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Vorrichtung zum Absaugen von überschüssigem Öl aus durch Schieber
gesteuerten Brennkraftmaschinen. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung,
um den Schmierölverbrauch bei durch Schieber gesteuerten Brennkraftmaschinen herabzusetzen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß von den Schieberflächen das überschüssige
Öl entfernt wird. Zu diesem Zweck besitzen der oder die Schieber, die im allgemeinen
als Rohrschieber ausgebildet sein können, unterhalb des Gemischeinlasses am Umfang
entlang laufende Nuten, die z. B. durch einen Langsschlitz mit der das überschüssige
Öl absaugenden Leitung in Verbindung stehen. Das von den Schieberoberflächen abgezogene
Öl wird um den Gemischeinlaß herum zum Zylinderkopf in einen Ringraum geleitet,
aus welchem das 01 durch den Ansaugunterdruck nach einem Reiniger abgesaugt
wird.
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Das Öl wird dabei dem Zylinderkopf an einer Stelle zugeführt, welche
-in der Hauptsache senkrecht über der Stelle des Absaugers aus den Schiebernuten
liegt und senkrecht über dem zwischen beiden Stellen vorgesehenen Gemischeinlaß
sich befindet, während-die endgültige Abführung des Öles zum Reiniger an einer Stelle
erfolgt, die entgegengesetzt zum Eintritt des Öles im Zylinderkopf liegt. Auf der
Zeichnung ist die Erfindung in einer beispielsweisen Verwirklichung gezeigt.
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Abb. i zeigt teilweise im Schnitt und teilweise in Ansicht einen gemäß
der Erfindung ausgebildeten Zylinder bei Brennkraftmaschinen mit zwei gegeneinander
in jedem Zylinder arbeitenden Rohrschiebern.
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Abb.2 ist eine teilweise Ansicht der in Abb. i dargestellten Schieber.
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Abb. 3 schließlich zeigt die Anwendung der Erfindung für eine Maschine,
die nur einen, Schieber zwischen Kolben und Zylinder aufweist.
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Zu der in Abb. i und 2 dargestellten Einrichtung sei bemerkt, daß
jeder Zylinder ii einer mehrzylindrigen Maschine mit Einlaß-und Auslaßkanälen 12,
13 versehen ist und die bekannten teleskopartig ineinander verschiebbaren
inneren und äußeren Rohrschieber 1q. und 15 besitzt, die in üblicher Weise durch
Exzenter und Exzenterstangen 16, 17 gesteuert werden. Im Inneren der Schieber läuft
der Arbeitskolben 18, der mit der nicht dargestellten Kurbelwelle durch die Kolbenstange
19 verbunden ist. Der äußere Schieber 15 hat Kanäle 2o und 2,1, während
der innere Schieber 14 Kanäle 22,23 besitzt. Beide öffnungs-
Sätze
werden durch die Verschiebung der Schieber in gegenseitige Verbindung und in Verbindung
mit den entsprechenden Zylinderkanälen 12, 13 gebracht.
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Der Umfang des äußeren Schiebers 15 besitzt eine Mehrzahl ringförmiger,
flacher und horizontaler Schmiernuten 24, von denen die oberen ringsherum laufen,
während die unteren aus hier nicht näher zu erläuternden Gründen nicht ganz um den
Schieber 15 herum laufen. Der innere Schieber 1q. ist auf seinem Mantel in ähnlicher
Weise mit Ölkanälen 25 versehen. Der äußere Schieber 15 ist für eine kurze Strecke
seiner Länge bei 37 geschlitzt, so daß der Schlitz mehrere Ölnuten 24 des äußeren
Schiebers und 25 des inneren Schiebers überdeckt. Wie gezeigt, besitzt die Zylinderwandung
in axialer Richtung zweckmäßig unterhalb der Öffnung der Ansaugeleitung 12, eine
Öffnung 26, die genau vor dem Schlitz 37 steht und durch ein kurzes Rohr 27 mit
einer horizontalen rohrförmigen Leitung 28 verbunden ist, welche an allen Zylindern
der Maschine vorbeiläuft. Die Leitung 28 ist durch ein Rohr 29 und einen Kanal 3
i in der Wandung des Zylinders mit einer ringförmigen Kammer 32 verbunden, die sich
oberhalb der Schieber 14, 15 befindet, wobei in der Achsrichtung des Zylinders der
Kanal 31 zweckmäßig genau über dem Einlaß 12 und der Kanalmündung 26 sich
befindet. Diametral gegenüber dem Kanal 31 hat die ringförmige Kammer 32 eine Bohrung
33, die durch das Zylindermaterial geführt und zu einer kurzen Leitung 34 und einer
Sammelleitung 40 führt, an welche eine einzige Abnahmeleitung 3o des Ölreinigers
35 bekannter Ausführung angeschlossen ist. Der obere Teil dieses Ölreinigers oder
Abscheiders ist durch ein Rohr 36 mit der Ansaugeleitung der Maschine verbunden,
derart, daß die Saugwirkung des Motors auf die Abscheidevorrichtung, die Ringräume
32 und die verschiedenen Leitungen 29 einwirkt. Da die verschiedenen Zylinder der
Maschine durch die Leitungen 34 mit einer Sammelleitung 4o verbunden sind, von der
wiederum eine Leitung 3o abgeht, so genügt für die Ölrückgewinnung aus allen Zylindern
ein einziger Olabscheider.
