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Filtersicherung für Röntgeneinrichtungen. Bekannte Filtersicherungen,
bei -denen der Betriebsstrom nur bei Vorhandensein eines Filters an seinem @Vlirkungsort
geschlossen werden kann und durch Entfernung des Filters selbsttätig geöffnet wird,
arbeiten mit einem besonderen Schwach- oderRelaisstromkreis, dessen Vorhandensein
neben dem Starkstrom- bzw. Hochspannungskreis und dessen räumliche und bauliche
Beziehung zum Hochspannungskreis nicht unbedenklich ist und auch unauffällige Eingriffe
leichtsinniger Eilfspersonen, welche die Sicherung unwirksam machen sollen, nicht
ausschließt. Demgegenüber erfolgt beim Erfindungsgegenstand eine mechanische Sperrung
des an seinen Ort gebrachten Filters und eine mechanische Sperrung des von Hand
zu betätigenden Einschalters durch schloßartige Einrichtungen, welche nur mittels
des passenden und von einer an die andere Stelle zu übertragenden Schlüssels bei
jedesmaliger Festhaltung des Schlüssels in dem einen oder anderen Schloß zweckentsprechend,
d. h. derart zu entsperren sind, daß der Schlüssel zwecks Entsperrung des Schalters
aus dem Filterschloß nur bei gesperrtem Filter und aus dem Schalterschloß nur bei
offenem Schalter entnommen werden kann.
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Handelt es sich einmal um Schloß und Schlüssel, so kann jenes natürlich
nach Art der Sicherheitsschlösser so ausgebildet werden, daß es mit einem anderen
als dem zugeordneten und immer da oder dort festgehaltenen Schlüssel (also mit einem
Nachschlüssel) nicht leicht geöffnet (entsperrt) werden kann. Nun ist es auch möglich,
den verschiedenen Filtern des zu verwendenden Filtersatzes verschiedene, je nur
mit dem zugeordneten Schlüssel schließbare Filterschlösser zuzuordnen, so daß zwar
das Vorhandensein des für den betreffenden Behandlungsfall richtigen Filters nicht
gewährleistet, wohl aber durch Ausbildung der Schlüssel als optische Signalgeber
die Feststellung, welches Filter eingeschoben ist, möglich wird. Schließlich ist
die Erfindung aber auch noch dahin ausgebildet, daß die Bestrahlungszeit durch einen
Stromleistungszähler oder einUhrwerk selbsttätig begrenzt wird, so daß auch bei
Mißgri$en in der Wahl des Filters eine der Durchlässigkeit des betreffenden Filters
nicht angemessene übermäßige Dosierung durch elektrisch-mechanische Mittel ausgeschlossen
wird.
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Die Abbildungen zeigen die Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen.
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In Abb. r und :2 ist das Filterschloß in Ansicht und Ouerschnitt bei
noch nicht völlig eingeschobenem Filter dargestellt. Abb.3 zeigt in .dem der gleichen
Voraussetzung entsprechenden Zustande das Schalterschloß. Die Abb. q. und 5 entsprechen
den Abb. r und 3 mit der Maßgabe, daß hier die Einschiebbewegung des Filters vollendet
ist. Das Schloß vor dem Einschiebrahmen r enthält eine mit dem Haken 15 am
Filter 2 zusammenwirkende Klinke 1q. und eine zweite von der Stirnfläche des Hakens
aus zu hebende Klinke 21, welche beim Einstecken des Schlüssels 22 in eine Einkerbung
23 des
Schlüsseldornes einspringt. Der Schlüssel kann demnach nur
heräusgezogen werden. nachdem das Filter 2 bis in seine Endstellung vorgeschoben
worden ist und dadurch die Klinke 2i ausgehoben hat (Abb. q.). Wird der Schlüssel
herausgezogen, so wird die Klinke 14., welche bisher durch die am weitesten vorspringende
Schlüsselbartstufe ausgehoben. wurde, heruntergedrückt und sperrt das Filter. Die
übrigen Schlüsselbartstufen können tnit (nicht gezeichneten) Zuhaltungen nach Art
des Chubschlosses zusammenwirken. Der nach dem Einschieben des Filters aus dem Filterschloß
herausgezogene Schlüssel kann nunmehr in das Schalterschloß (Abb. 3) eingeführt
werden. Dieses enthält wiederum zwei Klinken 24. und 25, von denen in gewissem Sinne
24 der Klinke 1q., 25 der Klinke 21 entspricht. Der durch den Handhebel zu bewegende
Schalthebel 26,greift in den Riegel 27 ein, welcher einen dem Haken 15 am Filter
entsprechenden Kopf 28 hat. Der Schalter kann also im Sinne des Schließens nur bewegt
«-erden, wenn Klinke 2.4 durch den Schlüsselbart ausgehoben wurde (Abb. 5). Weil
aber wie beim Filterschloß der Schlüssel durch Klinke 25 gegen Herausziehen gesperrt
wurde, so kann wiederum der Schlüssel nur herausgezogen werden, nachdem durch Öffnen
des Schalters der Riegel27-28 gegen die Klinke 25 hin vorgeschoben wurde.
