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Auffangvorrichtung für den Treiber für Webstühle mittels Feder und
Riemen. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auffangvorrichtung für den Treiber
für Webstühle mittels Feder und Riemen.
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Bei solchen Webstühlen ist die gleichmäßig beschleunigte Geschwindigkeit
des Treibers am Ende seines Laufes am größten, an welchem er sofort angehalten werden
muß. Aus diesem Grunde muß seine lebendige Kraft von einem Dämpfer aufgenommen werden,
damit ein Anschlagen des Treibers ,gegen den Anschlag vermieden wird.
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Bisher wurde zu diesem Zweck auf der Treiberspindel hinter diesem
Anschlag ein mehrere Male harmonikaartig zusammengelegtes Stück Leder angeordnet,
welches sich unter dem Stoß des Treibers abplattete und den Treiber dadurch mehr
oder weniger stark bremste.
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Die bekannten Vorrichtungen hatten jedoch den Nachteil, daß sie die
lebendigen Kräfte nur in unvollkommener 'v#Teise dämpften, daß also ein hartes Anschlagen
des Treibers erfolgte, was eine starke Abnutzung desselben hervorrief, so daß der
Treiber ungefähr. alle sechs Monate erneuert werden mußte.
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Durch die vorliegende Erfindung wird dagegen eine Vorrichtung erhalten,
welche eine große Nachgiebigkeit besitzt und-welche dadurch den Treiber bremst und
seine lebende Kraft am Hubende augenblicklich und ohne daß er gegen den Anschlag
stößt, aufhebt. Diese Vorrichtung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß
der zum Auffangen des Treibers beim Schlagen des Schützens verwendete Riemen über
eins gewölbte, federnde Schiene am Kopfende des Schützenkastens geführt ist, welche
die Bremswirkung der Feder, mittels welcher der Auffangriemen am Ladenklotz befestigt
ist, erhöht. Zweckmäßig ist die Einrichtung derart getroffen, daß der Riemen, oberhalb
der Treiberspindel liegend, der Schiene zugeführt wird, so daß der Schützenkasten
vorn frei liegt; der Schußfaden nicht anhakt und der Weber mit großer Leichtigkeit
den Schützen in den Schützenkasten einführen kann.
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An dem langen Auffangriemen wird zweckmäßigerweise ein zweiter um
die Treiberspindel geschlungener kurzer, an sich bekannter Riemen befestigt, der
neuartigerweise von einem dritten, ihn einzwängenden Riemenunigeben wird, welcher
sich hinter den Schützenkasten anhängt, so daß der kurze Riemen entlastet wird und
der lange Auffangriemen an. Ort und Stelle festgehalten wird. Das Gleiten des kurzen
Riemens wird bei Stoß des Treibers durch einen S-förmigen Haken erleichtert.
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. Durch diese Vorrichtung wird eine sehr große Ersparnis an Treibern,
Bremsbolzen, Schlagriemen u. dgl. erreicht. Der Weber kann mit großer Leichtigkeit
den Schützen
in den Schützenkasten einführen. Außerdem hakt der
Schußfaden nicht mehr an den Gegentreiber an; auch wird die Herstellung eines fehlerlosen
Gewebes ermöglicht.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. i zeigt perspektivisch den Oberschläger; den Schlagriemen, den
Treiber und den Schützenkasten.
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Abb. ia zeigt eine Einzelheit.
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Abb.2 zeigt den Treiber und seine Auffangvorrichtung.
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Abb.3 zeigt eine Queransicht der Vorrichtung gemäß Abb. 2.
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Abb.3a zeigt eine Einzelheit.
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Abb.4 und 5 zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen des Führungsteiles.
Abb.6 und 7 zeigen Einzelheiten.
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Gemäß Abb. i ist der Schläger a oben an der Schlagwelle c befestigt,
welche an der Seite des Gestelles d angeordnet ist.
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Der Schlagriemen e ist von einstellbarer Länge. Sein eines Ende f
bildet eine Schlinge, welche sich um den Treiber legt, während sein anderes Ende
sich mehrere Male um den Schläger a schlingt und dann an diesem befestigt ist.
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Der Treiber g, welcher die Bewegung auf den Schützenx (Abb.2) überträgt,
verschiebt sich in der Länge des Kastens auf der Treiberspindel lt, deren eines
Ende an dem Anschlag i befestigt ist, und deren anderes Ende frei durch die Wand
h des Kastens dringt.
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Es ist allgemein üblich, an dem einen Ende der Treiberspindel lt ein
Lederstück m und einen Riemen n zu befestigen, um den Stoß des von dem Schützen
zurückgestoßenen Treibers bei seiner Rückkehr zu dämpfen. Der Riemen n .steht dabei
unter einer Zugkraft, welche in Richtung des Innern des WebstühIs wirkt und durch
die Federe o. dgl. ausgeübt wird. Das Stück Leder m dient dazu, den Riemen n zurückzuhalten,
damit er nicht unter dem Zug der Feder p auf der Treiberspindel lt nach dem Innern
des Webstuhls zu gleitet.
