DE3610896C2 - - Google Patents
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- H05—ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B3/00—Ohmic-resistance heating
- H05B3/20—Heating elements having extended surface area substantially in a two-dimensional plane, e.g. plate-heater
- H05B3/22—Heating elements having extended surface area substantially in a two-dimensional plane, e.g. plate-heater non-flexible
-
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- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
- C05F17/00—Preparation of fertilisers characterised by biological or biochemical treatment steps, e.g. composting or fermentation
- C05F17/60—Heating or cooling during the treatment
-
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Erzeugung von
Humus aus organischen Abfällen unter Mithilfe von eingebrachten Würmern, wobei
der durch Umfassungswände
begrenzte Aufnahmeraum durch vertikale,
für die Würmer durchlässige Sperrwände in Fächer unterteilt und am
Boden jedes Faches eine getrennt regelbare Flächen
heizung vorgesehen ist. Durch abschnittweise geregelte Heizung und
die damit erzeugte Möglichkeit zur Ausnutzung von Temperatur
gradienten in benachbarten Bereichen und abschnittweise Umschichtung
von Humus und Beschickung mit frischem Material werden die zur
Humuserzeugung eingesetzten Würmer nach Beendigung der Humuspro
duktion angeregt, selbsttätig diesen Bereich zu verlassen. Damit
kann durch diese Vorrichtung automatisch weitestgehend wurmfreier
Humus erzeugt werden.
Verfahren und Einrichtungen zur Kompensierung von organischen Ab
fällen sind in den unterschiedlichsten Versionen bekannt (z. B. DE-
OS 30 46 646 oder DE-OS 34 38 057).
Ebenfalls ist bekannt, daß die Einhaltung bestimmter im Vergleich
zur Umgebung höherer Temperaturen und bestimmter Feuchtigkeiten,
pH-Werte etc. die Kompostierung mit Hilfe von Biomassen positiv
beeinflußt wird (vergl. z. B. DE-OS 34 38 057 und DE-OS 30 46 646).
Die Kompostierung, d. h. Verrottung von organischen Abfällen und
Zerlegung in deren Grundbestandteile wird zunehmend angewandt, um
die immer größer werdenden Probleme der Müllbeseitigung und insbe
sondere Abfallagerung mit immer kleiner werdenden Lagerkapazitäten
einer Lösung näher zu bringen. Durch die Kompostierung werden wert
volle Substrate gewonnen, die für Pflanzendüngung eingesetzt werden,
so daß sich der natürliche Kreislauf schließt.
Besonders wertvoller Humus wird durch den Einsatz von Biomasse, d. h.
Würmern, insbesondere die sogen. Tennessee-Whiggler und auch den
heimischen Mistwurm erhalten, wobei die pflanzlichen Abfälle von der
Biomasse durchgearbeitet und die entstehenden Humuspartikel in einen
Schutzmantel aus den eiweißhaltigen Lösungen der Biomasse eingehüllt
werden. Hierdurch werden die Nährstoffe allmählich wieder an die mit
diesen Humus gedüngten bzw. mit ihm versetzten Pflanzen abgegeben,
wodurch ein optimales und gesundes Wachstum der Pflanzen erreicht
wird.
Der natürliche Rotteprozess bei der Kompostierung dauert etwa ein bis
zwei Jahre, so daß einer Kompostierung im großen Maßstab Grenzen
gesetzt sind. Dasselbe gilt für die Vermehrung der Biomasse, die
ebenfalls langsam vor sich geht. Darüber hinaus schwankt bei üblicher
Kompostierung die Qualität des erzeugten Humus, was für den Anwender
mit Nachteilen bei dessen Verwendung verbunden ist.
Die heutigen Verfahren der sogen. Wurmkompostierung sind ferner alle
mit dem Nachteil verbunden, daß nach Beendigung der Humusproduktion
der Humus selbst noch mit Würmern durchsetzt ist und anschließend in
zeitraubender Arbeit mühsam von Hand ausgelesen oder ausgesiebt
werden muß (vergl. Mitteilungen des Umweltbundesamtes in Berlin -
Ausgabe Januar 1987).