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Von der eben beschriebenen Ausführungsart leitet sich diejenige nach
Abb. 6 bis 8 ab. Es bedurfte zur Erläuterung dieser Ausführungsform nur der Darstellung
des Handschalters H und des Schalterschlosses, welche beiden Teilgruppen in Abb.6
in der Sperrstellung des Schalters, in Abb. 7 in der sperrungsfreien Stellung dargestellt
sind; Abb. 8 stellt eine Seitenansicht des Schalters nach Abb. 6 dar. Die Teilgruppe
Filterrahmen mit Filterschloß kann durchaus derjenigen bei der vorbeschriebenen
Ausführungsform entsprechen. Das zur Sperrung des Handschalters gewählte Mittel
erinnert an das Filter 2 mit seiner Klinke 15. Es ist eine U-förmig gekröpfte Platte
29 (Abb. 8), welche in Führungen 3o an der Lagerplatte 31 über den Drehgriff 32
des Schalters H geschoben werden kann. Dies ist aber wegen der Anpassung der Kröpfungen
von Platte 29 an die längliche Form des Drehgriffes nur dann möglich, wenn dessen
Längenausdehnung in die Richtung der Kröpfung .fällt. Diese Stellung des Drehgriffes
entspricht der Offenstellung des Schalters. Nun trägt die Platte 29 einen dem Haken
15 entsprechenden Haken 32, welcher beim Aufschieben -der Platte in der uns bereits
bekannten Weise von der Klinke 24 des Schalterschlosses gesperrt wird. Frei wird
dagegen durch das Eindringen des Hakens 32
in das Schalterschloß die Klinke
25, welche bisher den Schlüssel22 im Schloß festhielt. Daraus folgt, daß der Schlüssel
erst bei gesperrtem Schalter aus dem Schalterschloß entfernt und zum Entsperren
des Filters verwendet werden kann, wie er andererseits aus dem Filterschloß erst
nach Einschieben eines Filters herausgenommen und nach dem, Schalterschloß übertragen
werden kann, um die Lösung der Sperrplatte 29 und in der Folge das Verdrehen des
Griffes 32 im Sinne des Schließens des Schalters zu ermöglichen.
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Es versteht sich, daß die Sperrplatte durch eine Tür oder Klappe oder
Kapsel für den Schalter ersetzt werden kann, aber immer unter der Voraussetzung,
daß das Schließen der Tür oder Klappe, das Aufsetzen der Kapsel nur in der
Off enstellung des Schalters möglich sein darf.
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Soweit die Erfindung bis zu diesem Punkte beschrieben ist, macht sie
die Einschaltung des Betriebsstromes nur davon abhängig, daß der Röntgenröhre überhaupt
ein Filter vorgeschaltet ist. Nun hat man es aber in der Regel mit mehreren Filtern
von verschiedener Absorptionswirkung zu tun, denen unter der Voraussetzung, daß
Strom und Spannung stetig gleichgehalten werden, eine bestimmte zeitliche Dosierung
zugeordnet ist. Es sind also noch Schädigungen bei unzureichender Sorgfalt des Personals
dadurch möglich, daß bei Innehaltung der richtigen Bestrahlungszeit mit einem unrichtigen
Filter ,gearbeitet oder bei Anwendung )des richtigen Filters die zulässige Strahlungszeit
überschritten wird.
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Um zunächst Mißgriffe der erstgelochten Art auszuschließen, kann die
Erfindung dahin ausgebildet werden, daß die Einschaltung des Betriebsstromes nicht
schon bei Vorhandensein eines Filters überhaupt, sondern nur bei Vorhandensein,eines
bestimmten Filters möglich ist. Dies kann bei der Ausführungsform mit Filterschloß
und Schalterschloß und zwischen beiden Schlössern zu übertragendem Schlüssel in
der Weise geschehen, daß jedem Filter ein besonderes Filterschloß zugeordnet wird
und die durch deutliche sieht- und (zweckmäßig auch) tastbare Merkzeichen unterschiedenen
Schlüssel nur je ein Filterschloß, alle aber das Schalterschloß schließen.
