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Brötchenausgeber. Die Erfindung betrifft einen Brötchenausgeber mit
mehreren je ein Brötchen aufnehmenden Kippfächern, welche gefüllt oder leer niedergekippt,
aber nur leer zurückgekippt werden können.
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Eine bekannte ähnliche Vorrichtung ist als Tafelaufsatz ausgebildet
und hat Schubladen mit Glaswänden, in denen sich die Brötchen oder andere Warenstücke
befinden. Durch das Gewicht des Warenstückes wird der bewegliche Boden der Schublade
heruntergedrückt und stößt bei dem Versuch, die gefüllte Schublade zuzuschieben,
gegen einen nur in der Schließrichtung wirksamen Anschlag, über den die entleerte
Schublade, deren Boden höher steht, hinweggleiten kann. Die Schubladen können mithin
gefüllt und leer hervorgezogen, aber nur leer zurückgeschoben werden.
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Diese Vorrichtung vermochte nicht, sich in die Praxis des Gasthausbetriebes
einzuführen. Zwar ist ihre Handhabung ziemlich einfach und für jedermann selbstverständlich,
aber ihr verwickelter Bau bedingt einen viel zu hohen Anschaffungspreis. Hinzu kommt
noch, daß auch der Werkstoffaufwand nicht gering ist. Hand in Hand damit geht ein
großer Platzbedarf, der bei den ohnehin meist dicht besetzten Tischen sehr störend
empfunden wird. Weiterhin kann der Gast die in dem Tafelaufsatz enthaltenen Brötchen
schlecht übersehen, und schließlich wird auch der freie Blick über den Tisch behindert.
huch die Entnahme der Brötchen aus den Schubfächern ist nicht sehr bequem.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, diese Mängel abzustellen.
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Zu diesem Zweck werden zum Bereitstellen und Ausgeben der Brötchen
Kippfächer mit schalenförmigem Abrollmantel verwendet, welcher in Ruhelage den Behälter
geschlossen hält und unten, vorzugsweise auf dem -Behälterboden, derart gelagert
ist, daß ein Brötchen innerhalb seiner Kippachse auf ihm ruht. Über der Kippachse
sind mehrere an einer Stange des Vorrichtungsgestells hängende Sperrfallen angeordnet,
welche durch das herausrollende oder herausgleitende Brötchen auswärts geschwenkt
werden und hintci diesem sich wieder senken. Eine Anschlagstange verhindert ein
Einwärtsschwenken dieser Fallen beim Versuch, das Brötchen unter ihnen wieder in
den Behälter zurückzubringen. Infolge der genannten Lagerung des Kippfaches und
einer kesselförmigen Ouerschnittsausbildung seines Bodens wird beim Herauskippen
des Faches ein so weites Herausholen des Brötchens veranlaßt, daß -dieses bequem
erfaßt werden kann. Ein Versuch, ein nicht entsprechendes Brötchen durch Zurückschnappenlassen
des Kippfaches zurückzugeben, scheitert an der Sperrwirkung der verschiedenen, hinter
das Brötchen herabgesunkenen Sperrfallen. Ein Anheben der sämtlichen Sperrfallen
zur Beseitigung des Hindernisses ist schon durch deren größere
Anzahl
für die meisten Leute verhindert. Um selbst geschickten Leuten, welche Zeit und
Mühe nicht scheuen würden, das Vorheben der sämtlichen, augenblicklich sperrenden
Sperrfallen unmöglich zu machen, sind lamellenförmige Sperrfallen in kleinen Abständen
voneinander gegen das Brötchen zu hochkantig angeordnet und verschieden lang und
mit ihren Spitzen, wechselweise nach: außen und innen zeigend, ausgebildet. Die
kürzeren Sperrfallen sind dann dem Zugritt der Finger entzogen. Sie lassen zwar
ein teilweises Zurückkippen des Kippfaches mit dem Brötchen zu, um sich hierauf
um so sicherer hinter das Brötchen einzuspreizen.
