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Vorrichtung zum Umschalten der meßbereiche von elektrischen meßgeräten
ohne Stromunterbrechung. Bei den verschiedenen elektrotechnischen Meßinstrumenten,
Meßapparaten o. dgl. ist es von Vorteil, Widerstände, Spulen, Kondensatoren oder
andere Schaltelemente einmal parallel und dann hintereinander oder ganz kurzschließen
zu können. Um z. B. bei elektrodynamischen und Weicheiseninstrumenten mehrere Strommeßbereiche
zu erzielen, besteht die Notwendigkeit, die Systemspulen in mehrere Abteilungen
zu zerlegen und diese durch besondere Umschaltvorrichtungen in geeignete Schaltungen
zueinander zu bringen.
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Für diese Umschaltungen sind Laschen-, Stöpselschalter sowie Dreh-
und Schiebeschalter gebräuchlich.
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Die Laschenschalter sind in der Herstellung einfach, lassen sich leicht
auch für hohe Stromstärken dimensionieren und gewährleisten gute Kontakte bei geringer
Wartung. Sie haben aber den großen Nachteil, daß die umständliche Umschaltung nur
mit Stromunterbrechung möglich ist, wenn nicht ein besonderer Hilfsschalter eingebaut
wird.
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Bequemer in bezug auf die Umschaltung sind Stöpselschalter und vor
allem die Drehschalter, aber bei beiden Vorrichtungen sind die Grenzen der zulässigen
Belastung beschränkt, wenn die Apparate in handlicher Größe bleiben sollen. Es wurde
auch bereits eine Umschaltvorrichtung ohne Stromunterbrechung vorgeschlagen, bei
der zur Parallelschaltung der Widerstände der Kontakt mittels eines Kontaktstiftes
und einer Feder bewirkt wird, so daß der bei Nebenschlüssen sehr schädliche Übergangswiderstand
eine erhebliche Größe erhalten kann. Auch wird hierbei auf die Stromrichtung in
den Widerständen keine Rücksicht genommen, wodurch diese Einrichtung für die Umschaltung
der Meßbereiche von Meßgeräten nicht verwendbar ist.
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Die neue Umschaltvorrichtung vermeidet alle diese Nachteile. Sie besteht
aus einer Kombination von Kontaktstücken und mit Klemmuttern versehenen Kontaktbolzen.
Durch einfaches Anziehen oder Lösen der verschiedenen Klemmuttern erfolgt die Parallel-oder
Reihenschaltung oder Kurzschließung der einzelnen Schaltelemente, wie Widerstände,
Wicklungen, Kondensatoren usw.
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In Abb. i ist eine beispielsweise Ausführungsart einer derartigen
Vorrichtung für ein Instrument mit einer zweiteiligen Stromspule dargestellt.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus drei Kontaktstücken l(',12,
I(3 . und fünf Kontaktbolzen B1, B2, B3, B4, B5. Von diesen ist der
Bolzen B1 mit dem Kontaktstück 1(l,
der Bolzen B¢ mit 1K2 und B5
mit K3 "in leitender Verbindung. Außerdem sind die Bolzen B2 und B3 durch die Schiene
S leitend verbunden. Durch die Kontaktstücke I(1, K2 und I(3 sind jedoch die Bolzen
B=, B3 und BI: isoliert durchgeführt. An die Kontaktbolzen B1 und B2 sind nun die
Anfänge der Stromspulabteilungen Spl, Spe und an die Bolzen B4 und B5 die Spulenden
angeschlossen. Mittels der Klemmen Al, A2 erfolgt der Anschluß des Instruments an
den Stromkreis, während die angezogenen Muttern Ml, M2 und M3 die Bolzen B2, B3
und B4 mit den Kontaktstücken K-1, I(2 und K3 verbinden, also die eigentlichen Schaltorgane
darstellen.
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Der Schaltvorgang ist nun folgender: Sind die drei Muttern Ml, M2
und Ms angezogen, so fließt der Strom direkt von Al nach A2; das Instrument, d.
h. die Spulen Spl, Spe sind kurzgeschlossen. Lüftet man nun die Muttern Ml, Mg,
so bleibt das Ende der Spule Spl mit dem Anfang der Spule Spe durch die Mutter M2
verbunden; die Spulen sind demnach in Serie geschaltet. Zieht man nun die Muttern
Ml und M3 wieder an und löst M2, so sind die Spulen Spl, Spe parallel geschaltet,
und es verhält sich der nun erhaltene Meßbereich zu dem der ersten Schaltung wie
z zu i.
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Wie. aus Vorstehendem erhellt, kann die Umschaltung der Meßbereiche
ohne jede Stromunterbrechung auch im Betriebe erfolgen, da der Schlüssel für die
Muttern Ml, M2, M3 mit einem isolierten Handgriff versehen ist.
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Abb. z zeigt eine andere Ausführungsart für ein Instrument mit einer
dreiteiligen Spule, bei welcher mittels der Vorrichtung dieselben in Serie oder
parallel geschaltet werden. Die Anfänge der Spulen Spl, Spe und Sps sind an die
Kontaktstücke KI, K2 bzw. den Bolzen B1, die Enden der Spulen an die Kontaktstücke
I(3, K4 bzw. den Bolzen B¢ angeschlossen. Der Bolzen 02 ist von I(2 isoliert und
mit B4 verbunden; Bolzen B3 ist von I(3 isoliert, aber mit BI in Verbindung. Die
Klemmen A1, A2 dienen zum Anschluß des Instruments, während Ml zur Verbindung von
1(l und I(2 und B1, M-' zur Verbindung von I(2 und B2, M3 zur Verbindung von I(3
und B und M4 zur Verbindung von I(3, K4 und B4 bestimmt ist. Durch Anziehen
der Muttern Ml, M2, M3; M4 wird das Instrument kurzgeschlossen. Löst man nun Ml,
M4, so sind die Spulen Spl, Spe, Sp3 in Serie geschaltet. Lüftet man statt Ml, M4
die Muttern M2, M3, so sind die drei Spulen parallel geschaltet. Es entstehen dadurch
zwei Meßbereiche, welche sich wie i zu 3 verhalten.