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Vorrichtung an Bronzier- und Pudermaschinen zum Abstauben des überschüssigen
Materials Die Erfindung bezieht sich auf das Bronzieren oder Einpudern von Bogen
in Bronzier- und ähnlichen Maschinen und betrifft insbesondere das Abstauben des
überschüssigen Bronzepulvers oder Puders nach dem Verreiben von dem Bogen. Dies
geschieht bisher teils durch Abstaubwalzen, welche in der Laufrichtung des Bogens
arbeiten, teils durch quer zum Bogenlauf sich bewegende Abstaubbänder, teils durch
flachgespannte Abstaubelemente, welche an endlosen, um zur Bogenebene senkrechte
Wellen laufenden Ketten sitzen. All diese Abstaubverfahren leiden an dem gleichen
Übelstande, daB die Abstaubmittel meistens in Gestalt weichhaariger Felle, Plüschgewebe
o. dgl. sich stets in der Richtung, in welcher die Haare durch das Streichen über
den Bogen umgelegt sind, fortbewegen, so daß sie nicht in den Zwischenzeiten zwischen
zwei Arbeitsvorgängen durch entgegengesetzte Streichwirkung wieder aufgerichtet
und zugleich von dem aufgenommenen Bronzepulver, Staubpuder o. dgl. wieder befreit
werden können. Zwar hat man zur Wiederaufrichtung der Haare und zum Reinigen der
Abstaubmittel die umlaufenden Abstaubbänder mit schneller als das Band sich bewegenden
rotierenden Bürsten bearbeitet. Dadurch werden .aber die Felle stark angegriffen
und beschädigt und schnell unbrauchbar; außerdem ist die Reinigung unvollkommen,
«eil das ausgebürstete Material nicht unmittelbar aus den Fellhaaren herunterfallen
kann.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile sind erfindungsgemäß die Abstaubelemente,welche
in bekannter Weise nach Art eines endlosen Bandes um Umkehrrollen mit zur Bogenebene
parallelen Wellen quer zum Bogenlauf über die Bogen bewegt werden, so geführt, d.aß
sie auch bei ihrer Rückkehr zur Anfangsstelle des Arbeitsganges die Abstaubseite
nach unten kehren. Die Folge davon ist, daß die Haard der Abstau.bfelle oder Plüschtücher
sich entgegengesetzt zu der Richtung, in welcher sie durch die Abstau.bbewegung
umgelegt sind, bewegen und durch entgegengesetzt wirkende Streichmittel, wie Kämme,
Bürsten o.,d:gl:, zugleich wieder aufgerichtet und entstaubt werden können, wobei
der ausgebürstete Staub aus den Abstaubmitteln heraus unmittelbar in den Sammelkasten
fällt. Die Abstaubmittel behalten daher eine größere Fähigkeit, das Material abzustauben
und aufzusaugen und bleiben längere Zeit gebrauchsfähig. Ohne daß die Abstaubwirkung
beeinträchtigt wird, kann die Geschwindigkeit geringer sein. Dies hat wieder größere
Schonung beim Auskämmen bzw. Ausbürsten der Felle zur Folge. Der langsame Gang ermöglicht
erst die Anwendung von Kämmen.
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Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Abstaubverfahrens besteht
aus einer quer zum Bogenlauf sich bewegenden endlosen Gliederkette,
deren
Umkehrrollen auf zur Bogenebene parallelen Wellen sitzen, und an denen die freihängend
angelenkten Abstaubelemente so geführt sind, daß sie stets die Abstaubseite nach
unten kehren. Der Unterschied gegenüber den Abstaubvorrichtungen mit quer zum Bogenlauf
sich bewegenden endlosen Abstaubbändern kennzeichnet sich äußerlich dadurch, daß
die Abstaubmittel unterhalb des Bogens zur Anfangsstelle des Arbeitsvorganges zurückgeführt
werden. Das Auskämmen und Ausbürsten der Abstaubfelle o. dgl. geschieht unmittelbar
oberhalb des Auffangkastens für das abgestaubte Material. Ferner besteht die Erfindung
noch in den in den nachfolgenden Patentansprüchen gekennzeichneten Einzelheiten.
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Eine Abstaubvorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist als Ausführungsbeispiel in den Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigen Abb.
i einen O_uerschnitt durch das Gehäuse einer Bronziermaschine mit einer Ansicht
der Abstaubvorrichtung unter Darstellung einzelner Abstaubelemente, Abb.2 einen
senkrechten Längsschnitt durch das Gehäuse der Bronziermaschine nach Linie A-B der
Abb. i .in gebrochener Darstellung; Abb. 3, 4 und 5 zeigen ein Abstaubelernent in
senkrechtem Schnitt, Grundriß und Querschnitt; Abb. 6, 7 und 8 zeigen einen Ersatzteil
in Gestalt einer Bürste als Abstaubelement.