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Im Bereich der Erfindung könnte man die beschriebenen Kippfächer samt
den Sperrfallen strahlenförmig um die Mitte eines im wesentlichen rund ausfallenden
Behälters anordnen. Zweckmäßiger ist jedoch eine reihenweise Anordnung und Lagerung
der Kippfächer auf einer gemeinsamen Kippachse. Ordnet man zwei solcher Kippfächerreihen
einander gegenüber auf zwei Entnahmeseiten an, so ergibt sich ein im wesentlichen
rechteckiger Behälter, welcher der meist rechteckigen Tischform am -besten angepaßt
ist und vor allem im Verhältnis zu seiner geringen Platzbeanspruchung die meisten
Brötchen aufnimmt.
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Als Ausführungsbeispiel ist auf der Zeichnung ein solcher Brötchenausgeber
mit zwei Kippfächerreihen veranschaulicht.
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Abb. i zeigt ihn im Querschnitt und Abb. a in Vorderansicht bei abschließenden
Kippfächern.
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Abb.3 läßt bei herausgekippten Kippfächern deren senkrechten Scheitelquerschnitt
und die verschiedenen Längen der Sperrfallen erkennen. Die Abb. q., 5 und 6 zeigen
die Lagerung der Kippfächer in größerem Maßstabe, und Abb.7, 8 und 9 zeigen von
der Flachseite verschiedene Sperrfallen.
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Auf dem Blechboden a sind Stirnrahmen b für durchsichtige Stirnwände
c aufgenietet. An die Stirnrahmen b ist bei d ein umlegbarer Tragbügel f angelenkt.
Auf die Stirnrahmen ist ein Deckenrahmen g aufgenietet, der auf beiden Entnahmeseiten
Anschlagleisten k hat und die Schiebeführung für einen durchsichtigen Einschiebedeckel
i bildet, der an einem Knopf i eingeschoben und herausgezogen werden kann. In den
unteren Ecken der Stirnrahmen b und in den vom Blechboden aufgebogenen Lageraugen
k sind Kippachsen l
gelagert, auf denen mittels Lageraugen
-in (Abb. 4) die Kippfächer gelagert sind. Diese bestehen aus einem quer
zur Kippachse schalenförmig gekrümmten Abrollmantel n (Ahb. 6) mit zur Kippachse
parallelen Mantellinien und aus quer zur Kippachse gerichteten parallelen Seitenwänden
o. Der Abrollmantel n reicht in Ruhelage bis an die Anschlagleiste h hinauf (Abb.
i), von welcher er mit seiner oberen Endkante n' als Griffkante etwas absteht. .
Die Seitenwände o haben Durchbrüche o' zur Sichtbarmachung der in die Fächer eingelegten
Brötchen p. Diese müssen mit ihrem annähernd kreisrunden Umfang auf den Abrollmantel
n aufgelegt werden. Diese Art des Auflegens ergibt die höchste Platzeinsparung in
der Baulänge des Brötchenausgebers und ein sicheres Herausrollen der Brötchen bei
dessen Benutzung. Der Abrollmantel n ist so geformt und auf seiner Kippachse so
gelagert, daß in Ruhelage, in welcher er den Behälter abschließt, das Brötchen gegenüber
der Kippachse nach dem Innern des Ausgebers hin auf ihm aufruht und daß dieses von
ihm' abrollt, wenn man ihn bis zum Auftreffen auf Bodenanschläge q (Abb: 6) niederklappt.
Der Mantel ist ferner so geformt, daß er das auf ihm herausrollende Brötchen abfängt.
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Etwa senkrecht über den Kippachsen L sind in den Stirnrahmen
b die Tragstangen r von blechernen, verschieden langen Sperrfallen
s, s', s' befestigt, welche an ebenfalls in den Stirnrähmeri b befestigten
- Stangen t ihren Anschlag gegen Einwärtsschwingen finden. Diese Lamellenfallen
sind unter Einschaltung von Abstandsringen iu in kurzen Abständen voneinander gegen
das Brötchen zu hochkantig angeordnet. Ihre unteren Enden sind schief abgeschnitten
und bilden Spitzen Mit diesen zeigen einige der Fallen nach außen, andere nach innen.
