-
Vorrichtung zum halbautomatischen Einwickeln von Brotlaiben u. dgl.
und Versiegeln des Umschlags. Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum halbautomatischen
Einwickeln und Versiegeln von Brotlaiben und ähnlichen Gegenständen, bei welchen
der von Hand in einen mit Wachs oder einer ähnliche Eigenschaften zeigenden Flüssigkeit
getränkten Umschläg bereits teilweise eingewickelte Brotlaib auf einem Tisch zunächst
zwischen eine zum völligen Schließen des Umschlags dienende Vorrichtung, hierauf
durch das Nachrücken der folgenden Brotlaibe über eine zum Erweichen des Wachses
dienende Heizvorrichtung und alsdann über eine Ablaufbahn geschoben wird, auf welcher
das erweichte Wachs oder die sonst verwendete Siegelmasse wieder erhärtet und eine
Versiegelung des Umschlags bewirkt wird. Bei einer bekannten Vorrichtung dieser
Art muß der Brotlaib von Hand nicht nur in der Längsrichtung herumgewickelt, sondern
auch schon an den beiden Kopfenden teilweise geschlossen werden, bevor der Brotlaib,
und zwar zunächst auf der Seite liegend und mit der Längsnaht des Umschlags nach
vorn zeigend, in die Falzvorrichtung eingeführt werden kann, die auch noch kein
endgültiges Schließen bewirkt. Vielmehr muß zu diesem Zweck der Brotlaib vorerst
noch weiterhin in seitlicher Lage zwischen zwei Falzleisten eingeschoben werden,
worauf erst der Brotlaib um 9o° mit seiner Bodenfläche gegen die Grundplatte der
Handpackvorrichtung gedreht werden und das Siegeln erfolgen kann. Gegenüber diesem
umständlichen Verfahren bezweckt die Erfindung eine erhebliche Vereinfachung und
damit Beschleunigung des Einwickelvorganges. Zu diesem Zweck besteht die Erfindung
darin, daß der Brotlaib, auf einem der eigentlichen Einwickel- und Siegelvorrichtung
vorgelagerten Umschlagstapel liegend, lediglich in seiner Längsrichtung schlauchförmig
eingeschlagen und dann sofort, mit der Längsnaht des Umschlagschlauches nach unten
gerichtet, auf den Einwickeltisch mit den überstehenden Schlauchenden zwischen eine
in bekannter Weise aus zwei drehbaren Zangen oder Greifern bestehende Wickelvorrichtung
gebracht wird, die nun durch Fußhebel o. dgl. maschinell in Tätigkeit gesetzt wird
und die beiderseitigen Enden des Schlauches verdrillt, worauf die Wickelvorrichtung
selbsttätig wieder ausgeschaltet und dann der völlig eingewickelte Laib, wie bekannt,
durch den nachfolgenden, erst schlauchförmig eingewickelten Laib auf die Heizvorrichtung
und schließlich auf die Ablaufbahn geschoben wird. Im Gegensatz zur bekannten Vorrichtung
ist hier also von der bedienenden Person lediglich das Brot in der Längsrichtung
schlauchförmig einzuschlagen; mit dem Boden nach unten zwischen die Wickelvorrichtung
zu schieben und letztere einzurücken, so daß die Handarbeit erheblich vermindert
und die Leistungsfähigkeit erhöht wird.
-
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
-
Abb. i zeigt die Einwickelvorrichtung im Auf riß ; Abb. 2 ist eine
Vorderansicht von links auf Abb. i ; Abb. 3 ist eine Stirnansicht einer Einzelheit
von Linie A-B der Abb. 2 nach links gesehen, und Abb. q. zeigt eine weitere Einzelheit
in Aufsicht.
-
Am vorderen Ende des Tisches A befindet sich ein Auflager 12 für den
Umschlagstapel. Das Auflager 12 wird in der Mitte durch die Tischplatte A und durch
zwei schräg nach oben geneigte Seitenflächen gebildet, so daß der Umschlagstapel
bereits eine durchgebogene Form besitzt und in der Mitte eine durchlaufende Vertiefung
zum Einlegen des Bfotlaibes B aufweist.
-
Auf den Umschlagstapel z2 folgt die obere Tischplatte 26, welche auf
Böcken 29 befestigt ist und dem Brotlaib beim Verdrillen der Umschlagenden als Auflager
dient. Beiderseits der Platte 26 sind die Wickelzangen io angeordnet, welche geschlossen
und geöffnet, in Drehung versetzt und in ihrem gegenseitigen Abstand verändert werden
können.