Die zur Humuserzeugung eingesetzten Würmer sind auch - wie Versuche
belegen - sehr strahlungs- und erschütterungsempfindlich. Bereits
flüssigkeitsführende Heizrohre für die Kompostbeheizung erzeugen
Vibrationen, die den Wurm veranlassen, die Humusproduktion einzu
stellen.
Die vorliegende Erfindung hat deshalb die Aufgabe, mit Hilfe einer
geeigneten Vorrichtung durch geeignete Beheizungstechnik einerseits
ein für die Würmer zur Humusproduktion optimales und störungsfreies
Klima zu schaffen und andererseits die Würmer zu veranlassen,
selbsttätig den fertigen Humus zu verlassen, um diesen dann sofort
weiterverarbeiten zu können.
Die Heizung am Boden des Aufnahmebehälters wird so ausgelegt, daß
sie auf 80 Grad aufgeheizt und damit der Kompost in den Behältern
noch vor dem Ansatz mit der Biomasse lediglich durch Wärme vorver
rottet werden kann.
Der Grundgedanke für das Trennungsverfahren von Fertigprodukt
(Humus) und Würmern geht von dem bekannten Effekt aus, daß die
Aktivitäten der Würmer bei höheren Temperaturen von 25 bis etwas
über 30 Grad ihre Hauptaktivitäten entfalten und sich grundsätzlich
nach diesen Temperaturen ausrichten.
Neben der hohen Produktivität wird darüber hinaus gleichzeitig der
positive Effekt erreicht, daß sich die Biomasse bei diesen Tempe
raturen wesentlich vermehrt und damit eine noch schnellere Produk
tion erreicht werden kann.
Bei den bekannten herkömmlichen Verfahren werden diese Effekte z. T.
genutzt. Eine durch die Erzeugung eines gezielten Temperatur
gradienten in benachbarten Abschnitten erreichbare Trennung von
Biomasse und Humus ist jedoch nicht gegeben.
Dies hat nicht nur zur Folge, daß die Würmer zeitraubend aus dem
fertigen Produkt ausgelesen werden müssen. Der wirtschaftliche
Nachteil liegt auch darin, daß diese Lebewesen längere Zeit nicht
zur Humusproduktion zur Verfügung stehen und selbst bei Rückführung
in die Kompostieranlage einige Tage brauchen, bis sie wieder ihre
volle Tätigkeit aufnehmen, wie Versuche gezeigt haben.
Diese Nachteile herkömmlicher Verfahren werden durch die erfindungs
gemäße Vorrichtung wie folgt gelöst (vergl. Fig. 1 bis Fig. 3 der
Zeichnung):
Innerhalb eines durch luftdurchlässige Umfassungswände (1)
begrenzten Aufnahmeraumes (2) werden am Boden mindestens 2 mittels
Thermostaten (9 a und 9 b) getrennt regelbare elektrische Flächen
heizungen (8 a, 8 b) vorgesehen, so daß abschnittweise eine bestimmte
Temperatur eingestellt werden kann. Durch die elektrische Boden
heizung kann damit auch im Freien bei tieferen Außentemperaturen
innerhalb des organischen Abfallmaterials eine Temperatur ein
gehalten bzw. eingestellt werden, bei der zum einen der Kompostie
rungsprozeß sowie die Vermehrung der Biomasse optimiert wird und zum
anderen der Temperaturgradient zwischen den benachbarten Fächern
eingestellt werden kann.
