DE464418C - Fuehrerbremsventil fuer Druckluftbremsen - Google Patents

Fuehrerbremsventil fuer Druckluftbremsen

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DE464418C
DE464418C DED49899D DED0049899D DE464418C DE 464418 C DE464418 C DE 464418C DE D49899 D DED49899 D DE D49899D DE D0049899 D DED0049899 D DE D0049899D DE 464418 C DE464418 C DE 464418C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T15/00Construction arrangement, or operation of valves incorporated in power brake systems and not covered by groups B60T11/00 or B60T13/00
    • B60T15/02Application and release valves
    • B60T15/04Driver's valves
    • B60T15/048Controlling pressure brakes of railway vehicles

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Description

  • Führerbremsventil für Druckluftbremsen Die Erfindung bezieht sich auf Führerbremse entile, bei denen ein mit dem Regulierhahn direkt verbundener selbsttätiger Druckregler zum Regeln des Leitungsdruckes benutzt wird. Ein solches Führerbremse entil muß die im nachstehenden genannten Funktionen ausüben, um bei bekannten Personen- und Güterzugbremsen ganz allgemein, d. h. bei allen Zugarten und Zuglängen, vorteilhaft angewandt werden zu können.
  • i. Der Leitungsdruck muß beliebig und sehr fein nach unten und nach oben abstufbar sein, um es möglich zu machen, die erforderliche Bremskraft einzustellen. Ferner muß der eingestellte Leitungsdruck trotz der stets vorhandenen normalen Undichtigkeiten der Kupplungsköpfe, Hähne usw. der Leitung aufrechterhalten werden.
  • z. Bei Betriebsbremsungen muß bei den bekannten Personen- und Schnellzugbremsen das Ausströmen von Luft aus der Leitung bedeutend langsamer als bei Schnellbremsungen erfolgen, damit es möglich wird, die Bremskraft stufenweise zu verstärken. Ist dies nicht der Fall, gehen bekanntlich auch bei einer kleineren, sehr raschen Druckverminderung in der Leitung die Bremssteuer-Ventile sofort in Schnellbremsstellung, in der die Leitung mit dem Bremssteuerventil verbunden und dadurch selbsttätig so viel Luft aus der Leitung abgezapft wird, daß die maximale Bremskraft eintreten muß.
  • Wegen dieser Eigenart der genannten Bremsen ist man daher bei Betriebsbremsungen gezwungen worden, das Ausströmen von Leitungsluft unnatürlicherweise erheblich zu drosseln, wodurch die Durchschlags-"u eschwindigkeit bei Betriebsbremsungen erlieblich kleiner als bei Schnellbremsungen wird. Dies ist besonders bei sehr langen Güterzügen, bei denen es eine Schnellbremswirkung nicht gibt, von wesentlichem Nachteil, besonders weil bekanntlich 991/" aller Bremsungen Betriebs- und Regulierbremstiiigen sind.
  • Bei den bekannten europäischen Güterzugbremsen fehlt diese Schnellbremsstellung, und die Leitung wird überhaupt nicht mit dem Bremszylinder verbunden. Bei den Güterzugbremsen ist es daher sehr erwünscht, daß das Ausströmen aus der Leitung bei Betriebs- und Schnellbremsungen gleich schnell, und zwar so schnell wie irgend möglich, erfolgt, um die größtmögliche Durchschlaggeschwindigkeit zu erreichen. Dies ist bei den bisher bekannten Führerbremsventilen nicht zu erreichen, da diese Ventile bei Schnellbremsung eine Auslaßöffnung entsprechend der Rohrleitung von 251:W., dagegen bei Betriebsbremsungen eine Auslaßventilöffnung von etwa 8 mm im Durchmesser haben müssen. Die größte zulässige Ausstr6mung des Führerbremsventils muß daher bei Betriebsbremsungen je nach der Zugart (Personen- oder Güterzug) eingestellt werden können.
  • 3. Ein sehr rasches Aufladen und unter besonderen Umständen ein sehr rasches und gewolltes überladen der Leitung muß ermöglicht sein, um besonders beim Zusammenstellen von langen Zügen rasch sämtliche Bremseinheiten auf den normalen Leitungsdruck von 5 Atm. aufladen und um die Bremsen raschestens wieder lösen zu können, ohne die Leitung zu überladen.
