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Röntgenschutzvorrichtung Die Erfindung betrifft Schutzvorrichtungen
an Röntgenapparaten beispielsweise von derjenigen Art, bei welcher die Röntgenröhre
an einem Röhrenständer in verschiedene Lagen zu einem Objekt verstellbar ist, z.
B. für zahnärztliche Arbeit.
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Es ist bereits bekannt, an solchen Apparaten die Hochspannungsleitung
durch diese umgebende Isolierringe abzuschirmen, so daß sie minder leicht versehentlich
berührt werden kann oder Beschädigungen verursachen kann.
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Auch sind hülsenförmige Isolierhüllen bekannt, die unmittelbar an
der Elektrode befestigt werden.
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Die Schutzvorrichtung nach der Erfindung stellt ein Verbundschutzorgan
bzw. einen Doppelschutz dar, nämlich einen Schutzkörper aus Isoliermasse für die
Hochspannungsklemme der Röntgenröhre und einen zweiten Schutzkörper für die Röhre,
der in Abstand vom ersten Schutzkörper so angebracht ist, daß eine isolierende Luftschicht
zwischen beiden besteht, so zwar, daß beide Schutzkörper fest miteinander verbunden
sind, aber lösbar mit verschiedenen Teilen des Röntgenapparates oder der Röhre derart
verbunden sind, daß sie als Einheit abnehmbar sind; dabei ist der erste oder innere
Schutz aus Isoliermasse und hat ein Joch zum Stützen und Festklemmen des Schutzes
an der Röhre. Eine solche Einrichtung hat den Vorteil, daß in einer Einheit ein
innerer isolierender Schutzkörper und ein äußerer geerdeter Schutzkörper mit trennender
Zwischenluftschicht kombiniert sind und die Einheit als solche von der Röhre abnehmbar
ist und dank der beschriebenen Vereinigung im Betriebe größere Sicherheit bietet.
Dank einer Schelle oder eines Bundes, der die Einheit am Röntgenröhrenschild festklemmt,
können beide Schutzkörper gleichzeitig bequem abgenommen werden. Andererseits wird
der Luftzutritt zum Strahlungskühler nicht unnötig behindert. Ferner bilden die
Schutzteile, da sie direkt am Röhrenschild und am Tragwerk festgeklemmt sind, eine
starre Verbindung zwischen den Schutzkörpern selbst und zwischen diesen und dem
Röhrenschild. Der äußere Schutzkörper ist genügend durchbrochen, um den kühlenden
Luftkreislauf zu den erhitzten Teilen nicht zu stören.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
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Abb. 1 ist ein Aufriß eines Apparates, Abb. z ein Schnitt nach Linie
2"-z" der Abb. 5, Abb. 3 ein Schnitt nach Linie 3"-3a der Abb. .1., Abb. q. ein
Aufriß der Röhre in größerem Maßstabe, Abb. 5 ein Grundriß der Abb. 4, Abb. 6 eine
rechte Ansicht der Abb. 4.,
Abb. 7 ein Schnitt nach Linie 7"-7"
der Abb. 4.
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Der dargestellte Röntgenapparat hat eine Röntgenröhre io (Abb. i),
die in einem Rahmen i i gelagert ist, der waagerecht in einem wesentlich rechteckigen
Metallbügel 12 verschiebbar ist. Dieser ist bei 13 zwischen Armen 14 eines Tragorgans
15 gelenkig gelagert, das bei 16 an dem Ende eines Hängearmteils 17 angelenkt
ist, der einerseits bei 18 mit einem von zwei teleskopisch einstellbaren Armen i9
verbunden ist. Letztere sitzen gelenkig am Oberende eines Ständers 2o, der teleskopisch
senkrecht in einem Tragekasten 21 für den Hochspannungstransformator 22, Rheostatschalter
und sonstiges elektrisches Zubehör verschiebbar ist. Der Kasten 21 kann neben oder
hinter einem Untersuchungsstuhl so aufgestellt werden, daß der Kragar m über den
Patienten ragt und die Röhre nachgiebig universal einstellbar stützt, so daß sie
rasch und bequem in jede Lage um das Objekt herum einstellbar ist.
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Die Röntgenröhre ist zum Beispiel von der Art, deren Strahlungsteil
an einem Ende und deren Hochspannungsanodenklemme 23 am anderen ist.
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Die Hochspannungsklemme 23 der Röhre ist durch einen Leiter 26 mit
der Hochspannungsklemme des Transformators 22 im Kasten verbunden. Der Leiter ruht
auf Pfosten 27, 28 am Ständer und läuft durch einen Isolierpfosten 29, um ihn in
wesentlichem Abstände vom Ständer 20 und soweit als möglich stets auf der vom Patienten
und Arzt abgewandten Seite des Ständers zu halten. Bei 30 sind die Niederspannungsverbindungen
zwischen Kasten und Röhre dargestellt. Die Anodenklemme trägt eine Wärmestrahlvorrichtung
in Form von Kühlrippen 31.