Zweckmäßigerweise ist der Boden innerhalb der Vorrichtung mehr
schichtig aufgebaut. Zunächst ist, falls der Boden nicht betoniert
ist, ein Drahtnetz (4) aufgelegt, das ein Einwandern von Wühlmäusen
usw. in das Vorrichtungsinnere wirksam verhindert. Auf diesem Draht
netz (4) oder einer ähnlich wirksamen Sperre liegt eine Schicht
eines Dämmstoffes (5) auf, der zum einen den Wärmeabfluß zum Boden
hin verhindert und zum andern ggf. vorhandene Unebenheiten aus
gleicht. Auf der Dämmschicht (5) liegt eine Plane oder Folie (6) als
Schutz gegen Feuchtigkeit auf. Darauf ist eine wärmerückstrahlende
Folie (7) aus Dämm-Material angeordnet, die z. B. mit Aluminiumfolie
überzogen ist. Auf dieser wärmerückstrahlenden Folie (7) liegt die
Flächenheizung (8 a, 8 b) auf, die als ein- oder mehrplanige Folien
heizung mit getrennten Regelkreisen (Thermostate 9 a, 9 b) ausgebildet
ist. Aus der Flächenheizung ist eine weitere Schutzfolie (11) gegen
Feuchtigkeit von oben aufgelegt. Schließlich bildet eine Abdeckung,
die vorzugsweise aus dicht nebeneinanderliegenden Brettern (12)
besteht, die eigentliche Arbeitsfläche, auf der das organische Ma
terial abgesetzt wird. Diese Abdeckung schützt die Heizfolien wir
kungsvoll gegen Beschädigung.
Zweckmäßigerweise wird der Aufnahmeraum (2) durch eine oder mehrere
Zwischen- oder Sperrwände (13) unterteilt. Wesentlich bei diesen
Trennwänden ist, daß sie als Gitter, Drahtnetz oder in ähnlicher
Ausführung gestaltet werden, so daß die Biomasse (Würmer) bei der
Erzeugung des verfahrensgemäßen Temperaturgradienten durch
abschnittsweise unterschiedliche Beheizung hindurchwandern können,
der übrige Inhalt sich jedoch nicht untereinander vermischen kann.
Die Heizfolien werden zweckmäßigerweise so eingelegt, daß der äußere
Abstand zur Umrandung mindestens 15 cm beträgt und der Abstand zur
nächsten Folie im benachbarten Raum ca. 25 cm. Durch den Abstand zur
Umrandung wird einerseits dieses Kompostmaterial ausreichend
erwärmt, andererseits wird damit ein unnötiger Wärmeverlust durch
Abstrahlung über die Umrandung hinaus vermieden. Durch den
Mittelabstand zweier benachbarter Heizbahnen wird eine zu starke
Wärmeübertragung auf den benachbarten Kompost vermieden und ein
vorzeitiges Abwandern der Würmer bzw. Zurückwandern verhindert.
Außerdem ist die Idealtemperatur je nach Alter der Würmer unter
schiedlich. Durch die am Boden angeordnete Flächenheizung, die nach
dem Prinzip der Strahlungswärme arbeitet, entsteht nach oben hin
eine Temperaturabnahme, die es den Würmern ermöglicht, jeweils die
altersbedingte Idealtemperatur vorzufinden. Vor allem hat sich auch
gezeigt, daß der nicht mit Heizfolie bedeckte und damit kühlere
Zwischenraum wesentlich zur Steigerung der Wurmvermehrung beiträgt.
Zweckmäßigerweise wird die Behälterumrandung mit Abdeckplatten (z. B.
Styrodur) belegt, um neben dem Lichtschutz auch einen Schutz vor
Materialaustrocknung und gegen Wärmeverlust sowie gegen unwill
kommene Aufheizung durch Sonneneinstrahlung zu erreichen.
Die Fächer (14 bis 17) werden bei Inbetriebnahme etwa bis zu einer
Höhe von 35-40 cm mit organischen Abfällen aufgefüllt und mit
Biomasse, also Würmern, angesetzt. Die Flächenheizung (8 a bis 8 d)
sämtlicher Fächer wird gleichmäßig eingeschaltet. Nach etwa 3
Monaten - je nach gewünschter Qualitätsstufe - werden die Fächer,
jeweils eines überspringend, geleert bzw. das Material in das
jeweils benachbarte Fach gefüllt. Damit weist jedes 2. Fach eine
Füllhöhe von etwa 60-70 cm auf. Genau in diesen Fächern wird nun
die Heizung abgeschaltet, so daß der Inhalt sich der Umgebungstempe
ratur anpaßt und auskühlt.
