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Maschine zum Auflösen von Webstoffen Die Erfindung betrifft eine Weiterausbildung
der Maschine zum Auflösen von Webstoffen mittels umlaufender Nadelreihen nach Patent
4.oo 96o. Bei diesem sind die Auflagemulden, die mit ihren Enden durch Gewichte
gegen die geriffelte Zubringewalze angedrückt werden. um eine Achse schwingbar.
Diese Einrichtung hat zur Folge, daß sich bei der Drehung um die Achse das Verhältnis
der Weite der Eintrittsstelle der Stoffe in den Schlitz zwischen Riffelwalze und
Mulde zur Austrittsstelle am fingerartig verjüngten Ende der Mulde, wo die Nadelkämme
die Stoffe fassen sollen, ändert, so daß daher die Gleichmäßigkeit der Arbeitsweise
gestört wird, wenn mehr oder weniger aufzulösende Webstoffe durch die Maschine geschickt
werden.
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Dieser Nachteil soll gemäß der Erfindung dadurch beseitigt werden,
daß die unter der Riffelwalze angeordnete Klaviermulde nicht schwingbar, sondern
senkrecht verschiebbar ist. Hierdurch bleibt das Verhältnis zwischen der genannten
Eintrittsstelle zur Austrittsstelle immer dasselbe, so daß daher keine Stockungen
oder Störungen in der Zuführung der Stoffe zu den Nadelkämmen eintreten. Die senkrechte
Verschiebung der Klaviermuldenteile erfolgt dabei mittels Führung der Muldenträger
auf senkrechten Flächeisenschienen, wobei Gewichtshebel gegen die Muldenträger anliegen
und ihren Andruck gegen die Riffelwalze bewirken. Um weiterhin die gleichmäßige
Zuführung der Stoffe zu der Klaviermulde zu sichern, soll gemäß der Erfindung zwischen
den Teilmulden und dem Zuführungswalzenpaar eine ortsfeste Zuführungsschiene geschaltet
sein.
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Eine solche Zuführungsschiene ist zwar an sich bei derartigen Maschinen
bekannt geworden, jedoch in anderer Ausführung und in anderer Anordnung. Bei der
bekannten Maschine ist nämlich die Schiene zwischen der umlaufenden Nadelwalze und
dem Zuführungswalzenpaar angeordnet und beläßt durch ihre rechtwinklig abschließende
Ausbildung gegenüber dem Zuführungswalzenpaar einen Zwischenraum bzw. eine Rille
oder Vertiefung zwischen ihrer Vorderkante und der unteren Zuführungswalze, so daß
hier eine Hemmung in der Weiterbeförderung des Gutes eintreten kann. Dies wird bei
der Erfindung dadurch vermieden, daß die zwischen den Teilmulden und dem Zuführungswalzenpaar
angeordnete Schiene mit ihrer Vorderkante möglichst nahe an die untere Voreinführungswalze
herangeführt ist.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar.
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Abb. i ist eine Seitenansicht der Maschine, Abb.2 ein Grundriß, Abb.
3 eine Vorderansicht; die Abb. q. und 5 stellen im Aufriß und Grundriß in vergrößertem
Maßstabe einen Teil der genannten. Teile der Erfindung dar.
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Der Zylinder i ist gleichmäßig mit schrägen
Nadelreihen
2 oder geraden bzw. radialen Nadelreihen 3 versehen, von denen einige gezeichnet
sind, und läuft in Richtung des Pfeiles q. um. Der zu zerfasernde Stoff wird durch
ein endloses Band 5 zwischen seitlichen Führungen 6 zugeführt. Das Band läuft über
die Rollen 7, 8 und kann mit Rauhungen, kleinen Zähnen o. dgl. versehen sein. Hinter
der Rolle 8 befindet sich die Voreinführungswalze 9 und über dieser die Voreinführungswalze
1o, die sich in der Richtung des Pfeiles i i bzw. 12 drehen. Diese beiden Walzen
9 und io sind mit Riffelungen versehen, derart, daß sich oben abgestumpfte Zahnrippen
14 bilden. Diese Zahnrippen 1q. der Walze 9 und io fassen jedoch nicht ineinander
ein, sondern gehen in einem gewissen Abstande aneinander vorbei. Um das Einfassen
zu verhindern, sind daher die Walzen an ihren Enden, wo -sie aufeinanderliegen,
ohne Riffelung. Während die untere Walze 9 in ihrer Höhenlage unveränderlich liegt,
sitzt die obere, io, in Lagern, welche senkrecht verschiebbar sind und unter Wirkung
von Druckfedern 15 stehen, so daß, daher die obere Walze io ständig in Richtung
auf die untere Walze 9 niedergedrückt wird. Hinter der Walze io liegt die Riffelwalze
16, welche der Walze 6 nach dem Hauptpatent ¢00 96o entspricht. Unter dieser Walze
16 liegen die einzelnen Klaviermuldenteile 17, welche mit Schlitzen 18 auf einer
senkrechten Schiene i9 geführt sind. Gegen die unteren Enden 2o der Träger der Klaviermulden
17 liegt je ein Kopf 21 (Abb. q.) :eines Hebels 22 an, der auf der Achse 23 schwingbar
gelagert ist und an seinem Ende eine Gewichtsbelastung 24 trägt. Der Schlitz 25
zwischen der Walze 16 und der sich dieser möglichst anschmiegenden, mit einem aufwärts
gerichteten Fingerteile 26 endigenden Mulde 17 liegt mit seiner Eintrittsstelle
in gleicher Höhe mit dem Zwischenraum zwischen den Walzen 9 und i o.
