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Kantenverbindung, insbesondere für die Seitenwände von Kartons, Schachteln
u. dgl. Die Erfindung betrifft eine Kantenverbindung, insbesondere für die Seitenwände
von Kartons, Schachteln u. dgl. Es ist bekannt, die Verbindung auf die Weise herzustellen,
daß Teile oder Ansätze an den Kanten der einen Seitenwände in Nuten eingeschoben
werden, die durch Einsteckspalten der anderen Seitenwände gebildet werden, oder
dadurch, daß zur Bildung der Einstecknuten besondere Leisten äüf die anderen Seitenwände
aufgesetzt sind.
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Der Erfindung gemäß wird die Kantenverbindung dadurch hergestellt,
daß die Nuten der' einen Seitenwände Stege aufweisen, zwischen die zahnartige Ansätze
der anderen Wände eingreifen.
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Zur Erläuterung der Erfindung dient die Zeichnung. In Abb. i ist der
Zuschnitt eines Faltkartons veranschaulicht, bei dem beispielsweise der Boden i
i, zwei Seitenflächen 12, 13, der Deckel 14 und gegebenenfalls auch die Deckellasche
15 in einem Schnitt, etwa aus einer beliebigen Pappe, wie beispielsweise Maschinenpappe,
hergestellt sein können. An den freien Kanten der Bodenfläche sind die beiden Seitenwände
16, 17 angeheftet. Die beiden Seitenflächen 16, 17 tragen an ihren Kanten 18, i9,
2o, 21 zahnartige Ansätze 25, 26, 27, 28, zwischen denen sich Zahnlücken
30, 34 32, 33 befinden. Diese zahnartigen Ansätze der beiden Flächen 16, 17 werden
nun in Nuten eingeführt, die an den Seitenflächen 12, 13 durch Leisten 36, 37, 38,
39 gebildet werden. Zwischen den Leisten und den Seitenflächen sind Stege 40, 41,
42, 43 angeordnet, die die Leisten im Abstand von den Seitenwandungen halten, so
daß die zahnartigen Ansätze 25, 26, 27, 28 in die von den Leisten und Stegen gebildeten
Nuten eingeführt werden können. Eine mit Stegen versehene Leiste 36 zeigt mit ihrer
der Seitenwand zugekehrten Fläche beispielsweise Abb.2 in perspektivischer Ansicht,
die zugleich erkennen läßt, wie in die nutenartige Vertiefung der Leiste die Lasche
5o mit den zahnartigen Ansätzen 25 eingeführt wird.
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Sobald die zahnartigen Ansätze in die Nut eingeführt sind, werden
sie "mit besonderen, noch zu beschreibenden Mitteln in der Verschlußlage gesichert.
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Die Leisten selbst können aus Pappe, Holz., Metall oder einem beliebigen
sonstigen Baustoff bestehen, die Stege können aus einem Stück mit der Leiste gearbeitet
sein, beispielsweise indem die als Nuten dienenden Aussparungen in die Seitenfläche
der Leiste eingefräst, eingeschnitten, eingestanzt, eingeprägt oder auf sonstige
beliebige Weise eingearbeitet werden. Die Stege selbst können aber auch aufgesetzt
werden, sie können aus gleichem oder anderem Baustoff wie die Leisten oder die Seitenwände
bestehen. So können beispielsweise zwischen der Seitenwand aus Pappe und Leiste
aus Holz Stege aus Preßspan ausgeführt werden. Vorzugsweise dienen die mit den Leisten
aus einem Stück oder auch getrennt angeordneten Stege zugleich als Befestigungsstellen
der Leisten an den Seitenteilen. Die Befestigung selbst kann mit den üblichen Mitteln
erfolgen, beispielsweise durch Kleben, Nieten oder durch Ringösen. Die einfachste
Befestigungsart
'ist die mittels Heftklammern, die bei kräftig ausgeführten
Heftmaschinen auch bei Leisten aus widerstandsfähigem Stoff, beispielsweise aus
Holz, durch die Leisten und Seitenwände zugleich hindurchgeschlagen werden. Ein
bevorzugtes Befestigungsverfahren besteht darin, daß mittels einer Mehrkopfheftmaschine
die Leisten an sämtlichen Befestigungsstellen zugleich, in einem Arbeitsgang z.