  • Die Erfindung zeigt ein Führerbremsventil, das die genannten Funktionen ausübt, und zwar wird dies dadurch erreicht, daß der' Regulierkolben (Membran) des Druckreglers nur ganz kleine Regulierwiderstände zu überwinden hat, indem für das Laden der Leitung ein größeres, besonders ausgebildetes, entlastetes Einlaßventil und für Betriebsbremsungen bei Personen- und Schnellzugbremsen ein kleineres Auslaßventil, das Leitungsluft durch eine entsprechend große Auslaßöffnung für Betriebsbremsung ausströmen läßt, benutzt werden. Dagegen kann bei größeren Druckverminderungen in der Leitung und bei Schnellbremsungen die vom Druckregler abströmende Luft gar nicht oder nicht genügend rasch durch die Auslaßöffnung für Betriebsbremsungen ins Freie entweichen, sondern wird auch nach der einen Seite eines Auslaß-steuerkolbens, der auf der anderen Seite mit der Außenluft in Verbindung steht, geleitet und verschiebt diesen daher, wodurch ein größeres Auslaßventil o. dgl. geöffnet wird und die abströmende Leitungsluft sehr rasch bzw. plötzlich über das geöffnete Auslaßventil o. dgl. ins Freie entweichen kann. Beim Erreichen des gewollten verminderten Leitungsdruckes schließt sich das Auslaßv entil, weil der Druckregler dann selbsttätig seine Auspufföffnung abschließt, während die auf der einen Seite des Auslaßsteuerkolbens noch stehende Druckluft über die der Betriebsbremsung entsprechende Ausströmöffnung oder eine enge Drosselöffnung ins Freie entweichen kann.
  • Es können natürlich auch ein kleineres und ein größeres Auslaßventil, die nacheinander durch einen Auslaßsteuerkolben eingeschaltet werden., für den Leitungsauslaß bei Betriebs-und Schnellbremsungen benutzt werden. Wird die Lokomotive bzw. das Führerbremsventil bei einem langen Güterzug benutzt, so wird am vorteilhaftesten die der Betriebsbremsung entsprechende Auslaßöffnung durch ein Regulierhähnchen fast ganz oder ganz geschlossen, damit auch bei Betriebsbremsungen die ausströmende Leitungsluft über das große Auslaßventil ins Freie entweichen muß, um dadurch die Durchschlaggeschwindigkeit wesentlich zu erhöhen. Beim Benutzen der Lokomotive bzw. des Führerbremsventils bei einem Personen- und Schnellzug muß das genannte Hähnchen voll geöffnet werden, damit durch dieses bei normalen Betriebsbremsungen die ausströmende Leitungsluft langsamer ausströmen kann und dadurch die Bremssteuerventile nur in Betriebsstellung gehen.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in den Abb. i bis 5 dem Wesen nach dargestellt. Abb. i stellt einen senkrechten Schnitt durch das Führerbremsventil dar. Die Abb:2 und 3 geben zwei verschiedene waagerechte Schnitte wieder. Die Abb. 4 und 5 stellen den dem Druckregler vorgeschalteten Regulier- und Absperrhahn, der den jeweiligen Durchgangsquerschnitt für die Hauptbehälterluft zum Druckregler beherrscht, dar.
  • Das Führerbremsventil besteht aus einem Regulierkolben i mit Auslaßventilsitz 2 und Auspufföffnung 3, einem Entlastungskolben .4 mit Kolbenstange 5, einer Hubbegrenzungshülse 6, einem Federteller 7 mit Einstellschraube 8, einer Regulierfeder g, einem Auslaßventil io, das mit dem Einlaßventil i i mit Entlastungskölbchen 12 starr verbunden ist, einem Einlaßventilsitz 13, einer Belastungsfeder 14 für das Einlaßventil, einem Rückschlagventil 15 mit Belastungsfeder 16, einem Auslaßsteuerkolben 17 . mit Belastungsfeder i9, einem Bedienungshebel 2o mit Hülse 21, einer Hubverstellhülse 22, einem Anschlußstutzen 23 an den Hauptbehälter mit Regulier- und Absperrhahn 24 mit Handgriff 27, einem Leitungsanschlußstutzen a8, einer Ausströmöffnung 30 für Betriebsbremsungen mit Regulierhähnchen 31, einer Verbindungsleitung 32, die den Raum unterhalb des Entlastungskolbens 4 mit dem Raum oberhalb des Regulierkolbens i bzw. mit der Leitung verbindet, und einer Schnellbremsausströmöffnung 33.
  • Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Soll die Leitung z. B. auf 4,5 Atm. aufgeladen werden, so wird zuerst der Handgriff 27 des Regulier- und Absperrhahnes 24 von seiner Abschlußlage in Abb. i um 45' nach unten gedreht, wodurch Hauptbehälterluft durch die große Öffnung 25 im Hahnküken 24 (siehe Abb. 4) zum Einlaßventil i f strömt. Dann wird der Bedienungshebel 2o des Führerbremsventils aus der Stellung »Leiturig leer« in Abb. 2 nach rechts bis in Stellung für 4,5 Atm. gedreht. Hierdurch bewegt sich in der mit sehr steilem Gewinde versehenen Hülse 2i die Verstellhülse 22 nach oben, weil sie in ihrem Schlitz 34 am Putzen 35 geführt ist und daher die Drehbewegung des Bedienungshebels 2o und seiner Hülse a1 nicht mitmachen kann. Durch das Hochschrauben der Hubverstellhülse 22 werden die mit dieser verbundenen Kolbenstange 5, der Entlastungskolben 4 und durch den Federteller 1 und die vorgespannte Regulierfeiler 9 der Regulierkolben i mitgenommen. Dadurch wird das Auslaßventil io auf seinen Ventilsitz 2 gedrückt, womit die Verbindung der Leitung mit der Außenluft unterbrochen wird. Gleichzeitig wird das entlastete Einlaßventil i i von seinem Ventilsitz 13 abgehoben. Behälterluft strömt jetzt sehr rasch nach demRaum oberhalb desRegulierkolbens i und von hier durch den großen Kanal 36 und Stutzen 2$ in die Leitung. Gleichzeitig strömt durch die kleine Verbindungsleitung 3a Leitungsluft nach der unteren Seite des Entlastungskolbens 4.. Der axiale, vom Leitungsdruck verursachte Druck auf dem Regulierkolben i kann daher nicht als äußere Kraft in der Kolbenstange 5 auftreten. Die Kraft zum Verstellen des Führerbremshebels ist daher stets gleichmäßig und gering und entspricht nur den Reibungswiderständen der bewegten Teile. Wenn der Leitungsdruck von -.,5 Atm. erreicht ist, wird der Regulierkolben i unter weiterem Zusammendrücken der Regulierfeder 9 so weit nach unten bewegt, daß das Einlaßventil i i sich durch seine Belastungsfeder 14 und den Leitungsdruck auf seinem Entlastungskolben 12 schließt. Bewegt der Lokomotivführer z. B. jetzt den Führerbremshebel weiter nach rechts in die Stellung für 5 Atm., werden der Entlastungskolben 4. und durch die Regulierfeder 9 der Regulierkolben i erneut angehoben, wodurch (las Einlaßventil i i auch wieder geöffnet wird. Druckluft aus dem Hauptluftbehälter kann wieder so lange in die Leitung strömen, bis der Luftdruck von 5 Atm. erreicht ist und dieser den Regulierkolben i zurückdrückt, womit das Einlaßventil i i sich schließt. Es herrscht hierdurch in der ganzen Leitung und den an dieser angeschlossenen Bremsapparaten ein Druck von 5 Atm. Dieser Druck wird (lauernd selbsttätig aufrechterhalten, da die Druckverluste infolge der normalen, nicht zu vermeidenden Un.dichtigkeiten der Kupplungsschläuche und Absperrhähne usw. der Leitung durch entsprechendes selbsttätiges Anheben des Einlaßventils i i und entsprechendes überströmen von Hauptbehälterluft ersetzt werden.