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Zur Veranschaulichung einer solchen Ausführungsform der Erfindung
genügt es, wenn in Abb: 9bis i1 der Einschiebrahmen i -mit j e einem der drei Filter
2a, 2b, 2c und den drei Schlössern 4a, 4b, 40 nebst den hinsichtlich des Bartes
verschiedenen Schlüsseln 22a, 22b, 22c dargestellt wird. Die Handhaben 33a,
33b, 33° der Schlüssel müssen sich durch Farbe und Form sieht- und fühlbar unterscheiden.
Die Zusammengehörigkeit zwischen Filter und Filterschloß drückt sich durch die verschiedene
Anordnung
der hakenförmigen Vorsprünge 15a, 15b, 15c aus. Einer näheren Beschreibung bedarf
es nicht. Bemerkt sei, daß man statt drei Schloßgehäuse natürlich auch ein einziges
anordnen und sogar die drei Schloßmechanismen zu einem verschmelzen kann, der natürlich
durch die drei Vorsprünge i5a, i5b, 15, in unterschiedlicher Weise derart beeinflußt
werden muß, daß die Entsperrung des Filters nur durch den richtigen Schlüssel möglich
ist; dies würde aber notwendig zu einer ziemlich verwickelten Bauart des Schlosses
führen.
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Nun läßt die Erfindung, soweit sie bisher beschrieben ist, .immer
noch die Möglichkeit offen, daß zu lange bzw. mit Bezug auf das jeweils vorgeschaltete
Filter zu lange bestrahlt wird. Soweit nur ein Filter in Betracht kommt, kann man
die Bestrahlungszeit einfach durch einen Zeitschalter vorbestimmen und hat dies
bereits getan. Die vorliegende Erfindung ermöglicht aber in ihrer weiteren Ausbildung
auch dieVorbestimmung der Bestrahlungszeit mit Bezug auf das jeweils wirksame Filter.
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Dies kann zunächst in der Weise geschehen, daß statt eines Schalters
mit Schalterschloß deren drei in Parallelschaltung angeordnet werden und jeder der
drei Stromwege über je einen auf passende Stromschlußdauer eingestellten Zeitschalter
geht, wobei - in bekannter Weise Handschalter und Zeitschalter baulich verschmolzen
sein können. Hier sind dann natürlich die Schloßmechanismen der Schalterschlösser
ebenso unter sich verschieden wie diejenigen der Filterschlösser, so daß zugleich
mit der zugeordneten Bemessung der jedem der Filter zugeordneten Bestrahlungszeit
auch der Vorteil erreicht wird, daß Mißgriffe durch Verwechslungen -der Schlüssel
vermieden werden.
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DieEinrichtung kann aber auch derart sein, daß ein Zeitschalter zur
Vürbestimmung der verschiedenen Bestrahlungszeiten für die sämtlichen Filter dient.
Dabei kann jede dieser Bestrahlungszeiten für sich, unbeschadet der Einstellung
der übrigen, vom leitenden Arzt verschieden lang bemessen und durch Einstellung
festgelegt werden.
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Zur Erklärung einer solchen Ausführungsform diene die Abb. 12, welche
mit der mechanischen Einrichtung auch das Schaltschema wiedergibt. Vorausgesetzt
ist hinsichtlich der Filter und Filterschlösser eine Anordnung, wie sie mit Bezug
auf die Abb. 9 bis i i vorstehend beschrieben wurde. Außer einem Handschalter H
ist nm primären Kreis noch ein ebenfalls von Hand zu schließender Ausschalter H'
angeordnet, welcher bei Lösung der Klinke 34 durch Feder 35 in die Offenstellung
geschwenkt wird und dabei in der bekannten Art nacheinander Widerstände einschaltet.
Die Lösung der Sperrklinke beendigt die vorbestimmte Bestrahlungszeit. Jedem der
vorausgesetzten drei Filter entspricht ein Gehäuse 36",-6b.360. Diese Gehäuse sollen
zunächst als ortsfest angenominen werden. Sie sind im Sinne der bisher benutzten
Ausdrucksweise als Schalterschloß zu betrachten und haben die mit den Schalthebeln
26a, 26b, 26° verbundenen Riegel 27a, 27b, 270, welche dem Teil 27 in Abb.
