DE463075C - Verfahren fuer den Gegensprechbetrieb auf langen belasteten Telegraphenkabeln - Google Patents
Verfahren fuer den Gegensprechbetrieb auf langen belasteten TelegraphenkabelnInfo
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- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04L—TRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
- H04L5/00—Arrangements affording multiple use of the transmission path
- H04L5/14—Two-way operation using the same type of signal, i.e. duplex
- H04L5/143—Two-way operation using the same type of signal, i.e. duplex for modulated signals
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- Cable Transmission Systems, Equalization Of Radio And Reduction Of Echo (AREA)
Description
Lange Telegraphenkabel verwenden regelmäßig den Gegensprechbetrieb (»Duplexbetrieb«).
Man versteht hierunter diejenige Betriebsweise, bei der gleichzeitig in beiden Richtungen über dasselbe Kabel gearbeitet
wird. Man verliert dabei zwar an Telegraphiergeschwindigkeit, doch ist die Gesamtleistung
über das Kabel immer noch größer, als wenn man unter voller Ausnutzung· der
möglichen Telegraphiergeschwindigkeit einseitig arbeiten und nach kurzer Zeit umschalten
würde. Übrigens würde, selbst wenn dies nicht der Fall wäre, aus rein betriebstechnischen
Gründen doch der Duplexbetrieb vorgezogen werden, da sich bei ihm Rückfragen leichter erledigen lassen.
Technisch wird der Gegensprechbetrieb ermöglicht durch gewisse Schaltungen, die entweder
dem Typ der Brücken- oder dem der
ao Differentialschaltungen angehören. Beide ver- = wenden die Teilung des Sendestromes in
zwei gleiche Teile, die sich in ihrer Wirkung auf den Empfänger des gleichen Endes aufheben.
Dazu ist es erforderlich, ein künstliches Kabel aufzubauen, dessen elektrische Eigenschaften denen des natürlichen genau
gleich sind. Hierin liegt eine große Schwierigkeit. Bedenkt man, ,daß die Empfangsströme
außerordentlich schwach gegenüber den Sendeströmen sind, so erkennt man, daß der Fehler der Abgleichung des künstlichen
und natürlichen Kabels nur etwa Viooooo betragen
darf. Besonders schwierig wird die Abgleichung bei belasteten Kabeln. Dies liegt
einmal daran, daß deren Induktivität in der Regel eine Funktion der Stromstärke ist,
außerdem wird aber die Abgleichung überhaupt um so schwieriger, je größer die Geschwindigkeit
wird, mit der man telegraphieren will, da dann die sogenannten Konstanten des Kabels auch noch von der Telegraphiergeschwindigkeit
abhängig werden.
In diesem Falle wird nach der vorliegenden Erfindung auf eine Abgleichung verzidhtet.
Damit die in beiden Richtungen gehenden Ströme sich nicht gegenseitig stören, müssen sie dann ein Merkmal aufweisen,
daß sie voneinander zu unterscheiden und zu trennen gestattet. Das ist der Fall,
wenn die Stromkurven der einen Telegra- 50-phierrichtung wesentlich schneller hin und
her wechseln als die der andern. Die Trennung beider Zeichenarten gelingt dann durch
allgemein bekannte Hilfsmittel (Spulen- oder Kondensatorleitungen, Siebketten irgendwelcher
Art, Resonanzkreise usw.).
Diese Erfindung ist also nur bei einem Kabel anwendbar, dessen Verwendbarkeit
nicht auf die allerniedrigsten Frequenzen beschränkt ist, denn sonst würde es nicht gelingen,
in dem geringen zur Verfügung stehenden Frequenzbereich zwei Verbindungen (in jeder Richtung eine) unterzubringen.
Solche Kabel sind die belasteten, sie mögen nun nach der Kraruptype oder mit Spulen
gebaut sein.
Die genannte Grundidee läßt sich ausführen, ohne die Verwendung von Trägerstrom
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zu Hilfe zu nehmen, denn auch bei der gewöhnlichen Gleichstromtelegraphie ist doch
die Telegraphiergeschwindigkeit noch verfügbar. Zeichen hoher Telegraphiergeschwindigkeit
verhalten sich solchen niederer Geschwindigkeit gegenüber wie zwei verschiedene Frequenzen,
über die im folgenden (zahlenmäßige Angaben gemacht werden.
