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Vorrichtung zum Einbringen des Kaliberdorns in zu ziehende Rohre.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen des Kaliberdorns in zu ziehende
Rohre, bei welcher die den Kaliberdorn tragende Stange mittels der in dem Hauptpatent
448 /727 gekennzeichneten zwangläufig bewegten Führungen gegen Auswei-,en Achse
gesichert chen von der geradlinig ist. Während bei der Einrichtung nach dem Hauptpatent
das Einführen des Kaliberdorns mittels einer hydraulischen Kraft erfolgt, wobei
die in Zylinder und Kolben aufgelöste Dornstange von den Führungseinrichtungen gegen
seitliches Ausbiegen gesichert ist, sollen gemäß der vorliegenden Erfindung die
Führungsvorrichtungen für die hydraulisch betätigte Dornstange auch für einfache,
durch mechanische Mittel, wie z. B. eine Seilwinde o. dgl. angetri,-bene Dornstangen
Verwendung finden.
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Die Einführung der Dornstange ist, namentlich bei größeren Rohren,
eine ebenso mühsame wie zeitraubende Arbeit, namentlich dann, wenn das Rohr Einbeulungen
aufweist, die beispielsweise beim Glühen entstehen können und dem Einführen des
Dorns erheblichen Widerstand entgegensetzen.
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In allen Fällen ergibt sich die Schwierigkeit, daß die Dornstange,
die mindestens so lang sein muß wie das zu ziehende Rohr und dabei nicht dicker
als sein Innenquerschnitt sein darf, ausknickt, sobald die Einführung des Dorns
auf Widerstand stößt. Außerdem hängt die Dornstange, da der Ziehvorgang .stets in
nahezu horizontaler Lage vor sich geht, infolge ihres Eigengewichtes erheblich durch.
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Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, die frei tragende Länge der
Dornstange durch Führungen zu unterteilen, doch stößt man dabei auf die Schwierigkeit,
daß diese Führungen die Schlitten, die die Enden der Dornstange tragen bzw. die
Stoßkraft übermitteln, in ihrer Bewegung auf der Gleitbahn nicht behindern dürfen.
Auch müssen diese Führungen die Dornstange allseitig umfassen, da diese nicht allein
gegen das Durchhängen, sondern vor allen Dingen gegen das Ausknicken nach irgendeiner
Richtung geschützt werden muß.
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Zur Erfüllung dieser Aufgabe sind örtlich feststehende Unterstützungen
der sonst im Maschinenbau üblichen Ausführung, die durch Ausschwenken dem Schlitten
den Durchgang freigeben würden, ungeeignet.
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Der Erfindungsgedanke beseitigt alle Schwierigkeiten in sehr einfacher
Weise dadurch, daß bewegliche, die Dornstange allseitig umfassende Führungen angebracht
werden, die zwangläufig derart hin und her bewegt werden, daß sie die frei tragenden
Teile
der Dornstange stets in gleiche oder nahezu gleiche Längen
unterteilen.
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Auf der Zeichnung ist eine der Erfindung gemäß ausgeführte Einrichtung
in Seitenansicht dargestellt.
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Das zu ziehende Rohr a ist mit seiner Spitze in den Ziehring b eingesetzt.
Der Dorn c befindet sich auf der Dornstange d, die durch den Dornstangenhalterbock
e hindurchgeführt ist,. der die beim Ziehen auftretende Zugkraft aufzunehmen hat.
Das Ende der Dornstange ist in einem Schlitten f befestigt, an dem die zum Einbringen
des Dorns erforderliche Kraft unmittelbar oder mittelbar angreift. Bei dem in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Seilwinde g verwendet, die
mittels Handkurbel oder Motor angetrieben wird und den Schlitten/ unter Zwischenschaltung
einer Rolle k, vorwärts bewegt. Diese Rolle h befindet sich an dem Führungsschlitten.
i, und ein Seil k ist vom Schlitten f über die Rolle k zu einem Festpunkt
L geführt, so daß der Schlitten! stets den halben Weg des Schlittens f zurücklegt,
wodurch bewirkt wird. daß die Dornstange stets in der Mitte ihrer jeweilig frei
tragenden Länge am Ausweichen von der geradlinigen Achse gehindert wird. Ein Belastungsgewicht
m besorgt nach Beendigung des Ziehvorganges den Rückzug und bewirkt gleichzeitig,
daß die Seile stets gespannt bleiben.
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Die durch den Dornstangenhaltebock e frei nach vorn austretende Dornstangenspitze
bedarf ebenfalls einer Unterstützung, da die Stange bei weitem Ausfahren unter dem
eigenen Gewicht und dem des schweren Dorns erheblich nach unten durchhängen würde.
Zudem muß beim Eintreten des Dorns c in das Rohr a ein Ausweichen aus der Mittellage
nach irgendeiner Richtung verhütet werden. Die dazu erforderliche Führung muß jedoch
stehenbleiben können, wenn der Dorn in das Rohr eintritt, darf also mit dem vorderen
Ende der Dornstange nicht fest verbunden sein. Diese Bedingungen erfüllt die auf
der Hinterbank zwischen dem Dornstangenhaltebock e und dem Ziehring b laufende Führung
n, die unter dem Einfluß einer Kraft, z. B. eines Belastungsgewichtes o, das Bestreben
hat, dem Dorn c, der immer dicker ist als die Dornstange, nachzulaufen.
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Tritt der Dorn in das Rohr ein, dann wird die Führung n am weiteren
Vorlaufen durch das Rohr gehindert, sie folgt aber beim Ziehvorgang dem vorlaufenden
Rohr nach und verhindert, daß. der Dorn nach unten fällt, wenn ihn das Rohr verläßt.
Beim Rückzug nimmt der Dorn die Führung iz selbsttätig mit zurück.
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Bei sehr langen Dornstangen wird es erforderlich sein, den vor dem
Dornstangenhaltebock e befindlichen frei tragenden Teil der Dornstange ebenfalls
durch eine weitere Führung p zu unterteilen, die wiederum mittels Rolle g, Seil
r und Festpunkts mit der Führung n gekuppelt ist und ihr stets mit der halben Geschwindigkeit
folgt, so daß der frei tragende Teil n-e der Dornstange stets in der Mitte gestützt
ist. Ein Belastungsgewicht t wahrt beim Rückzug den richtigen Abstand zwischen den
Führungen n und p und hält das Seil r stets gespannt. Die beiden Belastungsgewichte
o und t können gegebenenfalls durch das eine Gewicht a ersetzt werden, das die Bewegungen
der Führungenn und p in der geforderten Wsise beeinflußt.