DE455175C

DE455175C - Verfahren zur Abscheidung organischer Gase bzw. Daempfe

Info

Publication number: DE455175C
Application number: DEF48346D
Authority: DE
Inventors: Dr Alfred Engelhardl
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1921-01-11
Filing date: 1921-01-11
Publication date: 1928-01-26

Description

Verfahren zur Abscheidung organischer Gase bzw. Dämpfe.
Zusatz zum Patent 310092.
Durch das Hauptpatent 310 092 und seine beiden Zusatzpatente 386 678 und 435013 ist ein Verfahren. geschützt, selches die Abscheidung von organischen Gasen bzw. vergastes organischen Körpern aus ihren Gemischen mit Luft oder anderen schwer bzw. nicht absorbierbaren Gasen zum Gegenstand hat. Das Verfahren besteht in der Absorption der organischen Körper aus den Gasgemischen durch eine besonders poröse Kohle, wie sie z. B. nach dem Verfahren der Patentschrift 290 656 hergestellt werden kann. Die so absorbierten organischen Körper werden aus der Kohle mit Hilfe von Wasserdampf ausgetrieben, die feuchte Kohle durch Trocknen mit helßer Luft und Kaltblasen mit kalter Luft wieder absorptionsfähig gemacht.
Es wurde nun die bemerkenswerte Beobachtung gemacht, daß die oben beschriebene Regeneration der Kohle mit überhitztem Wasserdampf oder Dämpfen organischer Körper, namentlich der von der Kohle selbst absorbierten organischen Substanzen und das Trocknen der feuchten Kohle mit technischen Rauchgasen in vieler Beziehung große Vorteile bietet.
Das Arbeiten mit auf 1800 überhitztem Wasserdampf bewirkt z. B., daß die ausgedämpfe Kohle praktisch bereits vollkommen trocken ist, so daß der sonst unerläßliche Trocknungsprozeß mit heißer Luft, welcher leicht zu Entzündungen der Kohle führt, wegfällt. Auch stellt dieser Trocknungsprozeß mit Hilfe von auf I20° erhitzter Luft eine sehr zeitraubende Arbeitsweise dar. Demgegenüber läßt sich bei Verwendung überhitzten Wasserdampfes u. a. die vollständige Regeneration eines gleichgroßen Filters in sehr viel kürzerer Zeit bequem durchführen.
Da sich die Überhitzung von Wasserdampf technisch besser durchführen läßt als diejenige von Luft auf I20° (ein Überschreiten dieser Temperatur, der Entzündungstemperatur der Holzkohle für Luft, bedingt Brandgefahr), so ist mit der Verwendung überhitzten Wasserdampfes der Vorteil einer Vereinfachung der Absorptionsapparatur und eines geringeren Energieverbrauches verbunden.
Hat man in der Kohle sehr leicht flüchtige Körper, wie Äther, Chlormethyl oder Ameisensäuremethylester, absorbiert, so empfiehlt s sich, zum Ausdämpfen überhitzte Dämpfe dieser Flüssigkeiten zu benutzen, da sie bereits bei niedrigeren Temperaturen als I800 von der Kohle nicht mchr absorbiert werden. alaun hat dann also einen. geringeren Wärmeaufwand nötig, als wenn man mit Wasserdampf aus dämpfen würde.
Ist aus Betribsgründen irgendwelcher Art die Verwendung eines auf 180° überhitzten NVasserdampfes nicht möglich, und muß man z. B. mit etwa 1600 heißem Wasserdampf arbeiten, so werden bei dieser Temperatur noch wenige Prozente Wasserdampf von der Kohle festgehalten. Will man diese aus der Kohle entfernen, was bei I60° mit Luft im Hinblick auf die Brandgefahr nicht möglich ist, so verwendet man dazu zweckmäßig Rauchgase, da diese infolge ihres geringen Sauerstoffgehaltes bei I60 bis 1800 eine Entzündung der Kohle noch nicht bewirken. Aus dem gleichen Grunde ist es zweckmäßig, die für die Ausführung des Absorptionsvorganges erforderliche Abkühlung der mit überhitztem Wasserdampf ausgeblasenen Kohle mit kalten Rauchgasen vorzunehmen.
Bei der obigen ARbeitsweise kann man auch die nach dem Verfahren des Patents 307 761 behandelte Kohle benutzen.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. ausführungsform des durch das Hauptpatent 310 092 und seine Zusatzpatente 386 678 und 435 OI3 geschützten Verfahrens, organische Gase bzw. vergaste organische Körper aus ihren Gemischen mit Luft oder anderen schwer bzw. nicht absorbierbaren Gasen, wie Wasserstoff, abzuscheiden, darin bestehend, daß man zum Austreiben der Gase oder Dämpfe hier überhitzten Wasserdampf oder die überhitzten Dämpfe leicht siedender organischer Flüssigkeiten verwendet und das Trocknen bzw. Kaltblasen der Kohle mit Rauchgasen ausführt.
2. Ausführungsform gemäß Anspruch I, gekennzeichnet durch die Benutzung von nach Patent 307 76I behandelter Kohle.