Bei diesem Verfahren werden natürlich in ίο beiden Richtungen, da die Telegraphiergeschwindigkeiten
verschieden sind, in der Zeiteinheit verschieden viel Telegramme abgesetzt. Dieser Nachteil ist indessen nicht
sehr groß. Das Hauptanwendungsgebiet der Erfindung ist der Betrieb auf langen Unterseekabeln,
die sich hauptsächlich in westöstlicher Richtung erstrecken. Daher fallen die Hauptverkehrszeiten beider Endstellen nicht
zusammen, so daß schon von selbst in der einen Richtung wesentlich mehr Telegramme
vorliegen als in der andern. Noch übrigbleibende Anstauungen müssen dann durch Auswechseln der Telegraphiergeschwindigkeiten
beider Richtungen ausgeglichen werden.
Nun kommt es darauf an, die Frequenzen zu berechnen, mit denen man nach diesem
Verfahren arbeitet. Als »Telegraphierfrequenz« / werde diejenige Schwingungszahl
bezeichnet, die sich beim Senden einer Reihe gleichmäßiger »Wechsel« (also Punkte und
Pausen, oder bei Verwendung von Doppelstrom gleich langer positiver und negativer
Stromstöße) ergibt. Es hat sich dann gezeigt, daß die Telegraphierzeichen nicht wesentlich
in ihrer Form verschlechtert werden, solange sie nur solche Schaltungen zu passieren
haben, die die Frequenzen bis etwa zur Frequenz 1,8 f durchlassen; nach unten
muß die Durchlässigkeit bis etwa 1J4 f gehen.
Daraus folgt, daß die beiden angewandten Telegraphiergeschwindigkeiten sich etwa wie
ι : 8 verhalten müssen. Dabei bezeichnen aber die genannten Zahlenwerte keine starren
Grenzen, sondern sollen nur einen Begriff von der Größenordnung des erforderlichen
Frequenzbereiches geben.
Diese Zahl hängt indes von- der Form der Telegraphierzeichen ab. Der Frequenzbereich
wird sich um so weniger nach oben hin erstrecken, je abgerundeter die Form der Elementarzeichen
ist, rechteckige Zeichenformen sind also ungünstig. Um diese zu vermeiden,
verwendet man in bekannter Weise »Abflachschaltungen«, das sind z. B. Drosselketten.
Da diese alle Frequenzen, die oberhalb einer Grenzfrequenz liegen, wegschneiden, üben
sie gerade die hier gewünschte Wirkung aus. Nach unten hin wird sich der Frequenzbereich
um so weniger erstrecken, je stärker das angewandte »curbing« ist (das bedeutet,
daß nach jedem Stromstoß' das Kabel einen Augenblick an Erde oder an eine Gegenspannung
gelegt wird). Diese Wirkung des curbing auf den Frequenzbereich wird in den beiden Abbildungen dargestellt. Abb. 1 zeigt
den Anteil, den die einzelnen Frequenzen an der Bildung eines einzelnen Morsepunktes
haben, wie er oben in dieser Abbildung angedeutet ist. Wählt man statt dessen eine
Stromform, wie sie in Abb. 2 oben angegeben wird, zur Übermittlung des einzelnen
Morsepunktes (in der Kabeltelegraphie bezeichnet man das kurz als »So°/0 curbing«),
so gibt die Kurve der Abb. 2 die zugehörige Frequenzanalyse; diese erfolgt in beiden
Fällen unter Zuhilfenahme des Fourierschen Integralsatzes. Die gestrichelte Linie gibt in
beiden Abbildungen diejenige Frequenz an, oberhalb derer keine wichtigen Beiträge mehr
liegen (d. h. läßt man die Frequenzen rechts dieser Linien weg, so bleibt das Zeichen lesbar
und ist nur etwas abgerundet). In Abb. 2 sind aber, wie man sofort sieht, auch die kleinsten Frequenzen mit nur vernachlässigbarer
Amplitude enthalten, und können also, etwa links der punktierten Linie, weggelassen
werden. Würde man ein Elementarzeichen verwenden, das der Abb, 3 entspricht und also zwischen denen von Abb. 1 und 2
die Mitte hält (-25 °/0 curbing), so erhielte
man auch eine Kurve, die zwischen denen der Abb. 1 und 2 liegt, bei der also die punktierte
Linie weiter nach links läge, woraus die Einwirkung des curbing auf den Frequenzbereich
erhellt. Aber nicht nur die Form der Einzelzeichen, sondern auch das angewandte Telegraphenalphabet ist wichtig.
