-
Fahrzeug zum Befördern von Müll o. dgl. Die Erfindung bezieht sich
auf Fahrzeuge, bei denen der Fahrzeugkasten zur Aufnahme und Förderung von Schüttgut
(insbesondere Müll) in großen Mengen bestimmt ist und die Be- und Entladung ohne
Kippung des Fahrzeugkastens mechanisch erfolgt.
-
Ähnliche Einrichtungen sind bereits bekannt und bestehen in der Anordnung
von Transportbänder u. dgl. Diese haben aber den großen Nachteil, daß bei der Eigenart
manches Schüttgutes, z. B. :Mülls, der bekanntlich aus einem Gemenge von allen möglichen
Stoffen und Gegenständen besteht, leicht Störungen in der Förderung entstehen. Außerdem
ist die Reibung zwischen dem Transportband und dein Schüttgut sehr groß, wodurch
zur Förderung ein außerordentlich hoher Kraftbedarf notwendig ist. Es wurde auch
versucht, die Be- und Entladung mittels einer ini Fahrzeugkasten angeordneten kleineren
Förderschnecke auszuführen. Es zeigte sich jedoch auch hierbei außer den oben angegebencn
Nachteilen, daß die Förderung dadurch, daß sich bestimmte Schüttäter infolge ihrer
eigenartigen Zusammensetzung klumpenartig zusammenballen und verfilzen, sehr erschwert
wird. Infolge der durch die Förderschnecke verursachten Pressungen des Schüttgutes
entstehen große Reibungen; der Kraftbedarf wächst dadurch bedeutend.
-
Am meisten bekannt und eingeführt sind die Fahrzeuge mit nach hinten
kippbarem Fahrzeugkasten. Bei dieser Bauart ist es zur richtigen Verteilung des
Schüttgutes während des Beladens notwendig, den Fahrzeugkasten wiederholt zu kippen.
Zur vollständigen Entleerung muß der Fahrzeugkasten auf einen Winkel von etwa 6o°
gedreht werden. Da das Schüttgut meistens an Abhängen angefahren wird, besteht die
große Gefahr, daß durch .die beim Kippen eintretende Verlegung des Schwerpunktes
nach hinten in Verbindung mit dem dadurch bewirkten erhöhten Achsdruck bei weichem
Gelände die Fahrzeuge an den Bergabhängen abrutschen, wodurch großer Schaden am
Fahrzeug entstehen kann und außerdem auch IZenschen gefährdet werden können.
-
Ferner ist der Antrieb der in diesem Falle zum Teil schräg angeordneten
Förderschnecken vorn Fahrzet aamotor aus sehr umfangreich, cla hierzu mehrere Getriebe
und eine lösbare Kupplung erforderlich sind. Das gleiche trifft für den Antrieb
der Kippeinrichtung zu. Außer den hohen Herstellungskosten für die Antriebe besteht
aber noch der weitere Nachteil, -iaß durch diese, insbesondere aber durch die schräg
eingebaute Schnecke, der nutzbare Rauminhalt des Fahrzeugkastens verringert wird.
Ferner sind dadurch, daß der Fahrzeugkasten vollkommen fest geschlossen ist, Beschädigungen
des Fahrzeugkastens beim Überfüllen durch den hierbei entstehenden Druck im Kasteninnern
möglich.
-
Vorstehend kurz beschriebene Nachteile werden durch die Erfindung
vollkommen beseitigt.
In der Zeichnung ist das neue Fahrzeug in
einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt: Abb. i zeigt einen senkrechten
Längsschnitt durch das Fahrzeug, Abb. a eine Ansicht von hinten bei geschlossenem
Deckel 3 und Abb. 3 eine Ansicht von hinten bei abgehobenem Deckel 3 in größerem
Maßstab.
-
In den Abb. i und 2 sind zwei schraubenförmig gewundene Bleche 5 eingezeichnet,
während in der Abb. 3 vier solche Bleche 5 dargestellt sind.
-
Der auf dem Fahrzeug nicht kippbar angebrachte Fahrzeugkasten zur
Aufnahme des Schüttgutes besteht aus einem in der Längsachse des Fahrzeuges angeordneten
Behälter i, der an seiner vorderen Seite durch einen festen Deckel a abgeschlossen
ist. Der Abschluß der hinteren Behälterseite wird durch einen Deckel 3 bewirkt der
aber nicht fest mit dem Behälter i verbunden ist.
-
Der Deckel 3 ist mit einer in das Innere des Behälters ragenden Vertiefung,
welche die Form eines abgestumpften Kegels 4 hat, versehen.
-
Im Innern des Behälters i sind schrauben= förmig gewundene Bleche
5 so eingebaut, daß durch diese der Raum des Behälters i, z. B. bei Verwendung von
vier Blechen 5 in vier unter sich abgeschlossene Räume 14, .die sich auf den ganzen
Inhalt des Behälters i erstrecken, unterteilt ist. Die Bleche 5 verlaufen in der
Querschnittsebene des Behälters i radial und sind mit dem Mantel 15 und der Achse
16 des letzteren fest oder lösbar verbunden.