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In den Zeichnungen bezeichnet i das Gehäuse einer Bronziermaschine,
durch welches ein über Umkehrrollen 2 laufendes endloses Gummituch 3 mit dem oberen
Trum über einen Tisch 4 bewegt wird. Die auf das Gummituch aufgelegten Bogen werden
von ihm durch .die Bronziervorrichtung geführt, in welcher in bekannter Weise zuerst
das Bronzepulver aufgestaubt, durch Abstaubelemente verrieben und nachher das überschüssige-Pulver
durch die Abstaubvorrichtung abgestaubt wird. Zu beiden Seiten des Bronzierkastens
i sind in besonderen Gehäusen 5 eingekapselt Wellen 6 mit Umkehrrollen 7 für paarweise
angeordnete Gliederketten 8 gelagert, welche sich mit dem oberen Trum und mit dein
unteren Trum des Gummituches 3 quer durch den Bronzierkasten in der Richtung der
in Abb. i, eingezedchneten Pfeile bewegen. An den Kettengliedern sind die Abstaubelemente
frei hängend artgelenkt derart, daß sie die Abstaubseite nach unten kehren, also
die am oberen Kettentrum den Bronzierkasten passierenden Elemente die Abstaubseite
denn auf dem Gurnmituch 3 liegenden Bogen zukehren.
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Jedes zweite Glied einer Kette 8 ist mit dein entsprechenden Gliede
der anderen Kette des Kettenpaares durch einen Bolzen 9 verbunden. Auf dem Bolzen
9 sitzt drehbar zwischen den beiden Ketten ein Führungsteil io, der beim Durchlaufen
der Strecken des oberen und unteren Trums zwischen Führungsschienen i i zwangläufig
geführt ist.
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Vorn und hinten besitzt der Führungsteil ein Auge-'-r2; in welchem
Bolzen 13 in senkrechter Richtung verschiebbar geführt sind. In den unteren Enden
der Bolzen ist eine Platte 33 befestigt, an welcher die Abstaubmittel festgespannt
sind. Die beiden Bolzen 13 werden durch Federn 14, «-elche zwischen den Augen 12
des Führungsteiles io und einem die beiden Bolzen verbindenden und durch Muttern
festgehaltenen Querstück 15 eingespannt sind, nach oben gedrückt bis zum Anstoß
eines Begrenzungsanschlages an die Augen 12. An dein Querstück 15 ist in der Mitte
eine Rolle 16 drehbar gelagert, welche sich an einer Hubbahn 17 entlang führt.
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Diese Hubbahn regelt durch Zusammenpressen bz-%v. Entspannen der Federn
i-. im Arbeitsabschnitt die Entfernung des Abstaubelementes vom abzustaubenden Bogen.
Die Hubbahn 17 :besteht aus einzelnen Teilen 18, welche mittels Schlitzen und Schrauben
in senkrechter Richtung einstellbar an einer durchgehenden Schiene i9 = befestigt
sind. Letztere sitzt an Bolzen, welche unter Federdruck verschiebbar in einem Querstück
2o geführt sind. Letztures ist mit einer Stellschraube 21 in einem an dem Bronzierkasten
i befestigten Führungsteil 2,9- verstellbar befestigt. Die beiden äußeren
Führungsglieder i8 der Hubbahn 17 bilden schräg ansteigende bzw. absteigende
Bahnen und dienen dazu, die Abstaübelemente in .die zum Abstauben der Bogen erforderliche
Stellung in bezug auf das Gummituch zu bringen bzw. nach Verrichtung der Abstaubarbeit
wieder aus der Ebene des Gummittqches zu entfernen.
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Die Abstaubelemente sind an den Ketten 8 so aufgehängt, daß infolge
der Gewichtsverteilung die Abstaubseite nach unten hängt. Die seitlichen Gehäusekapseln
5 sind außerdem so geschweift, daß sie die Elemente bei der Bewegungsumkehr entsprechend
führen. Unter der A.bistaubvorrichtung sind im Bronzierkasten Kämme 23 um Zapfen
24 schwenkbar angeordnet, welche durch Gewichte 25 in einer senkrecht aufwärts gerichteten
Stellung gehalten werden und die Felle bzw. Plüschhaare in entgegengesetzter Richtung
zu der INTei.gun.g, welche sie durch das Abstauben der Papierbogen erhalten haben,
.durchkämmen. Hierdurch werden die Haare aufgerichtet, und zugleich wird der Bronzestaub
oder der Puder, der sich in den Haaren festgesetzt hat, ausgestäubt. Der Staub fällt
direkt in den
darunter angeordneten, nicht gezeichneten Staubfangkasten.