Zeichnet man die Abb. 1 und 2 einmal für einen einzelnen Morsepunkt, dann für einen
Morsestrich (das wäre die gleiche Kurve, aber mit dreifachem Abzissenmaßstabe), so
erkennt man sofort, daß der erforderliche Frequenzbereich kleiner ist, wenn das Alphabet
aus lauter gleich langen Elementarzeichen aufgebaut wird, als wenn man Zeichen ungleicher
Länge (Morse) verwendet.
Nachdem so auseinandergesetzt worden ist, wie die Telegraphiergeschwindigkeiten
für beide Richtungen· zu berechnen sind, muß noch angegeben werden, wie man an jedem Ende die vom Sender kommenden
Zeichen vom Empfänger fernhält. Da diese Zeichen gemäß: der Erfindung einem anderen
Frequenzbereich angehören als die, auf die der Empfänger ansprechen soll, so kommt
diese Aufgabe nur 'noch auf die Aussiebung bestimmter Frequenzbänder hinaus. Mittel
zur Lösung dieser Aufgabe sind allgemein bekannt und brauchen daher an dieser Stelle
nicht auseinandergesetzt zu werden.
Zweckmäßigerweise wird man aber nicht
diese Mittel allein benutzen, sondern außerdem auch eine der üblichen Gegensprechschaltungen
anwenden. Wenn es nämlich auch nicht gelingt, das Kabel mit der Genauigkeit von 1Z100 000 abzugleichen, so wird es
doch verhältnismäßig einfach gelingen, dies mit einer Genauigkeit von 1J100 zu tun; dann
ist die Aussiebung des noch übrigbleibenden Restes mit Siebketten (oder Resonanzkreisen
ίο usw.) erheblich erleichtert. Dabei muß das
künstliche Kabel, das zur ungefähren Abgleichung dient, an jedem Ende des Kabels
so beschaffen sein, daß es das Kabel vor allem für denjenigen Frequenzbereich nachbildet,
der dem an demselben Ende befindlichen Sender entspricht.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Verfahren für den Gegensprechbetrieb auf langen belasteten Telegraphenkabeln, dadurch gekennzeichnet, daß in der einen Richtung mit wesentlich höherer Telegraphiergeschwindigkeit als in der anderen telegraphiert wird, so daß die ankommenden und abgehenden Zeichen mit Hilfe an sich bekannter, auf die Telegraphiergeschwindigkeit eingestellter Aussiebungsmittel voneinander getrennt werden können.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzbereich der Elementarzeichen durch Anwendung des curb-Sendens oder durch Abflachungsschaltungen oder durch beide Maßnahmen beschränkt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein solches Telegraphieralphabet gewählt wird, das aus Elementarzeichen gleicher Länge aufgebaut ist, damit der telegraphierte Text einen möglichst geringen Frequenzbereich einnimmt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Trennung der Empfangs- und Sendezeichen nebeneinander Gegensprech- oder Differentialschaltungen und Siebschaltungen an sich bekannter Art benutzt werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES68007D DE463075C (de) | 1924-12-07 | 1924-12-07 | Verfahren fuer den Gegensprechbetrieb auf langen belasteten Telegraphenkabeln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES68007D DE463075C (de) | 1924-12-07 | 1924-12-07 | Verfahren fuer den Gegensprechbetrieb auf langen belasteten Telegraphenkabeln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE463075C true DE463075C (de) | 1928-07-23 |
Family
ID=7499975
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES68007D Expired DE463075C (de) | 1924-12-07 | 1924-12-07 | Verfahren fuer den Gegensprechbetrieb auf langen belasteten Telegraphenkabeln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE463075C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0185332A2 (de) * | 1984-12-17 | 1986-06-25 | Honeywell Inc. | Senderempfänger |
-
1924
- 1924-12-07 DE DES68007D patent/DE463075C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0185332A2 (de) * | 1984-12-17 | 1986-06-25 | Honeywell Inc. | Senderempfänger |
EP0185332A3 (en) * | 1984-12-17 | 1989-01-11 | Honeywell Inc. | Transceiver transceiver |
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