Gleichzeitig werden die jetzt leer gewordenen Fächer mit neuem orga
nischen Abfallmaterial etwa 30 cm aufgefüllt. In diesen Fächern
bleibt die Heizung bestehen, so daß ein Temperaturgradient zwischen
benachbarten Fächern entsteht. Die in den jetzt nicht mehr beheizten
Fächern befindlichen Würmer verlassen nach und nach selbsttätig das
Substrat und wandern in die nebenliegenden Fächer mit dem neuen Ma
terial und den höheren Temperaturen. Die Wanderbewegung der Biomasse
wird also durch Wärme, aber auch durch die Feuchtigkeit und das
Frischfutter gesteuert. Der Wandervorgang dauert ca. 4-6 Wochen,
danach sind die abgekühlten Fächer wurmfrei und können entleert und
ausgesiebt werden. Die Biomasse ist damit unmittelbar in die neu
aufgefüllten Fächer zurückgewonnen worden. Auf diese Art und Weise
wird ein hervorragender, biomassefreier Humus erhalten.
Nach der Entleerung der Fächer werden diese wieder mit Frischfutter
beschickt, die Heizung eingeschaltet und damit wieder der Biomasse
zugänglich gemacht.
Es hat sich gezeigt, daß mit Hilfe dieser Vorrichtung reiner Humus
gewonnen wird, der nicht nur ein vielfaches gegenüber dem Ertrag bei
unbeheizten Anlagen entspricht, sondern durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung vor allem biomassefrei gewonnen werden kann.
Claims (5)
1. Vorrichtung für die Erzeugung von Humus aus organischen Abfällen
unter Mithilfe von eingebrachten Würmern, mit einem, durch Um
fassungswände begrenzten und durch
vertikale, für die Würmer durchlässige Sperrwände in Fächer un
terteilten Aufnahmeraum für die Abfälle, wobei am Boden jedes
Faches eine thermostatgeregelte Flächenheizung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenheizung jedes Faches
(14 bis 17) aus einer elektrischen Heizfolie (8) besteht, die
auf einer wärmerückstrahlenden Folie (7) aufliegt, unter der
eine Wärmedämmschicht (5) angeordnet ist, und daß sich über der
Heizfolie (8) eine, aus dicht aneinanderliegenden Brettern be
stehende Abdeckung (12) befindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen der Abdeckung (12) und der Heizfolie (8) und zwischen der
wärmerückstrahlenden Folie (7) und der Wärmedämmschicht (5) je
weils eine wasserundurchlässige Folie (6, 11) angeordnet ist,
deren Ränder sich über die Grundfläche des Aufnahmeraumes (2)
hinaus bis unter die Umfassungswände (1) erstrecken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
sich bei fehlender Bodenbetonierung unter der Wärmedämmschicht
(5) ein Drahtnetz befindet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die wärmerückstrahlende Folie (7) aus Isoliermaterial besteht,
das mit einer Aluminiumfolie überzogen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umfassungswände (1) aus aufeinandergesetzten Bimssteinblöc
ken (3) oder aus Rohholzbrettern bestehen.
Priority Applications (1)
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DE19863610896 DE3610896A1 (de) | 1986-03-24 | 1986-03-24 | Vorrichtung bzw. anlage fuer die kompostierung, vermehrung von biomasse und humuserzeugung sowie verfahren zur herstellung und erzeugung von kompost, biomasse und humus |
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DE3610896C2 true DE3610896C2 (de) | 1988-02-25 |
Family
ID=6297672
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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Cited By (1)
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