  • Soll eine Betriebsbremsung eingeleitet werden, so wird der Führerbremsventilhebel ?o nach links, z. B. in Stellung für 4,7 Atm. Leitungsdruck, verstellt. Hierdurch bewegt sich die Hubverstellhülse 22 entsprechend nach unten und nimmt die Kolbenstange 5 und den Entlastungskolben q. starr mit. Durch den Leitungsdruck auf dem Regulierkolben i folgt dieser dieser Bewegung und hebt sich vom Auslaßventil io ab. Leitungsluft strömt jetzt durch das geöffnete Auslaßventil io und die Bohrung 3 im Regulierkolben i in das Innere der Hubbegrenzungshülse 6 und durch die in dieser befindlichen Öffnungen 36 und durch die Öffnungen 29 in der Laufbüchse 37 des Regulierkolbens i in die Gehäuseauspufföffnung 30 und durch die volle Öffnung des hier angeschlossenen Hähnchens 31 so lange ins Freie, bis die verringerte Spannung der Regulierfeder 9 den verminderten Leitungsdruck von ,4,7 Atm. überwindet und den Regulierkolben i wieder in seine Abschlußstellung zurückdrückt. Wird der Führerbremshebel weiter nach links, z. B. in Stellung 4,5 Atm., verstellt, tritt derselbe Vorgang wieder ein, d. h. jede Lage des Führerbremshebels ergibt eine ganz bestimmte Spannung in der Leitung.
  • Bei einer sehr kräftigen Druckverminderung in der Leitung, z. B. von 5 auf 3,5 Atm. entsprechend maximaler Bremskraft bei einer selbsttätigen Bremse, wird der Regulierkolben i infolge seines größeren und rasch zurückgelegten Hubes durch den Leitungsdruck so weit nach unten gedrückt, daß er die Auspufföffnungen 29 in seiner Laufbüchse 37 schließt. Die durch das Auslaßventil io ausströmende Leitungsluft kann jetzt nicht mehr durch die Öffnungen 29 über die Auslaßöffnung 30- für Betriebsbremsungen ins Freie entweichen, sondern strömt durch die Kanäle 3$, 39 und qo (gbb. i und 3) unterhalb des Auslaßsteuerkolbens 17 und drückt diesen und das Rückschlagventil 15 unter Überwindung von deren Belastungen in ihre oberen Endlagen. Leitungsluft strömt jetzt über das voll geöffnete große Rückschlagventil 15 mit dem großen Auspuffstutzen 33 plötzlich ins Freie, bis das Rückschlagventil nach Vermindern des Drukkes in der ganzen Leitung auf 3,5 Atm. durch den Leitungsdruck geschlossen wird, weil der Regulierkolben i durch die verminderteSpannung der Regulierfeder 9 wieder angehoben wird und dadurch zunächst die Öffnungen 2 9 in der Laufbüchse 37 wieder öffnet, wodurch die durch das noch geöffnete Auslaßventil io ausströmende Luft durch die öffnungen 29 und 30 ins Freie entweicht und der Luftdruck unter dem Auslaßsteuerkolben 17 verschwindet. Gleichzeitig hiermit ist der Regulierkolben i so weit nach oben gedrückt worden, daß das Auslaßventil io die Auspufföffnung 3 abschließt.
  • Bei Benutzung des Führerventils zur Bedienung der Bremsen eines sehr langen Güterzuges ist es mit Rücksicht auf die Wirkungsweise der bekannten Bremsen auch bei den normalen Betriebsbremsungen erlaubt und sehr erwünscht, die eingeleitete Leitungsdruckverminderung so rasch wie eben möglich in der ganzen Leitung zu erreichen. Um dies zu erreichen, braucht nur das in der Auslaßöffnttng 30 für Betriebsbremsungen eingeschraubte Hähnchen 31 ganz oder fast ganz geschlossen zu werden. Bei Betriebsbremsungen bildet sich daher sofort Leitungsdruck unterhalb des Auslaßsteuerkolbens 17, wodurch das große Auslaßventil 15 sofort geöffnet wird. Beim Schließen des Auspuffventils io des Druckreglers kann die noch unter dem Auslaßkolben 17 stehende Druckluft durch die in der Laufbüchse 38 des Entlastungskolbens 4 befindliche Drosselbohrung 18 ins Freie entweichen, womit das große Rückschlagventil 15 durch den Leitungsdruck geschlossen wird. Die Drosselöffnung 18 wird am besten so angeordnet, daß sie beim normalen Leitungsdruck von 5 Atm. gerade noch geöffnet oder eben geschlossen ist, damit das auf dem Entlastungskolben 4 sich sammelnde Wasser usw. jedenfalls .beim Anstellen der Bremse vom Luftdruck herausgeblasen wird.
