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Zwei nebeneinander fahrende Zweiräder verbindendes Gestell Die Erfindung
bezweckt, zwei beliebige Zweiräder zu einem vierrädrigen Wagen miteinander zu verbinden.
Der Wagen soll durch den Antrieb der Zweiräder angetrieben und durch ihre Steuerung
gesteuert werden. Der Antrieb erfolgt also je nach der Art der Zweiräder durch Fuß-
oder Handbetrieb oder Motorkraft. Die Verbindung soll derart sein, daß es auch genügt,
wenn nur eines von beiden "Zweirädern angetrieben wird. Der die Zweiräder verbindende
Teil soll einen Sitz für Personen und eine Ladefläche für Lasten oder eines von
beiden aufnehmen. Die Zweiräder können ein- oder mehrsitzig sein.
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Die Erfindung besteht in einem mit den beiden Zweirädern zu verbindenden
Gestell zur Aufnahme einer zwischenliegenden Lastfläche und kennzeichnet sich dadurch,
daß zwei im wesentlichen senkrechte steife Rahmen mit jedem Zweirad durch verstellbar
am Zweirad befestigte Kupplungsstücke an je zwei Punkten verbunden sind, während
ein dritter, im wesentlichen waagerechter steifer Rahmen gelenkig an den senkrechten
steifen Rahmen befestigt ist.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. i ist eine Vorderansicht nach i-i der Abb. 2, Abb. 2 ein Schnitt
nach 2-2 der Abb. i. Abb. 3 ist der Teil einer Seitenansicht entsprechend Abb. 2,
jedoch bei veränderter Stellung der Lastfläche. Abb..., 5 und 6 sind Seitenansicht,
Grundriß und Vorderansicht einer Hälfte des Gestellvorderteils.
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Abb. 7 bis 15 stellen Einzelheiten der Befestigung des Gestelles an
den Zweirädern, zum Teil in größerem Maßstab, dar.
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Die beiden Zweiräder 2o, 2i sind zunächst durch zwei im wesentlichen
senkrecht liegende steife Rahmen untereinander verbunden. Der vordere Rahmen, der
in der Nähe der Vorderenden der Zweiradrahmen liegt, ist aus folgenden Teilen zusammengesetzt:
Ein Winkeleisen 22 (Abb. i) ist nach oben mit zwei winkelförmig gebogenen Flacheisen
23 vernietet und durch zwei Flachaisenversteifungen 2q. damit verbunden. Nach unten
schließt sich an das Winkeleisen 22 in seinem mittleren Teil ein U-förmig gebogenes
Flacheisen 25 an, das durch Schienen 26 kreuz-«-eise versteift ist. Der vordere
Rahmen hat demnach einen oberen breiten und einen unteren schmäleren Teil. Der hintere
senkrechte steife Rahmen besteht aus dem '-Eisen 27, dem T-Eisen 28, den Flacheisen
29 und ist durch die Flacheisen 30 versteift. Die Flacheisen 29 ragen über
das T-Eisen 27 oben hinaus.
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Die beiden Rahmen sind mit dem Zweirad lösbar durch Kupplungen gekuppelt,
deren eine Hälfte je an den Zweirädern und deren andere Hälfte an den Rahmen angebracht
ist. Sie bestehen (Abb.7, 8, 9, io, i i, i2) aus einem Paar äsen 31, -das
zu den an den Zweirädern
angebrachten Kupplungshälften gehört und
von dem die eine Öse oben, die andere unten angebracht ist, und einem zweiten Paar
Ösen 32, das am Rahmen derart angebracht ist, daß es zwischen die Ösen 31 hineinpaßt.
Die Öffnungen aller beiden Ösenpaare haben eine gemeinsame Mittellinie; durch je
zwei aneinanderstoßende Ösen wird ein Bolzen 33 von oben hindurchgesteckt und durch
einen Splint 34 gesichert. Bolzen und Splinte werden am besten mit Ketten am Rahmen
befestigt. Der Splint besteht vorzugsweise aus Leder oder einem ähnlichen weichen
Stoff, so daß er durch seine Reibung im Splintloch festgehalten wird und. nicht
klappert. Die Löcher der Ösen sind mit Leder o. dgl. ausgefüttert, so daß die Kupphing
gleichfalls nicht klappert.