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Die die neue Erfindung bildende Schutzvorrichtung für Arzt und Patient
gegen Hochspannungsschläge bei allen Stellungen der Röhre ist mit der obigen Röhre
wie folgt kombiniert: Die Schutzvorrichtung ist von doppelter Art, indem sie einen
Teil aus Isoliermasse in Form eines die Hochspannungsklemme teilweise umschließenden
Gehäuses und einen außerhalb desselben angeordneten geerdeten :Metallteil aufweist,
der davon durch eine weite Luftschicht getrennt ist.
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Der Isolierteil hat die Form eines hohlen, wesentlich halbzylindrischen
Körpers 32 aus leicht formbarer Isoliermasse und ist so bemessen und angeordnet,
daß seine Wände vollständig die Hochspannungsklemme und Wärmestrahlvorrichtung an
dem Ende der Röhre einschließen, das am weitesten von Patient und Arzt beim Gebrauch
entfernt ist. Nur die Oberseite des Isoliergehäuses ist offen. Letzteres kann in
dieser Lage direkt am benachbarten Röhrenende festgeklemmt werden. Hierzu hat der
Schutzteil unweit der Röhre einen verengten Teil 33, der gegen die Unterseite der
Röhre paßt. Ein Halbkreisbügel34 aus Isoliermasse umfaßt die Oberseite der Röhre
und ist, an den Enden abnehmbar, am Schutzteil 33 mit Schrauben 35 befestigt. Dadurch
kann der Schutzteil an der Röhre sicher festgeklemmt werden, so daß er gefährliche
Annäherung oder Beriilirung mit den Hochspannungsteilen verhindert. Andererseits
ist die Oberseite bzw. schworst zugängliche Seite des Schutzkörpers offen gelassen,
um eine rasche Ausstrahlung der Wärme durch die Rippen 31 zu bewerkstelligen.
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Zur erhöhten Sicherheit ist ein zweiter Schutzteil in Form eines Metall-
oder Drahtkorbes 36 in Abstand vom ersten Schutzteil und der Röhrenklemme befestigt
und hat Erdschluß, zum Beispiel durch Dauerberührung mit dem geerdeten Ständer 2o.
Dieser Schutzteil ist vorzugsweise am Ständer an dem den Hochspannungsteilen gegenüberliegenden
Ende geerdet, während das Ende des Schutzrahmens unweit des Teils 32 zur Erhöhung
der Starrheit zusätzlich isoliert abgestützt ist, derart, daß alle Metallteile des
Korbes in weitem Abstand von den Hochspannungsteilen gehalten werden.
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Der Schutzkorb 36 weist zwei Kreisbügel 37, 38 auf, die durch Drähte
39 verbunden sind. Der Bügel 38 ist ferner durch Drähte 40 mit einer gebogenen
Schiene 41 verbunden, welche die Unterseite der Röhre unweit des Halterahmens i
i umfaßt und an den Enden bei 4a ausgespart ist, um die entsprechenden Klemmbolzen
24 des Halterahmens zu umfassen. Die Schiene 41 ist am Halterahmen in der beschriebenen
Art durch Schrauben 43 befestigt, die in Büchsen 44 an der Schiene in und außer
Eingriff mit dem Bolzen 24 schraubbar sind, um den Schutzteil sicher an der Röhre
zu befestigen. Der Korb bildet so einen vollständigen und wirksamen Schutz in weitem
Abstande um den Schutzteil 32 herum und wird zusätzlich durch Streben 45 abgestützt,
die an einem Ende am Kreisbügel 38 angreifen und am anderen Ende an Metallpfannen
46, die im Isolierkörper 32 verankert sind. Die Streben 45 bestehen vorzugsweise
aus Isoliermasse, so °daß keine Metallteile des Rohres in die Nähe des ersterwähnten
Schutzteils oder der Hochspannungsanschlüsse kommen.
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Der Metallschutzteil36 ist zwar, wie beschrieben, am metallenen Röhrenhalterahmen
i i befestigt, der an dem metallenen Röhrenständer verschiebbar ist; vorzugsweise
wird aber eine wirksame Erdung dieses Teils der
Schutzvorrichtung
am Ständer jederzeit weiterhin durch einen zusätzlichen Kontakt gesichert, um eine
gute elektrische Verbindung aufrechtzuerhalten, wenn der Gleitkontakt zwischen den
Röhrenhalterahmen und dem Ständer durch Schmierstoff Widerstand entwickeln sollte.
Hierzu ist an einem Ende der Schutzkorbschiene 4i eine leitende Blattfeder .I; (Abb.
3 und 4) befestigt, die den Gleitkontakt mit der Unterseite des Ständerbügels 12
bei der Verschiebung des Röhrenhalterahmens in diesen stets aufrechterhält.
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Die Erfindung schafft so einen doppelt wirksamen Schutz für Hochspannungsteile
der Röhre, der praktisch und wirtschaftlich herzustellen und zusammenzubauen ist
und sinnreich in allen Lagen der Röhre ein Gehäuse aus Isoliermasse und zusätzlich
in Abstand davon einen geerdeten Metallrahmen zwischen den Hochspannungsteilen der
Röhre und anderen Körpern hält, die in gefährliche Nähe oder Berührung mit diesen
gebracht werden könnten.