  • Um ein gewolltes Überladen der Leitung, das aber bei einer selbsttätigen Eisenbahnbremse nur in ganz seltenen Ausnahmefällen in Frage kommt, zu ermöglichen, ist der Hub zwischen dem Federteller 7 und der Hubbegrenzungshülse 6 so bemessen, daß die Regulierfeder 9 bei z. B. 5,2 Atm. nicht weiter zusammengedrückt werden kann. Beim weiteren Anheben des Entlastungskolbens 4 werden daher der Regulierkolben i und das Einlaßventil i i starr mitgenommen. Die Leitung kann daher bis auf die Spannung des Hauptluftbehälters überladen werden.
  • Um eine sehr feine Abstufung des Leitungsdruckes zu verwirklichen, muß die Regulierfeder 9 weich sein, d. h. der Entlastungskolben ¢ muß für die normalen Abstufungen des Leitungsdruckes einen großen Verstellhub und der Führerbremshebel einen entsprechend großen Ausschlag haben. Dieser Hebelausschlag ist aber wegen des beschränkten Platzes auf der Lokomotive und mit Rücksicht darauf, daß bei den bekannten Führerbremsventilen von Westinghouse und Knorr der Hebelausschlag von Füll- bis Schnellbremsstellung etwa 13o° beträgt, sehr beschränkt. Da bei einer selbsttätigen Bremse zum Erreichen der maximalen Bremskraft eine Leitungsdruckverminderung von 5 auf 3,5 Atm. erforderlich ist, so kann die feine Abstufbarkeit des Leitungsdruckes bei einem Leitungsdruck von etwa 2,8 Atm. aufhören. Anderseits muß aber bei einem normalen Hebelausschlag die Leitung sehr rasch auch ganz geleert werden können. Um dies zu erreichen, wird -fast der ganze zur Verfügung stehende Ausschlag für die feine Abstufbarkeit des Leitungsdruckes ausgenutzt, indem bei z. B. 2,8 Atm. Leitungsdruck durch die Hubbegrenzungshülse 6 und die im Federteller 7 befestigte Einstellschraube 8 verhindert wird, daß die Regulierfeder 9 sich weiter entspannen kann. Bei der geringsten Bewegung des Führerbremsventilhebels 2o über die Stellung für 2,8 Atm. nach links bleibt daher das Auslaßventil io dauernd offen, und die Leitung entleert sich ganz und sehr rasch.
  • Durch die vollständig getrennte Anordnung des Einlaß- und Auslaßventils i i bis io, des Regulierkolbens i und des Entlastungskolbens 4 wird ein Klemmen und Ecken der Teile gänzlich vermieden. Auch können keine seitlichen Kräfte auf dem Regulierkolben i durch die Regulierfeder 9, entstehen, weil diese auf dem Flansche der Hubbegrenzungshülse 6 ruht und außerdem an der langen Hülse 6 geführt ist. Evtl. entstehende seitliche Federkräfte müssen daher von der Hubbegrenzungshülse 6 selbst aufgenommen werden.
  • In der Fahrtstellung, wo die normalen kleinen Undichtigkeiten der Kupplungsschläuche und Hähne usw. der Leitung zu ersetzen sind, soll der Handgriff 27 des Regulier- und Absperrhahnes 24 in der senkrechten Lage stehen, damit Hauptleitungsluft nur durch die engere Hahnkükenöffnung 26 zum Führerbremsventil strömen kann. Diese Öffnung ist so klein zu wählen, daß bei Notbremsungen vom Zug aus das Führerbremsventil nicht unzulässig viel Luft nach der Leitung; nachspeisen kann, damit ein verzögertes Einsetzen der Schnellbremsung und eine gefährliche Verlängerung des Bremsweges unter allen Umständen vermieden ! werden.