5 vergleichbar sind. Ebenso entsprechen die Teile 24a', 2e, 240 und 2511,
25b, 25a den Teilen 24 und 25 in Abb. 5. Durch entsprechende Bewegung der Schalthebel
2611, 26b, 26° von Hand kann jeder dieser Schalter in die Stromschlußstellung
gebracht werden, welche in Abb. 12 mit Bezug auf 26b dargestellt ist. Dabei tritt
das äußere Ende des Riegels aus dem Gehäuse heraus und bringt eine auf ihm angebrachte
Kontaktvorrichtung in den Bereich eines Fallgewichtes 37, welches sich beim Ablauf
des in bekannter Weise aus einem Uhrwerk bestehenden Zeitschalters Z allmählich
senkt. Durch Auftreffen des Gewichtes auf die Kontaktvorrichtung des herausgeschobenen
Riegels wird zwischen dem gegabelten Kontaktstift 38b und den auf dem Riegel isoliert
angebrachten Gegenkontakten ein Hilfsstromkreis geschlossen, welcher das Wirksamwerden
des Elektromagneten 39 und damit die Auflösung des Ausschalters H' zur Folge hat.
Die Wirkungsweise ist folgende: Aus einem der drei 'Filterschlösser (nach Abb. 9
bis i i) kann nur derjenige Schlüssel (nach Abb. io, Schlüssel 22b) herausgezogen
werden, dessen zugeordnetes Filter an seinem Ort ist. Dieser Schlüssel kann nun
wieder in den ihm entsprechenden Schalterschloß (nach Abb. 12, also 36b) benutzt
werden, um den Schalter 27b freizumachen, wobei aber wieder der Schlüssel im Schalterschloß
gefangen wird. Die Betätigung des entsprechenden Schalters 28b bringt die zugehörige
Kontaktvorrichtung 38b in die Bahn des Gewichtes 37. Wird nun oder Handschalter
H geschlossen, so bekommt der Elektromagnet 40 Strom und wird durch Anziehen der
Sperrklinke 41 der Windfang 42 des Zeitschalters freigegeben. Der Ablauf des Gewichtes
37 beginnt und macht nach gewisser Fallstrecke, der eine bestimmte Zeitspanne entspricht,
die Kontaktvorrichtung 38b wirksam, was in der bereits beschriebenen Weise -das
Herausfallen des Schalters H' zur Folge hat. Schließlich fällt aber auch durch Stromloswerden
des Magneten 4o die Sperrklinke 41 wieder ein, so daß das Uhrwerk des Zeitschalters
stillsteht. Der Zeitschalter erhält zweckmäßig (wie auch gezeichnet) Zeigerwerk
und Zifferblatt, so daß man ersehen
kann, wie weit die Bestrahlung
vorgeschritten ist. Auch wird man zweckmäßig ein selbsttätiges Schreibwerk nach
Art des Barographen usw. anbringen, um die Bestrahlungszeiten aufzuzeichnen.
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Wenn bisher die Gehäuse 36d, 36v, 36e als ortsfest angenommen wurden,
so sind sie in Wirklichkeit gemäß der zeichnerischen Darstellung je für sich an
einer senkrechten Geradführung verschiebbar und feststellbar. Die Geradführung kann
von der Stange 43 gebildet werden, welche eine Zeiträume ausdrückende Maßeinteilung
trägt, deren Nullpunkt in gleicher Höhe mit der Ausgangsstellung des Gewichtes 37
liegt. Nach dieser Maßeinteilung kann für jedes Filter die vom leitenden Arzt erfahrungsgemäß
angegebene Bestrahlungszeit eingestellt werden.
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Von den die Wirkung der Bestrahlung bestimmenden Faktoren bleibt nur
noch einer übrig, der durch die Erfindung, wie sie bis hierher beschrieben ist,
nicht erfaßt wird. Das ist die Dosierung der Bestrahlung durch das Produkt von Stromstärke
und Spannung. Es kann aber die Wirkung der erfindungsgemäßen Filtersicherung auch
hierauf erstreckt werden, indem beispielsweise für den bloßen Zeitschalter ein Gerät
nach Art des Aronschen Pendelzählers eintritt, bei dem das Fortschreiten desZeigers
einerseits durch den Zeitablauf, andererseits durch die Einrichtung von Stromstärke
und Spannung beeinflußt wird. Man braucht sich ein solches Gerät, das ja bekannt
ist, nur mit dem Gewicht 37 ausgerüstet zu denken. Statt eines fallenden Gewichtes
kann natürlich auch ein durch Zeitschalter oder Leistungszähler in z. B. wagerechter
Richtung oder drehend bewegter Kontaktgeber angeordnet werden.