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Die Abstaubelemente werden beim Eintritt in den Bronzierkasten i durch
das Auflaufstück der Hubbahn 17 an das Gummituch bzw, die abzustäubende Papierfläche
herangeführt unter Zusammendrückung der Federn 14. Das Abstaubelement drückt dabei
etwa auf gebördelte Kanten des bronzierten Bogens an (las Gummituch an und bewegt
sich darauf mit gleichmäßigem Druck gegen das Papier quer über dasselbe, bis nach
Erreichung der anderen Papierkante das ansteigende Hubbahnstück die Entfernung des
Abstaubelementes von dem Gummituch zuläßt. Das Abstaubeleinent macht dann die Umkehrbewegung
um die Welle 8, wobei es einerseits durch die geschweifte Wand der Kapsel
5,
andererseits durch ein Leitblech 26 in der hängenden Stellung gehalten
wird. Bei der Rückkehr mit den i unteren Träger werden die Abstaubelemente durch
die Kämme 23 ausgekämmt und entstaubt. Beim Durchlaufen der gera;len Strecken im
oberen und unteren Trum sind die Abstaubelemente durch die Schienen i i genau parallel
zur A.bstaubebene geführt. Der Abstaubdrück der Abstaubelemente gegen das Papier
-kann einerseits durch Änderung der Einstellung der Schiene ig mittels der Stellschraube
21 beliebig geregelt werden.
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In den Abb. 3 bis 5 ist eine etwas abgeänderte Ausführungsform der
Abstaubeleniente dargestellt. Bei dieser Ausführungsform besitzt der auf dem Bolzen
io der Kettenglieder sitzende Führungsteil 27 rahinenartige Gestalt und ist an den
beiden Bolzenaugen 28 zum Umfassen von an den Schienen i i entsprechend angeordneten
Führungsschienen gestaltet. Vorn und hinten besitzt der rahmenartige Führungsteil
27 j e ein senkrecht gebohrtes Führungsauge 29 für Bolzen 3o. Die Bolzen
30 sind an ihren unteren Enden durch Überwurfsmuttern 31
mit Schrauben
32 verbunden, welche in einer Platte 33 befestigt sind. Auf der Unterseite dieser
Platte ist eine dünne Blechscheibe 34 finit aufgebogenen Rändern befestigt, auf
die das Abstaubelement 35, z. B. ein weichhaariges Fell, ein Plüschtuch, Watte o.
dgl., aufgespamit ist. Der Rand des Felles ist um den Rand der Schraube 32 herumgeschlagen
und zwischen der Schraube und einem Rahinen 36 festgeklemmt. Der Rahmen 36 ist mittels
seiner Ouerverbindungen 37 auf in der Platte 33 befestigten Schraubenbolzen 38 aufgeschoben
und mittels gerändelter Mutter 39 angezogen.
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Die beschriebene Einrichtung gestattet eine bequeme Auswechslung der
Abstaubeleinente und ihren Ersatz durch neue oder anders geartete, wenn die auszuführende
Arbeit es notwendig macht. Zum Bespannen der Platte 33 kann auch technische Watte
mit Einlage benutzt werden, welche bisher als Abstaubmittel nicht benutzt werden
konnte, aber den Vorzug hat, daß sie imstande ist, den allerfeinsten Bronzehäuch
wegzunehmen und Hochglanz zu erzielen, was mit den früher gebräuchlichen Abstaubinitteln
nicht gelungen ist. Das Auskämmen ermöglicht die Entstaubung der Watte und ihre
Anwendung.
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In den Abb. 6 bis 8 ist eine Abstaubbürste als auswechselbares Abstaubelement
:dargestellt. Die Bürste d.o ist an der Platte 33, welche mit den Schrauben 32 versehen
ist, befestigt. Zum Auswechseln brauchen nur die Überwurfsmuttern 31 von
den Schrauben 32 des einen Elementes abgeschraubt und auf die entsprechenden Schrauben
:des anderen Eleinentes aufgeschraubt zu werden. Dies kann ohne Umstellen der Maschine
ausgeführt werden, indem nur die aufklappbar angeordneten Seitengehäuse 5 geöffnet
werden.
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Die ganze Abstaubvorrichtung kann als Teil für sich an Bronziermasthinen
beliebiger Bauart angebaut werden, um die Abstaubung dieser Maschinen zu verbessern.