  • Beim Vorspanndienst muß der Führerbremsventilhebel auf der zweiten Lokomotive in Stellung für 5 Atm. oder höheren Leitungsdruck (»Bremse los«) und der Handgriff 27 des Regulier- und Absperrhahnes 24 in die waagerechte Abschlußstellung, Abb. i, gebracht werden, damit nicht selbsttätig Leitungsluft über dieses Führerbremsventil ins Freie entweichen oder Hauptbehälterluft über dieses Ventil in die Leitung gelangen kann. In vorgeschriebenen Ausnahmefällen kann und soll das zweite Führerbremsventil wie normal bedient werden.
  • Die gezeigte Ausführung mit Regulierkolben i statt Membran ist deshalb besonders geeignet, weil man infolge des großen Spieles über dem Regulierkolben i beim Aufladen der Leitung in der Lage ist, den Führerbremshebel ohne Widerstand gleich in eine 11 Stellung für einen hohen Leitungsdruck, z. B.
  • 5 Atm., zu stellen. Bei Anwendung einer Membran statt Regulierkolben i kann beim Auffüllen der Leitung der Führerbremshebel erst weiter verstellt werden, wenn ein Leitungsdruck entsprechend der eingestellten Belastung der Regulierfeder 9 erreicht ist. Da die Regulierfeder 9 große Kräfte zu übertragen hat, kann der Führerbremshebel nur durch Kraftaufwand unter Erzeugen eines kleinen Anwachsens der Federkraft ganz wenig verstellt werden. Dann muß erst abgewartet werden, bis ein Leitungsdruck entsprechend dieser Federspannung erreicht ist. Durch diesen Vorgang wird das Auffüllen der Leitung viel länger dauern als bei der gezeigten Ausführung mit Regulierkolben i.
  • Das beschriebene Führerbremsventil kann für selbsttätige und direkte Bremsen für Eisenbahnzüge, Straßenbahnwagen, Motorwagen usw. bei entsprechenden konstruktiven Anpassungen an die jeweiligen Verhältnisse vorteilhaft benutzt werden.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Führerbremsventil für Personen-und Güterzugbremsen mit Druckregler zum Vermindern und Erhöhen des Leitungsdrucks, dadurch gekennzeichnet, daß bei Betriebsbremsungen eine kleinere und bei Schnellbremsungen eine größere Ausströmöffnung aus der Leitung ins Freie nacheinander vom Regulierkolben (bzw. Membran) des Druckreglers selbsttätig einsgeschaltet werden, zum Zweck, unter Beibehaltung der sehr feinen Abstufbarkeit und Aufrechterhaltung des Leitungsdruckes bei normalen Undichtheiten die Schnelligkeit des teilweisen oder gänzlichen Entleerens; Ladens und Überladens der Leitung den Betriebsverhältnissen möglichst scharf anzupassen.
  2. 2. Führerbremsv entil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Druckverminderung in der Leitung durch die Auspufföffnung (3) des Druckreglers abströmende Leitungsluft einen Auslaßsteuerkolben (17), der auf der anderen Seite dauernd mit der Außenluft in Verbindung steht, in seine Endlage drückt und dadurch ein Rückschlagventil (15) o. dgl. öffnet, durch das Leitungsluft direkt ins Freie entweicht, bis das Rückschlagventil sich bei dem gewollten, der jeweiligen Lage des Bedienungshebels des Druckreglers bzw. Führerbremsventils entsprechenden verminderten Leitungsdruck durch diesen schließt, indem der Druckregler selbsttätig seine Auspufföffnung (3) wieder absperrt, während die auf der einen Seite des Auslaßsteuerkolbens noch stehende Druckluft über eine enge Drosselöffnung (18) - die in dem Auslaßsteuerkolben selbst angeordnet sein kann - unmittelbar ins Freie entweicht.
  3. 3. Führerbremsventil nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine größere Ausströmöffnung (30) so angeordnet ist, daß bei kleineren Druckverminderungen in der Leitung (Betriebsbremsungen) der Auslaßsteuerkolben (17) des Auslaßventils (15) für Schnellbremsung von der vom Druckregler über die Ausströmöffnung für Betriebsbremsungen ins Freie abströmenden Luft nicht bewegt wird, weil die Ausströmöffnung (30) im Verhältnis zu der Auspufföffnung (3) des Auslaßventils des Druckreglers so groß gewählt ist, daß sich hinter dem Auslaßsteuerkolben für Schnellbremsung während der Zeit kein genügender Druck bilden kann. q..