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Auf jeder Entnahmeseite ist die jeweils gewünschte Anzahl von Kippfächern
auf den durchlaufenden Kippachsen l dicht nebeneinander angeordnet und in Ruhelage
ausgerichtet, so daß sie als durchlaufende, nur durch die Stoßfugen w unterteilte,
gewölbte Wände zz in Erscheinung treten. Da die Kippfächer unter dem Gewicht der
Brötchen an den Anschlagleisten 1a dicht anliegen und dicht nebeneinanderliegen,
ergänzen sie den aus dem Boden a, den Stirnwänden b, c und der Decke
g, k, i bestehenden offenen Behälterteil zu einem geschlossenen Brötchenbehälter,
der bei herausgezogenem Deckel i von oben gefüllt wird. Das Anliegen der Fächermäntel
an den Anschlagleisten l ist außer durch das Brötchengewicht durch die sie unterfassenden
Endarme x von den auf den Kippachsen L sitzenden, mit ihren Endarmen y am Boden
festgelegten Schraubenfedern W gesichert und verstärkt.
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Durch die durchsichtigen Stirnwände c und die Wandausbrüche o' sowie
durch den durchsichtigen Schiebedeckel i hindurch lassen sich
die
sämtlichen eingelegten Brötchen zur Auswahl frei überblicken. Um den Behälter völlig
durchsichtig zu machen, können auch die Abrollmäntel und nötigenfalls auch die Seitenwände
der Kippfächer aus durchsichtigem Stoff hergestellt werden. Zur Entnahme des ausgewählten
Brötchens braucht man nur dessen Fach niederzuklappen. 1-is es auf de-n Anschlag
q trifft. Dieser ist so angeordnet, daß die dann tiefste Mantellinie die Tischfläche
nahezu berührt. Beim Niederklappen des Faches wird das Brötchen zunächst mit dem
Kippfach 7t, o beim Umschwenken um die Kippachse L angehoben, sodann wird das Kippfach
it, o immer mehr auswärts geneigt, bis das Brötchen p auf ihm auswärts rollt und
die Sperrfallen s, s', s" auswärts mitnimmt. Hinter dem herausgerollten Brötchen
sinken die Sperrfallen s, s', s' wieder herab. Bei ganz niedergeklapptem Fach 7t,
o befindet sich die tiefste Mantellinien", auf welcher das Brötchen p aufruht, so
weit vor der Kippachse 1, daß das abgefangene Brötchen p bequem erfaßt werden
kann.
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Ein Zurückgeben eines nicht entsprechenden Brötchens p ist durch die
Sperrfallen s, s', s" verhindert. Läßt man den Fachrand si' los, so suchen die Federarme
x zwar das Fach lt, o samt dem Brötchen p zurückzuklappen, aber dieses trifft
dabei auf mindestens eine oder einige der Sperrfallen s, s', s", deren Zurückdrücken
durch das Brötchen p die Anschlagstange t verhindert. Ein Beseitigen des Hindernisses
gelingt nicht, weil niemals die sämtlichen Sperrfallen s, s', s' eines Faches st,
o mit einer Hand gemeinsam vorgeschwenkt werden können: denn selbst bei vorheriger
Herausnahme des Brötchens p aus dem Fach n, o sind von unten her nur immer die längsten
oder mittellangen Sperrfallen s', s", niemals aber zugleich auch die kürzesten Sperrfallen-
s erreichbar, so daß mindestens die kürzesten oder mittellangen Sperrfallen
s, s' die Zurückführung des Brötchens p mit der anderen Hand verhindern.
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Wie ersichtlich, ist der ganze Brötchenaus-"eher nur aus billig herstellbaren
Teilen in einfachster Weise zusammengesetzt, so daß ;ein Verkaufspreis kein Hindernis
gegen seine allgemeinere Anwendung bietet. Der Ausgeber nimmt im Verhältnis zu seiner
Brötchenzahl auf <lern Tisch auch nur einen kleinen Platz ein, welcher der Breite
nach den doppelten Brötchendurchmesser nur wenig überschreitet. Der Ausgeber tritt
gefällig in Erscheinung. ja er kann sogar in besserer Ausführung eine Zierde der
Tafel bilden. Die Art seiner Benutzung wird jedem Gast ohne Anweisung beim ersten
Anblick klar. Die Brötchen liegen appetitlich und übersichtlich in ihm bereit. Sie
sind gegen Verstaubung und Betästen geschützt, und das entnommene Brötchen läßt
sich, wie dargetan, nicht X#ierler in den Behälter zurückgeben. Der Brötchenausgeber
entspricht somit allen an einen solchen stellbaren Anforderungen.