-
Die Bleche 5 reichen bis zum Deckel 3 und sind entsprechend der Form
,des Kegels 4 zweckmäßig so ausgespart, daß zwischen der Schrägseite des Kegels
4 und -den Blechen 5 ein freier Raum 6 verbleibt. Der Behälter i ist durch eine
an der Schrägseite des Kegels 4 angebrachte Öffnung 7 von außen zugänglich, die
zur Aufgabe des Schüttgutes aus dem Gefäß 8 in den Behälter i dient, der bei seiner
Entleerung durch Aufklappen oder Wegnehmen des Deckels 3 teilweise oder auch ganz
geöffnet werden kann. Am inneren Umfang des hinteren Behälterendes können je nach
Bedarf zwischen den Blechen 5 noch kurze, in ihrer Länge der Höhe des Kegels 4 entsprechende,
ebenfalls radial und schneckenförmig verlaufende Schaufeln 13 angebracht werden,
wodurch ein rasches Aufnehmen des Schüttgutes erzielt wird.
-
Wesentlich ist, daß die gesamten Innenflächen der unterteilten Räume
14 des Behälters i ohne Unterbrechung möglichst glatt verlaufen, damit beim Be-
und Entladen des letzteren das Schüttgut nicht hängen bleiben und zu Verstopfungen
Anlaß geben kann. Der Behälter i ist in bekannter Weise um seine Längsachse drehbar
und wird zu diesem Zweck an seiner Vorderseite von einem Lager 9 und an der Hinterseite
von Rollen io getragen.
-
Ein mit. dem Fahrzeugmotor in Verbindung stehendes, für Links- und
Rechtsgang vorgesehenes Wechselgetriebe xi dient zum Antrieb des Behälters i. Bei
der Drehung des letzteren steht der Deckel 3, welcher den Behälter an der Lauffläche
12 entsprechend abdichtet, fest.
-
Es soll noch bemerkt werden, daß abweichend von der vorstehend beschriebenen
Ausführung auch eine Bauart möglich ist, bei welcher der Behälter i feststeht und
die den ganzen Querschnitt des Behälters i ausfüllenden schraubenartigen Bleche
5 sich drehen.
-
Die beschriebene Erfindung kann auch selbstverständlich anstatt fahrbar
in ortsfester Form Verwendung finden.
-
Die Wirkungsweise des neuen Fahrzeuges ist folgende: Das Schüttgut
wird in den sich drehenden Behälter i bei der Öffnung 7, die zwecks bectuemer Einfüllung
in einer vom Boden aus leicht erreichbaren Höhe liegt, eingebracht und zunächst
von' den kurzen Schaufeln 13 und danach von den im Behälter i schraubenförmig verlaufenden.
Blechen 5 erfaßt und in den Behälter i gefördert. In letzterem verteilt sich .das
Schüttgut .der Länge nach gleichmäßig und die- Füllung des Behälters i erfolgt unter
dauernder Auflockerung des Schüttgutes auf Grund der eigenartigen, näher beschriebenen
Fördereinrichtung.
-
Dieser Vorgang spielt sich ununterbrochen so lange ab, bis der Behälter
i vollständig mit Schüttgut gefüllt ist. Eine Pressung und ein damit verbundenes
Zusammenballen und Verfilzen des Schüttgutes ist bei der eigenartigen Wirkungsweise
nicht möglich, da das Gegenteil von Pressen fortwährendes Aufrütteln des Schüttgutes,
stattfindet. Ebenso ist auch ein Überfüllen des Behälters i mit Schüttgut nicht
möglich, da die Arbeit der Schnecke keine pressende ist und bei gefülltem Behälter
i kein Schüttgut an der Einfüllung 7 mehr aufgenommen wird.
-
Zur Entleerung des Behälters i läuft dieser in entgegengesetzter Richtung,
während der Deckel 3 teilweise oder ganz geöffnet wird.
-
Der Entleerungsvorgang spielt sich in gleicher Weise wie der Füllvorgang,
nur in umgekehrter Form, ab. Auch dabei treten keine pressende oder gar verklemmende
Reibungen auf, da das Schüttgut in der gleichen Weise, wie dies beim Füllen geschieht,
fortwährend gelockert wird.
-
Da sowohl beim Füllen wie beim Entleeren des Schüttgutes kein Zusammenpressen
des
Schüttgutes erfolgt, ist der Kraftbedarf für den Antrieb des
Behälters i beim Füllen und Entleeren äußerst gering. Ferner können die Wandstärken
sowohl des Behälters i wie auch der Bleche 5 sehr gering gewählt werden da sich
beide Teile gegenseitig versteifen, wodurch mit geringem Aufwand an Baustoff hohe
Festigkeit gegen Durch- oder Verbiegen sämtlicher aus Blech bestehenden -Teile erreicht
wird.
-
Dadurch sowie auch durch den einfachen Antrieb des Behälters i verbilligen
sich die Herstellungskosten ganz wesentlich. Ein und derselbe Antrieb dient sowohl
zum Füllen wie zum Entleeren des Behälters i. Zur Erreichung dieses Zweckes ist
nur ein Umschaltgetriebe notwendig.
-
Durch die mit geringer Reibung vor sich gehende Förderung des Schüttgutes
sowohl beim Be- wie auch beim Entladen in Verbindung mit einem möglichst einfachen
Antrieb des Behälters i sind Störungen so gut wie ausgeschlossen. Es wird durch
diese Bauart eine große Sicherheit in der Wirkung erzielt. Ferner wird das Fahrzeug
auch dadurch, daß zum Entleeren des Fahrzeugkastens oder des Behälters i ein Kippen
nicht erforderlich ist, betriebssicher.
-
Die Einfüllöffnung 7 kann jeder Form von Gefäßen 8 angepaßt werden,
wodurch staubfreies Einfüllen des Schüttgutes in allen Fällen möglich ist.
-
Es ist auch möglich, in den Deckel 3 alle bis jetzt bestehenden staubfreien
Schüttungen, wie solche für Müll Verwendung finden, einzubauen.