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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Futtermittels Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Futtermittels.
Nach der Erfindung läßt man geweichte Körnerfrüchte stufenweise keimen und gleichzeitig
an der Luft trocknen, bis die Keimung von selbst aufhört. Erfindungsgemäß besteht
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zweckmäßig aus einem trugartigen
Einweichbehälter mit einer Anzahl an sich bekannter übereinander angeordneter, mit
Siebböden versehener und gegebenenfalls konisch gestalteter Keimbehälter. Der unterste
dieser Behälter ist in einen Einweichbehälter eingesetzt, während der oberste Keimbehälter
mit einem Siebdeckel geschlossen ist und die übrigen Keimbehälter in ihrer Stellung
mittels Hakenkrampen gehalten werden. Von den bekannten ähnlichen Vorrichtungen
unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, daß die einzelnen Keimbehälter
von Hakenkrampen des tiefer gelegenen Keimbehälters gehalten werden. Diese Art der
Aufhängung bedeutet den bekannten Einrichtungen gegenüber wegen der einfacheren
und billigeren Herstellung einen Vorteil. Zu diesem tritt der weitere Vorteil, daß
die einzelnen Keimbehälter und der Einweichbehälter konisch geformt sind, so daß
sie beim Nichtgebrauch ineinandergesetzt werden können und wenig Raum beanspruchen.
Eine besonders einfache Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist in der beiliegenden
Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, und es stellt dar: Abb. i einen Längsschnitt
durch eine solche Vorrichtung, mit Korn gefüllt, Abb. 2 einen teilweisen Längsschnitt
durch eine solche Vorrichtung in etwas anderer Ausführungsform.
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Gemäß der Erfindung findet eine stufenweise Bereitung des Futters
unter Trocknung und Belüftung statt, wobei nur eine einzige zugängliche Entnahmestelle
vorhanden ist, welche nur wirklich fertiges, aber auch nicht übergekeimtes Futter
zur Entnahme freigibt.
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Zu der Vorrichtung gehören ein Einweichgefäß i und eine Reihe von
gleichgebauten, in das Einweichgefäß passenden Keimbehältern a, 3, 4, 5. Das Einweichgefäß
i kann durch einen beliebigen, wasserdichten Behälter gebildet sein, während die
Keimbehälter je einen Siebboden a', 3', 4', 5' enthalten.
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Die Wandungen der Keimbehälter sind bei der Ausführungsform nach der
Abb. i etwas schräg geneigt, so daß die Keimbehälter eine konische Form aufweisen.
Diese Behälter können aber auch durch zylindrische Gefäße 2a, 3a, 4a gebildet werden,
welche in diesem Falle in ihrer Querausdehnung, z. B. bei runder Form, in ihrem
Durchmesser etwas verschieden ausgeführt sind.
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Zur Ausführung des Verfahrens wird z. B. ein Keimbehälter a bis zu
einer gewissen Höhe mit Korn 6 gefüllt und in das mit Wasser gefüllte Einweichgefäß
i eingestellt. Mit Hilfe von Hakenkrampen o. dgl. 7 werden nun auf den Keimbehälter
z die Keimbehälter 3, 4 und 5, gegebenenfalls auch mehr, aufgestellt,
welche
einige Tage vorher bereits in dem Einwsichgefäß i gestanden haben und in welchem
das Korn infolgedessen bereits, gequollen ist -und die Keimung begonnen hat.
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In dem Keimbehälter 3 befindet sich das Korn, welches besonders feucht
isst und welches durch den Siebboden 3' in den darunter befindlichen Behälter abtropfen
kann. Anderseits wird dieses Korn durch die Verdunstung der darunter befindlichen
Flüssigkeitssäule stets in einem bestimmten feuchten Zustand gehalten, so daß in
diesem Behälter die Bedingungen für ein kräftiges Keimen gegeben sind. DasKorn in
demKeimbehälter 4 ist infolge des Abtropfens des Wassers sowie infolge der Luftzirkulation
bereits weniger feucht, und die Keimtätigkeit wird zwar noch fortgesetzt, aber nicht
mehr in so starkem Maße. Durch die Bauart der Keimbehälter ist ein Luftspalt 8 geschaffen,
durch welchen die Luft in Richtung des Pfeiles 9 frei eintreten kann, so daß infolge
genügender Belüftung der Kornmasse in diesem Behälter ein Faulen oder Schimmeln
nicht eintreten kann. Das Korn in dem Keimbehälter 5 besitzt infolge der in der
Zwischenzeit stattgefundenen Belüftung und Trocknung nur noch einen geringen Feuchtigkeitsgehalt,
und die Keimtätigkeit hat beinahe gänzlich aufgehört. Das Born in diesem Behälter
ist für die Entnahme und Verfütterung bestimmt. Der Behälter ist durch einen Siebdeckel
io abgeschlossen, welcher zwar eine gründliche Belüftung des Korns gestattet, das
Eindringen von Nagetieren, wie Mäusen, auch die Entnahme von Korn durch die zu fütternden
Tiere verhindert.
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Das Verfahren kann in der Weise durchgeführt werden, daß z. B. ein
dreitägiger Turnus eingeführt wird, d. h. jeden Tag aus dem obersten Behälter ein
Drittel der Kornmasse zur Fütterung entnommen wird, sodann dieser Behälter, mit
frischem Korn gefüllt, wieder als unterster Behälter in das Einweichgefäß eingesetzt
wird, wobei die Entnahme zur V erfütterung in gleicher Weise aus dem nun obersten
Behälter geschieht.
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Bei den Größenabmessungen der Behälter ist dabei Rechnung getragen,
daß der Luftspalt 8 gerade so groß ist, daß eine genügende Belüftung stattfindet,
daß dagegen das Eindringen von Mäusen unmöglich ist. Bei der Bauart nach Abb. i
ist durch die schräge Wandung außerdem den Mäusen das Emporklettern erschwert. ,
Das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung eignet sich für jede Art von
Tierzucht und ist besonders vorteilhaft für Hühnerzucht sowie für den kleinen Landwirt
oder Siedler. Die Vorrichtung kann jedoch auch zur Ernährung von Kühen, besonders
älteren Tieren, verwendet werden, bei denen die Milcherzeugung durch .ein solches
Futter erheblich gesteigert wird. Die Vorrichtung besitzt weiter den großen Vorteil,
daß ihre Einzelteile, beim Nichtgebrauchsfall ineinandergestellt, nur den allergeringsten
Raum beanspruchen, auch für andere Zwecke Verwendung finden können, und daß auch
im Gebrauchsfall der Vorrichtung, d. h. die einzelnen Teile übereinandergestellt,
nur wenig Grundfläche ,erforderlich ist, so daß die Vorrichtung im Winter in einem
beheizten Raum iri der Nähe eines Herdes o. dgl. untergebracht werden kann, wodurch
das Keimen günstig beeinflußt wird.
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Die Anzahl der Behälter wird dem Keimvermögen des betreffenden Gutes
und der Temperatur angepaßt, und das Verfahren kann auch in der Weise ausgeübt werden,
daß jedesmal jeden Tag das gesamte Keimgut aus dem obersten Behälter verfüttert
und ein mit Korn neugefüllter Behälter in das Einweichgefäß eingesetzt wird.