhält ihren Antrieb durch folgende Einrichtung:
Auf der Welle 86 (Abt. 7 und 8) befindet sich eine Muffe Zoo, auf der die Antriebsriemenscheibe-2o2
sitzt. Die Muffe trägt ein Kettenrad 2o4, welches durch eine Kette 2o6 ein Kettenrad
2o8 auf einer Welle 21o antreibt. Diese Welle 21o liegt in der Verlängerung der
Achse der Messerwalze 42 und ist mit dieser fest verbunden. Wenn die Riemenscheibe
2o2 in Umdrehung versetzt wird, beginnen die Messerwalzen 42, 44 zu laufen und setzen
ihre Umdrehung fort, solange die erforderliche Kraft auf die Riemenscheibe übertragen
wird.
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Nachdem ein Wirkstück in der Einlegestellung _ auf die Auflagewalze
2o aufgelegt ist, wird diese in die Arbeitsstellung (Abb.4) zurückgeklappt, und
gleichzeitig bewegt sich die vordere Messerwalze 44 nach unten in die wirksame Stellung.
Sobald die gewünschte Bearbeitung des Werkstückes stattgefunden hat, werden Auflagewalze
und Messerwalze wieder in umgekehrter Richtung bewegt, so daß sie die Einlegestellung
(Abb.3) wieder erhalten. Diese Bewegung wird durch folgendes Getriebe hervorgebracht:
Auf der Welle 21o befindet sich ein Kettenrad 212 (Abt. io), welches durch eine
über eine lose Rolle 216 und ein Kettenrad 218 laufende Kette 214 mit einer Welle
22o verbunden ist. Auf der Welle 22o ist ein Zahnrad 222 (Abt. 7) angebracht, welches
ein Kupplungsglied 224 treibt. Wenn der Arbeiter einen Trethebel 2 z6 niederdrückt,
scAwenkt-er durch.
einen Lenker 23o, der an einem Arm 232 des Trethebels.
angreift, einen Hebel 228 in der Pfeilrichtung (Abb.7). Durch Zahnbogen 234,
236 wird dabei eine Schwingung einer senkrechten Welle 238 hervorgebracht, -auf
welcher ein Keilhebel 24o befestigt ist. Dieser Keilhebel trägt einen Keilblock
242, der abwechselnd mit zwei um I8o° versetzten Ausschnitten 244 einer Scheibe
246 in Eingriff kommt. Die Scheibe 246 ist an der Welle 86 befestigt, derart, daß
eine sogleich zu .beschreibende Kupplung in Eingriff gehalten wird, während die
Welle 86 .eine halbe Umdrehung vollendet, bis der Keilblock in den nächsten Ausschnitt
der Scheibe einfällt. Am unteren Ende der Welle 238 ist eine Steuergabel 248 befestigt,
deren. Zinken mit Rollen in eine Nut eines Kegels 250 (Abt. 2) eingreifen,
der eine Kupplung 252 zur Verbindung einer Welle ä54 mit dem Zahnrad 224 in. Tätigkeit
setzt. Auf der VVielle 254 ist ein Kettenrad 256 befestigt, welches durch eine Kette
258-mit einem Kettenrad 262 zum Antrieb der Welle 86 verbunden ist. Die Kette läuft
noch über eine lose Führungsrolle 26o, die auf der Welle 22o (A.bb. 2) drehbar ist.
Wie oben beschrieben, wird von der Welle 86 aus durch Exzenter 88, Ioo das Umstellen
der Auflagewalze 2o und der vorderen Messerwalze 44 bewirkt. Wenn der Trethebe1226
so weit niedergedrückt wird, daß er den Keilblock 242--aus dem Ausschnitt 2.14 der
Scheibe 246 herauszieht, setzt sich diese in Drehung, und der Trethebel wird dann
losgelassen, so daß nach einer halben Umdrehung der Keilblock in den nächsten Ausschnitt
der Scheibe einfällt und-die Drehung der Welle 86 unterbricht. Beim Ausheben des
Keilblockes 242 bewirkt der Kegel 25o auch die Kupplung der Welle 254 mit dem Zahnrad
224, so daß die Welle 86 ihre Umdrehung beginnt und fortsetzt, solange der Keilblock
längs der Seitenfläche der Scheibe schleift, bis er in den nächsten Ausschnitt am
Ende einer halben Umdrehung einfällt. Eine Feder 263 drückt den Keilblock 242 gegen
die Fläche der Scheibe. Auf diese Weise werden die Auflagewalze und die vordere
Messerwalze in die Einlege- bzw. Arbeitsstellung geschwenkt und behalten dann diese
Stellung bei, bis der Trethebel 226 von neuem niedergedrückt wird.