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Wegen der Länge des Schlitzes 37 ist dieser während der Hube der Schieber
dauernd der an dem Kanal 26 vorhandenen Saugwirkung ausgesetzt, infolgedessen wird
das Öl aus den oberen Schmiernuten beider Schieber in großem Maße abgezogen und
in die Abscheidevorrichtung gebracht, wobei die Ölmengen stets durch die Ringkammer
32 laufen müssen. Durch die Absaugung wird verhindert, daß der Ölüberschuß zum Einlaßkanal
12 kommt, und daß die dort herrschende Saugwirkung das 01 von den Schieberflächen
absaugt und es in die Zylinder zur Verbrennung bringt.
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Da die Exzenterstangen, welche die Schieber bewegen, seitlich angreifen,
besteht das Bestreben, die Schieber leicht seitlich zu kippen, wodurch eine Pumpwirkung
auftritt, die unnötigerweise das 01 aufwärts längs der Schieber fördert.
Durch die vorgesehenen Hilfsmittel wird ein solcher Überfluß an C51 rechtzeitig
abgeführt, bevor er in den Bereich der Saugwirkung kommt, die an der Einlaßöffnung
des Zylinders vorhanden ist.
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Nachdem das 01 aus dem einzelnen Maschinenzylinder abgezogen
ist, wird es in die Ringkammer 32 geführt, und zwar oberhalb des Punktes, wohin
es durch die Schieber selbst geschoben werden könnte. Dieses 01
schmiert infolgedessen
die Teile der Schieber oberhalb der Ansaugekanäle, so daß das von der Ansaugeleitung
weggenommene Öl stets von oben wieder erneuert wird.
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In der Ringkammer kann übrigens nur ein bestimmter Ölbetrag verbleiben.
Das überflüssige 01 wird aus dieser Kammer abgesaugt und kommt in den Abscheider
35, dessen oberer Teil wenigstens durch einen Bruchteil der heißen Auspuffgase aus
der Auspuffleitung 13 geheizt werden kann, indem die Gase durch die Leitung 38 strömen,
die an eine geschlossene Kammer in Form eines Heizmantels am oberen Teil des Abscheiders
35 angeschlossen ist. Das auf diese Weise aus der Maschine abgezogene und in den
Abscheider geführte Öl wird in üblicher Weise mit anderen ebenfalls zurückzugewinnenden
Ölen gemischt, das aus anderen Teilen der Maschine kommt. Das in der Reinigungsvorrichtung
unter der Wirkung des hier herrschenden Unterdruckes und auch unter der Wirkung
der Hitze gereinigte Öl wird, je nachdem, wie es gewünscht wird, aus dem Reiniger
entweder dauernd oder absatzweise durch die Abflußleitung 39 am unteren Teil des
Reinigers in das Kurbelgehäuse der Maschine zurückgeführt.
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Das von den Schiebern abgezogene 01
braucht nicht unbedingt
zurückgewonnen oder gereinigt zu werden, aber da anderes unreines 01, welches
von der Maschine gewonnen wird, eine Reinigung erfordert, ist es zweckmäßig, das
gesamte abgesaugte Öl zu reinigen und es zum Kurbelgehäuse oder einem anderen, die
Schmierung der Maschine bewirkenden Teil wieder gereinigt zurückzuführen.
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Es ist selbstverständlich, daß das Schmiermittel den Rohrschiebern
oder Zylinderwandungen in jeder geeigneten Weise zugeführt werden kann, indem es
z. B. von den Kolbenstangen abgespritzt wird, durch eine Druckvorrichtung zugeführt
wird, oder indem
beide gleichzeitig zur Verwendung kommen.
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Aus dem Vorstehenden ist es ersichtlich, daß das überschüssige Öl,
welches bisher unnötig in der Maschine verbraucht wurde, indem es von der Einlaßleitung
in den Zylinder kam und hier verbrannte, nunmehr wieder zurückgewonnen werden kann,
da es, bevor es die Ansaugekanäle erreicht, entfernt und für nochmalige Benutzung
abgeleitet wird.
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Dies wird erreicht, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Schieber
eine ungenügende Schmierung erhalten.
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Bei Maschinen nach der bekannten Knight-Tvpe, die nur mit einem einzigen
Schieber zwischen Kolben und Zylinder arbeiten, erfährt die beschriebene Konstruktion
eine zweckentsprechende Änderung, wie sie in der Abb. 3 dargestellt ist. Hier besitzt
z. B. der Schieber 41 die äußeren Schmiernuten 42, von denen mehrere der oberen
durch die Längsnut 43 vor der Öffnung 26 miteinander in Verbindung stehen. In diesem
Falle braucht natürlich die Nut 43 nicht die Schieberwandung zu durchdringen, es
genügt, wenn die Nut 43 auf der Außenseite des Schiebers mehrere Schmiernuten miteinander
in Verbindung bringt.
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Selbstverständlich dienen die vorstehenden Ausführungen lediglich
zur Erläuterung des Erfindungsgedankens.
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Je nach den verschiedenen Arbeitsbedingungen, die zum Teil durch den
Bau der Maschine bedingt sind, sind- Änderungen in konstruktiver Hinsicht möglich,
so z. B. kann die obere Ringkammer fortgelassen werden. Das 0I kann in diesem Falle
direkt zur Reinigungsvorrichtung geführt werden.
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Auch kann, wenn es gewünscht wird, die Reinigungsvorrichtung selbst
in Fortfall kommen, sofern andere geeignete Hilfsmittel angewendet werden, um das
Öl von den Schiebern abzuziehen. Auch die Länge der Nut 37 ist keineswegs auf die
in der Zeichnung dargestellte Größe beschränkt. Die Nut kann länger oder kürzer
gehalten sein und unter Umständen ganz in Fortfall kommen.