  4. Führerbremsventil nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Ausströmöffnung (30) mittels eines Regulierhahnes den Betriebsverhältnissen angepaßt werden kann, um eine mehr oder minder rasche Druckverminderung in der ganzen Leitung zu erreichen.
  5. 5. Führerbremsventil nach Anspruch i bis ,4, bei dem durch Ausschalten des Druckreglers mittels Außerbetriebsetzens seiner Regulierfeder ein sehr rasches gänzliches Entleeren und ein sehr rasches Laden und Überladen der Leitung ermöglicht wird, wenn der Bedienungshebel des Druckreglers bzw. Führerbremsventils über die normalen größten Auslagen bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Regulierkolben (i) (oder die Membran) des Druckreglers durch den Leitungsdruck dadurch starr mitgenommen wird, daß die Hubbegrenzungshülse (6) und die im Federteller (7) befestigte einstellbare Schraube (8) eine vollständige Entspannung der Regulierfeder (9) verhindern bzw. daß der Regulierkolben (i) (oder die Membran) des Druckreglers durch den Entlastungskolben (4) dadurch starr mitgenommen wird, daß sich der Federteller (7) nach Zurücklegen seines vorgesehenen Hubes an die Hubbegrenzungshülse (6) anlegt und dadurch ein weiteres Zusammendrücken der Regulierfeder (9) verhindert.
  6. 6. Führerbremsventil nach Anspruch i und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Einlaßventil (i i) des Druckreglers mit einem vom Leitungsdruck belasteten Entlastungskolben (12) von annähernd demselben Durchmesser wie der äußere Durchmesser der Einlaßventildichtungsfläche versehen ist, um, ohne die sehr feine Abstufung des Leitungsdruckes nachteilig zu beeinflussen, ein sehr rasches Laden und überladen der Leitung durch ein größeres entlastetes Einlaßventil zu ermöglichen.
  7. 7. Führerbremsventil nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch Drehung des@Bedienungshebels (2o) unter Mitnahme der mit steilem Gewinde versehenen Hülse (2i) die an der Drehung verhinderte Verstellhülse (22) nach oben bewegt wird, womit die Kolbenstange (5), der Entlastungskolben (q.) und durch den Federteller (7) die vorgespannte Regulierfeder (g) so mit dem Regulierkolben (i) mitgenommen werden, daß das Auslaßventil (io) geschlossen und gleichzeitig das entlastete Einlaßventil (i i) geöffnet werden, um Behälterluft sehr rasch nach dem Raum oberhalb des Regulierkolbens (i) und von hier durch den großen Kanal (g6) und Stutzen (28) in die Leitung und gleichzeitig durch die Verbindungsleitung (32) Leitungsluft nach der unteren Seite des Entlastungskolbens (4) strömen zu lassen. B. Führerbremsventil nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Drosselöffnung (i8) so angeordnet ist, daß sie beim normalen Leitungsdruck von 5 Atm. gerade noch geöffnet oder eben geschlossen ist, damit das auf dem Entlastungskolben (q.) sich sammelnde Wasser u. dgl. beim Anstellen der Bremse vom Luftdruck herausgeblasen wird. g. Führerbremsventil nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das aus einem Stück bestehende Ein- und Auslaßventil (io, TI), der Regulierkolben (r) (Membran), der Entlastungskolben (q.) mit der dazwischengeschalteten Feder (9)' unter Erübrigung einer Kolbenstange voneinander unabhängig angeordnet sind, um ein Klemmen und Ecken der einzelnen Teile und die Einwirkung der seitlichen Kräfte auf den Regulierkolben durch die Regulierfeder (g) zu vermeiden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE10337300A1 (de) * 2003-08-14 2005-04-14 Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH Druckregler oder Druckminderer

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE10337300A1 (de) * 2003-08-14 2005-04-14 Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH Druckregler oder Druckminderer
DE10337300B4 (de) * 2003-08-14 2006-09-28 Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH Druckregler oder Druckminderer

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