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Die Ösen 31 der Kupplungen sind an den Zweirädern mittels Schellen
befestigt. Vorn dienen für clie Ösen 31 zwei Schellen 35 (Abb. 8), von denen die
eine die waagerechte, die andere die schräge vordere Rahmenstange,. 35' und 35",
des Zweirades umfaßt. Beide Schellen sind durch ein Flacheisen 36 (Abb. 7 und 8
) verbunden, das dem Winkel der Rahmenstangen entsprechend gebogen ist. Für Damenzweiräder
werden Flacheisen 37 der in Abb. i5,,dargestellten Form verwendet. Im übrigen stimmt
die Befestigung des Gestelles an Herrenzweirädern und Damenzweirädern überein. Hinten
sind die Ösen 31 an einem Flacheisen 38 angebracht. Dieses ist oben an dem abgebogenen
Ende eines Flacheisens 38' (Abb. io, iod und ii) angebracht, das mittels -zweier
Schellen 39 oberhalb des Spritzbleches an den Zinken 39' und 39" der aufrechten
hinteren Achsgabel befestigt ist. Unten ist das Flacheisen 38 an einem gebogenen
Flacheisen 4o angebracht, das mittels zweier Schellen 41 an je einer von den Zinken
der beiden hinteren Radgabeln 39' und 41' befestigt ist. Die Ösen 32 sind an den
Flacheisen 2,3 und 29 befestigt.
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Die beiden senkrechten steifen Rahmen sind durch einen waagerechten
steifen Rahmen miteinander verbunden. Dieser besteht aus vier Winkeleisen 42, die
durch kreuzweise angebrachte Flacheisen 43 und ein eingelegtes Brett 44 versteift
sind. Der Rahmen ist durch Gelenke 45 und 46 an dem vorderen lind dem hinteren senkrechten
steifen Rahmen befestigt; er hat nur die Breite des unteren Teiles des vorderen
steifen Rahmens. Beide sind deswegen so schmal gehalten, damit zwischen ihnen und
den beiden Zweirädern Platz für das Lenkrad und den Antrieb der Zweiräder ist, also
bei Fußantrieb für die Kurbeln und Füße, bei Motorantrieb für den Motor mit Zubehör.
Der waagerechte steife Rahmen ist gegen den vorderen senkrechten steifen Rahmen
durch knickbare Streben 45' abgestützt, die mittels Schnallen 45" versteift werden
können, wenn diese Schnallen über die Stellen geschoben werden, wo die beiden Teile
einer knickbaren Strebe üb ereinanderliegen.
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An den unteren Ecken des hinteren senkrechten steifen Rahmens sind
kurze Laschen 47 schwenkbar angebracht; sie sind jedoch nicht weiter schwenkbar
als bis zur waagerechten Lage in der Verlängerung des waagerechten steifen Rahmens.
An ihren Enden sind mittels Gelenke 48 Winkeleisen 49 (Abb. 12) befestigt, die die
Seiten eines weiteren Rahmens bilden; die Winkeleisen sind durch ein Brett 5o oder
auf ähnliche Weise miteinander verbunden, das nur den von dem Gelenk 48 entfernten
Teil der Winkeleisen 49 bedeckt. An ihren Enden sind gelenkig Zugstangen angebracht,
die aus zwei durch einen Drehbolzen 51 verbundenen Teilen 52 und 53 bestehen (Abb.
2, 3, 13, 14). Der Teil 52 hat an dem in der Nähe des Drehbolzens 51 gelegenen Ende
einen Haken 54, der Teil 53 an seinem freien Ende einen Halten 55. Ein Haken 56
dient dazu, den Teil 53 an dem Teil 52 festzuhalten, wenn die Zugstange geknickt
ist. Die Haken 54 und 55 passen zu einer Öse 57, die an tdem Bolzen 58 der Sattelstützenklemme
59 jedes Zweirades angebracht ist. Ein Splint 34 aus Leder o. dgl. dient auch hier
zur Sicherung des Hakens in der Öse. Am unteren Rande .des Brettes 50 ist
eine Sitzfläche 6o gelenkig befestigt, die über las T-Eisen 27 des hinteren senkrcchten
steifen Rahmens gelegt werden kann, den sie mit Haken 61 übergreift. \Timmt sie
diese Stelhtng .ein (Ab!b. 2), so wird der Haken 54 in die Öse 57 eingelegt und
die Zugstange 52, 53 eingeknickt..
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Andernfalls (Abb.3) wird die Zugstange gerade gerichtet, der Haken
55 in die Öse 57 eingehängt und die Sitzfläche 6o als Verlängerung des Brettes 5o
zwischen die Winkeleisen 49 eingelegt. Die Bretter 44 und 50 und die Sitzfläche
6o bilden dann eine waagerechte Ebene, auf die man Lasten legen kann. Zur Aufnahme
der Lasten können Kästen 62 und 63 dienen, deren oberer Rand in der Höhe des T-Eisens
27 liegt, so daß aus den Oberflächen der Kästen 62 und 63 eine waagerechte Fläche
für lange Gegenstände gebildet wird. Sitz- und Lehnenkissen 64 und 65 können auf
das Brett 5o und die Sitzfläche 6o aufgelegt werden. Armlehnen 66 können fest 1111t
ihr verbunden sein.
