DE457264C - Unter Kuehlwirkung arbeitendes Reinigungsverfahren fuer zur Fernleitung bestimmte Gase von Kokerei-, Gasanstalts-, Schwelereibetrieben o. dgl. - Google Patents

Unter Kuehlwirkung arbeitendes Reinigungsverfahren fuer zur Fernleitung bestimmte Gase von Kokerei-, Gasanstalts-, Schwelereibetrieben o. dgl.

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DE457264C
DE457264C DEL58164D DEL0058164D DE457264C DE 457264 C DE457264 C DE 457264C DE L58164 D DEL58164 D DE L58164D DE L0058164 D DEL0058164 D DE L0058164D DE 457264 C DE457264 C DE 457264C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/04Purifying combustible gases containing carbon monoxide by cooling to condense non-gaseous materials

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Unter Kühlwirkung arbeitendes Reinigungsverfahren für zur Fernleitung bestimmte Gase von Kokerei-, Gasanstalts-, Schwelereibetrieben o. dgl. Die üblichen Verfahren zur Befreiung der in Kokerei-, Gasanstalts- oder Schwelereibetrieben von den Öfen kommenden Rohgase von den sogenannten Nebenprodukten sind außer auf Teer und Benzol vorzugsweise auf die Gewinnung von Ammoniak gerichtet.
  • Das Ammoniak wird aus den Gasen entweder auf alten Anlagen im indirekten Verfahren durch Auswaschen mit Wasser entfernt und das gewonnene Ammoniakwasser dann weiter verarbeitet, oder es wird im direkten Verfahren durch Hindurchleiten des gesamten Gasstromes durch ein Schwefelsäurebad in schwefelsaures Ammoniak überführt oder im sogenannten halbdirekten Verfahren teils durch Durchleiten des Gasstromes durch Schwefelsäure, teils durch Verarbeiten des im natürlichen Kondensat gewonnenen Ammoniaks in der sonst beim direkten Verfahren üblichen Weise verarbeitet. Im letzteren Falle, heim halbdirekten `'erfahren, wird das gesamte Gas zunächst auf 25° C abgekühlt, dann wieder auf 8o° erwärmt, das so erwärmte Gas durch ein Schwefelsäurebad geschickt und dann das gesamte Gas zwecks Zuführung zu den Benzolgewinnungsanlagen wieder gekühlt. Das bei der Kühlung bis auf 25' gewonnene Ammoniakwasser wird in der üblichen Weise weiterverarbeitet.
  • Das Naphthalin verblieb bisher entweder im Gase oder wurde beispielsweise in Gasanstalten durch Waschöl teilweise aus dem Gas ausgewaschen, was mit erheblichen Unkosten verbunden ist. Die Kokereigase, die zu Hüttenzwecken verwendet werden, wurden bisher vom :\ aphthalin nicht befreit. Die Folge davon ist, daß die Leitungen sich im Winter mit Naphthalin verstopfen, wodurch Betriebsstörungen, auf alle Fälle aber ein außerordentlicher Aufwand an Dampfkosten entstehen, um das Gas durch die inkrustierten bzw. verstopften Leitungen hindurchzupressen. Ferner entstehen hohe Reinigungskosten der Leitungen.
  • Es ist nun auch vorgeschlagen worden, die Gase vermittels Luft in sogenannten Großraumkühlern zu kühlen, welche zur intensiven Kühlung mit Kühlrohren (Wasserkühlung) versehen sind. Durch diese Art der Kühlung ist aber die untere erreichbare Grenze gegeben: im Winter nicht unter 15' C, im Sommer nicht unter 2o° C.
  • Es ist bisher jedoch nicht gelungen, in diesen Kühlern das Naphthalin restlos zu entfernen. Nach wie vor ist das Vorhandensein von Naphthalinwaschern erforderlich, um wirklich naphthalinfreies Gas zu erhalten.
  • Vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf ein Reinigungs- -bzw. Abscheidungsverfahren für obengenannte Gase. Sie besteht darin, daß das Gas, nachdem der Teer größtenteils abgeschieden ist, stark unterkühlt wird, d. h. stärker gekühlt wird als bisher, also auf tiefer wie 1o bis i5°, evtl. sogar bis - io°.
  • Durch diese Unterkühlung wird nicht nur das Naphthalin restlos aus dem Gas ausgeschieden, es entfallen dabei auch noch Leichtöle, die sich durch Absitzenlassen oder durch einfache Fraktion bequem zu Motorenölen verarbeiten lassen. Das Gas wird ferner durch die Unterkühlung derart rein von Teer und Teerdämpfen, daß das Benzol mittels aktiver Kohle aus dem Gas entfernt werden kann, was bisher infolge der großen Unreinigkeiten des Gases nur sehr unvollkommen möglich war.
  • Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß dasAmmoniak in der Kälte ohne Frischwasserzusatz bis auf ganz geringe Reste ausgewaschen «-erden kann, und zwar wird dadurch ein Ammoniakwasser mit einem bisher ungekannten Gehalt an NHg von bis zu 15 Prozent ohne die besondere Vornahme einer Sonderkonzentration erzielt.
  • Der Frischwasserzusatz, um die letzten Reste des Ammoniaks auszuwaschen, beträgt nur wenige Prozent der bei der sonst üblichen Abkühlung auf 25° C entfallenden Kondensate.
  • Nicht zuletzt wird durch die Unterkühlung auch eine Trocknung des Gases erzielt, die e. für alle metallurgischen Zwecke wertvoller, insbesondere aber an Ferngasleitungen die Wasserabscheider mit ihrer teuren Bedienung vollständig entbehrlich macht.
  • Die technische Durchführung des Verfahrens kann beispielsweise folgendermaßen vor sich gehen: Nachdem (las Gas, etwa Kokereigas, auf 20° heruntergekühlt ist, wird es durch die Tiefkühler geleitet. Zweckmäßig werden deren drei angewandt, die derart schaltbar sind, daß wechselweise ein Kühler außer Betrieb gesetzt werden kann. Diese Tiefkühler bestehen aus vollständig geschlossenen Gefäßen, in denen Kühlrohre eingebaut sind. In diese Kühlrohre wird unten verflüssigtes Ammoniak eingeleitet und das verdampfte Ammoniak oben wieder abgesaugt, um in der Kompressionskältemaschine wieder verdichtet zu werden. Die Menge des in die Kühlrohre eingeleiteten verdichteten Ammoniaks wird derartig bemessen, däß dauernd in dem unteren Teil derselben sich Flüssigkeit befindet, d. h. daß die Kühlrohre nach dem sogenannten Überflutungssystem arbeiten.
  • Nachdem das Gas auf diese Art auf die Tieftemperatur herabgekühlt ist, wird es zur Abscheidung kristallinisch ausgeschiedenen Naphthalins durch einen »Naphthalinscheider« bekannter Konstruktion hindurch und nach hinter einandergeschalteten Scrubbern geleitet. Der erste dieser Scrubber ist mit gekühltem, schwachem Ammoniakwasser berieselt. So gereinigt wird das Gas, je nach dem Verwendungszweck, der weiteren Verarbeitung zugeführt, sei es der Benzolwäsche, sei es der Schwefelreinigung, oder aber unmittelbar zur Verwendung gebracht.
  • Das neue Verfahren stellt also, wie gezeigt, einen erheblichen technischen und wirtschaftlichen Fortschritt in der Gasaufbereitung dar und ist von besonderer Bedeutung für die Fernleitung von Gasen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Unter Kühlwirkung arbeitendes Reinigungsverfahren für zur Fernleitung bestimmte Gase von Kokerei-, Gasanstalts-, Schwelereibetrieben o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb von Temperaturgrenzen gekühlt wird, bei denen einerseits ein restloses Niederschlagen des vom Gase mitgeführten Naphthalins und Wassers (Temperaturen von o° und darunter) gesichert ist, aber anderseits auch noch die Verwendung ammoniakhaltigen Waschwassers zur möglichst restlosen Ammoniakaufnahme ermöglicht ist (d. h. Temperaturen über - to', also zweckmäßig Temperaturen zwischen o° und etwa - ro° C).
DEL58164D 1923-06-26 1923-06-26 Unter Kuehlwirkung arbeitendes Reinigungsverfahren fuer zur Fernleitung bestimmte Gase von Kokerei-, Gasanstalts-, Schwelereibetrieben o. dgl. Expired DE457264C (de)

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DE (1) DE457264C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1033365B (de) * 1952-01-18 1958-07-03 Ruhrgas Ag Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung des Naphthalins und Wassers aus Kohlendestillationsgasen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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