-
Um die breiten Umschlagenden sicher erfassen zu können, sind die Zangen
io breit und flach (vgl. Abb. q.) und ferner so ausgebildet, daß sich das Umschlagpapier
außen darüberher falten muß. Im vorliegenden Fall werden die Zangen io zu diesem
Zweck durch
nach vorn verjüngte, trapez- oder triangelförmig gebogene
Stangen gebildet, die auf Achsen 4o befestigt sind. Diese Achsen sind mit Zahnsegmenten
41 versehen, die mit dem @-orderen, als doppelseitige Zahnstange 42 ausgebildeten
Ende der Drehwelle 44 in Eingriff stehen, um während der Vorwärtsbewegung der Wickelzangen
io gegen die Umschlagenden hin ein Schließen der Zangen gegeneinander und bei der
Rückwärtsbewegung der Zangen ein Wiederöffnen derselben zu bewirken.
-
Die Rück- und Vorwärtsbewegung wird den Zangen durch einen Gleitkopf
43 erteilt, welcher zur Lagerung der Zangenachsen 4.o dient und auf der Welle 44
längsverschiebbar, aber nicht drehbar angeordnet ist. An dem Kopf 43 ist drehbar
ein Ring 45 mit Zapfen 46 angeordnet, um welche die gabelförmig gestalteten Enden
23' eines Hebels 23 fassen, welcher bei 24 in einem Lager des Bockes 3' drehbar
gelagert ist und durch eine Feder 47 mit einer Leitrolle 25 in Eingriff mit der
Hubfläche eines Topfexzenters 22 der Antriebswelle 6 gehalten wird. Die Drehung
der Welle 44 und damit des Zangenkopfes 43 und der Wickelzangen erfolgt mittels
eines auf der im Lager 48 des Bockes 3' gelagerten Welle 44 verschiebbar aufgekeilten
Stirnrades 8 und eines mit diesem in Eingriff stehenden Stirnrades 7, welches verschiebbar
auf der Welle 6 verkeilt ist. Die Stirnräder 7 und 8 sind mit einem Gehäuse 2o eingekapselt,
welches am Bock 3' befestigt ist. Die Antriebswelle 6 ist in Lagern 49 der Böcke
3' und in Lagern 49 der Böcke 29 drehbar gelagert und kann vermittels einer Kupplung
5o mit der ständig gedrehten Riemenscheibe 5 gekuppelt werden, wobei diese Kupplung
so beschaffen ist, daß sie sich, nachdem die Welle 6 eine Umdrehung ausgeführt hat,
von selbst wieder löst.
-
Die Steuerung der Kupplung 5o, deren Bauart sich aus Abb. 2 und 3
im einzelnen ergibt, kann vermittels eines Fußhebels 6o erfolgen, der auf einem
im Maschinengestell gelagerten Bolzen 61 befestigt ist. Auf dem Bolzen 61 ist ferner
ein Arm 62 befestigt, der unter der Einwirkung einer Feder 63 steht und durch eine
Zugstange 64 vermittels des Bolzens 67 mit einem Hebel 14 verbunden ist. Der Hebel
14 ist bei 65 drehbar am Bock 66 gelagert und greift mit einem Ansatz 68 an der
eigentlichen Kupplung 5o an.
-
Die Böcke 3' sind vermittels ihrer schlittenartigen Füße 3 in Schwalbenschwanzführungen
der auf dem Tisch A befestigten Grundplatte i quer zur Vorschubbahn der Brotlaibe
geführt und können vermittels einer durch das Handrad 4' drehbaren Spindel 4, die
am einen Ende mit Rechts- und am anderen Ende mit Linksgewinde versehen ist, gleichzeitig
einander genähert oder voneinander entfernt werden, um die Vorrichtung verschiedenen
Brotlängen anzupassen.
-
In einem Auge 51 jedes Bockes 3' ist eine Stange 21 verstellbar befestigt,
welche dazu dient, die richtige Stellung des Brotes in der Querrichtung beim Einwickeln
zu sichern, d. h. also die beiden wagerechten Schenkel 21' der Stangen 21 sind in
der Entfernung der jeweiligen Brotlänge voneinander angeordnet.