B. an den Befestigungsstellen 7o an die Seitenwände geheftet werden.
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die Form der zahnartigen Ansätze kann beliebig gewählt werden, da
sie in der Regel aus dem gleichen oder ähnlichem Baustoff wie das der dünnen Seitenwände
gestanzt werden. Zweckmäßig wird die Form der Stege so ausgeführt, daß sie mit der
Form der Zahnlücken übereinstimmt, wie dies die Abb. a für trapezartige Zähne, die
Abb. 3 für eine Anordnung zeigt, bei der die Stege durch Ausfräsen der Seitenfläche
der Leisten entstehen und dementsprechend die Randlinie der zahnartigen Ansätze
kreisbogenförmig wird.
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Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß die Form der Stege mit der
Form der Zahnlücken übereinstimmt, wenn auch diese Ausführungsform bevorzugt wird.
Stimmen die beiden Formen nämlich überein und wird die Weite der Nut der Stärke
der zahnartigen Ansätze entsprechend gewählt, so fügen sich die zahnartigen Ansätze,
Nut und Stege lückenlos ineinander, so daß sich ein außerordentlich steifes Stützgebilde
an den Kanten der Schachtel oder des Kartons ergibt, das hohe Druckfestigkeit aufweist
und daher gegen die Beanspruchungen für Bahn- und Posttransport, z. B. durch darauf
gestellte Lasten, außerordentlich widerstandsfähig ist, im besonderen auch mit Rücksicht
auf den Umstand, daß ein Verschieben der Seitenwände in der Kantenrichtung gegeneinander
infolge der genau ineinanderpassenden Stege und Zähne ausgeschlossen ist. Zugleich
werden durch diese Anordnung die sich berührenden Oberflächen der zu verbindenden
Teile wesentlich vergrößert, so daß auch die Reibung der Teile ihre Verschiebung
verhindert. Die Verbindungsteile können mit einfachen Mitteln in der Verschlußlage
gesichert werden, beispielsweise indem die zahnartigen Ansätze Zungen So tragen,
die, nachdem die Ansätze in die Nut eingeführt sind, nach hinten um die Leisten
umgelegt werden, wie dies an den Abb.4 und 5 veranschaulicht ist.
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Bei der in Abb. i veranschaulichten Anordnung bestehen der Boden,
zwei Seitenflächen und der Deckel aus einem Stück, während- die beiden Seitenwände
16, 17 angeheftet sind. Bei dieser Anordnung ergibt sich ein in bezug auf den Baustoffverbrauch
besonders vorteilhafter Zuschnitt, da zum Schließen der Schachtel keine breiten
Fälze, vorstehende Lappen, Seitenteile oder Ecken erforderlich sind, die beim Zuschnitt
Abfallstücke bedingen.
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Ähnlich vorteilhaft läßt sich auch eine Anordnung herstellen, bei
der die Teile i i, #i2, 13, 14 beispielsweise die Seitenwände darstellen, die mittels
der Lasche 15 durch eine geeignete Verbindung zu einem Rahmen geschlossen werden,
während an die Flächen i i und 14 oder i i oder 14 der Deckel 16 und Boden 17 geheftet
sind. Der Boden 16 und Deckel 17 werden dann gemäß der Erfindung geschlossen, indem
die Teile 16 und 17 an ihren freien Kanten, an denen in der Zeichnung sich einfache
Laschen befinden, mit zahnartigen Ansätzen versehene Laschen erhalten, die in Nuten
eingreifen, die aus Leisten und Stegen gebildet sind und die an zwei entsprechend
freien Kanten der Flächen i i und 14 angeordnet werden. Die Nuten können innerhalb
oder außerhalb der Seitenwände angeordnet sein, beispielsweise für den Boden innerhalb,
um ihn, wie an Hand der Abb. 4 bis 9 beschrieben, innen zu schließen, für den Deckel
außerhalb, um -die Verschlußeinrichtung außen anordnen zu können. Es können auch,
im besonderen, wenn man den Abfall in Kauf nehmen will, andere Zuschnitte ebenfalls
mit dem Verschluß nach der Erfindung ausgeführt werden, so könnte man beispielsweise
den Zuschnitt nach Abb. i aus einem Schnitt herstellen.
