DE470234C

DE470234C - Verfahren zur Herstellung von Weissmetall-Lagern durch Tauchguss

Info

Publication number: DE470234C
Application number: DEM95269D
Authority: DE
Original assignee: Maybach Motorenbau GmbH
Current assignee: Rolls Royce Solutions GmbH
Publication date: 1929-01-09

Description

Verfahren zur Herstellung von Weißmetall-Lagern durch Tauchguß Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung in der Herstellung von Weißmetall-Lagern.
Das Ausgießen der Lagerschalen mit Weißmetall wurde bisher auf die verschiedenste Art und Weise vorgenommen. Im allgemeinen ist es üblich, einen Dorn zu verwenden, der den Hohlraum der Lagerschale bis auf den zum Zwischengießen des Weißmetalls vorgesehenen Spalt ausfüllt. Dabei werden Lagerschale und Dorn gewöhnlich auf einem besonderen Gestell angeordnet, das die feste Lage beider Teile zueinander gewährleistet. Die Abkühlung des eingegossenen Lagermetalls erfolgte dann entweder ohne besondere Kühlmaßnahmen, oder sie wurde dadurch bewirkt, daß ein auf besondere Weise gekühlter Dorn zur Verwendung kam. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Lagerschale während des Ausgießens mit Weißmetall zu erwärmen und auf der anderen Seite an Stelle des Dornseine dünne Kokille zu verwenden, durch die eine möglichst rasche Abkühlung des Weißmetalls an der Lauffläche herbeigeführt werden sollte.
Die vorliegende Erfindung verbessert diese Verfahren dadurch, daß sie die Herstellung des Weißmetallausgusses durch Tauchguß in solcher Weise bewirkt, daß die Lagerschale an der Laufseite mit einer dünnwandigen, zur Begrenzung der anzugießenden Metallschicht dienenden Kokille versehen, mit dieser so lange im flüssigen Weißmetallbad belassen wird, bis Schale und Kokille die Temperatur des Bades angenommen haben, und gleich darauf in ein Kühlmittel eingetaucht wird.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß Lagerschale, Kokillenschale und Weißmetall durch das Eintauchen in das Bad vollkommen gleiche Temperatur erlangen, so daß keinerlei Spannungszustände entstehen können oder einseitige Abkühlung möglich ist, wie diese bei den bisherigen Verfahren immer eintraten.
Durch das darauf erfolgende Eintauchen von Lagerschale mit Kokille und Weißmetallausguß in eine Kühlflüssigkeit wird auch eine schnelle und möglichst gleichmäßige Abkühlung bewirkt. Dadurch wird ein bisher unbekannter Grad der Vergütung des Weißmetalls erreicht, und auch die Bindung zwischen Weißmetall und Lagerschale ist bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens deshalb besonders gut, weil dabei die Verzinnung der Schalen gleichmäßig und gut erhalten bleibt und weil die Abkühlung des Weißmetalls nicht nur von der Innenseite her, sondern auch gleichzeitig von der Lagerschale selbst aus vor sich geht.
Die Zeichnung stellt eine Vorrichtung dar, wie sie beispielsweise bei dem Verfahren Verwendung finden kann. Die vorher verzinnte Lagerschale I wird im gewünschten Abstand mit einer inneren Kokillenschale 2 verbunden, die erfindungsgemäß möglichst dünnwandig sein soll. Diese Kokille besitzt an ihren Enden die Wände 4, deren Innenflächen den auszugießenden Hohlraum abdichten. Das Festhalten der Kokille auf der Lagerschale kann mit Hilfe von Ansätzen 5, die an die Kokille angeschlossen sind, und einem Keil 6 erfolgen, welcher durch die Ansätze getrieben wird. Der Einguß des Lagermetalls erfolgt in den Schlitz 7.
Die so vorbereitete Vorrichtung wird in einem Ofen vorgewärmt und danach in einen mit flüssigem Weißmetall gefüllten Schmelztiegel so lange eingetaucht und hin und her bewegt - möglicherweise auf maschinellem Wege -, bis das eingeflossene Lagermetal1 zusammen mit den Vorrichtungsteilen auf eine gleichmäßige Temperatur gebracht ist. Hierauf wird das Ganze in ein Kühlmittel getaucht. Als solches können Wasser oder Öl dienen, das vorher angewärmt sein kann. So1-cherweise ausgegossene Lagerschalen werden im Gefüge des Lagermetalls die obenerwähnten Vorteile zeigen.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Weißmetall-Lagern durch Tauchguß, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschale an der Laufseite mit einer dünnwandigen, zur Begrenzung der anzugießenden Metallschicht dienenden Kokille versehen, mit dieser so lange im flüssigen Weißmetallbad belassen wird, bis Schale und Kokille die Temperatur :des Bades angenommen haben, und .gleich darauf in ein Kühlmittel eingetaucht wird.