-
Um auch die richtige Lage des Brotlaibes in der Längsrichtung der
Platte 26 zu den Wickelzangen io zu sichern, sind vor der Wickelvorrichtung Hebel
17 unterhalb der Platte 26 vermittels einer Welle 28 in den Böcken 29 schwingbar
gelagert. Zu diesem Zwecke ist auf der Welle 28 ein Arm 53 befestigt, der unter
der Einwirkung einer Zugfeder 54 steht und mit. einer Leitrolle ig versehen ist,
die mit einem auf der Welle 6 befestigten Hubnocken 18 zusammenwirken kann. Für
gewöhnlich nimmt der Arm 53 unter der Einwirkung der Feder 54 eine solche, in Abb.
i nicht gezeigte Stellung ein, daß sich die Anschlaghebel 17 in der in Abb. i mit
(17) bezeichneten Lage unterhalb der Tischplatte 26 befinden. Wird jedoch die Welle
6 durch Einrücken der Kupplung 5o in Umdrehung versetzt, so wird der Arm 53 vermittels
des Nockens 18 und der Leitrolle ig in die aus Abb. i ersichtliche Stellung angehoben,
und dadurch werden die Hebel 17 in die aus Abb. i ersichtliche aufrechte
Stellung geschwungen, und die Entfernung der in dieser Lage befindlichen Hebel von
der Mittelachse der Wickelzangen io ist so bemessen, daß die Hebel 17 den Brotlaib
in die richtige Stellung zu den Wickelzangen io schieben, falls dies noch erforderlich
sein sollte. Nach dem Vorbeigehen des Nockens 18 an der Leitrolle rg wird der Arm
53 durch die Feder 54 wieder in die aus Abb. i nicht ersichtliche Tieflage zurückgeschwungen.
Infolgedessen nehmen die Hebel 17 wieder die in Abb. i mit (17) bezeichnete Stellung
unterhalb der Tischplatte 26 ein.
-
An die Tischplatte 26 der Verdrillvorrichtung schließt sich die Platte
15 an, welche auf Böcken 31 befestigt ist. Unter der Platte 15 sind elektrische
Heizkörper 32 bekannter Art befestigt. An die Heizplatte 15 ist bei 55 das Ablaufbrett
16 angelenkt, welches heruntergeklappt werden kann und in der wagerechten Stellung
durch Klappstützen 56 unterstützt wird. Die Arbeit mit der beschriebenen Vorrichtung
ist folgende: Der Brotlaib B wird mit dem Boden nach oben auf die Höhlung des Umschlagstapels
12 gelegt, und der oberste Umschlag wird von Hand schlauchförmig um den Brotlaib
B
herumgewickelt, so däß sich die Längsnaht oben auf dem Boden des
Laibes befindet. Alsdann wird der Brotlaib mit dem Boden nach unten auf die Platte
26 zwischen die Wickelzangen io gelegt und die Verdrillvorrichtung eingerückt, indem
die Antriebswelle 6 mit der Riemenscheibe 5 durch die Kupplung 50 verbunden
wird. Infolgedessen macht die Welle 6 eine Umdrehung, während welcher die Zangenwellen
44 durch Stirnräder 7, 8 in Umlauf versetzt und die Zangen io durch Vorschieben
des Kopfes 43 vermittels der Topfexzenter 22, der Leitrollen 25 und Hebel 23 geschlossen,
die Umschlagenden also in der aus Abb.4 ersichtlichen Weise verdrillt werden. Bei
Beginn der Drehung der Welle 6 sind auch durch die beschriebene Bewegungsvorrichtung
die Hebel 17 aus der in Abb. i mit (17) bezeichneten Stellung in die aufrechte
Stellung und wieder zurückgeschwungen worden, wodurch der Brotlaib in die genaue
Mittelachse der Zangen io bewegt worden ist, während die richtige Stellung des Brotlaibes
in der Querrichtung durch die Bügelei gesichert wird.
-
Nachdem die Welle 6 eine Umdrehung ausgeführt hat, rückt sie sich
selbsttätig aus. Kurz vor dem Ausrücken der Welle 6 sind vermittels der Topfexzenter
22 und Hebel 23 die Wickelzangen io wieder geöffnet worden. Inzwischen hat die Bedienungsperson
auf dem Stapel 12 den nächsten Brotlaib in einen Umschlag schlauchförmig eingewickelt
und bringt diesen in der vorbeschriebenen Weise zwischen die Wickelzangen auf die
Tischplatte 26, wodurch der in dem vorhergehenden Arbeitsgang eingewickelte Brotlaib
auf die Heizplatte 15 vorgeschoben wird; infolgedessen wird das Wachs der unteren
Längsnaht zum Verschmelzen gebracht. Nachdem der neue Verdrillvorgang erledigt ist,
bringt die Bedienungsperson wiederum einen neuen, schlauchförmig umwickelten Brotlaib
auf die Platte 26, wodurch der bisher auf der Tischplatte befindliche fertig verpackte
Brotlaib auf die Heizplatte 15 und der bisher auf der Heizplatte befindliche Brotlaib
auf die Ablaufplatte 16 verschoben werden und auf letzterer das geschmolzene Wachs
wieder erstarrt und den Siegelverschluß bilden kann, usf.