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Einrichtung zur Abwasserreinigung, Schlammbehandlung und Gasgewinnung
in Kläranlagen mit neben oder unter dem Klärraum gelagerten Schlammräumen Ein erheblicher
Nachteil im Betriebe von Frischwasserkläranlagen mit neben oder unter den Absitzräumen
gelagerten Schlammaufbereitungs- und Faulräumen, die auch gleichzeitig zur Gasgewinnung
eingerichtet werden können, besteht darin, daß die Ausnutzung Schlammräume nicht
restlos erfolgen kann. Der Schlammspiegel darf bei den bisher bekannten Anlagen
keinesfalls bis zur Höhe der Schlitze zwischen Absitz- und Faulraum reichen - auch
selbst bei Anwendung von überschneidungen (Nasen) -, weil. sonst ein übertreten
von Gärungsprodukten und Gasen aus den Schlammräumen in die Absitzräutne mit Sicherheit
nicht verhindert werden kann. Dieses Übertreten bzw. ein Ausgleich tritt besonders
bei Temperaturschwankungen oder bei Auftreten von Gasüberdruck oder ähnlichen Vorgängen
ein.
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Um diese ungünstigen Nebenerscheinungen bei den bisherigen Anlagen
möglichst zu verhindern, wurde im Betriebe zwischen dem Schlammspiegel der Schlammsamniel-
oder Faulräume und den Längsschlitzen am tiefsten Punkt der Absitzräume ein -- gewissermaßen
als Sicherheitszone wirkender - toter Raum von Schlamm freigelassen. Er geht somit
für die eigentliche Schlammaufspeicherung, -behandlung und -aufbereitung verloren.
Die Folge dieser Maßnahme ist, daß man mit den Schlammtrichtern ziemlich tief hinuntergehen
muß, um über genügend große Schlammräume verfügen zu können. Dies erhöht die Baukosten,
besonders bei hohen Grundwasserständen, wesentlich und wirkt deshalb sehr ungünstig,
weil der tote Raum der Sicherheitszone gerade dort erforderlich wird, wo der Schlamm
am breitesten. ist.
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Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Nachteile und stellt gegenüber
dem bisher Bekannten einen erheblichen technischen Fortschritt dar, weil durch ihre
Anwendung die volle Ausnutzung des Schlammraumes ermöglicht wird, ohne den als Sicherheitszone
wirkenden toten Raum einschalten zu müssen.
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Um dieses Ziel zu erreichen, werden in dem oder den Absitzräumen (Frisdhwasse@rklärräumen)
durch Einbau von zwei oder inehreren Längswänden ein oder meihrere Auffai:gkaxnmern
geschaffen. Alle durch die Klärraumschütze aus den daneben oder daruntergelagerten
S@chlanimräumen aufsteigenden Gärungsstoffe, Schlammteilchen oder Fäulnisgase können
nur zwischen diesen Längsleitwänden aufsteigen und werden durch sie von den übrigen
Teilen der Absitzräume vollständig ferngehalten. Eine Infizierung des Inhaltes der
Absitzräume mit Fäulnisprodukten oder Fäulnisgasen, die bisher nur durch Einschaltung
einer Zwischenzone im Schlammraum bis zu einem gewissen Grad verhindert werden konnte,
wird durch die Erfindung absolut,
auch bei Temperaturschwankungen
und Gasüberdruick im abgedeckten Faulraum usw., vernd:eden.
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Ferner wird eine wirtsohaftlichere Bauweise als bisher dadurch erreickt,
daß der Schlanunspiegel in dein Faulräumen bis an die Schlitze o heranreichen kann,
ohne nachteilige Folgen für den. Absitzprozeß.
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Weiterhin wird hierdurch bei Anlagen zur Gewinnung von Gasen aus dem
S:chlammaufb ereitungsprozeß erreicht, daß auch die, durch Klärraumschlitze in die
Absitzräume eintretenden Gase nunmehr unter der geschlosse: nen Abdeckung der Auffangkammern
restlos erfaßt werden können. Sie werden alsdann in bekannter Weise ,gemeinsam mit
den in den Hauptfaulräumen gewonnenen Gasen zur Verwertung abgeleitet.
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Diese senkrecht über den Klärraums,chlitzen liegenden Auffangkammern
können unter besonderen Verhältnissen zum Absitzbetrieb gemeinsam mit den Frisichwasserräumen
herangezogen werden, z. B. bei biestimmter Verdünnung des Abwassers bei bestimmtem
Betriebsvorgang in Industriekläranlagen oder bei Kanalisationen nach dem Mischsystem
bei Eintritt von Regenwetter, da alsdann eine genügende Verdünnung des Abwassers
vorhanden ist. Zur Mietheranziehung der Auffangkammern zum Absatzbetrieb sind an
der Zufluß- wie an der Abflußseite Absperrorgane vorgesehen, die geöffnet oder verschlossen
werden können und deren. Ausbildung -von den jeweiligen Verhältnissen abhängig ist.
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In der beiliegenden Zeichnung ist in Abb. i eine solche Anordnung
in beispielsweiser Ausbildung in senkrechtem Schnitt und in Abb. z in Draufsicht
dargestellt. Die Frischwass:erklärräume I und III sind die bei Anwendung der Erfindung
von jeder Einwirkung aus den. Faulräumen vollständig frei gehaltenen Klärräume.
Die zwischengelagerten Kammern II sind derart über den Verbindung ssichlitzen o
gelagert, daß sowohl aufsteigende S,chlammteilichen wie Gasblasen nur innerhalb
ihrer Seitenleitwändeei und e2 aufsteigen können.
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Die Anwendung des vorbeschriiebenen Verfahrens ,ermöglicht: i. die
absolute Frischerhaltung des in den Absitzräum@en zu klärenden Abwassers, z. zu
jeder Jahreszeit die volle Ausnutzung der Schlammfaulräume bis zu den Klärraums,chllitzen
ohne Nachteile für den Absitzbetrieb, 3. die Anwendung verhältnismäßig flacher Lind
damit im Bau billiger Schlammfaul- und -aufbereitungs.räume, q.. die restlose Erfassung
und Verwertung des beim Schlammaufbereitungsvorgang 'in ges,d'hlossenen Faulräumen
gewonnenen Gases, 5. die zeitweise Heranziehung der Auffangkammern zum Absitzbetrieb,
unter bestimmten Zuflußzuständen.
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Die Bauart und Ausbildung der Anlage bei Anwendung des Verfahrens
sowie die Form und Zahl, der Auffangkammern ist im übrigen beliebig. Ebenso kann
die gesamte Anlage bei Anwendung des Verfahrens nur zur Klärung von Abwasser oder
auch bei ges,chlossener Abdeckung der Faulräume -und der Auffangkammern zur Gasgewinnung
Verwendung finden. Die Zeichnung stellt nur ein Ausführungsbeispiel dar.