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Die Vorschubwalze 28 wird von der Welle 22o aus zwangläufig angetrieben,
und zwar durch ein Zahnrad 27o (Abt. 2 und 9), welches mit einem Kupplungsrad 272
auf einer umsteuerbaren Welle 274 in Eingriff steht. Auf der Welle 22o befindet
sich ein Zahnrad 276, welches ein Kupplungsrad 278 durch ein Zwischenrad
280 treibt, welch letzteres lose auf einem Wellenstumpf 282 sitzt. Auf der
Welle 274 sitzt .ein Trieb 284; vier .ein Zahnrad 286 auf einem zweiten Wellenstumpf
288 treibt, auf dem ein Kettenrad 29o befestigt ist. Dieses treibt durch eine Kette
292 ein Rad W54 auf der Welle 14o der Vorschubwalze. Von- letzterer wird in oben
beschriebener Weise durch Zahnräder 142, 144 die Auflagewalze angetrieben, wenn
letztere sich in der Arbeitsstellung befindet. Beide Walzen haben gleiche Umfangsgeschwindigkeit
und schieben das Werkstück in der einen oder anderen Richtung vor, je nach dem Umdrehungssinn.
' Die Umsteuerung der Umdrehungsrichtung der Vorschübwalze und Auflagewalze erfolgt
durch einen Handhebel 3oo, der auf einem Zapfen 227 lose drehbar und durch eine
Gelenkstange 3o2 mit einem Arm 04 einer Welle 3o6 verbunden ist, welche bei
307 am Fuße der Maschine gelagert ist. Diese Welle 3o6 trägt am anderen Ende
eine Stewergäbe1308, welche in üblicher Weise einen Doppelkegel 31o hin und her
schiebt. Dieser Doppelkegel kann abwechselnd eine Kupplung 312 oder eine Kupplung
3z4 einrücken. - Wenn erstere eingerückt ist, verbindet sie das Zahnrad 272 mit
der Welle 274, und dann wird -das Werkstück in die Maschine hineingezogen. Wenn
die Kupplung 311 eingeschaltet wird, wird das Kupplungsrad 278 mit der Welle 274
verbunden und bewirkt dann eine Bewegung der Vorschubwalze in umgekehrter Richtung.
Bei der Zwischenlage des doppelten Kegels 31o bleiben die Vorschub- und die Auflagewalze
stehen.
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Bei dieser Zwischenstellung kann die Auflagewalze 2o so geschwenkt
werden, daß das Zahnrad 144 mit dem jetzt stillstehenden Zahnrad 142 in Eingriff
tritt. Somit kann durch den Handhebe13oo eine Bewegung des Werkstückes von der Vorderseite
der Maschine nach hinten oder in umgekehrter Richtung oder ein Stillstand des Werkstükkes
während einer beliebigen Zeit hervorgebracht werden. Nachdem ein bestimmter Teil
des Werkstückes so oft bearbeitet worden ist, wie es zur Erzielung der gewünschten
Wirkung notwendig ist, kann das ganze Werkstück fortlaufend von vorn nach hinten
durch die Maschine hindurchgeführt werden, um es hinten auszuwerfen, wobei keine
Grenzlinie auf der Werkstückfläche zwischen den wiederholt bearbeiteten Teilen und
den weniger oft bearbeiteten Teilen verbleibt. Infolgedessen hat das aus der Maschine
heraustretende Werkstück keine Arbeitsspuren und eine klare, gleichmäßige Farbe.