DE455179C

DE455179C - Entwaesserung von stark wasserhaltigen, kolloidalen Aufschwaemmungen, insbesonder von Torf

Info

Publication number: DE455179C
Application number: DEC38696D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-09-05
Filing date: 1926-09-05
Publication date: 1928-01-26

Description

Entwässerung von stark wasserhaltigen, kolloidalen Aufschwämmungen, insbesondere von Torf. Zur Entfernung von Waser aus kolloidalen Aufschwämmungen werden dieselben in Filterpressen, Bandpressen, Schneckenpressen oder in Siebschleudern u. dgl. einem mechanischen Druck unterworfen. Hierbei hat es sich gezeigt, daß die den Filterflächen zunächstliegenden Schichten das in ihnen enthaltene Wasser ziemlich schnell abgeben, so daß die feinkörnigen festen Teilchen der Außenschicht so dicht auf den Filterflächen liegen, daß dem im Inneren der aufgegebenen Masse befindlichen Wasser der Weg durch die Filterflächen versperrt wird. Das Material ist infolgedessen sehr ungleichmäßig naß, da der Kern der gewonnenen Preßschichten bei dem Freßvorgang bedeutend weniger Wasser abgegeben hat als die Außenschichten. Bisher versuchte man, diesem Übelstande dadurch zu begegnen, daß man nur dünne Schichten des zu entwässernden Materials in die Preßelemente oder die Siebschleudern einfüllte, wodurch naturgemäß die Durchsatzleistung dieser Maschinen bedeutend verringert wurde, ohne daß dadurch ein gleichmäßig trockenes Material erzeugt wurde.
Erfindungsgemäß wird nun dieser Nachteil bei der mechanischen Entwässerung von stark wasserhaltigen, kolloidalen Aufschwämmungen dadurch behoben, daß die Masse so umgeschichtet wird, daß immer neue Randschichten von dem Inneren der eingefüllten Masse an die Filterflächen gelangen. Bei An-Wendung des neuen Verfahrens ist es also möglich, sowohl größere Schichthöhen als bisher in die Entwässerungsmaschinen aufzugeben, als auch die Entwässerungszeit zu verringern. Infolgedessen steigt die Durchsatzleistung der Maschinen beträchtlich, und es wird ein gleichmäßig entwässertes Gut gewonnen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel bei Verwendung von Siebschleudern dargestellt. Es stellen dar: Abb. i den Längsschnitt durch die. Siebschleuder, Abb. 2 den Querschnitt zu Abb. i, Abb.3 die vergrößerte Darstellung eines Teiles der Abb. 2.
Auf die Welle i ist die Trommel :2 mit der Schnecke 3 aufgekeilt. Der Antrieb der Welle i erfolgt durch die Riemenscheibe ¢. Auf der Welle i ist außerdem die Siebschleuder 5 drehbar gelagert aufgesetzt und wird durch die Riemenscheibe 6 angetrieben.
Das zu entwässernde Material gelangt durch den feststehenden Fülltrichter 7 in die Siebschleuder, wird infolge der Zentrifugalkraft gegen den Siebmantel gepreßt und gibt einen Teil seines Wassers ab. Die Umdrehungszahl der Trommel 2 mit der Schnecke 3 ist etwas höher als die Umdrehungszahl der Siebschleuder 5. Infolgedessen wird das eingebrachte Material während der Pressung durch die Schnecke 3 kontinuierlich weitergefördert. Wie bereits geschildert, gibt der Teil des Materials, welcher an dem Siebmantel anliegt, das Wasser ab, während der nach der Achse der Siebtrommel zu liegende Teil 'nicht entwässert werden kann, weil die dichte Lagerung des entwässerten Materials einem weiteren Wasserabfluß hemmend entgegensteht. Durch pflugscharartige Ansätze 8 an den Schneckengängen 3 wird nun das Material während der Pressung so umgelagert, daß die an der Trommelwand anliegende Schicht a (s. Abb. 3) nach der Achse zu liegen kommt und die Innenschicht b nunmehr an der Siebwandung der Trommel 5 anliegt.
Die Art der Umwälzung des zu entwässernden Materials kann in ähnlicher Weise bei Verwendung von anderen Entwässerungsmaschinen angewandt werden. Bei der Verwendung von Schneckenpressen ist in zweckentsprechender Weise der pflugscharartige Ansatz an den Schneckengängen der Presse anzubringen. Bei Trommelfiltern, l\Zutschen, Bandpressen u. dgl. wird die die Umwälzung des Materials hervorrufende Pflugschar so angeordnet, daß sie das Material während des Entwässerungsvorganges umwendet. Infolgedessen wird auch der bis dahin außenliegende Teil des Materials nunmehr an die Entwässerungsflächen der Vorrichtung gebracht. Hierbei ist, falls das Material sich mit den beweglichen Filterflächen der Maschinen bewegt, der die Umwälzung des Materials bewirkende Wender als feststehend auszuführen, so daß das Material bei der Bewegung gegen die Pflugschar umgewendet wird. Befinden sich jedoch während des Entwässerungsvorganges die Entwässerungssiebe und das auf ihnen liegende Material in Ruhe, so wird in sinngemäßer Weise die Pflugschar gegen das Material bewegt, so daß auch hierdurch eine Umschichtung desselben erfolgt.

Claims

PATENTANSPRUCH Entwässerung von stark wasserhaltigen, kolloidalen Aufschwämmungen, insbesondere von Torf, in mit Siebwandungen versehenen Entwässerungseinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die zu entwässernde Masse während des Preßvorganges durch pflugscharartige Wendevorrichtungen so umgeschichtet wird, daß die an den Filterflächen anliegenden Schichten abgeschabt und -durch andere aus dem Inneren der zu entwässernden Masse ersetzt werden.