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Um schnell das Anschlagen des Treibers g zu bremsen und zu verhindern,
daß derselbe heftig gegen den Anschlag j trifft, hat man bisher allgemein an dem
entgegengesetzten Ende des Schützenkastens hinter diesem Anschlag fein einfach mehrere
Male übereinandergefaltetels Stück Leder auf der Treiberspindel h befeßügt. Es sind
auch bereits auf das innere Ende der Treiber Lederschleifen aufgeschoben worden,
an welchen ein längerer Fangriemen anfaßt.
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Die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung besteht in einer
besonderen Ausgestaltung dieser Fangvorrichtung. Zu. diesem Zweck befestigt man
am ,äußeren Ende des Kastens einen Teil i aus gekrümmtem Blech, gegossenem Metall
oder Eisen, welches ein wenig unterhalb seiner Mitte einen Ansatz 2 mit einem Loch
3 besitzt, welches rechtwinklig abgebogen ist und zur Befestigung dieses Teiles
i durch Schrauben oder Bolzen entweder hinter der Lade oder an einem Brett des Kastens
dient. Dieser Teil i besitzt außerdem zwei Endlappen 4, ¢', welche zur Befestigung
an dem Ende des Schützenkastens durch Schrauben 5 dienen. Diese Lappen sind je nach
der Art des Webstuhls und der Ausbildung des Schützenkastens mehr oder weniger gebogen,
um so die Anordnung der Schiene zu erleichtern.
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Außerdem besitzt der Teil 2 zwei- Ösen 6, welche den langen Riemen
7 beim Gleiten auf dem Rücken der gekrümmten Schiene halten. Dieser Lederriemen
7 besitzt ein Ende 8, welches mit einer bestimmten Anzahl von kleinen Löchern versehen
ist, um so eine veränderliche Befestigung der Schraubenfedern an dem Riemen zu gestatten.
Die Schraubenfeder 9 ist dabei selbst mittels eines Lederstückchens io oder einer
Schraube oder eines Bolzens i i an der unteren Leiste des Ladenklotzes befestigt.
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Nachdem der Riemen 7 über den Rücken der Schiene i geführt ist, verläuft
er parallel zur Treiberspindel h und wird schließlich mittels eines Stfftes 12 an
ein Lederstück 13 befestigt, das einfach um die Treiberspindel gefaltet ist. Zu
diesem Zweck ist das entsprechende Ende des Riemens 7, wie aus Abb. i ersichtlich,
gefaltet und mit zwei Schlitzen zum Durchführen der beiden Enden des kleinen Riemens
13 versehen. Der Einbau erfolgt in der Weise, daß die Schulter 14 (Abb. 7) des.
Stiftes 12 zwischen die beiden Lappen des Leders. 1-3 zu liegen kommt und dadurch
an Ort und Stelle festgehalten wird.
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Um zu verhindern, daß sich der kleine Riemen 13 unter dem Zug der
Feder 9 entlang der Treiberspindel h (in der Zeichnung gegen links) verschiebt,
und auch um den Riemen 13 zu entlasten, wird ein dritter Riemen 15 vorgesehen. Der
Riemen ist mit einem Ende durch einen Schlitz im anderen Ende 16 hindurchgeführt.
Die Schleife 15' liegt vor dem Riemen 13 um die Treiberspindel h. Der Riemen
15, 15' wird hinter dem Schützenkasten vermittels eines Hakens 18 (Abb. 6) angehängt.
-Dieser Haken hat die Form -eines S. Sein oberes abgeflachtes Ende dient dabei zum
Anhängen des Endes 17 des Riemens 15 (Abb.3), während die von seinem unteren Ende
gebildete geschlossene Öse dieses Hakens zur Befestigung desselben hinter dem Brettchen
des Schützenkastens dient; eine
derartige Hakenform ermöglicht das
Gleiten des Riemens 15 beim Stoß des Treibers am Hubende.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Stößt der Treiber
des Schützens gegen den Riemen 15 an, so gleitet dieser und somit der kleine Riemen
13 entlang der Treiberspindel lt, wodurch der Riemen 7 gespannt wird und am gewölbten
Teil der Schiene i gleitet. Hierdurch wird nun die Feder g gespannt, welche dadurch
den Schlag des Treibers mit der gewünschten Weichheit ohne jedes Schlagen dämpft.
Je kürzer der Riemen 7 ist (was durch Verhaken der Feder in bezug auf die Löcher
am Ende 8 dieses Riemens erfolgt), desto kräftiger ist die Bremsung.
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Im Falle, daß die Schiene i, deren Form im Einklang mit den Erfordernissen
bestimmt ist, aus gebogenem Blech besteht, 'fügt sich die Elastizität dieser Schiene
zu der Wirkung der Rückführfeder 9 zwecks Stoßdämpfung und Zurückführung des Dämpfers
in die ursprüngliche Lage hinzu.
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Die Vorrichtung kann im Einklang mit der Art und den Abmessungen des
in Betracht kommenden Webstuhls abgeändert. werden, wie sie überhaupt mannigfache
Abweichungen, die sich aber alle dem Haupterfindungsgedanken unterordnen, zuläßt.