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An der Einführungsstelle der Mulde 17 ist eine Leiste 27 vorgesehen,
welche das Abwärtsgleiten des Arbeitsmaterials verhüten soll.
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Der Antrieb erfolgt von der Transmission aus auf die Los- und Festscheiben
28, welche auf der Achse 39 der Trommel i sitzen. Von hieraus erfolgt durch die
Scheiben 42 und den Riemen q.2a die Übertragung auf die Welle 41 und das Vorgelege
40; von hieraus durch Riemen 29 auf die Stufenscheibe 3o und auf deren Achse 31
und Vorgelege 33, von wo aus durch den Riemen 3¢ die Stufenscheiben 35 angetrieben
werden, welche auf der Achse der Riffelwalze 16 sitzen.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Das Material wird durch das Band 5
den beiden Voreinführungswalzen 9 und io zugeführt und von diesen mittels der Zahnrippen
z o gefaßt und weiterbefördert, so daß es zunächst auf die Leiste 27 gelangt, welche
mit ihrer oberen Innenkante ¢3 möglichst nahe an den Umfang der Walze 9 herangeführt
ist. Auf dieser Leiste 27 wandert dann der Stoff auf die verschiebbaren, nebeneinanderliegenden,
eine gemeinsame Mulde bildenden Löffel oder Klaviermulden 17 und wird in dieser
durch die Rifteiwalze 16 weiterbefördert, um von den Nadelkämmen 2 bzw. 3 gefaßt
zu werden, weiche den Stoff in die einzelnen Fasern auflösen, ohne diese Fasern
zu zerreißen.
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Dabei regelt sich der Druck, welcher auf den zu befördernden Stoff
je nach seiner Dicke und Menge ausgeübt wird, von selbst, einmal durch die Federn
15, welche die Voreinführungswalze io auf die in Höhenrichtung nicht veränderliche
Voreinführungswalze drükken, und ferner regelt sich der Druck zwischen der Riffelwalze
16 und den Löffeln 17 durch die Bemessung der Gewichte 2q..
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Wie .schon bemerkt, machen die Löffel oder Klaviermulden 17 während
des Arbeitsganges je nach dem zugeführten Stoff eine Auf- und Abwärtsbewegung ;
sie heben und senken sich und werden durch den Druck der Hebel. 22 ständig nach
oben an die Riffelwalze 16 gedrückt. Ist keine Ware da, so bleibt der Löffel an
seiner Stelle, wobei die Bewegung nach oben hin einmal durch Anstoßen des Endes
des Schlitzes 18 gegen die Schiene i g begrenzt wird und andererseits durch die
Gegenlage gegen die Schiene 27, welche in einer abdichtenden Aussparung des Schaftes
eines jeden Löffels 17 liegt. Kommt dann der zugeführte Stoff in den Schlitz 25,
so wird der einzelne Löffel nach abwärts gedrückt, und der Stoff gelangt bis an
die Kämme-- bzw. 3.
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Statt der Feder 15 kann natürlich auch ein Gewichtshebel oder direkte
Gewichtsbelastung verwendet werden.
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Durch die Verwendung der Stufenscheiben kann man alle Geschwindigkeiten
erzielen, um die Maschine allen Geweben und auch Fasern anzupassen. Infolgedessen
eignet sich die Maschine für das Auflösen von aller Art Geweben, wie Seide, Kunstseide,
Wolle, Baumwolle, jedoch auch für das Auflösen von aller Art Fasern, wie Ramiefasern
nach der Ernte. Jutefasern, Sisalfasern usw.