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Abgesehen von der hohen Festigkeit des fertigen Kartons oder Kastens
besteht ein weiterer- Vorteil der Anordnung, im besonderen des Zuschnittes nach
der Abb. i, darin, daß der Karton im nicht zusammengefalteten Zustande vollkommen
flach liegt. Es ergibt sich somit zunächst eine einfache Herstellungsweise, da keine
sperrigen Teile vorhanden sind, ebenso ergibt sich eine Ersparnis in bezug auf Versand,
Packmaterial und Fracht, da, die Verpackung der fest aufeinanderliegenden Zuschnitte
auch bei größeren Mengen äuf einfache Weise, ohne Verwendung schweren oder sperrigen
Packmaterials, erfolgen kann. Hierdurch ergibt sich auch wiederum eine wesentliche
Frachtersparnis einerseits durch die Verminderung an Gewicht, andererseits aber
auch dadurch, daß auch bei größeren Abmessungen der Kartons diese kein Sperrgut
bilden. Schließlich trägt der Zuschnitt sämtliche Teile, die zu seiner Verbindung
zu einem Kasten erforderlich sind, ohne daß irgendein Teil aus der Fläche des Schnittes
hervorsteht und somit beim Transport in großen Packen -gefährdet ist. Zugleich aber
auch ist das Zusammenfügen
der Schnitte zu einem fertigen Karton
außerordentlich einfach, irgendwelche Hilfseinrichtungen, wie Heftmaschine, Klebstoff,
sind nicht erforderlich.
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Die Form der zahnartigen Ansätze wird sich je nach den vorliegenden
Verhältnissen, im besonderen nach der Art des Baustoffes und der Form der Stege
und Leisten richten. Zweckmäßig reichen die Lücken zwischen den zahnartigen Ansätzen
nicht bis zur Kante der zu verbindenden Seitenwände durch, sondern es wird eine
Lasche angeordnet, an der die zahnartigen Ansätze sitzen, deren Breite beispielsweise
annähernd gleich der Tiefe der Zahnlücken gewählt wird. Hierdurch wird die Steifigkeit
des Gebildes außerordentlich erhöht, zugleich aber werden die zahnartigen Ansätze
gegen Ausreißen, Ausknicken, beim Zusammenfügen gesichert. Schließlich wird auch
hierdurch das Einschieben der zahnartigen Ansätze in die Nut erleichtert, da das
Gebilde ein steiferes ist. Zweckmäßig werden, wie dies die Abb. 2 und 3 zeigen,
die Außenkanten der Laschen schräg abgeschnitten, z. B. an den Stellen 5 i, 52,
und dementsprechend an den Enden der Leisten Stege 53, 54 mit schräger Kante 55,
56 angeordnet, so daß einerseits das Einführen der zahnartigen Ansätze, im besonderen
wenn mehrere Seiten des Kartons bereits geschlossen sind, erleichtert, andererseits
aber auch die Steifigkeit der .Ecken des Kartons infolge der dreieckförmigen Stege
erhöht wird.
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Die Stege mit ihren Leisten werden dann so ausgebildet, wie es auch
die Abb. 2 und 3 zeigen, daß die den zahnartigen Ansätzen zugewandte Vorderkante
der Stege sich in einem der Laschenbreite entsprechenden Abstande von der entsprechenden
Leistenkante befindet, so daß beim Zusammenfügen des Kartons die Leiste in die Kante
der zu verbindenden Flächen reicht, während die Zähne und Stege einen Abstand von
dieser Kante aufweisen.
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In dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel sind die die zahnartigen
Ansätze tragenden Laschen aus einem Stück mit den Seitenwänden ausgeführt, sie können
auch von den Seitenflächen getrennt ausgeführt werden und mit diesen durch geeignete
Mittel, wie Kleben, Heften, Nieten oder mittels Ringösen u. dgl., verbunden werden.
Ferner können die in der Zeichnung zur Verbindung der Seitenkanten veranschaulichten
Anordnungen auch zur Verbindung des Bodens oder des Deckels mit den Seitenflächen
oder auch zum Schließen des Deckels verwendet werden. Zahnartige Ansätze tragende
Laschen und Stege tragende Leisten können auf der Innenseite oder auch auf der Außenseite
oder auch auf den mittleren Kartonflächen angeordnet ,werden.