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Wenn der beschriebene Teil des Gestelles von den beiden Zweirädern
abgenommen ist, kann er flach zusammengelegt werden. Zu diesem Zweck werden die
Schnallen 45" hinuntergeschoben, die Streben 45' geknickt
und der
vordere senkrechte steife Rahmen auf den waagerechten steifen Rahmen heruntcrgelegt.
Auch der hintere senkrechte steife Rahmen wird auf den waagerechten heruntergelegt.
Die Sitzfläche 6o wird in die Stelhing Abb.3 gebracht und dann der hintere Rahmen
über die beiden heruntergeklappten senkrechten Rahmen gelegt. Zu diesem Zweck sind
die Gelenke 48 mittels der Laschen 47 um ein entsprechendes Stück von demT-Eisen
28 entfernt angebracht.
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Der bisher beschriebene Teil des Gestelles dient zur Verbindung der
beiden Zweiräder und zur Aufnahme der Last. Ein gesonderter Teil (Abb.4 bis 6) dient
zur Verbindung der Lenkung der beiden Zweiräder. Er besteht aus je einem an der
Vorderradgabel der Zweiräder zu befestigenden Rahmen und einer die beiden Rahmen
verbindenden Stange.
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,jeder Rahmen besteht aus einem waagerechten, U-förmig gebogenen Träger
67, dessen beide Enden an den Achsaugen 68 der Vordergabel 69 durch Schraubenbolzen
befestigt sind, und zwei Zugstreben 7o. Diese sind einerseits an Schellen 71 an
den oberen Enden der Vorderradgabel 69, anderseits an zwei Schellen 72 befestigt,
die an dem U-förmigen Träger 67 festgeklemmt sind. Um den U-förmigen Träger 67 an
der Vorderradgabel befestigen zu können, ist die Vorderradachse 73' aus den Augen
68 herausgenommen; sie ist in Befestigungsaugen 73 gelagert und befestigt, die mittels
Schellen 74 auf dem U-förmigen Träger 67 ein- und feststellbar sind. Sie nimmt also
gegen die Stellung, die sie ursprünglich an dem Zweirad inne hatte, eine im Sinne
des Pfeiles 75 verschobene Stellung ein. Die Einstellung der beiden Vorderradachsen
an den beiden Zweirädern erfolgt so, daß die Entfernung zwischen der Hinterradachse
und der Vorderradachse an beiden Zweirädern gleich wird. Dies hat sich als förderlich
dafür herausgestellt, daß alle vier Räder beim Lenken auf konzentrischen Kreisbögen
fahren. Dies ermöglicht die Verbindung von ganz beliebigen Zweirädern miteinander
und ihre gemeinsame Steuerung. Die Achsentfernungen von Zweirädern verschiedener
Herkunft pflegen verschieden zu sein; die beschriebene Vorrichtung ermöglicht ihre
Ausgleichung für den Zweck der Kupplung. Durch die Einstellung werden auch die Berührungspunkte
der Lenkräder mit der Fahrbahn ungefähr in die Mittellinie der Lenkspindel gebracht;
auch das erleichtert die gemeinsame Steuerung der gekuppelten Zweiräder.
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Die beiden U-förmigen Träger 67 sind durch eine Stange 76 miteinander
verhtuiden. Die Stange greift mit Haken 77 in Üsen 78. Die Ösen 78 sind an Schellen
79 befestigt, die an dem gebogenen Ende des U-förmigen Trägers 67 festgeklemmt sind.
Die Haken 77 sind durch ein Gelenk 8o mit waagerechter Achse mit der Stange 76 verbunden.
Die Angriffspunkte der Stange 7 6 an den Lenkgestellen der beiden Zweiräder werden
in derselben Weise ausgemittelt und angeordnet, die bei der Achsschenkelsteuerung
von Triebfahrzeugen .in Webbiegungen das Fahren aller vier Räder auf konzentrischen
Kreisen .bewirkt.
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Die Teile 36, 38, 40, 57, 67 und 70 mit ihrem Zubehör können
dauernd an den Zweirädern befestigt bleiben und hindern den Einzelgebrauch der Zweiräder
nicht. Uni die beiden Zweiräder miteinander zu kuppeln, werden nur die Ösen 32 mit
den (-)sen 3 1 gekuppelt, die beiden Haken 54 oder 5 5 und die beiden Haken
77 in die zugehörigen Ösen eingehängt und durch Splinte 34 gesichert; dann sind
die beiden Zweiräder zu einem Vierradwagen gekuppelt. Die zur Kupplung dienenden
Teile, nämlich die Stange 76 und die vier gelenkig miteinander verbundenen Rahmen,
können zusammengelegt und auf einem von den beiden Zweirädern mitgeführt werden.
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Personen, die den Sitz besteigen wollen, steigen von vorn über das
Winkeleisen 22 hinweg, wenn die beiden Zweiräder Herrenräder sind; wenn eiines von
beiden ein Damenrad ist, können sie auch von der Seite einsteigen.